Drachenfels

Jajaja…. Es regnet nicht, haben sie gesagt. Was das für ein schönes Wetter morgen wird, haben sie gesagt. Kein Tröpfchen bis zum Abend, haben sie gesagt. PAH!!!

Also, mein Biorhythmus ist ein bisschen durcheinander und ich schlafe und wache in Blöcken, die sind nicht mehr feierlich. Mittagsschlaf, abends auf dem Sofa Nickerchen, nachts glockenwach. Super. Ich beschloss, mir einen Sonnenaufgang anzutun, es sollte ja laut Vorhersage ein wundervoller Tag werden. Bis zum Aufbruch bastelte ich an Lampen und pfiff mir Kaffee rein.

Ich fuhr also in der Früh auf einen Aussichtshügel bei Rösrath und wartete auf Eos. Naja, es war sehr diesig und bewölkt. Und ob das, was ich da hinten im Tal erblickte, wirklich Köln war? Ich habe keine Ahnung.

Weiter ging es zur Margarethenhöhe, dem Ausgangspunkt meiner Wanderung im Siebengebirge. Leider war der Parkticketautomat defekt, das fand ich traurig. Ich las im Internet, dass auf diesen Parkplätzen ganz schön abgezockt wird, speziell, wenn man kein Parkticket hat. Ich lief in meinen Turnschuhen los, da wurde mir nach 50 Matern schon kalt am großen Onkel. Zurück, dicke Socken und Wanderschuhe an. Intuitiv auch die Stöcke unter den Arm geklemmt. Gottseidank! Ohne die wäre ich jetzt im Wald verschollen oder hätte die Wanderung nach einer halben Stunde abbrechen müssen.

Es war feucht und neblig. Und sehr frisch. Aber die Luft war toll. Ich lief eigentlich die Drachenfelsstraße, aber meine Wander-App ließ mich ständig den Weg verlassen und Bergwanderwege erklimmen. Stellenweise sehr steil und stellenweise einfach mal durch umgestürzte Bäume versperrt. Nur mit viel Akrobatik und Stöckefuchtelei konnte ich diese Hindernisse überwinden.

Ungefähr nach der Hälfte der Wanderung fing es an zu grieseln. Nebel, Griesel, Matschwege, Hindernisse… Ein Fest. Aber der Wald hat etwas mythisches. Es gibt sehr viele vermooste Steine und Bäume, spektakuläre Lichtungen und apropos… ein magisches Licht.

Auf einem sehr steilen Abstieg, wo ich mich zentimeterweise vorantastete , hörte ich plötzlich hinter mir Gerumpel. Achdujeh, ein Steinschlag, dachte ich zuerst. Es war aber nur ein Gebirgsjogger. Das sind diese übermütigen Menschen, die sich nicht zentimeterweise vorantasten, sondern einfach mal wie eine Gemse den Weg entlang- und millimeterdicht an gestressten älteren Herren vorbeihüpfen. Ich hab mich so erschrocken! Aber der Mann war sehr nett und hat sich vieltausendmal entschuldigt.

Und dann war ich auch schon am Drachenfels. Sicht gleich null. Nieselregen. Aha, da soll der Rhein sein. Hm. Und den Turm sah ich erst, als ich drei Meter davor stand. Für den Rückweg sah meine App eine leicht geänderte Streckenführung vor und so sah ich etwas später noch den Fluss.

Und dann ging es wieder zurück zum Wagen, leider fast den identischen Weg. Als ich zuhause ankam, hatte ich ein ganz kleines bisschen Pudding in den Beinen und musste mich erst einmal zu einem Mittagsschlaf…. ach, jetzt geht das wieder von vorne los. 🙂

Also, ich mag diese Wanderung, könnte mir aber vorstellen, dass sie bei Sonnenschein „auch“ (haha) ihre Reize hat.

Liebe Grüße, Euer Gerry

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