Tag 3: Kultur, Kommerz und ein bisschen Yoga

Een mooie goede avond!

Die Abreise nahte. Wir wollten aber noch jede Minute nutzen, um möglichst sinnvolle Dinge zu tun. So fuhren wir zu einer Werft mit einem Riesenflohmarkt, wo es aber offiziell gar keine Riesenflöhe gab und einer Künstlerkommune, deren Ateliers aber allesamt geschlossen waren.

Doch zuvor mussten wir mehrere logistische Kapriolen schlagen. Zuerst war es den Frühstücksmenschen nicht gelungen, unsere diversen Frühstücke getrennt auf die Zimmer zu buchen, was das Auschecken etwas verzögerte. Dann wollten wir ja weder unser Gepäck in der Pension lassen (zu viele Umwege), noch es die ganze Zeit mit uns herumschleppen. Die Lösung hieß „lockerpoint“, einem Fahrradreparaturladen, der elektronische Schließfächer anbietet, und das recht nah am Bahnhof. Nunja, früher hat man zwei Mark in den Schlitz geworfen und den Schlüssel rumgedreht, heutzutage muss man sich mit Email registrieren, sich einen Code ausdenken und die Kreditkarte belasten. Brave new world….

Wir „Hoteliers“ trafen uns mit den „Amsterdamern“ am Bahnhof und nahmen die NDSM-Fähre zur gleichnamigen Werft. Auf dem Weg gibt es einige interessante Gebäude zu sehen. Unter anderem ein torähnliches Hochhaus, in dem jemandem ein Apartment – zugegebenermaßen über zwei große Etagen und mit Pool – 24 Millionen Euro wert war, ein Haus, das einem Containerschiff nachempfunden war, oder das Botel, ein Hotel auf einem Boot, wo scheinbar sogar die Buchstaben bewohnbar sind (siehe Foto).


„Ich kaufe ein O“

Der Flohmarkt liegt dann sehr nah an der Anlegestelle und man sah schon von weitem, welche unglaublichen Ausmaße er hatte. Aber man sah auch, dass er sehr klamottenlastig war. Die Überraschung war dann, daß es eine Eintrittsschlange gab. Denn man wollte 5 Euro Eintritt haben. Eintritt. Für einen Flohmarkt, wo man ja möglicherweise etwas zu kaufen gedachte. Bis auf Jasmina verloren die ohnehin nicht besonders motivierten flohmarktinteressierten eben das namensgebende Interesse.

Wir verabredeten einen Zeit- und Treffpunkt und sieben von uns schlenderten dann durch die Atelierhallen, wo es trotz der Abwesenheit von Künstlern ganz interessant war. Traurig war ein Vogel, der aus einem Nest gefallen war, das unter dem Fabrikdach hing. Er quiekte erbärmlich, aber keiner von uns brachte es fertig, ihn zu erlösen. Womit denn auch?

Schräg gegenüber der Hallen gab es dann eine Art schönen, schrägen, spacigen Biergarten. Dort ließen wir uns nieder, informierten per WhatsApp Jasmina über unseren Standort und chillten bei abwechselnd Sonne, Nieselregen, Kälte und Hitze. Ein sehr wechselhaftes Wetter hatten wir.

Mit der Fähre ging es dann zurück in die Stadt, wo Jasmina und Monika ihr Gepäck aufsammelten, da sie einen früheren Zug als wir hatten. Die restliche Schar machte noch einmal die „9 straatjes“ unsicher, aber ohne die niederländische Wirtschaft anzukurbeln. Meine Skulptur erntete nur kollektives Kopfschütteln und Ruths Jeansjacke war dann doch ein bisschen hochpreisig für die gebotene Ausführung.

Es gab auf dem Weg noch Straßenfeste und den internationalen Tag des Yogas. Amsterdam bietet einem wirklich etwas, besonders wahrscheinlich den leidgeprüften Anwohnern. 🙂

Wir „kurbelten“ dann lieber direkt in einer Wirtschaft und nahmen einen Absacker vor der langen Rückreise. Diese Wirtschaft hatte es in sich. Kunden fielen laufend die steile Treppe herunter, Gläser wurden zerdeppert und Menagen von den Tischen gerissen. Wir waren an all diesen Aktionen NICHT beteiligt!

Natürlich gab es einen tränenreichen Abschied und natürlich war die Bahn zu spät. Aber wir kamen in Köln an und hatten ein wunderbar langes Wochenende hinter uns, an das wir alle bestimmt lange denken werden.

Die ursprüngliche WhatsApp-Gruppe wurde von „Wir fahren nach Amsterdam“ in „Wir fahren nach Brügge“ umbenannt und jetzt bin ich mal sehr gespannt, wie lange die Gruppe diesen Namen trägt.

Au revoir en Bruge, mes amis!

Euer Gerald

P.S.: Auf diesem Hochhaus gibt es eine Schaukel, die „over the edge“ heißt. Wer möchte?

Malbec heißt übrigens rückwärts gelesen Ceblam! Ist das nicht gespenstisch? Das lässt einem die Haare zu Berge stehen!

Tag 2: Schippern, shoppen und schlemmen

Welkom opnieuw, geneigde virtuele reisgenooten!

Zu allererst heute einmal eine kurze Hotelkritik. Homeland liegt super, hat einen ganz tollen Style, es gibt diese tolle Terrasse, das unglaublich nette Personal und den Aufzug. Und das Zimmer. Das Zimmer ist etwa so groß wie der Aufzug, aber dafür wesentlich schneller. Wie, was das bedeuten soll? Das muss man vor Ort erleben.
Gut, es ist ein Einzelzimmer. Und es ist ein Guinnessbuch-der-Rekorde-Aufzug. Naja, man schläft ja nur da. Also, im Zimmer, nicht im Aufzug. Dafür gibt es ganz tollen Kaffee zum Frühstück. Ich würde wieder dort buchen, aber ein DZ zur EZ-Benutzung. Und Treppensteigen ist ja bekanntlicherweise gut für die Kondition. Wie, Sie haben das jetzt nicht ganz verstanden? Rufen Sie mich halt einfach an. Ist halt ein Insider. Ist halt manchmal so. Ohjeh, ich muss mal an mich halten mit dem „halt“.

Heimlandpension

Heute wollte uns eigentlich eine Freundin von Otto vom Hotelanleger abholen und mit uns in ihrem Boot durch die Grachten schippern. Leider erfuhren wir gestern Abend, dass sie das aufgrund familiärer Ereignisse nicht tun konnte. Sie bot Otto an, ihr Boot zu steuern, was dieser aber nicht so gerne wollte, wofür wir alle vollstes Verständnis hatten. Nach einer etwa zweiminütigen Diskussion beschlossen wir einstimmig, ein Boot zu mieten. 3 Stunden für 120 Euro. Wenn mal alles so unkompliziert in unseren Parlamenten liefe!

Schwanengracht

Nach dem Frühstück versammelten wir uns gegen 11 Uhr auf dem Anleger. Das Wetter war nicht soooo dolle und es nieselte auch ein wenig. Wir erfreuten uns an einem Schwanenpaar mit Nachwuchs, das von Matrosen eines Dreimasters verköstigt wurde. Ehrlich? Ein Schwan mit Brut, der nach meinen Fingern schnappt steht nicht wirklich weit oben auf meiner Wunschliste. Ich fürchte, ich bin manchmal zu ängstlich. Denn die Bootsbesatzung hat in toto überlebt. Ohne Fingerverlust.

Alle drauf? Manche Selfies erfordern schwerste Konzentration!

Otto und Rolf, die das Bötchen erst etwas außerhalb abholen mussten, schipperten dann bald vorbei und nahmen uns an Bord. Vorbereitet war ein kleines Buffet aus Käse, Wurst, Cräckern und Getränken und los ging’s. Ich bin ja gebürtiger Hamburger (ein Muschelschubser) und denke, dass da etwas in meinem Blut liegt… Wasser und Boote? Ja, passt, muss ich machen! Ich liebe es! Und es war toll!

Otto navigierte uns durch die Grachten, es war ein Fest. Fast konnte man denken, er sei aus Amsterdam. Äh… ooops. Ist er ja auch irgendwie…. Manchmal ließ er sogar Markus oder Monika ans Lenkrad. Aber immer wenn wir hysterisch aufschrien (Eisberg und so), griff er korrigierend ein. Wir sind wirklich enorm viele Grachten langgefahren. Und manchmal haben wir unter Brücken verbotenerweise ein bisschen gejohlt. HUUUUUUP! Interessant war, dass die professionellen Schiffer uns manchmal absichtlich scharf schnitten. Otto erklärte die Hackordnung auf Ij, Amstel und Prinsengracht: Kreuzfahrtschiffe – Ausflugsboote – Mietboote – Tretboote – Schwimmer – Fische. Apropos Boote: Wir hätten alle gerne ein Hausboot in Amsterdam! Wir suchen noch nach Sponsoren!

So eins vielleicht?

Also, ich versuche ja, bestimmten Erlebnissen nicht allzu viel Raum zu geben in meinen Berichten. Aber das war der Hammer! Das war mega! Das war toll! Das würde ich gerne jeden Tag machen! Eine kleine Kreuzchenfahrt mit tollen Menschen und einem kalten Glas gegorenem Traubensaft. Und nein, genau deswegen war ich nicht am Steuer.

Kurz vor Ablauf der Zeit legte Otto nah der Innenstadt an und entließ uns zum vielgewünschten Tagesordnungspunkt „Shoppen“. Er brachte mit Rolf das Boot zurück zur Anmietstelle und wir vereinbarten, uns in einem Restaurant zu treffen, das sie uns per WhatsApp noch mitteilen würden. Nach einem kurzen Spaziergang traf die Meute auf die erste Boutique. Da ich ein Deja-vu hatte (in Istanbul und Rom wurden schon viele Shops von Teilen der Gruppe überfallen!), empfahl ich mich und zog auf eigene Faust los.

Über einen Flohmarkt, auf dem ich mit einem Maler über seine Werke sprach und heute bereue, nicht etwas gekauft zu haben, weiter über Zugbrücken, an Kirchen und schönen Häusern vorbei zog es mich in die „9 straatjes“. Dort gibt es schöne Galerien, kleine Restaurants, Boutiquen und dergleichen. Aber alles sehr ausgesucht. Ich hätte beinahe eine witzige Skulptur gekauft. Aber ich hätte nicht gewusst, wohin damit.

Es kam dann irgendwann per WhatsApp die Ansage, wir träfen uns zuerst im Schwulenviertel für ein Vorglühbier im „Taboo“, um dann in der Nähe bei dem Italiener „Saturnino“ essen zu gehen. Draußen war die Bar pickepackevoll, so dass wir drinnen unsere Getränke nahmen. Wir hatten es vorher auf der anderen Seite versucht, aber dort mochte man keine Gäste haben. Kundschaft? Igitt! Dann der Italiener. Ganz tolle Mannschaft, super Essen und ein Missverständnis. Ein Missverständnis?

Rolf erzählte uns, dass die Niederländer es mit Geburtstagen nicht so ernst nähmen. Man könne durchaus mal ein paar Tage vorher feiern. Und irgendwie wurde das auch am Tisch noch thematisiert und schwupps! bekam Otto unter Gesängen ein Wunderkerzentiramisu gebracht, obwohl er erst am Montag wirklich 42 Jahre alt wird. Oder 43 . Oder irgendwie sowas.

Nach dem Essen gingen wir zurück zur Bar, wo wir durch diplomatisches sowie durch hintertück’sches Geschick bald einen Tisch sowie sukzessive Hocker für alle Beteiligten eroberten.

Irgendwann trennten wir uns auch dort wieder und es kam – nach einer Tramfahrt – zum inzwischen fast ritualisierten, ja, ich möchte meinen traditionellen Absacker auf der Hotelterrasse. Ich weiß – wir sind ja in einer Nachschau und nicht in einer Liveshow – gar nicht mehr, ob die Schützenrunde aus Kierspe an diesem oder am vorherigen Abend uns so irritiert hatte. Man wollte uns ein Gespräch aufdrängen, dass keiner von uns wirklich willens zu führen war. Aber es hat unsere gute Laune nicht wirklich gestört.

Wie? Skandale? Die Skandale werden vermisst? Naja, immerhin haben sich Menschen aus unserer Gruppe in aller Öffentlichkeit geküsst! Igitt! Viel wichtiger ist: Die Shopping-Gruppe war äußerst erfolgreich und hat viele tolle Schnäppchen ergattert!

Morgen gibt es dann den Bericht zum Amsterdamer Sonntag. Und ich verspreche nicht zuviel, wenn ich behaupte, es gibt Action, Drama und Romantik.

Dus tot morgen!
Uw Gerald

Also, melde Dich… ?

Tag 1: Die *hicks* Anreise

Goede dag, lieve lezers!

Nun aber mal mit dem notwendigen Ernst, wie es tatsächlich war…

Schon im Vorfeld haben wir natürlich Vorbereitungen für unsere Doppelkopfreise nach Amsterdam getroffen: Prosecco im Selbstversuch verkostet, Programme ausgearbeitet, Otto nervös gemacht, ein Hotel gebucht und Bahnfahrkarten gekauft sowie 6 Plätze im ICE an zwei gegenüberliegenden Tischen reserviert. Nur Jasmina konnte noch nicht fest buchen, da es noch wegen des Jobs und wegen Nordmann, ihrem Hund, Dinge zu klären gab. Irgendwann waren aber auch diese Dinge geregelt und sie konnte noch einen weiteren Platz an unserem Tisch ergattern. Inzwischen hatte sich auch eine ahnungslose, arme andere Gestalt dort einen Platz gesichert, nicht wissend, welche Hölle ihm bevorstand.

Die glorreichen Sieben – Nummer 8 wartet ja schon in Amsterdam

Am Freitag, dem 14. Juni ging es dann mit Verspätung von Köln aus los. Wir hatten reichlich Proviant dabei, man kennt das ja mit der Deutschen Bahn. Man muss vorbereitet sein! Auf der knapp dreistündigen Fahrt konsumierten wir 5 Flaschen Sekt (eine Mitreisende hatte nur zwei Gläschen!), vier Pakete Würstchen, Dutzende von Brezeln sowie Erdbeeren, gezuckert und mit Triple Sec vor dem schnellen Verderben konserviert. Ja, Vitamine sind wichtig. Mit Erdbeeren im Sekt macht man aus jeder Sauftour quasi eine Gesundheitsreise.

Unser 8. Rad am Wagen war übrigens mit großer Geduld gesegnet. Und man muss dazu auch sagen, das wir bei weitem nicht die schlimmste Gruppe im Zug waren. Ich sach nur Junggesellenabschied! Gänsehaut. Malträtiert haben wir außerdem die Zugbegleiterin. Sie musste heiteres Pärchenraten spielen. Eine etwas undankbare Aufgabe, wie ich finde.

In Amsterdam angekommen, wurden wir von Otto mit viel Geherze und Geknutsche in Empfang genommen. Er war ein bisschen traurig, dass wir keine bunte Kühltasche dabei hatten, die er hätte für uns tragen können. Das hat er nämlich auf unserer gemeinsamen Reise nach Lüttich mit großer Hingabe getan.

Abbey Road in Amsterdam. Wer findet die Deutschen?

Auf dem Weg zu unserer Pension Homeland machten wir einen ersten touristischen Stop im Schiffahrtsmuseum, dessen Glasdach im Innenhof ein architektonisches Schmuckstück ist. Wir haben es dann auch ausreichend bewundert. Im Homeland checkten wir nur kurz ein, machten ein bisschen Katzenwäsche, tranken am Anleger des Hotels noch ein Aufwärmgetränk (wir hatten ja schon so lange nichts mehr gehabt) und begaben uns dann auf den Weg zu Ottos Domizil. Mit Stop an einem Museum. 20 Minuten Fußweg bis dorthin. Man merke sich bitte diese Zahl. Sie ist magisch!

Schönes Schifffahrtsmuseumsdach
Fast noch schöneres Schifffahrtsmuseumsdach

Auf dem Weg machten wir – wie schon vorab beschlossen – Halt in der Kirche „Ons‘ Lieve Heer op Solder“, die besterhaltene In-house-Kirche Amsterdams. Solche Art Kirchen wurden eingerichtet, da man den Katholizismus zwar irgendwie duldete, aber in der Öffentlichkeit nicht wirklich wahrnehmen wollte. Diese Kirche ist nun ein Museum. Mit dem sehr informativem Audioguide wirklich einen Besuch wert, erstens wegen der interessanten Geschichten über die Bewohner/Betreiber dieser Kirche (u.a. der deutsche Kaufmann Jan Hartmann) als auch vor dem Hintergrund des nicht einfachen Zusammenlebens konkurrierender Religionen im 17. Jahrhundert.

Dies ist KEIN Callcenter!

Eine Ausstellung des israelischen Künstlers Eran Shakine „A Muslim, a Christian and a Jew“, die sehr humoristisch Gemeinsamkeiten der Religionen aufzeigt, vervollständigte den Besuch der Kirche unter dem Dachboden.

Bei inzwischen strahlend blauem Himmel liefen wir dann zu Ottos Domizil im Stadtteil Jordaan. „Das dauert 20 Minuten“. Seine Wohnung ist toll. Wir aperitivierten auf der Dachterrasse und konnten uns nur schwer dort wieder lösen, da es so schön und bequem war. Aber Otto hatte einen Tisch bei einem Argentinier bestellt, wohin wir uns dann auch aufmachten. Wir aßen sehr gut dort, sehr fleischlastig meinerseits, aber man geht ja auch nicht zum Argentinier, um dann Sojasprossensalat zu verzehren. Nicht wahr, liebe Rohkost-Ruth? Hach, immer diese blöden Insiderwitze…

Amsterdam bei Kaiserwetter

Es gab dann noch einen Absacker bei Otto auf dem Balkon. Vorher aber klingelte er bei sich nebenan an und wir durften Teile des dort befindlichen… nun ja, eben nicht Seniorenheims im klassischen Sinne besichtigen. Zwei Dutzend Menschen im Ruhestand leben dort in Gemeinschaft mit drei jungen Studenten, die dort preiswert wohnen dürfen, dafür aber im Gegenzug Hilfestellung leisten. Das Gebäude und der Garten sind wunderschön. So kann Altsein auch sein.

Auf dem Weg nach Argentinien. Ich übe, den Bauch so weit wie möglich rauszustrecken. Ganz schön anstrengend, diese Übung!

Da der Heimweg mit 20 Minuten abgeschätzt wurde, fuhren wir nach einem ersten tollen Tag mit der Straßenbahn dann wieder ins Hotel, wo ein Großteil der Gruppe dann noch einen oder zwei Absacker nahm. Rolf blieb natürlich bei Otto.

Was es jetzt mit den 20 Minuten auf sich hat? Naja, das ist eine erfundene Zeiteinheit. Das ist wie Gleis 9 3/4. Gibt es halt nicht. Schon gar nicht, wenn Schuhläden auf dem Weg liegen oder man einen Sachverhalt etwas genauer diskutieren muss. Man muss dazu nämlich stehenbleiben, sonst klappt das nicht. 🙂

Mehr Skandälchen gäbe es dann morgen wieder.

Tot ziens!

Euer Gerry

Kannst Du bitte einmal im Leben ein bisschen Würde zeigen?

Prolog: Dans le port d’Amsterdam

Beste mensen!

Schon Jacques Brel besang Amsterdam in einem sehr schönen Chanson. Übrigens ebenso wie Brügge. Was das jetzt für dieses „postume“ Tagebuch bedeutet (denn die Reise liegt schon fast eine Woche zurück) wird später aufgeklärt.

Dieses Tagebuch wird wahrscheinlich mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet. Es ist nichts anderes als ein schonungsloser Enthüllungsbericht über die höchst verwerflichen Unarten meiner Mitreisenden. Alle in einem Sumpf aus Alkohol, Glücksspiel (DOKO, eins der widerlichsten Spiele überhaupt!) und zu viel Urlaub versinkend und andere in diesen Morast hinabziehend. Einige haben sich nicht entblödet, sich öffentlich zu küssen! Es ist beschämend!

Die Recherchen und Erstellung von Gedächtnisprotokollen zu dieser Skandalreise erfordern etwas Zeit und Aufwand. Daher haben Sie etwas Geduld mit der Rekonstruktion!

Sollten Sie in den nächsten Tagen hier keine Einträge mehr vorfinden, hat mich der Mob wahrscheinlich schon in seinen Fängen und ich bin rettungslos verloren! Dieser ist nämlich bemüht, eine umfassende Aufklärung des Skandals mit allen Mitteln zu verhindern!

Ihr Gerry (ich habe ANGST!)