Apfel-Chutney

Ihr Lieben,

diese Woche habe ich eine halbe Tüte Äpfel geschenkt bekommen, handgeerntet aus dem Garten des Waldschlösschens. Daraus machen wir heute चटनी.

Chutneys stammen aus der indischen Küche, wo sie in der Regel ganz anders daherkommen als hier, in mindestens 3 Millionen Varianten. Schärfer und oft auf Gemüsebasis, mit Zutaten, deren Namen wir noch nie gehört haben, geschweige denn, dass sie sich im Vorratsschrank stapeln. Ich versuche mich an einer eher britischen, aber gewürzten Variante mit Äpfeln, Zwiebeln und Essig.

Durchdachtes mis en place verhindert ein späteres Mies am Platz.

Die Äpfel werden geschält, entkernt und gewürfelt. Die Würfel (ca. 1,5 kg) kann man direkt in eine Mischung aus 200 ml Essig und 200 ml Wein geben, da sie dann nicht so dunkel werden. Ich nehme Branntweinessig und Wein, aber es gehen auch Apfelessig und Cidre/Apfelsaft. Dann würfele ich noch drei rote Zwiebeln.

Dann werden ein Stück Ingwer, 1 oder 2 Chili und Knoblauch je nach Gusto kleinstgewürfelt und ein kleiner Gewürzteller vorbereitet: Koriandersamen, Kardamom-Samen (der Inhalt der grünen Kapseln), aromatischer Pfeffer, Senfsaat und Kreuzkümmel, alles etwas angemörsert. Je einen gestrichenen Teelöffel von jedem bei der o.g. Apfelmenge. Bereitzuhalten sind noch ein Sternanis und eine Zimtstange und 2 oder 3 Nelken. Das ergibt jetzt keine allzu scharfe Variante, da ich etwas vom Chutney an die Apfelspenderinnen weitergeben möchte, und mindestens eine davon mag nicht so scharfes Zeuchs.

Die Gewürze vom Teller rösten wir in einem ausreichend großen Topf ohne Fett kurz an, bis es duftet (solange gut rühren!) dann geben wir die „nassen Gewürze“ Ingwer, Chili und Knofi dazu und löschen nach einer Minute mit dem Essig-Wein-Gemisch ab (am besten durch ein Sieb, dann fängt man die mit herausfallenden Apfelstückchen auf). Weitere 300 ml Wein angießen, einen Teelöffel Salz sowie 350 Gramm braunen Rohrzucker dazu und aufkochen. Rühren, bis Salz und Zucker sich aufgelöst haben. (Fragt das Salz den Zucker: „Warum sind Sie denn heute so aufgelöst? Zu heiß hier?“. Antwortet der Zucker: „Jaja, streuen Sie nur Salz auf meine Wunden!“.)

Jetzt geben wir die Zwiebeln, den Sternanis, die Zimtstange, die Gewürznelken und die Äpfel sowie den Saft einer Zitrone hinein und lassen das ganze so lange köcheln, bis wir die gewünschte Konsistenz haben. Wikipedia dazu: „Die Beschaffenheit reicht von flüssig über cremig bis hin zu pastös.“ Ich mag es musig mit noch kleinen Stücken Äpfel drin. Vorsichtig abschmecken und noch heiß in heiß ausgespülte Twist-Off-Gläser füllen. Rand gründlich saubermachen, Deckel drauf und abkühlen lassen.

Passt zu Aufschnitt, Käse und auf Brot. Super auch: Mit Mayonnaise und etwas Banane durchgematscht als Dip zum Fondue.

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