Zwetschgenmus

Ihr Lieben,

vor einiger Zeit schwelgte ich ja in Oma-Erinnerungen. Dazu gehören auch die beiden Pflaumenbäume, die im Garten meiner Oma Olfen standen. Einer riesig, der andere so mittelprächtig. Der riesige Baum ragte über das Garagendach, das wir erklommen, um uns mit den vielen Wespen um die süßesten Früchte zu streiten. Die Ernte beider Bäume fiel immer sagenhaft groß aus.

So gab es dann ein paar Wochenendtage lang Zwetschgenpfannkuchen, eingelegte Pflaumen und, yep!, Pflaumenmus. Das gibt es dann auch mal heute hier im Blog. Pflaume, Zwetschge? Wir nannten sie Pflaumen, obwohl Zwetschgen, daher die Verwirrung.

Mein Problem war, dass ich im Supermarkt zwischen wirklich schon angefaulten Zwetschgen aus der großen Auslage oder noch nicht ganz reifen Exemplaren in einer Kiste wählen konnte. Ich entschied mich für letztere und beschloss, ein etwas säuerlicheres Mus zu zaubern.

Nach Entkernen und Vierteln der Früchte hatte ich 3.700 Gramm Zwetschgen und violette Finger. Diese (die Früchte, nicht die Finger) gab ich in einen Bräter und vermengte sie mit je 300 Gramm weißem und braunem Zucker. Dazu gab ich je eine mehr oder weniger große Prise Vanille, Zimt, Kardamom, Koriandersamen und Salz. Also, alles eher sparsam. Nach einer „Einweichzeit“ (damit etwas Saft gezogen wird) von ca. 3 Stunden stellte ich den Bräter ohne Deckel für 30 Minuten in den auf 200°C vorgeheizten Ofen, bis es anfing zu brodeln. Dann schaltete ich die Temperatur auf 170°C herunter und sah ein bisschen xyz (hier könnte Werbung für Ihre Streaming-Plattform stehen :-)). Von Zeit zu Zeit guckte ich nach der Konsistenz. Durch regelmäßiges Öffnen der Ofentüre kann auch Feuchtigkeit entweichen, denn diese abgehende Feuchtigkeit bewirkt erst den nachher musigen Charakter. Wenn es anfängt, fester zu werden, kann man auch mal kurz mit dem Pürierstab in die Masse. Das tat ich nach etwa dreieinhalb Stunden. Und dann muss man auch schon aufpassen. Der Umrührlöffel zeigt, dass das Mus bald fertig ist.

Wenn die Konsistenz passt, das kann durchaus auch bis zu fünf Stunden dauern, wird das heiße Mus in saubere, heiß ausgespülte Gläser gefüllt, die verschlossen und auf den Kopf gedreht werden. Pflaumenmus hält nach dem Öffnen nicht so lange wie Konfitüre, aber so lange nichts schimmelt, ist es gut und gerne ein paar Monate verzehrbar.

Fazit: Mit reiferen (aber nicht faulen) Zwetschgen wäre es besser und „omaiger“ geworden. Aber das Ergebnis ist dennoch lecker! Energetisch betrachtet, wäre es sinnvoll, direkt 20 kg Zwetschgen zu verarbeiten, denn für knapp ein halbes Dutzend Gläser ist der Energieaufwand recht hoch.

Dennoch habe ich jetzt mein eigenes, nicht zu süßes (!) und leckeres Pflaumenmus! Yippieh!

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