Ihr Lieben,
heute gibt es ein sehr weit verbreitetes, mythenumranktes Nudelgericht: Die Langnudeln nach Art der Bewohnerinnen eines Liebesdiensthauses (oder so ähnlich). Mythenumrankt, weil es mehrere Deutungen gibt, wie diese Pastazubereitung zu ihrem Namen kam. Das geht von „Prostituierte konnten sich nichts anderes leisten“ bis zu „Das hat irgendein Promikoch auf Ischia für seine Jet-Set-Gäste erfunden“, wobei letztere ihn aufgefordert haben sollen, „irgendeinen Scheiß zu kochen“, was man auch mit „Cocina una puttana“ ausdrücken könne.
Drin ist fast immer das Gleiche: Sardellen (aka Anchovis), Knoblauch, Oliven, Kapern und Tomaten, manchmal auch Chili, und viel Petersilie.
In Olivenöl werden kleinstgehackter oder gepresster Knoblauch sowie ebenso malträtierte Chili angebraten. Die Menge hängt ein bisschen davon ab, wie scharf und würzig man es haben möchte. Dann gibt man zwei bis drei Esslöffel Tomatenmark sowie ein paar zerschnibbelte Sardellenfilets dazu und schwitzt alles ein bisschen an. Passierte oder gestückelte Tomaten sowie in Fetzchen geschnittene getrocknete Oliven drauf, eigentlich Oregano einrühren – ich hatte kein Oregano mehr und habe Herbes de Provence genommen – und köcheln lassen. Jetzt die Spaghetti bis kurz vor dem gewünschten Bissgrad garen, ggf. etwas Nudelkochwasser in die Sauce und Kapern und Petersilie nach Geschmack hinein. Pfeffern. Salz ist meistens nicht erforderlich, Kapern und Sardellen sind da ja schon mit vorbehandelt. Die Nudeln unterheben und noch kurz mitsimmern lassen.
Anrichten mit Petersilie und anderem Gedöns und certo che si! Parmesan draufreiben!
Das ist ein perfektes Gericht für Heißhungerattacken, da es recht schnell geht, aber dennoch üppig genug ist, um satt zu machen. Und es schmeckt super!