Epilog: Heimkehr und Fotos

Ihr Lieben,

jetzt bin ich wieder Daheimseiender und blicke zurück auf eine wunderschöne Woche. Ich kann Schleswig-Holstein nur empfehlen. So nette Menschen, so schöne Orte.

Viele der Fotos habt Ihr vielleicht schon in den Beiträgen verwurstet gesehen, aber hier doch noch einmal eine Galerie.

https://photos.app.goo.gl/mtYehsYv3CpCzqiLA

Danke fürs Mitreisen an alle Leserinnen und Leser und an Elke für die tolle Begleitung!

Euer

Tag 7: Die graue Stadt am Meer

Doch hängt mein ganzes Herz an dir,
Du graue Stadt am Meer;
Der Jugend Zauber für und für
Ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,
Du graue Stadt am Meer.

Liebe Dichtende und Denkende!

Dies ist die letzte Strophe von Storms Gedicht „Die Stadt“. Über seine Stadt Husum. Sie ist aber gar nicht so grau, das mal vorweg verraten. Und das mit der Jugend ist auch nicht unstrittig… war doch wieder eher senioriges Publikum unterwegs, so wie ich halt.

Elke beschloss, heute einen „beauty day“ zu zelebrieren. Das ist unser Geheimcode für Faulenzen, klingt aber besser. Mir lieh sie den Wagen, um zu tun, was immer ich tun wollte. Ich beschloss, über den Strand damit zu flitzen.

Neeeee, ich fuhr nach unserem Frühstück, für das Elke alles alleine machen musste!!!, nach Husum (ich musste mich nur um die Eier kümmern und die waren zu hart). Von uns aus ist man in einer halben Stunde in der Storm-Stadt, die ihren berühmtesten Sohn auch feiert wie nix. Hier hat Storm gewohnt. Hier hat sein einer Großvater gewohnt. Hier sein anderer. Hier hat er einen Kaffee getrunken. Hier hat sein Zahnarzt einen Kaffee getrunken. Hier hat Gerald gestanden, der einen Zahnarzt hat, wie Storm auch. Aber es ist eine wirklich schöne Stadt. Zumindest bei strahlend blauem Himmel.

Kurzer Exkurs zu Storm. Er konnte von seiner Schriftstellerei nicht leben und wurde Jurist, wurde von den Dänen vertrieben und war Richter in Thüringen und kam als Landvogt zurück nach Husum. Schriftstellerei war „nur“ sein Hobby. Ruhm ist halt unberechenbar.

Mir gefällt Husum sehr gut. Aber das erwähnte ich ja bereits irgendwie. Der Hafen und dessen Umgebung sind sehr schön, man kann gut flanieren. Als ich ankam, war es auch noch nicht voll. Ich erstand ein paar Postkarten und Briefmarken, fotografierte hie und da und ließ mich treiben. Alles ist irgendwie nah beieinander und gut ausgeschildert. Man findet schnell das Storm-Haus, den Schlosspark, das Weihnachtsmuseum, das Freilichtmuseum. Nicht alles hatte geöffnet und nicht alles habe ich besucht (das „Pole-Poppespäler-Museum“ für Marionetten hat mich nicht gereizt).

Insgesamt ist Husum in diesem Urlaub auf Platz 2 der schönsten Orte gelandet, kurz hinter Friedrichstadt. Es gibt so viele nette Häuser, die Tine vor der Marienkirche, schöne Läden (ich hatte tatsächlich einen kleinen Kaufrausch, und nein, ein Pullover war nicht dabei!) und nette Sitzgelegenheiten. Dann der Hofladen des Lamm-Kontors! Und die schönen Galerien. Ich nahm im Kaffee-Hafen einen Kaffee zu mir und es war der beste in dieser Woche. Eigentlich war alles pickepackevoll da, aber sie hatten einen Ein-Personen-Tisch! So etwas feiere ich ja.

Insgesamt verbrachte ich fast drei Stunden in Husum. Da aber mein Parkticket ablief, musste ich weiterziehen. In einem Vorort von Husum, Schobüll, gibt es das Kirchlein am Meer. Diese kurze Strecke nahm ich dann auch auf mich. Und es ist eine leider geschlossene Kirche, die aber sehr hübsch ist. 18. Jahrhundert. Und quasi gegenüber das Meer. Mit Blick auf Nordstrand. Sehr idyllisch!

Auf dem Weg nach Hause machte ich noch einen kleinen Abstecher zum Herrenhaus Hoyerswort, das seinen Ursprung im 16. Jahrhundert hat. Es gibt einen kleinen Skulpturenpark dort, einen Haubarg, eine Töpferei und, wie auch beim Roten Haubarg bei Witzwort, ein Terrassencafé. Sehr hübsch!

Zuhause angekommen sonnten Elke und ich uns ein bisschen auf der Terrasse, bevor sie mit Amy zur Eider fuhr, um einen Spazierweg für sich und den schwarzen Wuschel zu finden.
Gerald: „Elke, wie wäre es mit einem Gastbeitrag über Deinen Tag?“ – Elke: „Neeeee!“
Zwischendurch besuchte uns der Hofhund von nebenan, bei dem es etwas brauchte, bis er zutraulich wurde.

Lilly vom Hofe zu Besuch, eine Appenzellerin.

Unseren letzten Abend wollten wir einigermaßen stilvoll verbringen, und daher folgten wir einer Empfehlung unserer Vermieterin. Ein Fischrestaurant in Tönning sollte es werden. Ehrlich? Wir saßen nett, der Kellner war gut gelaunt, das Wetter war gut…. das Essen okay, die Weine… naja, war halt okay. Zuhause gönnten wir uns dafür ein Abschiedspiccolöchen.

Später am Abend besuchte uns noch unsere Vermieterin Inken. Wir haben uns sehr nett unterhalten und von ihr zwei riesige Kohlköpfe aus eigener Produktion bekommen.

Ja…. war es das nun? Ja, das war es. Und es war sehr schön! Und wenn Ihr uns morgen auf unserer Rückreise begleiten wollt, dann seid bitte um 8 Uhr früh hier am Hof. Sonst wird das nix. Maximal viertel nach Acht. Wir warten nicht ewig auf Euch!

Möglicherweise gibt es die Tage noch einen Link zu einem Fotoalbum. ?

Danke für Eure Begleitung und Eure Kommentare (auch per Mail oder WhatsApp), ich hoffe Ihr hattet ein bisschen Mit-Freude an unseren Erlebnissen.

Viele liebe Grüße von Amy, Elke und Eurem

Abschiedsstimmung nach dem Abendessen
Der Autor ist nach diesem anstrengenden Reisetagebuch nur noch ein Schatten seiner selbst. Leider sieht man das nicht auf der Waage…. 🙁

Tag 6: Heide und Moor

O schaurig ist’s übers Moor zu gehn,
Wenn es wimmelt vom Heiderauche,
Sich wie Phantome die Dünste drehn
Und die Ranke häkelt am Strauche,
Unter jedem Tritte ein Quellchen springt,
Wenn aus der Spalte es zischt und singt! –
O schaurig ist’s übers Moor zu gehn,
Wenn das Röhricht knistert im Hauche!

Liebe Reisebegleitung!

Nicht immer ist’s so schaurig wie bei Annette von Droste-Hülshoff. Manchmal ist es sogar sehr nett.

Aber von Anfang an: Elke hatte eine Wanderung durch das Moor bei Heide rausgesucht und wir beschlossen, nach einem Besuch der Kreisstadt, eben diese Wanderung zu machen.

Heide ist die einwohnerstärkste Stadt Dithmarschens, hat aber eine überschaubare Anzahl von Sehenswürdigkeiten. Berühmt ist vielleicht der größte unbebaute Marktplatz Deutschlands. Heute war kein Markt und der Platz diente als Autoabstellfläche. Also, eher ein nicht so ansprechendes Bild. Zu diesem Platz kamen wir durch die Haupteinkaufsstraße, der Friedrichstraße, die aber auch durch Abwesenheit von Charme glänzt. Hübsch am Marktplatz ist die Kirche St. Jürgen aus dem 17. Jahrhundert, die aber geschlossen war. Wir bogen noch in die Süderstraße und suchten ab da das Brahms-Haus. Brahms‘ Großeltern lebten dort und er wird ab und zu zu Besuch gewesen sein. Es gibt in der Nähe noch eine nette Grünanlage, in der wir Amy kurz frei laufen ließen.

Der Himmel war verhangen und es war sehr frisch. Ich hatte natürlich mal wieder keine warmen Sachen dabei, was Elke ein resigniertes Kopfschütteln abforderte. Ich lief schnell in einen Klamottenladen und kaufte mir einen weiteren Pullover. Auf dem Weg zum Auto machten wir dann noch an einem Eiscafé einen Zwischenstopp und liefen anschließend noch zum Wahrzeichen der Stadt, dem hübschen Wasserturm.

Dann ging es auf nach Süderholm, wo an der Schule unsere Wanderung begann. Mann, war ich froh, einen Pullover erstanden zu haben! Den trug ich nämlich in der Umhängetasche mit, weil es plötzlich sonnig und warm war.

Die Wanderung war seeeehr schön. Es ist kein wirklich wildes Moor, wie wir das vom Hund von Baskerville her kennen oder aus Teenie-Gruselfilmen. Es hatte von allem ein bisschen was. Viele Tümpel, Bäume, Wiesen und Weite, Schafe, Pferde und Kühe (inklusive wolliger Galloways)… Ich lasse da einfach mal die Bilder sprechen.

Nach der Wanderung kauften wir noch ein bisschen ein und verzogen uns zum verdienten Bier auf unsere Terrasse. Ich war noch gar nicht so richtig zum Lesen gekommen und die Sonne schien so schön.

Abends gab es auch Nordseekrabben. Die sind in dieser Saison unglaublich teuer! Was vielleicht daran liegt, dass wegen Corona die marokkanische Pulerei nicht so einfach ist. Denn wer glaubt, die Krabben würden auf den Kuttern von rotwangigen Kapitänskindern gepult… es geht keineswegs so romantisch zu.

Ihr seht, es war ein eher entspannter Tag, außer für die arme Amy, die manchmal so guckt, als wolle sie sagen: „Wo bin ich hier bloß reingeraten?“

Morgen ist schon unser letzter Tag hier. Es ist immer wieder erschreckend, wie schnell gute Zeit vergeht und wie zäh sich andere Zeit zieht. Morgen wollen wir auf jeden Fall noch einmal nett ausgehen, was wir sonst so treiben, haben wir noch nicht beschlossen.

Aber wir würden uns freuen, wenn Ihr wieder mit uns unterwegs seid. Viele liebe Grüße von den drei Moorhühnern

War noch was?

Ach ja: ein virtueller Hausrundgang:

Tag 5: Büsum und Poseidon

Moin Mitbürger! Freunde! Friesen!

Hört mich an: Wir sind beide ziemlich angefressen. Nein, nicht in dem Sinne. Irgendwie sind einige Insekten hier in der Gegend ziemlich hungrig. Sogar die Fliegen beißen. Das ist schon skurril.

Heute zog es uns in den Süden, genauer nach Büsum. Büsum ist das Zentrum der Krabbenfischerei und gleichzeitig touristischer Hot-Spot. Schon morgens war es in Zennhusen sehr neblig, die Vorhersage versprach uns aber baldigen Sonnenschein. Nur verschob sich der Startzeitpunkt immer weiter nach hinten. Auf jeden Fall war es bewölkt und frisch, als wir in Büsum ankamen. Wir fanden einen kostenfreien Parkplatz (wie konnte das passieren?) und waren nach kurzem Fußweg im Zentrum des Geschehens.

Büsum war voll! In der Alleestraße, die die Einkaufsmeile darstellt, knubbelte es sich regelrecht. Man hielt sich im Allgemeinen an die vorgegebene, coronabedingte Routenführung und so entstand der Eindruck einer gebrechlichen kleinen Prozession. Gebrechlich? Nun ja, wir haben durch unser Erscheinen den Altersdurchschnitt schon ziemlich gesenkt.

Ganz zu Anfang erstand ich einen Pullover, der runtergesetzt war. Das stellte sich als hervorragende Investition heraus, denn als es auf den Deich ging, wäre ich ohne den erfroren. Eintritt auf den Deich übrigens 3 Euro pro Person. Und der Hund durfte nichts. Selbst am Hundestrand nicht. Dies wurde durch Patrouillen streng kontrolliert. Der Deichspaziergang machte ein bisschen etwas von dem nicht so guten ersten Eindruck von Büsum wett. Es ist nämlich nicht wirklich schön dort. Viele Bausünden und null Charme. Wobei das jetzt auch nicht heißt, dass der Deich besonders besuchenswert ist. Wir nahmen zur Immunstärkung eine Hopfenkaltschale ein. Hopfen wird stark unterschätzt!

Gerne empfangen wir Sie in unserer aparten Appartementanlage „Küstenglück“ (hinten im Bild)

Am Fischereihafen war es dann ganz nett und es gibt in der Nähe von diesem rund um die hübsche St.-Clemens-Kirche einen netten Platz mit dem sehenswerten Hotel-Restaurant „Zur Post“. Einige Schiffe haben wohl eine standesamtliche Zulassung. Aber insgesamt musste ich an Storms Gedicht über Husum denken. Graue Stadt am Meer.

Wir fuhren nach Westerdeichstrich. Nach, nicht zum! Das haben wir noch nicht nötig. Dort gibt es eine Mühle. Bestimmte Dinge triggern uns. Bei Elke sind es Klöster und Esel. Bei mir Leuchttürme und Mühlen. Das Mühlen-Restaurant hat aber mittwochs geschlossen. Apropos Deichstrich: In Büsum gibt es Slipanlagen. Wir wollten darüber nicht weiter nachdenken.

Am frühen Nachmittag waren wir wieder daheim. Elke faulenzte auf der Terrasse, während ich wieder mein anstrengendes Entschleunigungsprogramm durchzog. Dabei wurde ich aber wieder von hungrigem Geziefer attackiert. „Du sollst nicht töten“ wird dabei zur Herausforderung!

Unser Nachbar hatte einen Spaziertipp für freilaufende Hunde. Dem wollten wir nach unserer Verschnaufpause nachgehen. Nun, vielleicht haben wir ihn nicht richtig verstanden und uns verirrt, oder aber wir haben ihn nicht richtig verstanden und uns etwas ganz anderes vorgestellt. Wir waren an einem Feldweg, der an einem Bootsanleger begann und sehr kurz war, da bald ein Schutzgebiet anfing, dessen Betreten verboten war. Einmal hin und zurück in 10 Minuten. Aber nett, denn auf der einen Seite säumten Pferdekoppeln den Weg und auf der anderen Seite begrenzte uns ein Seitenarm der Eider. Die Pferde waren teils sehr ungestüm und galoppierten sich die Seele aus dem Leib.

Da ich mittags schon von einer Grillplatte Akropolis träumte, war Elke einverstanden, abends zu einem Griechen zu fahren. Der stellte sich als Freibadgastronomie in einem schmucklosen Bau heraus. Freibad und Poseidon passen ja. Große Überraschung: Sehr leckere Riesenportionen und eine unglaublich nette Bedienung! Da der Laden brummte, mussten wir auf der Terrasse sitzen, was bei ziemlicher …. äh…. Sommerfrische für Bedienung und uns eine Herausforderung war. Aber es gab Decken.

Nun sitzen wir in unserer bescheidenen Kate und wärmen uns auf. Es wird den Prognosen nach zwar kälter werden, aber wieder sonniger. Der Urlaub ist jetzt schon über den berühmten Berg und ich staune wieder einmal, wie schnell die Zeit vergeht, wenn es schön ist.

Schön. Ja, das ist es hier. Abseits der wenigen touristischen Hotspots ist es hier sehr idyllisch. Die Menschen sind wirklich freundlich (Ausnahmen essen Erdbeershake zum Frühstück), die Weite der Landschaft ist grandios und überall Tiere (auch die an uns knabbernden) und Bäume und Wasser. Ich liebe es! So schön hätte ich es mir hier nicht vorgestellt!

In jedem größeren Ort gibt es Mitfahrbänke. Manchmal mit herausklappbaren Ziel-Schildern. Unsere Villa war nicht abgeschlossen bei Anreise. Es gibt Obst- und Gemüsestände mit Sparschwein. Nehmen Sie und zahlen Sie bitte. Ich bin gerade sehr vernarrt in diesen Landstrich.

Was wir morgen machen, steht noch nicht fest. Aber vielleicht wollt Ihr ja wissen, was wir so treiben und erleben. Dann schaut bitte wieder rein.

Liebe Grüße aus Zennhusen! ?

Breaking News!
„Schatz, wie wollen wir denn den Fluss da draußen nennen?“

Tag 4: Strand, Tand und Teufelshand

Liebe Mitreisende!

Das neue Fritzchen hat sein Werk getan, ich schlief besser. Ob das an dem Palmenmotiv darauf liegt? Ich weiß es nicht…

Unsere Morgenroutine hat sich eingespielt, wir fuhren wieder gegen 10 Uhr los. Elke hat sogar das Glas Pflaumenmarmelade von Gabi auf den Tisch gestellt (sehr lecker übrigens!) und somit einen wertvollen Beitrag zu unserem Frühstück geliefert. Naja, sie hat auch später abgeräumt. 😉

Unser Ziel war ja heute St. Peter-Ording. Das ist mehr eine Gegend als eine Stadt und besteht aus eigentlich vier Orten. Da Elke sich heute morgen draußen mit unserer Vermieterin unterhalten hatte (ich sah das zwar vom Küchenfester aus, steckte aber noch in meinem Pyjama und wollte nicht raus), brachte sie in Erfahrung, dass wir mit Hund wohl prima in Böhl aufgehoben sein würden. Also: nix wie ab.

Wir verfuhren uns erst einmal heftig, da das Navi glaubte, wir wollten in die St.-Peter-Ording-Straße nach Rendsburg. Irgendwann fiel uns auf, dass die Richtung nicht stimmen konnte und wir starteten einen neuen Versuch. Schon weit vor dem Ort Garding steckten wir dann im Stau. Schuld war eine 20 Meter lange Baustelle. Aber wir brauchten eine Stunde mehr als geplant. Immerhin stauten wir uns aber an einem Ort der Kultur, denn der erste deutsche Literaturnobelpreisträger (1902 war das) kam aus Garding, Theodor Mommsen. Seine Römische Geschichte ist legendär!

Am Strand angekommen, wurden wir erst einmal ausgeblutet. Parken fuffzisch Euro. Hund zwanzisch Euro. Kurtaxe n Hunni. Was? Beschwerde? Nochmal n Hunni. „Dürfen wir denn dann mit dem Ticket in ganz St. Peter parken und die Überfahrtstraße benutzen?“; „Nee, natürlich nicht!“. Okay, okay, ich übertreibe ein bisschen. Aber nur ein ganz klein winzig bisschen. 🙂

Den Strand erreicht man über einen Plankensteg, der rechts und links von einer – ich sach das mal jetzt so als Laie – Heidevegetation und Sielen umrahmt wird. Am Strand selbst dominieren drei Pfahlbauten, einer davon eine Toilettenanlage, wie ein mannshohes Schild uns bescheinigt. Sehr pitt…. äh…

Der Strand ist sehr breit und wir konnten mit Amy ein paar Ballwürfe exerzieren. Sie war dann nach nur kurzer Zeit etwas aus der Puste. Ich aber auch, und ich bin keinem Ball hinterhergehechtet. Es ist eben sehr weitläufig und durch die Sonne und die fehlende Brise kam es zu leichten Transpirationsschüben. Insgesamt hat uns der Strand aber keine Begeisterungsschreie entlockt. Vor den Pfahlbauten tummelten sich Menschen, die sich über die Corona-Schlangen echauffierten. Autos parkten auf dem Strand (die, deren Besitzer die tausend Euro für die Überfahrt noch hatten). Irgendwie alles eher nichtssagend.

Wir kehrten zum Auto zurück und verschenkten unseren noch gültigen Parkschein an ein ankommendes Paar. Fast angewidert nahmen sie diese Gabe in Empfang („Okay, wir nehmen den.“). Elke und ich haben uns darob etwas gewundert. Uns ist das auch schon mal passiert (Briten überließen uns ihren Parkschein auf La Palma) und wir hatten uns ein Loch in den Bauch gefreut und artig bedankt. Wir erkoren St. Peter Dorf als nächstes Ziel.

Dort fanden wir schnell einen Parkplatz und schlenderten durch die Hauptstraße. Alles sehr akkurat, aber auch beliebig. Ich glaube, die Souvenirs der deutschen Küste sind von der niederländischen Grenze bis nach Polen hin vollkommen austauschbar, da alles von gleicher Machart ist und „made in China“. Trotzdem ein netter Ort. Wir nahmen in einer Eisdiele ein Biermischgetränk zu uns und glotzten ein bisschen. Das machen wir ausgesprochen gerne. Dabei wird natürlich in keinster Weise gelästert. NIE! Eine Kirche hatte es natürlich auch!

Was wäre eine Reise an die deutsche Küste ohne einen Besuch beim Leuchtturm Westerheven? Ich verrate es Euch: kein Beinbruch. Wir fuhren bis zum offiziellen, irgendwie kostenpflichtigen Parkplatz (20 Minuten umsonst, bitte rennen Sie JETZT los!) und sahen, dass wir noch eine Weile hätten laufen müssen. Über Schleichwege versuchten wir mit dem Auto näher an den Turm heranzukommen, was aber scheiterte. Da der Hund dauerhechelte, wollten wir nicht mehr so viel laufen.

Wer den Leuchtturm findet, darf ihn behalten….

Wir trafen eine – wie ich finde – sehr kluge Entscheidung: Wir fuhren zum gestern verpassten Haubarg, den ja bekanntlicherweise der Teufel gebaut hatte. Dort teilten wir uns eine unglaublich leckere Portion Fish&Chips. Das war der schönste Part des Tages. Wir werden vielleicht noch einmal dorthin fahren, denn es ist superschön da und das Essen ist mega. Fish&Chips können „mega“ sein, das muss man sich mal vorstellen!

Für den Abend hatten wir uns auf Wraps eingeschossen. Daher war ein kurzer Abstecher in den Einkaufspark Tönning vonnöten. Vor mir war eine Dame mit sehr viel Obst und die Kassiererin nahm jedes Teil in die Hand, erfühlte es und gab trotzdem immer die falsche Buchungsnummer ein. Aber sie war definitiv mit Leidenschaft dabei.

Zuhause angekommen starrten wir von der Terrasse aus auf unsere Pferdekoppel und tranken ein Weinchen (ich hatte Eiswürfel aus dem Rewe mitgebracht!!!!). Unser Nachbar Günther tauchte auf (mit seinem Hund Ares) und wir luden ihn zu einem Wein ein. Er ist ein sehr belesener und sympathischer Mann. Er wusste unglaublich interessante Dinge zu erzählen, speziell über die Geschichte von Dithmarschen und gab zudem noch gute Tipps für Ausflüge. Ja, und dann aßen wir noch die Wraps und ließen den Abend gemütlich ausklingen.

Wo es morgen hingeht? Na, das müsst Ihr schon durch Nachsehen herausfinden!

Viele liebe Grüße vom Zennhusener Dreigestirn!

Tag 3: Fräärstää

Leeve Lüü.

Was wie ein Schrei nach was weiß ich klingt, ist tatsächlich der nordfriesische Name für Friedrichstadt, dem Klein-Amsterdam in Schleswig-Holstein. Das sollte nach einem ausgiebigen Frühstück – wo wieder ich alles alleine machen musste!!!! – unser erstes Ziel des Tages sein. Um 10 Uhr ging es dann auch los.

Friedrichstadt ist von Kanälen durchzogen, hat eine wunderschöne Bebauung im Stil der niederländischen Backsteinrenaissance und überall wachsen… nein, nicht Tulpen, aber Rosenstöcke. Viele Häuser aus alter Zeit sind erhalten, besonders um den schönen Marktplatz herum. Wir strollten ein wenig durch den nicht allzu großen Ort, bewunderten den Souvenir-Kitsch, der in fast jedem Laden wohlfeilgeboten wurde und waren ganz entzückt von diesem pittoresken Ort, zumal auch die Sonne schien und der Wind sich verweht hatte.

Ich brauchte dringend ein Kissen, denn das im Ferienhaus war erstens ein bisschen unförmig und zweitens müffelte es ziemlich. Kissen gab es zwar reichlich zu erstehen, aber zu astronomischen Preisen und mit… äh, nun ja… sehr individuellen Motiven. Ich wurde aber trotzdem fündig und wir konnten entspannt auf dem Marktplatz in der Sonne einen Kaffee zu uns nehmen.

Der Kellner dort war ein bisschen verschlafen, aber sehr freundlich. Nach zwei Minuten setzte sich ein älteres Ehepaar an den Nachbartisch, sie mit einem völlig verkniffenen Gesicht und blökte erst einmal über den Marktplatz: „Wieso sind die Schirme zu?“. Der Kellner schaute verdutzt, eilte dennoch herbei, um einen Schirm zu öffnen, der aber seinen Schatten ganz woanders hinwarf. Die Dame merkte das noch nicht einmal. Sie hatte geblafft und war zufrieden, dass jemand gesprungen war. Dann krakeelte sie: „Ich will einen Erdbeershake!“. Keinen Gruß, kein Bitte, kein Danke. Elke und ich imitierten dann hörbar ihre lebensbejahende Art. Wir kommen deswegen wahrscheinlich nicht in den Himmel. Das Paar sprach übrigens miteinander kein Wort.

Der Platz füllte sich zusehends und als wir gingen, hatten wir genug Publikum für Amys „Spezialauftritt Aufbruch“. Immer, wenn Elke sie fragt: „Gehste mit?“, dann singt sie ein sehr markantes Lied, das an Heulen erinnert. Man kann sich sicher sein, dass man die volle Aufmerksamkeit aller Umstehenden hat.

Wir liefen noch durch unerkundete Teile des Orts und brachen dann auf nach Koldenbüttel, das als malerisches Reetdachdorf angepriesen wurde. Tatsächlich ist es sehr hübsch dort, insbesondere die Kirche hatte es mir angetan. Traumhochzeitslocation. Überhaupt ist alles so sauber und nett und gepflegt hier in der Gegend. Wahrscheinlich stehen auf ungemähten Rasen und welke Blüten im Gebüsch hohe Gefängnisstrafen.

Dann wollten wir zum Haubarg nach Witzwort. Ich spare mir jetzt Wortwitze über den Ortsnamen. Das ist ein historischer Bauernhof, der vom Teufel gebaut worden sein soll und nun u.a. ein Café beherbergt. Zwischenstop war die Kirche in Witzwort, auch wieder seeeehr hübsch, wo wir nach Eingabe der Route dann feststellten, dass das Café montags geschlossen ist. Daher änderten wir unsere Pläne und fuhren nach Lunden, wo es einen historischen Friedhof gibt.

Der Friedhof ist um eine, wer hätte es gedacht, wunderschöne Kirche angelegt und ist ein gut erhaltener sogenannter Geschlechterfriedhof, wo sich die Reichen und Schönen begraben ließen. Streng nach Familien – eben Geschlechtern – getrennt. Sehr interessant.

Auf dem Heimweg überfielen wir noch einen Rewe, um uns mit Kleinigkeiten einzudecken. Zuhause ließen wir auf der Terrasse zuerst das Flensburger ploppen, dann pflegten wir uns ein bisschen und machten uns stadtfein. Während ich so rumgammelte, überfiel mich auf dem Rücken stärker werdenden Juckreiz. Schwester Elke diagnostizierte nach Inaugenscheinnahme ein halbes Dutzend stichinduzierte Flatschen. Nach einer Dusche breitete es sich wenigstens nicht weiter aus.

Heute wollten wir dann auswärts essen gehen und suchten uns – montags hat Schleswig-Holstein quasi geschlossen – eins der wenigen geöffneten Restaurants mit Eider-Blick aus. Auf dem Weg dorthin hielten wir am Eider-Sperrwerk, einer beeindruckenden Konstruktion gegen Sturmflut und dergleichen Ungemach.

Wir saßen dann einigermaßen nett, aßen dafür aber nur leidlich gut. Ich hatte eine Touristen-Fischplatte, wo man die eine Sorte nicht von der anderen unterscheiden konnte (Panade!) und Elkes Steak war auch nichts für Zahnlose. Immerhin sind wir satt geworden und das Bier war schön kalt.

Ihr Lieben, wie Ihr seht, hatten wir volles Programm und deswegen werden wir es uns jetzt gemütlich machen. Weiter geht es dann morgen mit – wahrscheinlich – St. Peter-Ording. Wenn Ihr mögt, kommt doch mit!

Liebe Grüße von Amy, Elke und Gerry

Tag 2: Ein Dith-Marsch nach Tönning

Naaaabend!

Ihr wisst doch, wie so ein Teig sich verändert, wenn er mittels Nudelholz zu einem Fladen flachgewalkt wird. Nun, so sehen heute Abend unsere Füße aus. Denn wir sind ziemlich viel gelaufen. Stellt Euch mal die Strecke von Köln nach Neuss vor. Das hat jetzt zwar nix mit unserer Wanderung zu tun. Wir liefen aber von Zennhusen nach Tönning und zurück, das ist immerhin mehr als ein Drittel dieser Strecke.

Es wehte ein kräftiger Wind und wir waren froh, keine Toupets zu tragen. Das hätte kein Kleber mitgemacht. Aber wir hatten – wie Elke gerade sagte – danach sehr aparte Frisuren.

Die Strecke führte leider erst einen großen Teil über Asphalt, aber da wenig Verkehr herrschte, war das auch mit Amy kein Problem. Nach einer Weile bogen wir Richtung Deich ab, da kamen wir an riesigen Kartoffelhöfen vorbei, vor denen Tonnen verschiedenster Sorten in XXXXL-Kisten ihrer Weiterverarbeitung harrten. Irgendwann kamen wir an den Eiderdeich und da wurde es für Amy spannend. Schafe und Kühe. Faszinierende Wesen. Wuff. Leider durch Zäune nicht erreichbar. Wir fanden das natürlich besser so.

Die Eider führte viel Wasser, es war wohl Flut, dahinter lag malerisch der Ort Tönning. Die Brücke ans andere Ufer ist ziemlich lang und von der hat es uns fast in die See geweht. Jungejungejunge.

In Tönning wollten wir dann erst einmal einen schönen Tee zu uns nehmen, der sich aber beim Servieren wie durch ein Wunder in Alsterwasser verwandelte. Na, das hatten wir uns auch verdient! Ich zog mir ein großes Tuch gegen den Wind über, was später einen anderen Gast seiner Begleitung zuraunen ließ: „Ich glaub‘, das ist ein Rabbi…“. Ich habe das nicht aufgeklärt.

Der Rabbi guckt ernst in die Runde…

Dann erkundeten wir Tönning, das gar nicht so überlaufen war, wie wir vermuteten. Der Hafen, ein paar hübsche Giebelhäuser, das große Packhaus und die schon von weitem zu sehende Kirche St. Laurentius. Der Schlosspark ohne Schloss (naja, en miniature). Alles nicht unähnlich den ostfriesischen Küstenorten, die wir in den letzten Jahren besucht haben, aber etwas weniger touristisch. Die Kirche ist ein Prachtstück, Teile von ihr sind 800 Jahre alt. Wir enterten dann einen Strandkorb gegenüber einem Hotel, um das erste Bier loszuwerden, füllten aber die so entstandene Lücke umgehend wieder auf. Das ist Urlaub: Am frühen Nachmittag schon ein Bierchen, wenn auch als Mixgetränk.

Auf dem Rückweg wollten wir für abends Krabben und Fisch besorgen. Im Fischladen wurde ich verwundert angesehen und man teilte mir mit, die Krabben seien doch ausverkauft; dies in einem Tonfall, als wäre das die Sensationsnachricht des Tages, von der ich als am internationalen Zeitgeschehen interessierter Mensch eigentlich längst Kenntnis hätte haben müssen. Immerhin bekam ich Matjes und Bismarckhering.

Vor dem Laden hing ein nicht zu übersehendes Schild: Nur 2 Personen gleichzeitig, bitte Maske tragen. Diese simplen Hinweise überforderten allerdings einen kleinen Club sehr auffälliger älterer Damen, die ob ihres Benehmens im Umkreis von 250 Metern für Kopfschütteln sorgten. „Claudia, es gibt keinen Cappuccino.“ kreischte Silberlocke – „Ne, dann will ich gar nix!“ schrie Claudia zurück. – „Guckt mal, da wird ein besserer Tisch frei!“ sirente Grauer Wolf – Rempel, quetsch, schubs. Und dann alle rein in die gute Stube, natürlich maskenlos.

Ansonsten fiel uns wieder einmal auf, wie freundlich die Menschen im Norden sind. Man wird zugemoint, man macht Klönsnack, die Kellner hofieren einen. „Dann lasst Euch das man bannich gut schmecken, Ihr Beiden!“ Nett.

Außerdem wissen wir jetzt alles über Schafe. ALLES! Fragt uns! Es gibt einen Schaflernwanderweg. Da wird vom hornlosen Holsteiner über das buntgescheckte Blaublut bis zum zahnlosen Ziegenbock alles erläutert, was man über Schafe wissen kann. Hinter diesem lehrreichen Pfad prunkt ein monströses Wattforum, eine Bausünde sondergleichen. Aber wohl mit sehr lehrreichen Ausstellungen.

Am Nachmittag zuhause angekommen, flätzten wir uns erst einmal auf dem Riesensofa, wo ich allerdings sofort einschlief. Das nennt sich Powernapping und war natürlich von mir exakt so im Rahmen meines Programms „Entschleunigen, aber zackig!“ geplant.

Nachdem ich ausreichend entschleunigt war, aßen wir noch zu Abend und ließen danach die Seele baumeln, spielten Backgammon und glotzten in den sehr schönen Sternenhimmel.

Wenn Ihr mögt, könnt Ihr uns morgen nach Klein-Amsterdam begleiten. Wir würden uns freuen.

Liebe Grüße von den drei Plattfüßen!

Tag 1: Die Anreise

Moin, Ihr Lieben. (Moin moin wäre Gesabbel)

Heute fuhren wir durch 5 Länder Richtung Urlaubsort. Naja gut, es waren Bundesländer. Aber immerhin.

Elke holte mich um 11 Uhr in Köln ab und dann kurvten wir erst einmal fast eine Stunde herum, auf der Suche nach einer Autobahnauffahrt, die nicht gesperrt oder wegen kilometerlanger Staus unpassierbar war. Wir fuhren also einen ziemlichen Umweg. Irgendwann lief es dann einigermaßen flüssig. Unsere beiden Navigationssysteme (Elkes Ford-Navi und mein Google-Navi) wetteiferten ab da um die Wette, wer bei drohendem Stau die bessere Alternative hatte. Wir hatten dabei manchmal das Gefühl, die beiden stritten miteinander. Das ist natürlich Unfug. Oder? Wir entschieden viel nach Bauchgefühl und haben die A1 öfter wegen Umfahrung verlassen. Insgesamt haben wir für die Anreise dann aber doch 8 Stunden gebraucht, und dies mit nur einer halbherzigen Kaffeepause.

In Heide, das liegt kurz vor unserem Ferienhaus, haben wir uns in einem Supermarkt mit dem Nötigsten eingedeckt und fanden bei der Fahrt auf den Hof einen Nachbarn vor, der die obere Etage der Villa bewohnt. Wir hatten aber schon wegen der Fotos angenommen, dass wir das Haus teilen. Er hat einen sehr lebhaften Hund, dem Amy aber die kalte Schulter zeigte. Nach einem kurzen Klönsnack* bezogen wir dann (der Schlüssel steckte) unser Domizil.

Leute. Die Wohnung ist riesig! RIESIG! Wir mussten uns öfter rufen, um zu wissen, wo der andere jeweils steckt. „Wo ist nochmal das Badezimmer?“, „Ich finde die Küche nicht!“ und dergleichen tönte es dann eine ganze Weile. Ich werde die Tage mal Fotos einstellen, damit man einen Eindruck bekommt.
Die Einrichtung und die Umgebung gefallen uns sehr gut. Einziges Manko ist ein fehlendes Gefrierfach; wir hatten Eis gekauft. Aber es gibt eine Terrasse und einen Wintergarten!

Nach einem Piccolöchen zur Feier des Tages sind wir dann ein bisschen durch den Ort gelaufen. Er ist ländlich und übersichtlich, aber sehr schön. Man gibt sich Mühe mit kleinen Kunstwerken (auch mal Kinderspielzeug dabei), die über die Ortschaft verteilt sind, es gibt wunderschöne Häuser hier und das Gras ist so grün, das könnte Eliza Doolittle gar nicht besingen.

Später hatten wir eine simple Brotzeit** in der Küche. Echt, das ist auch mal schön. Muss nicht immer Sterneküche sein. Im Wohnzimmer flätzten wir dann auf der Couch (gefühlte 30 qm groß) und lasen Reiseführer, Gästebuch und Ausflugsprospekte, während wir muffige Chips aus Schweden in uns reinschaufelten und zimmerwarmen Riesling schlürften. Immerhin wurden wir so das Eis los. Warum man Chips isst, die nicht wirklich gut sind? Hm. Viel Raum für Verschwörungstheorien hier!

W-LAN gibt es hier nicht, also übertrage ich Text und Fotos über ein instabiles Telefonnetz. Bin gespannt, ob das hinhaut. Im Moment haben wir das Gefühl, dass wir alles richtig gemacht haben und freuen uns, hier zu sein.

Wir fänden es toll, wenn Ihr bald wieder vorbeischautet. Für morgen ist die Erkundung der näheren Umgebung geplant.

Viele liebe Grüße von Amy, Elke und Gerald

* Norddeutsch für gepflegte Unterhaltung
* Süddeutsch für Abendbrot

War noch was?
Nee? Na dann mal gute Nacht!

Prolog: UUUUUUUURLAUB!!!!!!

Liebe Leserreisende…..

Ich habe mich immer gefragt, wer sich den Ausdruck „Leserreise“ ausgedacht hat. Was qualifiziert Millionen BILD-Leser oder Spiegel-Abonnenten, jeweils zusammen zu verreisen? Logischer wäre die Erklärung, dass ein lesender Jemand einen schreibenden Jemand auf dessen Reise virtuell begleitet :-).

Also, Elke und Amy und ich haben gebucht. In Schleswig-Holstein. Ein großes und schickes Ferienhaus zu einem sehr kulanten Preis. Es ist schon alles bezahlt und mit der Vermieterin habe ich auch schon telefoniert. Sie macht einen sehr sympathischen Eindruck.

Vor- und Nachteil ist, dass das Haus sehr ruhig in einem ganz kleinen Dorf liegt und wir eine halbe Stunde mit dem Auto nach Sankt Peter-Ording brauchen. Bis zur Eider wäre es eine längere Wanderung und mit dem Fahrrad nach Tönning sind es auch 25 Minuten.

Aber wir freuen uns sehr. Man soll sehr gut wandern können und St. Peter-Ording ist ja auch sehr schön. Unser Hauptanliegen war, in Corona-Zeiten einen Tapetenwechsel zu haben und das Gefühl, unterwegs zu sein.

Also, wenn Ihr mögt, dann reist doch mit uns und schaut ab und zu mal rein.

Wenn ich mal einen Tag lang nichts berichten sollte, dann liegt es nicht daran, dass ich im Watt herumirrend von einer Robbenkolonie aufgenommen wurde, sondern dass die Technik vielleicht mal aussetzt. Ich würde mich über Eure Begleitung freuen. Am 12.09. geht es los.

Euer

Na, das sieht doch ganz verheißungsvoll aus 🙂 (Quelle: wetter.com)