Potjiekos

Ihr Lieben,

Ihr wisst um meine Vorliebe für entzückende Namen von Gerichten, nicht wahr? Potjiekos heißt soviel wie Essenstöpfchen und entsprechende Gerichte werden klassisch im dreibeinigen Gusseisenkessel über Holzkohlenfeuer zubereitet. Ich glaube, dass dieser gusseiserne Topf, den die Niederländer vor 400 Jahren nach Südafrika mitbrachten, seine Renaissance im „Dutch Oven“ hat, der gerade so einen Hype erlebt.

Um es kurz zu machen: Es ist eigentlich nichts anderes als ein Schmortopf, der aber im geselligen Kreis über dem Lagerfeuer zubereitet wird. Und Variationen gibt es unzählige. Wir machen heute das ganze deutschküchig nach, da ich meiner Vermieterin bei Auszug nicht den lagerfeuerinduzierten Brandfleck auf dem Laminat erklären möchte.

Der Unterschied zu einem gewöhnlichen Eintopf unserer Hemisphäre besteht in der Würzung und darin, ihn ungerührt (in beiderlei Hinsicht) einige Zeit vor sich hin schmoren zu lassen. Es ist also ein – nachdem Zwiebeln und Fleisch angebraten wurden – ruhender Schichteintopf, der lange gart. Wir machen ihn heute ohne Antilope und Süßkartoffel so:

Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln und Zucchini schälen und putzen. Die Zwiebeln in Öl bei mäßiger Hitze anbraten, und zwar in einem ofengeeigneten Schmortopf, bis sie ganz leicht gebräunt sind. Herausnehmen und das Fleisch anbraten. Ich wollte eigentlich Lamm haben, aber das war heute bei meinem Metzger des Vertrauens aus, da habe ich Bio-Rindergulasch genommen. Nur kurz anbraten. Darauf dann schichten: Kartoffelwürfel, Karottenwürfel, Zucchiniwürfel. Gewürze drauf. Das sind (vorher zusammengerührt) Salz und Pfeffer, Kreuzkümmel, Zimt, Korianderpulver, gepresster Ingwer, Knoblauch, Chili, Zucker, jeweils ein Teelöffel davon (bei folgenden Mengen: 800 Gramm Fleisch, 5 kleine Kartoffeln, eine Megazucchini, 4 Karotten und eine große weiße Gemüsezwiebel). Mit einem halben Liter trockenem Rotwein angießen und noch einem halben Liter Gemüsebrühe ergänzen. Dann ab in den Ofen damit. 3 bis 4 Stunden etwa bei 150°C. NICHT UMRÜHREN! Das macht dieses Gericht aus. Ab und zu mal nachsehen, ob ausreichend Flüssigkeit im Topf ist, ansonsten mit Wasser, das zuvor in Wein verwandelt wurde, nachgießen.

Wenn die Eieruhr plärrt, abschmecken (auch gerne mit Sojasauce und Zitrone), in der gusseisernen Kasserolle auf den Tisch stellen, man soll helles Brot oder Maisbrei dazu reichen (Reis ginge auch), und rumkleckern. Wir hatten Fladenbrot und es passte. Das Fleisch hätte zarter sein können, die Sauce fand ich prima.

Warum es kein Foto vom fertigen Gericht gibt? Äh…. vergessen und dann:

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