Orangenmarmelade

Ihr Lieben!

Wahrscheinlich hat schon jeder einmal vom Streit über brotaufstrichliche Begrifflichkeiten gehört. Was ist Marmelade, was Konfitüre, was Gelee? Angeblich meinen die Briten IMMER Orangenaufstrich, wenn sie von „marmalade“ sprechen. Unsere Himbeermarmelade hieße dort „raspberry jam“. Der „traffic jam“ hingegen ist gar nicht aus Früchten. Der lehrt Ungeduldige wie mich eher das Fürchten.

Meine Orangen aus Sóller wurden gestern natürlich nicht alle für den Cocktail „Agua de Valencia“ verwendet. Ich wäre sonst heute gar nicht in der Verfassung zum Marmeladisieren gewesen. Wie aber machen wir nun „ye olde orange marmalad“?

Ich nehme 2 kg kleiner, unbehandelter Orangen, wasche sie heiß ab und trockne sie mit einem sauberen Geschirrtuch. Mit meinem genialen Zestenreißer (guck den Beitrag von gestern an) ziehe ich die Orangenhaut ab, ohne das Weiße mitzunehmen. An den Oberschenkeln klappt das übrigens nicht mit dem Zesten der Orangenhaut. Je nachdem, wie bitter man es mag, nimmt man die Zesten von etwa einem Drittel bis zur Hälfte der Orangen. Alle Früchte schält man nun so, dass keine weiße Haut übrig bleibt (die hat viele Bitterstoffe) und holt aus den Kammern die Orangenfilets heraus (hier kann man aber auch grobmotorischer zu Werk gehen). Anfallenden Saft auffangen und mitverwenden.

Dem Orangenfruchtfleisch und Zestenabrieb gibt man ein mehr oder weniger großes Schnapsglas Orangenlikör (aka triple sec) zu trinken (50 ml, kein Mensch hat etwas von Bierkrügen gesagt!), vermischt alles mit Gelierzucker im richtigen Verhältnis (also z.B. 1 kg Masse mit 500 gr. 2:1-Gelierzucker). Um auf genau 1 kg zu kommen, habe ich noch den Saft einer Zitrone dazugegeben. Dann püriert man einmal grob (!) durch und kocht die Masse auf. Bei großer Hitze 5 bis 7 Minuten unter ständigem Rühren weiterkochen. Wenn eine Probe auf einem kalten Unterteller nach kurzer Zeit „geliert“, also fester wird, ist die Marmelade fertig. In ausgekochte Gläser füllen und alles für sich behal…. äh, natürlich an liebe Freunde verschenken! Ich hatte 5 kleine Gläser und eine Tasse daraus.

Für mich extrem lecker auf Brioche, Pfannkuchen oder Stuten. Aber auch für das Aufpeppen von Bratensaucen geeignet!

P.S.: Lady Marmalade hatte mit all dem nix zu tun, die hatte andere Pläne.

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