Ihr Lieben,
vor etwa 10 Tagen bestellte ich eine Kiste Obst bei einem mallorquinischen Importeur. Ich wollte mir dann später überlegen, was ich alles mit den Orangen, Zitronen, Tomaten, Zwiebeln und dergleichen anfangen wollte. Wie es aber der Teufel so will, wurde die Ware genau an dem Tag zugestellt, an dem ich meine Mittelrhein-Reise startete. Und das bei der Hitze! Und dann in eine sonnenbeschienene Packstation. Mein Quasi-Nachbar Hubsi rettete den Paketinhalt aber vor dem völligen Verfall, indem er es für mich abholte und bei sich zwischenlagerte. Dennoch waren zwei Tage später einige der Tomaten verdorben und die Zitrusfrüchte schon arg gebeutelt. Also musste ich alles schnell verarbeiten. Es gibt daher heute
- Limoncello,
- Salzzitronen,
- eingekochte Tomatensuppe,
- Gazpacho und
- Agua-de-Valencia-Cocktails (der steht schon auf meiner Cocktail-Seite).
Limoncello
Von 6 kleinen Biozitronen die Schale abzesten, den Saft auspressen. 500 ml Wasser mit 500 gr. Zucker aufkochen, den Zitronensaft hinein (das waren bei mir etwas mehr als 150 ml) und die Zesten dazu. Wieder für ein paar Minuten aufkochen und alles im Topf abkühlen lassen. Den abgekühlten Sirup auf Einmachgläser verteilen, mit einer Flasche Wodka aufgießen und das Likörchen eine Woche bis 10 Tage stehen lassen. In neue Flaschen durch einen Filter o.ä. abseihen und fertig ist das Tröpfchen. Bei allem auf Sterilität der verwendeten Utensilien achten!
Salzzitronen
Nicht wegzudenken aus der marokkanischen Küche, sie passen aber auch zu anderen Gerichten. Ich hatte letztlich Salzzitronen beim Restaurant-Besuch auf Burg Schnellenberg zur Erbsen-Pannacotta. Passte auch prima.
6 kleine Biozitronen heiß abwaschen, trocknen und in Stücke oder Scheiben schneiden. Profis vierteln die Zitronen nur fast, behandeln sie mit Salz und pressen sie so quasi als ganze Früchte ins Glas, das ist mir nachher zum Portionieren zu umständlich. Die Zitronen in einer Mischung aus 100 gr. Meersalz und 20 gr. Zucker wälzen und dicht gepresst in ein Schraub- oder Einmachglas geben. Eine weitere Zitrone auspressen und den Saft dazu geben. Mit kochendem Wasser so aufgießen, dass die Zitronen vollständig bedeckt sind. Nach ein paar Wochen Ruhezeit können sie verwendet werden.
Eingekochte Tomatensauce/-suppe
1 Kilogramm Tomaten entstrunken und in kleine Stücke schneiden. Eine mittelgroße weiße Zwiebel putzen und in kleine Würfel schneiden. 2 bis 43 (je nach Geschmack :-)) Knoblauchzehen pressen oder in Miniwürfelchen hacken. Zwiebeln und Knoblauch in reichlich Olivenöl anbräunen, die Tomaten später dazugeben. Mit zwei Esslöffeln Kräutern nach Wahl (z.B. Herbes de Provence), einem Teelöffel Zucker sowie je einem Teelöffel Salz und Pfeffer würzen. 30 bis 40 Minuten köcheln lassen, dabei ab und zu umrühren. Dann pürieren und in sterile Gläser abfüllen, ggf. dabei durch ein Sieb geben, um Kerne und Kräuterstrünke aufzufangen (ich mag da gerne drauf beißen, da zusätzliche Aromen rauskommen). Die verschlossenen Gläser können noch in einer mit kochendem Wasser gefüllten Auflaufform für 45 Minuten bei 90°C im Ofen eingekocht werden, das macht die Sauce haltbarer.
Gazpacho Andaluz
Ein halbes Dutzend Tomaten, eine Salatgurke, eine große weiße Zwiebel, zwei Paprikaschoten waschen und würfeln. Ein paar Gemüsewürfel behalten und den Rest mit zwei oder drei Zehen Knoblauch, einer Scheibe getoastetem Toastbrot (ersatzweise Paniermehl oder Semmelbrösel), einem Schuss Essig, mehreren Löffeln Olivenöl, Salz, Pfeffer und Zucker im Mixer zu einer Suppe pürieren.
Diese noch recht feste Basissuppe wird vor dem Servieren noch einmal mit ein paar Eiswürfeln im Mixer durchgerührt. In schöne Gläser geben, Gemüsestückchen als Deko und verschlingen.
So kann man einen Samstag auch verbringen 🙂
Euer Gerry
P.S.: billige Wortspiele aus dem heutigen Rezept… „Das ist alles entstrunken und erlogen!“; „Ich bin entzest!“