Tag 4: Strand, Tand und Teufelshand

Liebe Mitreisende!

Das neue Fritzchen hat sein Werk getan, ich schlief besser. Ob das an dem Palmenmotiv darauf liegt? Ich weiß es nicht…

Unsere Morgenroutine hat sich eingespielt, wir fuhren wieder gegen 10 Uhr los. Elke hat sogar das Glas Pflaumenmarmelade von Gabi auf den Tisch gestellt (sehr lecker übrigens!) und somit einen wertvollen Beitrag zu unserem Frühstück geliefert. Naja, sie hat auch später abgeräumt. 😉

Unser Ziel war ja heute St. Peter-Ording. Das ist mehr eine Gegend als eine Stadt und besteht aus eigentlich vier Orten. Da Elke sich heute morgen draußen mit unserer Vermieterin unterhalten hatte (ich sah das zwar vom Küchenfester aus, steckte aber noch in meinem Pyjama und wollte nicht raus), brachte sie in Erfahrung, dass wir mit Hund wohl prima in Böhl aufgehoben sein würden. Also: nix wie ab.

Wir verfuhren uns erst einmal heftig, da das Navi glaubte, wir wollten in die St.-Peter-Ording-Straße nach Rendsburg. Irgendwann fiel uns auf, dass die Richtung nicht stimmen konnte und wir starteten einen neuen Versuch. Schon weit vor dem Ort Garding steckten wir dann im Stau. Schuld war eine 20 Meter lange Baustelle. Aber wir brauchten eine Stunde mehr als geplant. Immerhin stauten wir uns aber an einem Ort der Kultur, denn der erste deutsche Literaturnobelpreisträger (1902 war das) kam aus Garding, Theodor Mommsen. Seine Römische Geschichte ist legendär!

Am Strand angekommen, wurden wir erst einmal ausgeblutet. Parken fuffzisch Euro. Hund zwanzisch Euro. Kurtaxe n Hunni. Was? Beschwerde? Nochmal n Hunni. „Dürfen wir denn dann mit dem Ticket in ganz St. Peter parken und die Überfahrtstraße benutzen?“; „Nee, natürlich nicht!“. Okay, okay, ich übertreibe ein bisschen. Aber nur ein ganz klein winzig bisschen. 🙂

Den Strand erreicht man über einen Plankensteg, der rechts und links von einer – ich sach das mal jetzt so als Laie – Heidevegetation und Sielen umrahmt wird. Am Strand selbst dominieren drei Pfahlbauten, einer davon eine Toilettenanlage, wie ein mannshohes Schild uns bescheinigt. Sehr pitt…. äh…

Der Strand ist sehr breit und wir konnten mit Amy ein paar Ballwürfe exerzieren. Sie war dann nach nur kurzer Zeit etwas aus der Puste. Ich aber auch, und ich bin keinem Ball hinterhergehechtet. Es ist eben sehr weitläufig und durch die Sonne und die fehlende Brise kam es zu leichten Transpirationsschüben. Insgesamt hat uns der Strand aber keine Begeisterungsschreie entlockt. Vor den Pfahlbauten tummelten sich Menschen, die sich über die Corona-Schlangen echauffierten. Autos parkten auf dem Strand (die, deren Besitzer die tausend Euro für die Überfahrt noch hatten). Irgendwie alles eher nichtssagend.

Wir kehrten zum Auto zurück und verschenkten unseren noch gültigen Parkschein an ein ankommendes Paar. Fast angewidert nahmen sie diese Gabe in Empfang („Okay, wir nehmen den.“). Elke und ich haben uns darob etwas gewundert. Uns ist das auch schon mal passiert (Briten überließen uns ihren Parkschein auf La Palma) und wir hatten uns ein Loch in den Bauch gefreut und artig bedankt. Wir erkoren St. Peter Dorf als nächstes Ziel.

Dort fanden wir schnell einen Parkplatz und schlenderten durch die Hauptstraße. Alles sehr akkurat, aber auch beliebig. Ich glaube, die Souvenirs der deutschen Küste sind von der niederländischen Grenze bis nach Polen hin vollkommen austauschbar, da alles von gleicher Machart ist und „made in China“. Trotzdem ein netter Ort. Wir nahmen in einer Eisdiele ein Biermischgetränk zu uns und glotzten ein bisschen. Das machen wir ausgesprochen gerne. Dabei wird natürlich in keinster Weise gelästert. NIE! Eine Kirche hatte es natürlich auch!

Was wäre eine Reise an die deutsche Küste ohne einen Besuch beim Leuchtturm Westerheven? Ich verrate es Euch: kein Beinbruch. Wir fuhren bis zum offiziellen, irgendwie kostenpflichtigen Parkplatz (20 Minuten umsonst, bitte rennen Sie JETZT los!) und sahen, dass wir noch eine Weile hätten laufen müssen. Über Schleichwege versuchten wir mit dem Auto näher an den Turm heranzukommen, was aber scheiterte. Da der Hund dauerhechelte, wollten wir nicht mehr so viel laufen.

Wer den Leuchtturm findet, darf ihn behalten….

Wir trafen eine – wie ich finde – sehr kluge Entscheidung: Wir fuhren zum gestern verpassten Haubarg, den ja bekanntlicherweise der Teufel gebaut hatte. Dort teilten wir uns eine unglaublich leckere Portion Fish&Chips. Das war der schönste Part des Tages. Wir werden vielleicht noch einmal dorthin fahren, denn es ist superschön da und das Essen ist mega. Fish&Chips können „mega“ sein, das muss man sich mal vorstellen!

Für den Abend hatten wir uns auf Wraps eingeschossen. Daher war ein kurzer Abstecher in den Einkaufspark Tönning vonnöten. Vor mir war eine Dame mit sehr viel Obst und die Kassiererin nahm jedes Teil in die Hand, erfühlte es und gab trotzdem immer die falsche Buchungsnummer ein. Aber sie war definitiv mit Leidenschaft dabei.

Zuhause angekommen starrten wir von der Terrasse aus auf unsere Pferdekoppel und tranken ein Weinchen (ich hatte Eiswürfel aus dem Rewe mitgebracht!!!!). Unser Nachbar Günther tauchte auf (mit seinem Hund Ares) und wir luden ihn zu einem Wein ein. Er ist ein sehr belesener und sympathischer Mann. Er wusste unglaublich interessante Dinge zu erzählen, speziell über die Geschichte von Dithmarschen und gab zudem noch gute Tipps für Ausflüge. Ja, und dann aßen wir noch die Wraps und ließen den Abend gemütlich ausklingen.

Wo es morgen hingeht? Na, das müsst Ihr schon durch Nachsehen herausfinden!

Viele liebe Grüße vom Zennhusener Dreigestirn!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert