Tag 3: Das Gedicht des Meeres

Ihr Lieben,

heute morgen war es ziemlich bewölkt und die Aussagen für den Tag verhießen nichts Gutes. Ich beschloss daher, nach Las Palmas zu fahren, um dort das Aquarium „Poema del Mar“ zu besuchen. Das Auto wollte ich stehen lassen und mit den Guaguas fahren, so heißen hier und in Teilen Südamerikas die Überlandbusse. Na, ich sag Euch, da kamen sofort Heimatgefühle auf, denn der erste Bus fuhr zwar pünktlich, der Anschlussbus ließ aber auf sich warten. Und als er endlich ankam, war er so voll wie die Linie 7 der KVB, wenn Sie nur einen Waggon einsetzt, und zwar im Feierabendverkehr! Ich musste eine ganze Weile lang stehen und mich an wildfremde Menschen klammern. Gott sei Dank schälte sich dann zwei Stationen später direkt neben mir eine Dame aus ihrem Sitz und ich konnte die restliche Teilstrecke ohne Körperverschmelzung und ohne wilde Hin- und Herschleuderei bewältigen.

An der Estación Santa Catalina, wo ich ausstieg, regnete es in Strömen! Ich hastete zum Aquarium, wo erstaunlicherweise wenige Menschen anstanden. Denn das Aquarium ist sehr sehenswert. Viele interessante Themenbereiche (z.B. Dschungel oder Tiefsee), Tunnel für die Kleinen (also, ich habe es versucht, aber es ging beim besten Willen nicht!) und die Großen (da klappte es), Riesenbecken, alles sehr nett präsentiert. Hier einmal ein paar Bilder:

Aber es wurde mit der Zeit voller und voller; naja, was soll man auch bei so einem Schietwetter anderes tun? Zu alledem lag ein riesiger Pott der AIDA Cruises am Pier, ich nehme an, dass die Passagiere dort alles andere als begeistert waren über das Wetter und sich das Aquarium als Besuchsziel aussuchten. Nach zwei Stunden war es dann aber auch mal gut mit Meeresbewohnern und ich lief zuerst zu den Hafenmarkthallen, die klein, aber fein sind und dann noch zum Playa de las Canteras, um mir die traditionelle Sandkrippe anzusehen, die dort jährlich im Dezember aufgebaut wird. Ich hatte den Eindruck, sie fiel wesentlich kleiner aus als vor drei Jahren. Der Eintritt ist immer kostenlos, aber man spendet am Ausgang für die Armenküchen. Finde ich klasse!

Nach ein paar weiteren Metern am Strand beschloss ich, wieder nach Hause zurückzukehren. Ich musste zwar am Einstiegsbahnhof wieder eine halbe Stunde warten, aber dann ging es zügig. Draußen schüttete es zur Abwechslung mal wieder. In Arinaga war es dann etwas heller, aber auch usselig, so dass ich mir Pastetchen in der Bäckerei kaufte und den Rest des Tages auf dem Sofa bzw. am Küchentisch verbrachte. Ich hatte mir ja auch vorgenommen, mindestens eine Stunde am Tag Spanisch zu lernen. Ähm…. Habe dann heute für drei Tage nachgeholt. Kann jetzt absolut fehlerhaft ir und ver rauf- und runterkonjugieren. 🙂

Die nächsten Tage soll es zumindest tagsüber sonnig sein, da bewege ich mich dann mal wieder hauptsächlich draußen. Bewegt Ihr Euch wieder mit?

Liebe Grüße,
Euer Gerry

P.S.: Hier die eine Playlist kurzer Videos aus dem Poema del Mar
https://www.youtube.com/playlist?list=PL8tJa2t5p8A-pB6GW67QQxa-qg9Lc0Fb1

P.P.S.: Unser „Krokodil“ heißt auf spanisch „cocodrilo“ – kein Tippfehler 🙂

P.P.P.S.: Der Autor bei der Arbeit:

2 Gedanken zu „Tag 3: Das Gedicht des Meeres“

  1. So lieber „Nachbar“, ich habe heute das erste Mal in deinen Blog mal reingeschaut. Freut mich zu hören, dass es dir gut geht. Es gefällt mir. Ich wünsche dir eine schöne Zeit und lerne bitte nicht zu viel Spanisch, sonst muss einer von uns noch den Kurs wechseln 😉
    Hasta luego

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