Ihr Lieben,
heute früh kam um 9 Uhr Nadia, die Besitzerin der Wohnung, um sich anzusehen, was ich zu bekritteln hätte. Sie war nach eigenen Angaben lange nicht da und hat sich auf Ihre Angestellten verlassen. Sie war ausreichend peinlich berührt über die vielen Mängel und bat vielmals um Entschuldigung. Sie wird einige Dinge sofort richten lassen und Ihre Leute dazu anhalten, genauer hinzusehen. Ich bekomme unter anderem bis spätestens Montag eine neue Kaffeemaschine, einen anderen Terrassentisch und einen vernünftigen Schirm. Bin gespannt.
Nach dem Gespräch fuhr ich dann… nein, nicht wirklich in den Zoo, sondern in den Cocodrilo Park (cocodrilo, wir erinnern uns doch hoffentlich!). Werbetafeln hatte ich dafür ausreichend gesehen, aber es für einen Vergnügungspark gehalten. Gestern dann fand ich heraus, dass der Park eine staatliche Auffangstelle für gerettete Tiere ist. Na, da musste ich als Eselmensch doch hin.
Um es vorwegzunehmen: Es ist natürlich auch ein Vergnügungspark, u.a. mit Fütterungsvorführungen. Aber ich hatte den Eindruck, dass es den Tieren dort einigermaßen gut geht, auch wenn ich den Stresslevel nicht beurteilen kann. Sie stammen zum größten Teil aus illegalem Handel, sind ausgesetzt gefunden worden, wurden von überforderten Besitzern selbst abgegeben oder von der Polizei beschlagnahmt, wie z.B. die vier Schimpansendamen, die als Fotomotiv für Touristen bis zu ihrer Beschlagnahmung wohl kein erfreuliches Leben hatten.
Es gibt eine unglaubliche Vielzahl von Tieren. Von Affen über die namensgebenden Krokodile bis hin zu Zebus. Ich nahm an der Krokodilfütterung und der Fütterung der fleischfressenden Vögel teil. Es gab dreisprachige Erläuterungen zu den Tieren. Hier einmal ein paar Bilder:
Am Nachmittag machte ich dann ein kleines Nickerchen, die Bauarbeiten ruhten gerade. Leider nicht für lange. Dennoch ist Siestamachen eine wirklich sinnvolle Erfindung.
Gleich habe ich eine astronomische Lehrstunde in der Fundación Canaria Observatorio de Temisas. Sie startet um 21 Uhr und wird auf Spanisch gehalten, eine andere Sprache wird zur Zeit nicht angeboten. Ich hoffe, ich verstehe zumindest ein bisschen was. Ein bisschen Sorge macht mir, dass es total bewölkt ist und ich im Dunklen durch die Berge kurven muss. PUH! Ich erzähle dann morgen, wie es war.
Liebe Grüße
Euer Gerald