Ihr Lieben!
Der feine Herr hat heute morgen statt auf die Schlummertaste des Handys auf die Alarm-Aus-Taste gepatscht. Das war nicht weiter dramatisch, aber das Frühstück musste ich ausfallen lassen, sonst wäre es hektisch geworden. Immerhin konnte ich mir auf dem Zimmer Nescafé machen. Ich duschte, packte gemütlich, checkte aus und orderte mir ein YandexGo-Taxi, das mich für etwa 20 Euro zum Flughafen brachte.
Alles rund um den Flug verlief einwandfrei, natürlich propellerten wir wieder. In Sofia gibt es eine Metro in die Stadt, die kann man mit Kreditkarte betreten. Das System habe ich noch nicht ganz verstanden, aber eine Fahrt kostet 1,60 BGN, egal ob Bus, Bahn oder Scottys Transporter. Und das Tagesmaximum scheint auf 4 BGN gedeckelt zu sein. Ich werde es an der Kreditkartenabrechnung sehen. BGN kann man übrigens leicht umrechnen, einfach durch 2 teilen. Wie bei der DM. Das Hotel liegt dann von der Metrostation Serdika etwa 10 Minuten Fußweg entfernt.



Als ich am Hotel ankam, checkte gerade eine größere Rockergang ein. Also, eine der zivilisierteren Art. Männer kurz vor der Midlife-Crisis halt. Das Hotel ist okay, die Gegend schäbig, das Zimmer klein, das Bad winzig. Das ist nach der Hütte in Belgrad ein Abstieg. Für 4 Nächte wird es gehen.
Ich machte mich auf eine erste Erkundungstour. Minimarkt um die Ecke. Wir wurden keine Freunde. Kaufland (sic!) in der alten Stadthalle. Sehr schön. Sind jetzt schon best buddy’s. Einkäufe ins Hotel gebracht, durchs Viertel gelaufen.


Alles ziemlich verwahrlost. Ab zur Alexander-Newsky-Kathedrale. Fast jede dritte Kapelle heißt ja nach ihm, dem Nationalhelden Russlands und ranghohem Heiligen der orthodoxen Kirche. Da war gut was los, davor war groß für ein Konzert aufgebaut. Die Glocken schepperten, klingelten und dingdongten ohne Unterlass in einer schrägen Sinfonie. Drinnen verblasste Pracht, aber immer noch schwer beeindruckend. Auf den Nebenplätzen Ikonenanbieter, Kunsthandwerker und Tinnefverkäufer.




Ich machte einen kleinen Schlenker am Haus des Kommunismus, an der Banja-Baschi-Moschee vorbei, hin zu der in einem Straßenbahnwaggon untergebrachten Touristeninformation. Dort erfuhr ich auch den Grund für Gebimmel und Konzert: es war Tag der bulgarischen Einheit. Vor 140 Jahren schlossen sich an dem Tag das Königreich Bulgarien und die Provinz Ostrumelien zusammen.

Ja, und dann, dann war mir ein bisschen schwummrig und ich kehrte zurück in meine Bleibe, um mich kurz hinzulegen. Das war um 19 Uhr. Um 22 Uhr wachte ich kurz auf, machte mich richtig bettfein und schlief bis 8 Uhr früh. Puh. Da hat es aber einer nötig gehabt.
Daher bekommt ihr meine Erlebnisse von gestern jetzt auch live aus dem Frühstücksraum.
Heute gehe ich dann mal alles etwas gemütlicher an. Bis heute Abend, Ihr Lieben! Euer

