wie viele Zustände kann eine Pyramide haben? Es gibt weiße, rote, geknickte, gestufte, große, kleine… Heute haben wir – wieder früh und ich wieder ungefrühstückt – ein paar weitere davon kennengelernt. Der liebe Otto hat mir aber ein Brot geschmiert und mir ein Puddingteilchen und eine Banane eingepackt.
Wieder einmal hatten wir wenige Mitbewerber um den besten Fotospot, als wir bei der Sakkara-Pyramide ankamen. Djoser hat sich hier das laut heutiger Reiseleitung, Magdi, älteste Steingebäude der Welt errichten lassen. Die Pyramide ist eigentlich keine Pyramide, sondern eine 6-stufige Mastaba, jede Stufe ist 10 Meter hoch. Wir sind hier übrigens auch wieder in Gizeh. In Ägypten gibt es weit über 100 Pyramiden, davon die meisten im Kairoer Umfeld. Die Pyramide von Unas ist eine sehr kleine, auch der Pharao selbst ist eher unbekannt. Was seine Grabkammer aber auszeichnet, ist die Ausschmückung. Es gibt einen Sternenhimmel, Zaubersprüche in Hieroglyphenform und um den Sarkophag herum kolorierte Alabasterwände mit versteckten Reliefs, die erst sichtbar wurden, als Magdi das Licht ausschalten ließ und er mit einer Taschenlampe die Wände aus einem bestimmten Winkel beleuchtete. Ohne Licht in einer Gruft ist übrigens auch noch mal eine ganz andere Erfahrung.
Von Djoser zog es uns ein paar Kilometer weiter zu Snofru. Snofru, der Vater von Cheops, ist für den Bau der sogenannten Knickpyramide verantwortlich. Man stellte während der Bauzeit fest, dass die Pyramide zu steil geplant war und daher zu hoch und schwer werden würde; das Fundament hätte das nicht mitgemacht. Woher wussten die so etwas eigentlich? Erfahrung, Ahnung? Auf jeden Fall baute man dann flacher weiter, was zu jenem optischen Knick führt. Womöglich fand Snofru die Pyramide dann nicht mehr gelungen, er ließ sich ein Stück weiter eine weitere, nämlich die rote Pyramide bauen. Die ist ebenso imposant wie die Pyramiden gestern, aber nur über schlechte Straßen zugänglich. Daher ist hier wenig los, was dazu führt, dass, wenn man um die Pyramide herumgeht, glauben könnte, man sei mit ihr und der Wüste alleine. Ein sehr schönes Gefühl! Man kann hier auch eine Grabkammer besuchen (deutlich größer als die von Cheops), aber Auf- und Abstiege seien sehr anstrengend, so Magdi. Ich schenkte es mir, Otto und Frank wagten es und haben uns dann Fotos und Videos gezeigt.
Den Ausflugsabschluss bildete das mehr als 5.000 Jahre alte Memphis. Bzw. das, was davon übrig geblieben ist. Die erste Hauptstadt des Reiches ist verschwunden und überbaut. Es gibt einen kleinen umzäunten Bezirk, wo sich einige Steine, eine kleine Sphinx, eine stehende und eine riesige, aber unvollständige liegende Ramsesfigur finden. Das Verhältnis Sehenswertes vs. Souvenirstände fällt deutlich zugunsten letzterer aus. Immerhin konnte Willy nach langem Feilschen eine sehr schöne Bes-Figurine erstehen.
Wir kamen gegen 14 Uhr zum Schiff zurück, wo diesmal ein Handtuchmann im Bett neben mir auf mich wartete. Ehrlich, die Housekeeper hier sind herrlich bekloppt! Jetzt ist es 16 Uhr und den Rest des Tages werde ich auf dem Oberdeck verbringen, ein bisschen packen, Trinkgelder verteilen, die Rechnung begleichen. Die Reise ging rum wie nix! Und ich denke, man hat gespürt, wie toll ich sie fand. Morgen geht es dann um 7 Uhr Richtung Flughafen, wenn alles gut verläuft, werde ich gegen späten Nachmittag wieder daheim sein.
Was ist noch zu sagen? Einige Aspekte habe ich nicht beleuchtet, wie die Armut, die Vermüllung, den Staatsbankrott. Aber ich bin sicher, es ist jedem klar, dass Ägypten nicht nur paradiesisch ist. Jedenfalls nicht für viele Ägypter. Die Herzlichkeit der Bevölkerung ist aber nicht gespielt. Bedrohlich war hier auch nichts. Souvenirs sollten in den Museumsshops gekauft werden! So, das war’s. 🙂
Danke an meine 7 wunderbaren Mitreisenden! Eine bessere Truppe ist schwer zu erfinden. Danke für Eure virtuelle Begleitung, ihr lieben Leser, und Eure Kommentare hier und per Privatnachricht. Wir sehen uns Ende Dezember in Spanien, wenn Ihr mögt!
so sieht das aus, wenn ich früh aufstehen muss. Ungefrühstückt ging es heute zum Höhepunkt einer jeden Ägyptenreise, den Pyramiden von Gizeh. Zwar war ich vor einigen Jahren schon einmal dort, war aber erneut schwerst beeindruckt. Damals besuchte ich allerdings nicht die Grabkammer des Cheops, das wollte ich dann heute nach. Ich nehme vorweg, ich werde es bei einem möglicherweise dritten Besuch nicht noch einmal machen, der Zugang ist eng, teilweise musste ich wieder kriechen und am Ende steht man in einem rechteckigen, schmucklosen Raum mit einer Steinkiste. Auf dem engen Zuweg kam es teilweise zu unschönen Szenen, da manche Menschen nicht begriffen haben, dass es von Vorteil ist, wenn auch ab und zu mal Leute wieder rausgehen. Dazu junge Influencer-Damen, die minutenlang auf der Rampe posierten. Nun ja, jetzt haben sie auf ihren Fotos einen hässlichen dicken Deutschen im Hintergrund. Der Spaß kostet übrigens umgerechnet ca. 20 €. Aber man kann behaupten dass man in einer Pyramide gewesen ist ja auch schon was.
Wir fuhren mit dem Bus noch zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man die drei größten Pyramiden als Ensemble sehen konnte, dann ging es weiter zum leider nicht mehr besonders erhaltenen Totentempel des Chefren. Ein historischer, früher überdachter Weg führt dann zur Sphinx. Das alles ist einfach nur gigantisch! Und man muss fairerweise zugeben, dass das frühe Aufstehen ermöglicht, noch Aufnahmen ohne Menschenmassen zu machen, denn die standen bei unserer Abfahrt vor den Toren. Und wenn ich Menschenmassen schreibe, dann meine ich nicht Menschenmassen, wie wir sie kennen, sondern jenseits jeder Vorstellung!
Wir fuhren zum ägyptischen Museum. Leider nicht, wie ich gehofft hatte, zum neuen, sondern zu dem alten. Wie soll man das beschreiben? Seit das neue Museum im Bau ist, hat man schon einige Prunkstücke dorthin verlagert und kümmert sich – wie Achmed I, mit dem ich heute ausnahmsweise mal wieder unterwegs war, erzählte – auch herzlich wenig um einen ordentlichen Weiterbetrieb des alten. Es war brechend voll! Ein Stimmgewirr sondergleichen. Dazu an einigen Stellen ein Gedränge wie anno dunnemal zum Sommerschlussverkauf am Sockenstand. Die Tutanchamun-Ausstellung besteht zu größten Teilen aus Stücken des Pharao Psusennes I. Fotografieren war in diesem einen Saal verboten, daher kann ich mir gar nicht erklären, wie seine Totenmaske auf meinem Handy gelandet ist.
Die Ausstellung ist ein bisschen verranzt, irgendwie stehen die Schaukästen seit 1900 unverändert herum und wurden augenscheinlich seitdem auch nicht geputzt. Das ist sowohl ein bisschen ärgerlich, macht aber auf der anderen Seite ein bisschen den Charme des Museums aus. In der Gruppe zu laufen, war mir zu anstrengend, daher löste ich mich von ihr und lief auf eigene Faust los, Gefahr laufend, wichtige Exponate schlichtweg zu verpassen. Aber einige wirklich schöne Stücke habe ich auch so entdeckt. Insbesondere über ein Doppelbildnis zweier Krieger-Brüder, welches ich durch Zufall fand, habe ich mich gefreut, da ich es aus einem Buch über antike Kunst schon kannte. Dass es hier in einer schmuddeligen Ecke hinter ungeputztem Glas sein Dasein fristet, wusste ich nicht.
Irgendwann hatte ich „Pufferüberlauf“, dazu trugen auch die visuellen, olfaktorischen und auditiven Störungen wegen der massiven Touristenmengen bei. Ich verließ das Gebäude durch den fast verstopften Souvenirverkauf und genehmigte mir einen Kaffee, der ziemlich teuer, dafür aber wenigstens lecker war. Irgendwann stießen die auch etwas angenervten Ruth und Markus dazu. Ich erstand übrigens eine Chnum-Statue im Verkauf. Wer sich an unseren Besuch in Esna erinnert, weiß, warum ich das tat 🙂
Eigentlich hatten wir ja inzwischen ausreichend viel für einen Tag besichtigt, aber Rolf, Otto und ich liefen dann nach dem Mittagessen an Bord noch zur hängenden Kirche im Koptenviertel. Die ist Teil eines Ausflugsprogramms morgen, aber wir haben einen anderen Ausflug gebucht. Praktischerweise liegt dieses Viertel auch nur ein paar Gehminuten vom Schiff entfernt. Wir ließen uns von Google leiten und landeten in einem ärmlichen Wohngebiet, wo wir ziemlich auffielen; der Zirkus ist in der Stadt! Die Kinder begrüßten uns freundlich, winkten und riefen, die älteren Bewohner beäugten uns interessiert, tauten nach einem Salam Aleikum aber auch deutlich auf. „Welcome to Egypt“ hörten wir oft. Mal ein Erlebnis der anderen Art.
Die Gegend um die hängende Kirche ist von Myriaden anderer Kirchen umgeben. St. Georg, St. Barbara, St. Maria, St. Dies und St. Das. Über- und unterirdisch, groß und klein, mal mehr, mal weniger versteckt. Hochinteressant. Die „heilige Familie“ soll auf ihrer Flucht durch Ägypten in einer der tieferen Kapellen hier für drei Monate gelebt haben. Es ist ein Riesenkomplex! Eine Synagoge gibt es auch, da wurden wir aber quasi durchgehetzt wie bei einer spanischen Corrida. Nach drei Sekunden im Gebetshaus hieß es „Yalla, yalla, quickly, Donation!“. Zurück liefen wir einen anderen Weg, aber es war ein ähnliches Bild. Wir kamen an einem Friseur vorbei, ich glaube, die wären uns sehr gerne an die Haare gegangen. Ich fühlte mich leider zu verschwitzt.
Am Abend war Fischabend und unsere Kellner haben sich als Fischer verkleidet und ich bekam von Mohamed die Mütze aufgesetzt. Nach dem Essen kam ich aufs Zimmer, als das Housekeeping gerade alles für den Abend zurecht machte. Ob man ein Selfie mit mir machen dürfe. Man durfte.
Mit diesen entzückenden Bildern verabschiede ich mich für heute, morgen geht es schon wieder früh raus. Den verpassten Schlaf werde ich nächste Woche im Büro nachholen müssen. Sehen wir uns? Also, morgen in Sakkara, nicht im Büro. Liebe Grüße, Euer Gerry
Es herrscht Kabinenmangel, ich bekam einen neuen Mitbewohner zugeteilt. Ein ruhiger Zeitgenosse!
über den gestrigen Gastbeitrag habe ich mich sehr gefreut. Noch einmal einen herzlichen Dank an Frank und Willy! Ich nehme das jetzt auch einmal zum Anlass, die achtköpfige Reisegruppe in den Himmel zu loben. Es funktioniert einfach! Ohne große Diskussionen. Jeder macht sein Ding und dennoch sind wir eine wirklich harmonische Gruppe. Wie Willy und Frank gestern schrieben, ist natürlich für sie die Herausforderung auf so einer Reise auch noch eine andere. Daher auch der Gedanke, einen niederländischen Post verfassen zu lassen. Klar, beide sprechen besser deutsch, als 99,99% meiner Freunde niederländisch! Mich würde interessieren, wer sich von meinen Lesern die Mühe gemacht hat, den Gastbeitrag ohne Google zu verstehen.
Gestern war Faulenzerei angesagt. Das Tagesprogramm versprach, dass wir mehrmals am Tag gefüttert werden würden. Hat geklappt. Es sollte einen Vortrag geben (den ich verpasst hatte, faulenzen ist anstrengend und bringt den Tagesrhythmus durcheinander!). Aber ich machte viele Fotos von Niluferszenen (Ni-Lufer wäre übrigens ein schöner Name für eine/n Pahraon/en/in), da müsst Ihr für die Bilder einfach den gestrigen Artikel noch einmal ansehen.
Um einer möglichen Monotonie vorzubeugen (es gibt sie nicht!), wurde nach dem Mittagessen von Achmed II ein Ägypten-Quiz ür alle Passagiere angesetzt. Willy und Frank gewannen es. Ich scheiterte an der Frage, welcher ägyptische Fussballspieler bei Liverpool unter Vertrag steht. HÄH? Was ist Fußball? Außerdem wusste ich nicht, wie viele Personen am Bau der Pyramiden beteiligt gewesen sein sollen. Ich hätte Herodot nicht so voreilig aus meiner Facebook-Freundesseite rauskicken sollen.
Am Abend gab es einen Spaziergang in Beni Suef. Da der gestrige Spaziergang bei denjenigen, die ihn aus unserer Gruppe unternahmen, Tränen der Freude hervorriefen, machte ich den heutigen auch mit. Was soll ich sagen? Puh! Es macht irgendwie keinen Spaß, in einem Polizeikordon, in einem Polizeikokon, wie eine Ziegenherde einem festgelegten Pfad, ohne Kontakt zu Ägypten, zu folgen. Monika ging am festgelegten Umkehrpunkt 3 Schritte weiter und hat damit fast internationale Konflikte ausgelöst (trägt sie womöglich Schuld am Scheitern der Ampel?). Erstaunlicherweise werden wir in Kairo völlig frei und selbständig herumlaufen können sollen. Ist Beni Suef etwa ein Terroristennest? Nein, man hat wieder gewunken und war superfreundlich.
Nach dem Spaziergang saßen wir auf dem Sonnendeck und Reiseleiter Achmed II gesellte sich zu unser aller Freude zu uns. Kurz vor Bettgehzeit legte ein wunderschönes, altes Schiff neben uns an. Es soll für eine 10-tägige Reise den dreifachen Preis aufrufen! Könnt Ihr bitte für mich sammeln? Die Mitarbeiter des Schiffes zogen nach der Längsseitenverbindung beider Schiffe auf jeden Fall erst einmal alle Gardinen zu. Der Plebs sollte nicht in das Schiff schauen dürfen. Zu spät. Monika und ich sahen alles. DA STEHT EIN FLÜGEL IM RESTAURANT!
Heute Morgen fuhren wir dann schon auf Höhe der ersten Pyramiden vorbei. Sie waren aber nur schemenhaft in der Ferne zu erkennen. Dennoch knipsten sich alle die Seele aus dem Leib. Hallo? Wir stehen ab morgen livehaftig davor!
Es wurde im Laufe der Fahrt immer urbaner und noch urbaner und gegen 13 Uhr landeten wir an unserem Liegeplatz an. Direkt nach dem Mittagessen fuhren wir zu unserem ersten Ziel in Kairo: dem Nationalmuseum für ägyptische Zivilisation. Hier befinden sich zahlreiche Mumien der alten Dynastien. Achmed II warf die Frage auf, ob es ethisch vertretbar sei, Leichen so öffentlich zur Schau zu stellen. Er mag das nicht. Aber immerhin sei es dem Museum gelungen, eine einigermaßen friedvolle Umgebung für die Mumien zu schaffen, in der Fotografier- sowie Sprechverbot verhängt wurden. Das stellte sich leider als großer Irrtum heraus; zwar wurde nicht viel fotografiert, aber dafür herrschte ausgelassene Partystimmung. Übertönt wurde diese nur von dem Geschrei der Wärter, man solle leise sein und seine Kamera wegstecken. Bei Ramses II herrschte nachgeradezu Karneval. Ich war dann auch recht schnell mit diesem Teil des Museums durch. Ein bisschen gruselig ist das schon alles irgendwie. Und als halbfertiger oller Jurist fiel mir wieder der Paragraph bzgl. der Störung der Totenruhe ein.
Es gab eine weitere Ausstellung mit Kunstgegenständen der letzten paar tausend Jahre, sowie eine Textilausstellung. Skulpturen, Kaaba-Vorhänge, Gemälde, Schmuck. Das war dann noch ganz interessant. Das Museum war übrigens rappelsvoll, sieht man ja oben auf dem Bild. Vor den Eingängen zu den Ausstellungshallen gibt es zudem einige Geschäfte; an einem Stand ließ ich mir von einer Maschine einen Papyrus malen, ich erwarb aromatisches Oudh-Öl und erstand im Museumsshop für mich einen schönen Steinskarabäus. Der bringt Glück (jaja, ist so!) und kostete mich 2 Euro 50. Ich hätte ihn im Bazar möglicherweise für die Hälfte bekommen, aber 30 Minuten Handeln kosten mich 120 Minuten Lebenszeit. Erwähnte ich, dass ich Festprei…. ach ja, tat ich.
Ja, und dann lernten wir den kairoer Verkehr kennen. Ich sage es Euch, das ist nichts für schwache Nerven! Nach einer langen chaotischen Fahrt, unter anderem an der Saladin-Zitadelle, der Stadt der Toten und in der Ferne der Alabaster-Moschee vorbei, erreichten wir den fantastischen und großen Basar Kairos, Khan El Khalili.
Ich bin ja weiß Gott kein Freund von Menschenansammlungen, und der Basar war voll!, aber der ist schon wirklich sehenswert. Bling-Bling an allen Ecken und Enden, toll illuminiert, mit schönen Gebäuden. Ich kann ja nicht handeln, war aber stolz wie Oskar, als ich eine Statue des Gottes Bes (ich hoffe, es ist Bes, nicht, dass ich mir einen Dämon ins Haus hole!) und mehrere Skarabäen für etwa 20% weniger bekam. die sofortige Zustimmung zu meinem Preisvorschlag hat mich allerdings im Nachhinein etwas stutzig gemacht.
Bei diesem Ausflug gab es zwei Optionen: Entweder trieb man sich auf eigene Faust 75 Minuten herum und kehrte zum Ausgangspunkt zurück, oder aber man schloss sich nach nur 30 Minuten Freizeit Achmed I an, um einen geführten Spaziergang durch den Basar zu einer anderen Abholstelle durch den Bus mitzumachen. Ich lief. Und es hat sich gelohnt. Ich hatte etwas Sorge, dass mir der Moloch Kairo einen Tacken zu laut, zu viel, zu trubelig, zu alles sein könnte. Aber die WOW-Momente ließen mich das vergessen. Wir bekamen nicht erklärt, was was war, aber das war jetzt genau richtig. Wenn ich an das Kairo von 2012 denke (also, wie man es mir damals gezeigt hatte) und der Präsentation von heute: Ätzend gegen Spannend! Ich denke, es ist eine genauso faszinierende Stadt wie Istanbul, wo ich übrigens mehrmals, aber eben auch schon mit der Doppelkopfgruppe war.
Die Rückreise zum Schiff war wieder verkehrschaotisch. Und sie hat etwas länger gedauert, da eine… nennen wir sie mal Elvira… vermisst wurde. Der Bus stoppte, es wurde telefoniert, alle tuschelten „Wo ist Elvira?“. Die NATO wurde in Gefechtsbereitschaft versetzt, Botschaftsdepeschen wurden ausgetauscht. Da hieß es nach 10 Minuten plötzlich: „Da sitzt sie doch!“. Die arme Frau hatte es gewagt, sich woanders hinzusetzten und hätte dadurch fast für diplomatische Verwicklungen gesorgt.
Nach dem Abendessen haben wir noch einen sehr schönen Abend miteinander auf dem Sonnendeck verbracht. Wir sind an einem ausgemusterten Thomas Cook-Schiff angedockt, das würde in Deutschland als „Lost Place“ durchgehen und eine Attraktion sein. Für uns ist es ein Landgangssteg. Das Thema kam auf, wie wir die Reise wahrnehmen. So eine Einstimmigkeit habe ich selten erlebt. Es ist ein Traum. Für speziell mich ein wahrgewordener Traum. Und ja, ich weiß, dass gerade ich es in Ägypten nicht leicht hätte und einiges andere auch nicht stimmt. Das bestätigen ja selbst unsere beiden Achmeds.
Jetzt folgen zwei Tage Extrem-Kairoing! Pyramiden! Gizeh. Sakkara. Dashur! Koptisches Viertel. Alabaster-Moschee. Noch mehr Bazare! Und, und das ist ein Sahnehäubchen, das ägyptische Museum!
Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr unsere Erlebnisse hier in der 22-Millionen-Menschen-Metropole weiter verfolgt!
Liebe Grüße, Euer Gerry
Rolf, Willy, Monika, Gerry, Frank, Ruth, Markus, Otto
Terwijl zich in de VS een electorale ramp voltrekt maken wij ons op voor de tweede vaardag = rustdag. Een herhaling van maandag ligt voor de hand: slapen, eten lezen/niks doen en dat driemaal herhaald.
Wat opvalt is dat we de bewoonde wereld beginnen te naderen. Steeds meer bebouwing langs de oever, en ook met een wat stedelijker karakter. Hoogbouw, om nog maar niet van flats te spreken. We naderen Cairo!
Het is een prachtige reis tot nu toe. Heel veel indrukken van een enorm rijke cultuur die bloeide in een tijd waarin Rome nog niet bestond en we in onze streken de moerassen doorkruisten gehuld in beestenvellen, op zoek naar een plek waar we onze voeten droog konden houden. Wat een rijkdom! En wat een barbarij van de kant van wat wij nu onze Westerse beschaving noemen (Christendom!) om zoveel van al dat moois kapot te maken. Of haal ik nu kunstuitingen en religieuze uitingen door elkaar en zagen zij dat „alleen maar“ anders?
Een vermoeiende reis ook, met lange dagen die vaak vroeg beginnen. En hoewel we allebei redelijk Duits spreken en verstaan vergt het toch extra inspanning om bij te blijven in een gesprek in een vreemde taal. Gelukkig maken onze Duitse vrienden het ons makkelijk om ons thuis te voelen bij hen en bij hun taal.
Morgen Cairo! Met de komende dagen nog een heel aantal van Egypte’s iconische relikwieën. Piramides, „de“ Sfinx, Sakkara, Memphis, de grote musea. Aan het oude Cairo zullen we helaas niet toekomen, maar we hebben nu eenmaal gekozen voor het Egypte van de farao’s.
Zondag de terugreis naar Düsseldorf en de autorit naar Amsterdam. Het dagelijks leven grijnst ons aan en we zullen vast nog veel terugdenken aan het dolce far niente aan boord van de Crown Vision en de prachtige indrukken, opgedaan in die smalle strook groen langs de oevers van de Nijl.
Frühaufstehritual war angesagt, d.h. kurz vor Ausflug Katzenwäsche. In der Nacht hatte ich noch Disko, da plötzlich ein Deckenspot im Stakkato blinkte, das hat man aber heute früh behoben. Unser erster Ausflug führte uns zu den Felsengräbern von Beni Hasan, wo um das 21. und 20. vorchristliche Jahrhundert herum Großgrundbesitzer und ihre Familien ihre letzte Ruhestätte fanden. Die Gräber sind sehr tief, bis zu 40 Metern, in die Felsen geschlagen und sind nicht zu besichtigen, ja, teilweise noch gar nicht ausgehoben. Dafür stehen dem interessierten Besucher aber vier über den Gräbern befindliche Grabkapellen für eine Besichtigung zur Verfügung.
Man erklimmt zunächst 73.971 Stufen (einige Wissenschaftler behaupten, es seien weniger als 300, aber was wissen die schon?) und hat dann einen prächtigen Blick über einen Wüstenstreifen hinunter in das üppige Niltal. Die Grabstätten sind mit einigen hieroglyphischen Reliefs versehen, aber das erstaunliche sind die auf Putz gemalten Fresken, mit Darstellungen des Alltagslebens zu der Zeit, die deutlich überwiegen. Es wird geangelt, gejagt, gesponnen, gerungen, Schach gespielt. Weinherstellung, Bildhauerei, Ölproduktion und dergleichen werden thematisiert. Sogar eine Darstellung von Geschlechtsverkehr gibt es. Prädikat: Absolut fantastisch! Nicht nur wegen der Darstellung der Weinherstellung.
Für eine kurze Verschnaufpause kehrten wir auf das Schiff zurück. Sowohl die Fahrt nach Beni Hasan als auch die zurück boten uns einiges. Passend zu den eben beschriebenen Fresken hatten wir Alltagsleben pur. Dazu wieder viel Gewinke und Gejohle; das lässt einen so richtig willkommen fühlen. Achmed II erzählte auch vor ein paar Tagen, dass ab Luxor die Ägypter nicht durch Tourismus verdorben sind und sich wirklich freuen, Ausländer zu sehen, die sich für ihr Land interessieren. Zudem war die Fahrt auch landschaftlich sehr interessant, durch den Kontrast fruchtbaren Nilufers und der Geröllwüste. Als hätte eine riesige Machete einen Trennstrich geschlagen, so abrupt ist die Grenze.
Den zweiten Ausflug, er ging zu den Ausgrabungen von Amarna, hier speziell zum Echnaton-Tempel, schenkte ich mir. Erstens, weil der Schlendrian bei mir Einzug hielt, und zweitens, weil der Tempel von Echnatons Nachfolgern quasi geschleift wurde. Er hatte während seiner Regierungszeit die alten Götter abgelehnt und einen neuen Kult durchgesetzt. Das ging natürlich gar nicht! Eigentlich ist mir Echnaton sympathisch, es gibt eine Büste von ihm, die er wohl autorisiert haben muss, und die ihn in einem sehr unerhabenen Zustand zeigt; googelt die mal.
Wir verließen Tell-Amarna Richtung Minya und hatten wieder einmal eine wunderbar idyllische Fahrt, bei der man gar nicht oft genug über die Vielfältigkeit des Uferlebens staunte. Das Leben spielt sich am Fluss ab. Wäsche wird gewaschen, Vieh getränkt, es wird geangelt, Ruderboot gefahren. Es ist schlichtweg bezaubernd, fesselnd, fremd und bekannt, überraschend und – ich werde nicht müde, es zu betonen – wunderschön! Leider, bzw. gottseidank kann man das alles gar nicht fotografieren, weil man mehr mit Schauen beschäftigt ist, als mit Handyfummelei.
Vor dem Abendessen besuchten viele von uns noch den Vortrag von Achmed I über die politische Entwicklung Ägyptens von der Zeit Mohamad Alis bis zu General Nasser. Das war äußerst informativ und ich bin gespannt auf die morgige Fortsetzung. Das erstaunliche in der Geschichte Ägyptens in dem Zeitraum ist ja, dass wohl keiner dabei gut wegkommt. Weder die Kommunisten, noch die Royalisten, noch die religiösen Interessengemeinschaften, geschweige denn die damaligen Großmächte.
Nach dem Abendessen gab es die Gelegenheit, mit Polizeieskorte die nähere Umgebung um den Anleger in Minya herum zu erkunden. Auf Nachfrage bei der Reiseleitung wurde mir beschieden, es läge an der Polizei, wie der Spaziergang verliefe. Daher ließ ich auch diesen Programmpunkt einfach mal links liegen. Monika, Rolf und Otto waren aber bei der Rückkehr ganz angetan. Während wir hier lagen, wurde frische Ware auf das Schiff gebracht. Es ist erstaunlich, welche Lasten da gehievt werden. Das wäre bei uns undenkbar. Naja, um ehrlich zu sein, so einiges wäre bei uns undenkbar. Das ist ja auch nichts schlechtes. 🙂
Mohameds (der aus der Bar) Stadt liegt in der Nähe und heißt auch noch Beni Mohamed, er besucht seine Familie. Er hat aber betont, man werde sich gut um uns kümmern, auch wenn er fort sei. Und das war dann auch so! Ich werde jetzt nicht ins Detail gehen, aber die Crew wulackt hier ohne Ende. Ich bin restlos begeistert von allen. Kabinenservice, Haustechnik, Restaurant- und Barpersonal, Rezeption, Reiseleiter und Wäscherei; Kapitän und Maschinisten tun ein übriges. Ich hoffe, Phoenix-Reisen honoriert diese Hingabe an den Job ausreichend!
Das war wieder ein sehr schöner Tag! Ich ordne diese Reise ganz weit oben in meiner Liste der tollen Erlebnisse ein. Manchmal erwische ich mich, wie ich an der Reling stehe und immer wieder „geil, geil, geil“ murmele. Ich kann diese Reise einfach nur weiterempfehlen.
Morgen haben wir wieder einen reinen Flusstag (Ausnahme: abends Spaziergang an der Corniche am Anleger in Beni Suef), der sich folgendermaßen zusammenfassen lässt: Fressen, Blechen, Fressen, Fressen, Zuhören, Fressen und Spazieren. Und zwischendurch Saufen.
Am morgigen Abend gibt es übrigens noch eine Überraschung, es steht aber noch nicht wirklich fest, wie sie aussieht. Ich empfehle, vorbeizuschauen!
Ganz liebe Grüße, Euer Gerry
P.S.: Es ist abends kalt in Ägypten! Und Monika hat mehrere Bodyguards mit 🙂
einfach mal ausschlafen, einfach mal so in den Tag hineinleben. Wie schöööön! Die Durchfahrt durch die Schleuse von Assiut habe ich im wahrsten Sinne des Wortes verpennt, dabei war die erst um 11 Uhr. Kurz danach erhob ich ich dann aber doch, ließ es mir auf dem Oberdeck gut gehen und war wieder ganz verzückt von den beiden Nilufern. Es wird geheimnisvollerweise gar nicht langweilig, obwohl sich naturgemäß viel wiederholt: Rufende Kinder, Landwirtschaftsszenen, Berge, viel Grün. Aber jede noch so banale Kuh lässt die Passagiere, mich inklusive, zur Reling rennen und ie unter euphorischen Ausrufen knipsen. Zwischendurch dann aber immer wieder Abwechslung in Form einer Brücke, eines Ortes, einer Moschee oder aber eines mehr als überdimensionierten Klosters mitten im Nirgendwo. Hier einmal ein paar Impressionen:
Damit uns nicht etwa langweilig wird, bietet der Manager heute eine Menge von Unterhaltung an. Besichtigung der Schiffsbrücke, Kochkurs, Sprachkurs und und und. Die Brückenbesichtigung habe ich mir gespart, aber Willy hat Fotos gemacht. Ich war dann im Gegenzug beim Kochkurs. Es gab Molokhya (einen ägyptischen Gemüseeintopf) und Baba Ghanoug (Auberginen-Sesam-Püree).
Da man heftig darum bemüht ist, uns nicht vom Fleisch fallen zu lassen, gibt es nachmittags an Deck immer eine Teestunde. Meist mit Kuchen und Keksen, heute mit Pfannkuchen mit Obst und Schokoladensauce. Wir lagen da schon in Tell-Amarna, hatten aber keinen Landgang. Ich suchte daher den Sprachkurs von Achmed II auf, der uns die Grundlagen der altägyptischen sowie arabischen Sprache und Schrift nahebrachte.
Meinen Namen kann ich jetzt schreiben. Blöderweise kommen darin ein Schmutzgeier und ein Löwe vor. Das Ergebnis ist daher nicht wirklich prädikatsträchtig.
Das Abendessen war dann fast durchweg ägyptisch. Leider waren einige Sachen mit Koriander verseucht. Aber jeder wurde satt. Ich werde demnächst mal versuchen, Om Ali nachzukochen, das war ganz lecker. Morgen hat das Faulenzerdasein leider wieder ein Ende, ganz früh geht es zu den Felsengräbern von Beni Hasan.
in der Nacht habe ich dann doch noch versucht, die Durchfahrt durch die Eisenbahnbrücke mitzuerleben, denn die Konstruktion versprach, dass es interessant sein könnte. Um Mitternacht sollte es ja soweit sein. Es kamen auch Menschen, die irgendwie Poller installierten, dann wieder abbauten, dann kam doch noch ein Zug und wieder passierte nichts, dann hektische Betriebsamkeit auf dem Schiff, dann wieder nichts. Ich fing an zu frieren und es wurde halb zwei, als die Crown Vision die Motoren stoppte; da beschloss ich, es gut sein zu lassen!
Der erste Ausflug heute ging zu ziviler Zeit (10 Uhr) zum Tempel des Sethos in Abydos. Wieder wurde der Tempel als ganz anders als die anderen gepriesen, und wieder war er auch anders, aber auch wieder gleich. Erbaut hat die ganze Chose Sethos, der Vater des großen Ramses. Unter Sethos waren erhabene Reliefs der Hit, Ramses kehrte wieder zu den Tiefenreliefs zurück. Die Mythologien über die Isis-Geburt und die Verwandtschaft zu Horus etc. wurden aber wieder gleichsam den anderen Dynastien dargestellt. Viele der Mythologien lassen sich ja im Christentum analog wiederfinden. Aber definitiv ein schöner Tempel, vieles noch original ausgemalt.
Die Bilderüberarbeitung zwischen Sohn und Vater (ich sprach es an, jeder Pharao wollte seinen Namen noch verewigter wissen als den seines Vorgängers) führte im Tempel von Abydos zu so skurrilen Gravuren, dass Verschwörungstheoretiker wieder Stoff haben. Sieht man doch in alten Reliefs Panzer, Hubschrauber und U-Boot: Ein klares Zeichen für das Wirken Außerirdischer!
Am interessantesten an diesem durch Polizeieskorte begleiteten Ausflug war die mehr als halbstündige Fahrt zum Tempelbezirk. Wir haben sichtlich die touristischen Hauptpfade verlassen. Die Straßen sind Pisten, die Ufer der Kanäle sind Müllkippen. Es ist eher überall ärmlich, man kann Menschen bei der Bestellung ihrer Felder beobachten, beim Flachsen, beim Backen, in Autowerkstätten arbeiten Kinder… Es gibt viele Obststände, das Land an sich ist nicht arm, es gibt viel Gemüse und reichlich Obst.
Achmed II erzählte auf der Fahrt nach Abydos viel über das ägyptische Schulsystem. Die Alphabetisierungsrate ist erschreckend niedrig, Bildung ist nur für wenige zugänglich. Auch über infrastrukurelle Probleme und die politische Geschichte der Neuzeit verlor er ein paar Worte. Er fand dabei durchaus kritische Töne.
Den Nachmittag über kreuzten wir wieder und konnten viele interessante Szenen am Ufer beobachten, oft untermalt von frenetischem Kindergeschrei, von dem wir hoffen, dass es Laute der Freude waren und keine Flüche à la „Ungläubige, möget Ihr verrotten!“.
Mindestens genauso lästig wie frühes Aufstehen sind die spät terminierten Ausflüge, die fast mitten in der Nacht enden (ich übertreibe gerade nur ein bisschen…), daher überlegte ich lange, ob ich den Ausflug zu weißem und rotem Kloster buchen sollte. Kurz: Es lohnt sich sehr, alleine schon, weil man mal etwas anderes als einen Tempel sieht.
Im weißen Kloster kamen wir rechtzeitig zu einem Gottesdienst an. Bei melodischen Gesängen (aus einer Zeit ohne überlieferte Notation) und einer Weihrauchdichte von 99% war das schon ein Erlebnis. Obwohl nur wenige Gläubige anwesend waren. Das weiße Kloster ist mäßig erhalten, verfügt aber über eine lange Geschichte und eine der größten Basiliken ihrer Zeit (die ist gut erhalten). Das rote Kloster besticht durch seine einzigartigen, hervorragend restaurierten Fresken aus dem 5. Jahrhundert. In beiden Klöstern erläuterten uns Mönche die wichtigsten Fakten. Ein Fresko im roten Kloster zeigt einen Stifter, das ist im Gegensatz zu den Stifterfiguren des europäischen Mittelalters nachgeradezu niedlich. Es ist der Mann mit den erhobenen Händen in der Bildergalerie. Die Fresken sind übrigens dergestalt in ca. 15 Jahren freigelegt worden, dass übermalte Schichten nicht entfernt wurden, sondern ebenfalls noch sichtbar sind. Wenn ich es richtig verstanden haben, blicken wir zugleich auf Fragmente des 5., 6. und 7. Jahrhunderts! Eine Meisterleistung italienischer Restauratoren.
Hier ein paar Eindrücke vom weißen Kloster:
Hier ein paar vom roten Kloster:
Bevor es dann zu einem sehr späten Abendbrot zurück an Bord ging, zündete ich in der Marienkapelle noch eine Kerze an.
Am Abend wurde ein Spaziergang an der Uferpromenade angeboten. Heutiges Begleitpolizeiaufgebot 20 Personen. Die Uferpromenade von Suhag ist jetzt nicht besonders einladend, es ist vor allem eine Verkehrsader, auf der das Lieblingsinstrument der Ägypter gespielt wird: die Hupe. Wir haben uns allesamt dagegen entschieden. Es soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass ich es schätze, dass der Staat Ägypten so bemüht ist, uns zu schützen. Denn tatsächlich stehen unsere Beschützer nicht nur dekorativ in der Gegend herum, sondern sind, ich übernehme mal den Begriff, den Willy benutzt hat, sehr alert! Persönlich fühle ich mich nicht besonders gefährdet, aber koptische Kirchen und Klöster zu besuchen erfordert möglicherweise doch einen gewissen Schutz. Nicht, weil man es auf Touristen abgesehen hat, sondern auf Religionsminderheiten. Die koptische Gemeinde, ich fragte den Mönch danach, umfasst alleine in der Provinz Suhag 2,5 Millionen Mitglieder. Dennoch ist es eine Minderheit.
Den Abend ließen wir am Monddeck (Flachwitz, wer versteht ihn?) ausklingen. Einer der Kellner ließ Monika und mich, nachdem alle anderen zu Bett gegangen waren, an seinem Leben teilhaben, indem er von seiner Familie erzählte und Fotos zeigte. Ein interessanter Einblick in die Widrigkeiten des Lebens, mit denen man hier konfrontiert wird.
Morgen, Ihr Lieben, ist Flusstag! Ohne Ausflugsprogramm! ABER: Wir werden gezwungen, Baba Ganoush zuzubereiten, Hieroglyphen zu schreiben und zu lernen, im Nil mit Krokodilen zu kämpfen. Wer errät, was davon nicht stimmt, darf sich auf einen Kühlschrankmagneten freuen! Den Gewinner bestimmt das Krokodil!
Ich würde mich freuen, wenn Ihr morgen wieder zuschaltet 🙂 Liebe Grüße, Euer Gerry
auch die läppische Show gestern konnte uns nicht davon abhalten, heute sehr früh aufzustehen, um dem Karnak-Tempel einen dreistündigen Besuch abzustatten. Eine Viertelstunde vor Abfahrt quälte ich mich aus dem Bett, schlüpfte in die Sachen von gestern und wankte todmüde zum Ausgang. Hinter dem Schiff stieg eine Armada von Heißluftballons in den Himmel.
Wieder schlossen wir uns Achmed 2 an. Und es hat sich sehr gelohnt! Ich hatte Karnak von 1998 her in allerbester Erinnerung und es hat sich seitdem viel getan. Einiges mehr ist über die Jahre wieder hergestellt worden und auch diesmal hatten wir – aufgrund der frühen Uhrzeit – die Anlage fast für uns alleine.