Bad Münstereifel

Ihr Lieben.

Heute war Powertag angesagt, ich weiß bis jetzt nicht, wie es dazu kommen konnte. Schon um 9 Uhr saß ich mit meinem Tomaten-Spiegelei-Käse-Toast (siehe Food-Rubrik Frühstück) am Esstisch. IM URLAUB!!! Eine Tasse Kaffee dazu, danach einmal schön gemacht und ab zum Elektronikladen in Poll, nach einem Herd fragen. Ich musste Eis am Auto kratzen, das habe ich zuletzt während der Hermannsschlacht gemacht. Der Elektro-Man hat mir etwas herausgesucht, es ist aber einen Tacken zu teuer. Ich hadere noch. Man darf natürlich nicht unterschätzen, dass der Service dann quasi um die Ecke wäre.

Von dort ab nach Bad Münstereifel. Denn ich brauchte ja Wintersachen. Und so ein Outlet fand ich anziehender (huch, ein Wortspiel!) als die Kölner Innenstadt. Zuerst war ich ein wenig geschockt. Nichts passte wirklich, in allem sah ich aus wie ein Michelin-Männchen. Bitte erspart mir Eure überhaupt nicht witzigen Kommentare! Und dann die Preise… Runtergesetzt von 400 auf 270 Euro. Ich fing schon an, mir Sorgen zu machen, wurde dann aber bei Mustang fündig. Schöne Jacke, umfließt meinen Astralkörper wie eine zweite Haut (naja, so in etwa) und einen längst fälligen neuen Gürtel erstand ich auch noch. Drei Läden weiter Handschuhe, Mütze, dicke Socken. Perfekt. Eigentlich wollte ich noch Handtücher kaufen, aber die fand ich preistechnisch so gar nicht outlettig.

Als ich so durch den Ort schlenderte, stolperte ich über einen Barbershop „Lauin“. So heißt mein Friseurladen am Neumarkt. Ich glotze so durchs Fenster und sehe einen meiner liebsten Mitarbeiter dort arbeiten. 30 Minuten später hatte er meinen Coronahaarschnitt wieder in eine Frisur verwandelt. Was für eine Überraschung für uns beide. Und so praktisch, ersparte es mir doch eine Fahrt in die Kölner Innenstadt.

Was man natürlich machen MUSS: Printen kaufen. Ich liebe die Printen aus dem Printenhaus. Und der neue Inhaber ist auch noch sehr… äh… optisch sympathisch.

Die Schätze wurden im Wagen verstaut und dann lief ich über das Johannistor in die Wälder. Mein erster Besuch galt dem jüdischen Friedhof. Der Gedenkstein am Eingang hat mich sofort unglaublich traurig gemacht. In 1942 wurden mehrere jüdische Familien aus Bad Münstereifel deportiert und sind nicht zurückgekehrt. 78 Jahre ist das erst her und scheint von vielen Wählern schon wieder vergessen oder bewusst toleriert. Hier befinden sich auch Gräber von Menschen, die 1780 geboren wurden. Schön, dass die Tradition der Steinauflegung auch noch auf diesem alten Friedhof praktiziert wird. Dies macht man gegen das Vergessen der Verstorbenen.

Dann ging es tiefer in den Wald, Richtung Damwildgehege. Zwischendurch hat man schöne Ausblicke auf die Täler. Der Wald ist herbstlich bunt und es duftet sehr nach November. Nach einigen tausend Metern kommt man an das Wildgatter, durch das man das Gehege sogar betreten kann. Es ist schon faszinierend, wenn dann 20 Meter links von einem entfernt ein Hirsch liegt und rechts sich in 50 Metern ein paar Bambis tummeln. Wunderschön!

Zurück ging es dann den gleichen Weg und anschließend mit Cora durch die Eifel wieder nach Hause. Da brutzelt gerade schon eine ganze Sellerieknolle im Ofen, die es später zu Lamm in Pfifferlingrahm und Schneegemüse geben wird.

Ich hoffe, ich mache Euch mit meinen Ausflügen etwas Appetit darauf, die Umgebung um Köln selbst zu erkunden. Es lohnt sich.

Viele Grüße, Euer Gerry

Der Autor mit seiner neuen Frisur. Na, Ihr müsst schon etwas genauer schauen! Sind übrigens Reste der karolingischen Fliehburg im Hintergrund.

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