Das Wahlwochenende

Ihr Lieben,

die letzte Woche war wieder gut was los. Ich war beim Hautscreening, alles okay, habe in der Praxis aber noch einen kleinen OP-Termin für mich störende Hauterhebungen ausgemacht. Und nein, ich meine nicht meinen Bauch. Stört zwar auch, fällt aber nicht in das Leistungsspektrum meiner dermatologischen Praxis. Wird auf jeden Fall ein ganz schön teurer Spaß.

Donnerstag waren Luis, sein Freund und Luis‘ Neffe aus Perú, Carlos, bei mir, ich hatte tags zuvor eine riesige Portion Gulasch gekocht, die dann aber auch gut wegging. Carlos ist 16, spricht kein Deutsch und sehr wenig Englisch und ist erst seit einer Woche im Land. Leider ist er bereits rassistisch angegangen worden. Es gibt ziemlich viele Arschlöcher in diesem Land.

In Sachen Bürgerinitiative gegen Raser hat sich auch etwas getan. Montag wurden zwei Schranken auf der Schütte-Allee installiert, die am Wochenende die Straße gesperrt halten sollten. Schon vorher gingen Anrufe der Presse ein, die unsere Meinung dazu hören wollten. Wir baten um Zeit, um sich das vor Ort ansehen zu können. Wir waren zu oft zu früh euphorisch. Und auch diesmal wurden wir von der Stadt nicht enttäuscht. Die Schranken wurden versetzt einbetoniert und übertrieben gesagt, man kann da mit einem Tieflader durch.

Noch bevor das Desaster bekannt wurde, lud Dirk aus der Initiative zu einer Schrankenfeier-Grillparty ein; die fand dann trotzdem statt und war sehr nett.

Samstag hatten wir dann morgens einen Vor-Ort-Termin mit dem WDR, da könnt Ihr mich eventuell Montagabend in der Lokalzeit Köln bewundern, und nachmittags habe ich Orangenschnaps gemacht, meine Vorräte gingen zur Neige und außerdem hatte ich noch kiloweise Orangen zu verarbeiten.

Am Sonntag dann nahm ich meine Bürgerpflichten wahr und arbeitete als stellvertretender Schriftführer im Briefwahlzentrum in Deutz. Darüber darf ich natürlich nicht rasend viel erzählen, wir hatten mächtig zu tun, waren aber gottseidank ein sehr gutes Team! Bis 21 Uhr haben wir gezählt, protokolliert und vom Umschlagöffnen (fast 2.000 Stück!) Schwielen an den Fingern gekriegt. Für Leerlaufzeiten muss ich mich aber nächstes Mal besser rüsten. Kaffee und Essen mitnehmen zum Beispiel. Und Doppelkopfkarten. Meinen Nachbarn Daniel habe ich da noch getroffen, da haben wir direkt mal einen Termin für ein Kaltgetränk ausgemacht.

Ansonsten habe ich die Steuererklärung fertiggestellt, einen Kurztrip nach Sarajevo gebucht und endlich Rahmen für meine spanischen Bilder anfertigen lassen. Rahmen und Passepartouts sind dann teurer als die Bilder. Naja.

Nächstes Mal schreibe ich – wenn nicht ein Rezept dazwischenkommt – aus Mailand, da freue ich mich schon drauf, besonders auf die Domdachbesteigung. Klettert Ihr mit rauf? Würde mich freuen! Euer

P.S.: Das Ergebnis der Wahl freut mich jetzt natürlich nicht, wie Ihr Euch denken könnt…

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