Ihr Lieben,
diesmal gab es wirklich Geschnipsel, und das nicht nur in der Küche. Aber fangen wir mal mit etwas erfreulichem an: Am vergangenen Sonntag war Konfirmation meines 3. Neffen, da wollte ich natürlich unbedingt hin. Am Abend vorher kaufte ich mir auch brav ein IC-Ticket und morgens um 8 bimmelte es das erste Mal: „Ihr Zug fährt von einem anderen Gleis!“. Naja, kann ich mit leben. 10 Minuten später: „Geringfügige Verspätung!“. Ehrlich, wenn man um 11 Uhr in Duisburg an einer Kirche sein soll… Ich nahm kurzerhand einen Mietwagen. Ich hasse die Deutsche Bahn!!! Vorteil: Stressfrei war ich in 45 Minuten an der Kirche.
Der Gottesdienst war sehr schön, die Kirche hat eine sympathische Pfarrerin. Zudem habe ich seit langer Zeit mal wieder andere Teile der Familie gesehen, Cousin mit Familie und die Ex-Schwägerin z.B. Der Neffe hatte sich übrigens von allen u.a. Geld für eine Luxus-Eismaschine gewünscht, die hat er dann von mir bekommen. Nicht ganz uneigennützig, ich verspreche mir jetzt ständig selbstgemachtes Eis bei unseren Treffen! Zum Essen konnte ich wegen einer Magenverstimmung dann leider nicht mitkommen. Schade.

Drei Tage vorher war ich noch mit der Kulturtruppe in der Kleinen Glocke, wo wir darüber sprachen, welches Museum wir eigentlich hätten besuchen können, um unserem Namen gerecht zu werden. Dafür brauchten wir dann auch geschlagene zwei Minuten. Nun, Essen und Trinken sind ja auch irgendwie Kultur. Bratwurst und Bratkartoffeln insbesondere. Das war ein sehr netter Abend!

Am Mittwoch dann der Tag des Schreckens. Ich weiß nicht, ob ich mal erwähnte, dass ich im Oberkiefer zwei Zähne verloren hatte, weil bei einem die Wurzel im Kiefer gebrochen war. Yep! Und nein, ich war an keiner Wirtshausschlägerei beteiligt. Der andere, benachbarte Zahn brach kurz darauf auf meiner Harzreise einfach mal senkrecht durch und war laut Doc Dens auch nicht mehr zu retten. Ich entschied mich für zwei Implantate. Das führte zu einem Praxiswechsel, weil meine Zusatzversicherung den Kostenvoranschlag der bisherigen Praxis nicht vollständig akzeptierte. Das machte es für mich nicht angenehmer, da nun ein mir unvertrauter Zahnreißer die Arbeit übernehmen sollte.
Zuvor hatte ich meine erste Zahnreinigung in der neuen Praxis. Das war in zweierlei Hinsicht eine positive Erfahrung, denn erstens war sie 45 Euro preiswerter (was bei meiner Zusatzversicherung egal ist, sie zahlen unbegrenzt für Zahnreinigung) und zweitens, die Zahnhygienikerin ist aus Honduras und in Spanien aufgewachsen, ich habe also noch ein bisschen Konversationskurs dabei. Die Implantatvorbereitung war dann unangenehm, aber deutlich harmloser, als ich mir in meinen wilden Träumen zusammenfantasiert habe. Und ich hatte auch nur zwei Tage lang leichte Schmerzen. Blöd sind wirklich nur die Nähte, die zwei Wochen drinbleiben und sich wie Taue anfühlen.
Während meiner Krankschreibung habe ich dann meine Septemberreise grob durchgeplant (Feintuning kommt dann kurz vorher). Das war ganz schön anstrengend. Am ersten Tag hatte ich alle Flüge vornotiert, am zweiten die Hotels gebucht. Dann zurück zu den Flügen, schwupps, war der von Chișinău nach Belgrad schon wieder weg. Mist. Anderen Tag gewählt, alle Hotels wieder angepasst. Es ist jetzt keine preiswerte (geschweige denn eine öko-freundliche) Reise. Aber ich habe immer mit Aufgabegepäck, keine Flüge mitten in der Nacht, anständige Fluglinien (bei den Bewertungen zu z.B. flyone stellten sich mir die Nackenhaare auf!), die Hotels immer mit Kühlschrank und Schreibtisch, immer zentral gelegen. Man kann die Reise also auch deutlich preiswerter planen. Eine Geschäftsidee: eine Fluglinie, die die Städte auf dem Balkan sinnvoll verbindet, damit man nicht dauernd über Wien oder Bukarest fliegen muss!

Gebucht habe ich zudem Barcelona (inkl. einer Konzertkarte) Ende Mai, Bukarest im Juni und Brügge Anfang Oktober. Und mittendrin ist ja auch noch eine Berlinreise geplant. Aber wie soll Michael Palin (von den Monty Pythons) gesagt haben: “Wenn dich einmal das Reisefieber packt, gibt es kein bekanntes Heilmittel, und ich bin gerne bis zum Ende meines Lebens daran erkrankt.”
Gestern war ich dann noch bei meinen Lieblingsneusserinnen! Amy kann ja leider nicht mehr so, daher bin ich jetzt außer der Reihe wieder nach Neuss gefahren. Damit ich nicht erneut eine nächtliche Odyssee durchleben muss, haben wir uns auf den Nachmittag geeinigt. Zudem war ja abends ESC, den wollte ich – obwohl die Vorentscheide mich haben schuddern lassen – nicht verpassen. Das war ein schöner Nachmittag und die ESC-Party abends (mit mir als einzigem Gast) war dann auch ganz unterhaltsam. Die teils gruseligen Songs habe ich mir dabei mit Erdbeerbowle schön getrunken.




Heute bin ich dann leider mit starkem Druck hinter der Stirn aufgewacht. Die Erkältung hat sich unerlaubterweise ausgebreitet. Naja, das Wetter ist gerade mau, ich kann mit bestem Gewissen auf dem Sofa liegen und leiden, wie es nur echte Männer zu tun vermögen.
Alles Liebe, bis Barcelona vielleicht, Euer

P.S.: Seit langer Zeit habe ich übrigens in der letzten Woche mal wieder für meine Futterecke gekocht: Gefüllter Chicorée und Spargel-Auflauf. Beides konnte man essen.

