Bukarest 2025: der Epilog (mit Tipps)

Ihr Lieben,

ich muss ein Geständnis machen. Kurz vor Abreise schrieb ich Erika, ich sei ein wenig unmotiviert, die Reise anzutreten. Ich hatte mich nur grob mit Bukarest beschäftigt und hatte den Eindruck, dass ich mich nicht besonders für diese Stadt begeistern werden würde. „Werch ein Illtum!“, um mal Ernst Jandl (einen meiner Lieblingsdichter) zu zitieren. Ich bin mehr als angetan von den Menschen, von dem pulsierenden Leben (auch wenn es bei bestimmten Gelegenheiten auch etwas weniger pulsierend für mich sein dürfte!), von den vielen Sehenswürdigkeiten, den Parks, von der Grundstimmung insgesamt. Bukarest ist definitiv eine Reise wert! Eigentlich hatte ich ja nur zwei volle Tage. Aber ich habe versucht, so viel wie möglich mitzunehmen. Natürlich hätte ich auch noch den Palast des Volkes besuchen können. Natürlich hätte ich Schloss Peles besuchen können. Natürlich hätte ich einmal in einen Nachtclub… ooops. Im Leben nicht!

Ich rate euch, nehmt euch mindestens zwei Tage mehr Zeit, rudert einmal auf einem See in einem der Parks herum, sitzt einfach mal dumm rum und glotzt! Das habe ich gestern, als ich das Nachmittagsessen einnahm, sehr genossen. Extrem-Glotzing. Man kann sich dann z.B. über Menschen amüsieren, die über Blumenrabatte in das Restaurant einfallen und lautstark ein Heineken fordern, um dann höflich wieder vor die Tür gesetzt zu werden.

Man kommt mit Englisch ganz gut rum, erstaunlicherweise kommt man mit Französisch noch etwas weiter. Die Rumänen und die Franzosen verbindet offensichtlich eine historisch begründete, tiefe Freundschaft. Da wären wir wieder beim „Paris des Ostens“.

Bei meiner Ankunft hob ich rumänische Lei im Wert von 100 € ab. Für eine ziemlich saftige Gebühr. Wenn ich nicht noch am Flughafen wie wild Kühlschrankmagnete (einer hässlicher als der andere) gekauft, einen Kaffee getrunken und 250 Lei wieder zurückgetauscht hätte, wäre ich mit rumänischen Lei im Wert von 95 € wieder abgereist. Man kann, ich habe sogar den Eindruck, man soll, überall mit Karte zahlen, inklusive der Trinkgelder.

Budarest… äh… Bukapest… äh… Michael-Jackson-City hat einen hervorragenden ÖPNV. Google Maps kennt den leider nicht so richtig, ich schrieb es bereits. Das Metro-Ticket, das ich mir zu Beginn gekauft habe, hat gute Dienste geleistet. Man muss sich halt ein wenig die Strecken angucken. Bukarest investiert übrigens ein Heidengeld in den Ausbau des U-Bahn-Systems. Es wird in naher Zukunft weitere Streckenverbindungen geben. Apropos über Blumenrabatten ins Restaurant einfallen… an der Haltestelle Piața Unirii versagten Mitarbeiter des Transportunternehmens einer besoffenen und randalierenden Touristengruppe den Zutritt zur Metro. 😳 What? Yeah!

Mein Hotel war zwar wirklich zufriedenstellend und verkehrstechnisch gut angebunden, aber im Falle einer Rückkehr nach Bukarest würde ich ein Hotel in der Nähe der Piața Unirii suchen, denn da begann und endete in der Umgebung fast jeder meiner Ausflüge. Allerdings ruinierten die 20 Minuten Fahrt dorthin mein Leben jetzt auch nicht wirklich. Immerhin zahlte ich für das Komfortzimmer hier nur knapp 70 € die Nacht, inklusive Frühstück. Und über das habe ich zwar gelästert, aber es war eigentlich vollkommen ausreichend.

Ich bin ja als alter Köln-Lästerer bekannt. Daher jetzt noch ein bisschen Köln-Bashing: Warum schafft Bukarest es, die Stadt so sauber zu halten? Warum sprudeln die Brunnen in Bukarest? Warum ist der öffentliche Personennahverkehr einfach nur ein Traum? Klar, es gibt Dinge, die in meiner Wohnstadt besser geregelt sind, Stichwort Stolperfallen, aber hier läuft doch einiges viel großstädtischer, als in dem Provinzdorf, in dem ich wohne, in der die Dorfälteste mit ihrem senilen Stammesrat, aka Dezernate und Verwaltung, einfach nur die Fortentwicklung der Stadt behindert und dabei großzügig Geld verschwendet. Und das ist ja nicht erst mein Eindruck seit dieser Reise.

Was die Abreise angeht: Hotel-Check-out, Bahnfahrt, Security Control, Flug… alles easy peasy. Am Gate stand der Junggesellenabschiedskreis vom Hinflug, die haben sich aber während des Fluges unglaublich ruhig verhalten, sie sahen aber auch übelst verkatert aus. In Düsseldorf wollte ich dann die Regionalbahn 1 nehmen, die hatte dann mal wieder 30 Minuten Verspätung. Willkommen in der Heimat!

Ja, wie hulle!

Ihr Lieben, ich habe mich sehr gefreut, dass ihr mitgereist seid, vielen Dank für die vielen Kommentare, auch via Signal und per E-Mail (allein ein halbes Dutzend wegen des Vatertags-Irrtums *schäm*) und ich freue mich auf die nächste Reise, die nach Berlin geht.

Alles Liebe, Euer

Für die virtuell Mitreisenden… 😁

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