Berlin 2025: Hallo Taxi, Ku’damm Ecke Tauentzien…

Ihr Lieben!

Den Wecker hatte ich mir für heute früh auf 9 Uhr gestellt, ich wollte ausschlafen. Allein, um 7 Uhr fand eine Konferenz genau vor meiner Tür statt, so klang es jedenfalls. Nach 10 Minuten war ich ausreichend genervt, die Tür aufzureißen und zu fragen, ob die Sitzungszimmer zu teuer gewesen wären und man daher beschlossen hätte, vor meiner Tür zu tagen. Die Herren entschuldigten sich wortreich und verpieselten sich. Da an Schlaf jetzt nicht mehr zu denken war, beschloss ich, zum Frühstück zu gehen und es so weit wie möglich auszudehnen.

So ansprechend das Zimmer, so nett das Personal auch ist, das Frühstück, das ich beim Check-In zubuchte, war seine 20 € nicht wert. Es gab einen sündhaft edlen Kaffeeautomaten, in den aber nur drei Getränke einprogrammiert waren: Kaffee, heißes Wasser, Kakao (wir haben das preiswertere Modell in der Firma und etwa 15 Varianten an Heißgetränken zur Verfügung). Es gab kein frisches Obst, es gab keinen Joghurt. Die Brötchen waren total matschig; hatte man vergessen Sie aufzubacken? Wurst- und Käse-Tabletts waren geplündert. Schade, dass man auf den letzten 100 Metern eines Marathons den sehr guten ersten Eindruck so zunichte machen muss. Ich checkte aus und begab mich zu meinem zweiten Hotel für die nächsten fünf Nächte. Das Zimmer war natürlich noch nicht fertig, aber man nahm mir schon meinen Koffer ab.

Das Hotel liegt auf der Höhe U-Bahn Uhlandstraße. Ich lief erst einmal hinunter bis zum Wittenbergplatz, wo ein kleiner Markt stattfand, einen kleinen Abstecher erlaubte ich mir in die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Ich bin jedes Mal total geflasht von der inneren Ausgestaltung der neuen Kirche mit den blauen Glasbausteinen, als auch von den Mosaiken in der alten Halle.

Es begann zu nieseln, so flüchtete ich, da ich ja aus Zucker bin, in das KaDeWe. Die Fressetage hat sich im Laufe der Jahre ja auch ziemlich gewandelt. Ich weiß gar nicht, ob ich es nie wahrgenommen hatte, aber ganz oben kann man in einer Art halbgläsernen Halle sitzen. Im Aufzug lernte ich dann, dass die Etage „Wintergarten“ heißt. Ich gönnte mir dort ein sündhaft teures, italienisches Wasser. Jaja, ihr könnt es ruhig glauben, Wasser.

Erika und Udo waren indes auf dem Weg von Bad Münstereifel nach Berlin. Sie hatten einen Flix-Train gebucht und ihnen wurde quasi drei Minuten vor Abfahrt mitgeteilt, dass der leider nicht fahre. Sie mussten sich für den Gegenwert eines dreistöckigen Gebäudes in der Kölner Innenstadt DB-Tickets kaufen. Die Entschädigung: 0! Ist das zum Kotzen? Ja!! Ich bat sie, einen Gastbeitrag zu schreiben und sie trugen mir folgendes auf:

🤢🤮💩

Ehrlich, ich bin da bei Ihnen. Und man muss mal dringend was machen bzgl. Verkehrswende. Alles, aber auch wirklich alles ist attraktiver als Bahnfahren!

Irgendwann, ich saß inzwischen im „Petrocelli“ und nuckelte an einem völlig überteuerten Spritz, kamen beide mit ihrem Köfferchen angedackelt. Auf den Anreisestress nahmen wir erst einmal ein Getränk. Dann nahmen wir ein Willkommensgetränk. Dann eins auf unser glückliches Wiedersehen. Und dann fiel uns ein, dass wir ja eine Reservierung in einem italienischen Restaurant haben, daher zogen wir uns auf eine Stunde in unsere Zimmer zurück.

Apropos Zimmer: Um hier preiswert zu übernachten, wurde ich Mitglied der Hotelgruppen-Family. Das brachte mir ein Upgrade auf eine bessere Zimmerkategorie ein, für die ich einen niedrigen Witzbetrag zahlen musste (4 Euro pro Übernachtung). Es könnte mit Balkon sein, hieß es. Erika ans Hotel: „Da reist ein Diepolder mit uns an, sorgen sie bitte für einen Balkon!“. Hotel: „Mal gucken.“. Ich: „Ach herrjeh, was denken die jetzt von mir?“. Kurzer Langredesinn: Ich habe einen Balkon! Yeah!

Wir aßen abends im Mamma Monti, hatten eine gute Vorspeisenplatte und wirklich leckere Nudeln. Die wurden im Parmesanlaib flambiert und großzügig getrüffelt. Lecker. Im Nachbarraum feierte ein Mitglied eines bekannten Berliner Ensembles Geburtstag, es wurde auf hohem gesanglichen Niveau ein Lied namens „Limoncello“ gesungen, ich ging kurz hin, gratulierte und bekam einen sehr leckeren Limoncello vom Geburtstagskind ausgegeben. Ok, der ging aber wahrscheinlich sowieso aufs Restaurant. War aber sehr nett!

Den Abend ließen wir dann auf meinem kleinen Balkon ausklingen. Und normalerweise lest ihr hier von furchtbar aufregenden und spannenden Erlebnissen, heute war es ein super schöner, entspannter Tag mit lieben Freunden. Während wir im Petrocelli saßen, lief sogar eine Berliner Kollegin an uns vorbei. Es ist eigentlich nicht das schönste Erlebnis, im Urlaub einen Kollegen zu treffen. Aber Andrea ist wirklich seit mehr als 30 Jahren eine total geschätzte und liebe Berliner Mitarbeiterin von uns! Daher habe ich mich, ich glaube Erika auch, sehr gefreut, dass wir durch Zufall aufeinander stießen.

Das ist eigentlich ein sehr unspektakulärer Tag für mich gewesen, aber ich habe mich unglaublich gefreut, dass Erika und Udo und ich jetzt eine schöne Zeit in Berlin haben können.

Morgen geht es aufs Boot. Und an die Waldbühne. Und möglicherweise gibt es zwischendurch Königsberger Klopse. Wollt ihr das alles miterleben?

Liebe Grüße, Euer

P.S.: Wer weiß noch, aus welchem Lied die Textstelle aus der Blog-Überschrift stammt?

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