Ihr Lieben!
Es ist eigentlich überhaupt nichts passiert. Außer, dass ich Land und Leute gewechselt habe. Aber ich plaudere trotzdem gerne zwei Minuten mit Euch.
Ein Abflug am frühen Morgen, Ihr wisst das, ist ja so gar nichts für mich, spät abends ist dann aber auch irgendwie doof. Irgendwie hängt man dann den ganzen Tag in den Seilen. Nicht, dass ich es nicht trotzdem schaffe, kurz vor Abflug totale Hektik zu verbreiten. Bestimmte Tabletten hatte ich im Büro vergessen, Bargeld hatte ich auch keins mehr, zum Friseur musste ich auch mal wieder… Was, schon so spät?? Ach Herrjeh. Friseur ließ ich dann ausfallen. Und wie immer war ich dennoch mehr als zeitig am Gate. Das Boarding ging pünktlich los, wir hoben mit nur ein paar Minuten Verspätung ab. In Barcelona dann aber die Überraschung. Man hatte nicht mit unserem Kommen gerechnet. Niemand da, der die Passagierbrücke ans Flugzeug andocken wollte, keine Gepäckauslader. Das hatte schon etwas komisches an sich. Dauerte dann auch nur 10 Minuten, in der es die Mitpassagiere schafften, sich im Gang übereinanderzustapeln. Man kennt es.

Mit dem Flughafenbus und ein bisschen Fußweg war ich dann um kurz nach 21 Uhr am Hotel nahe der Plaza España, wo mich der Portier vor der Tür anblaffte, was ich wolle. Hm. Am Flughafen war ich schon (wieder einmal) Opfer der berühmten Antiterror-Wischprobe. Wie sehe ich denn heute um Himmels Willen aus?
Das Zimmer liegt neben dem Swimmingpool. Das wurde mir an der Rezeption als großes Plus verkauft. Naja. Die Poolbar war auf jeden Fall schon mal nicht besetzt. Denn da wollte ich mir was ausleihen.
Ich eilte zuvor in den gegenüberliegenden Supermarkt, um mir Rosé zu besorgen. Den brachte ich dann aufs Zimmer in den Kühlschrank, wobei mir auffiel, dass ich wieder eine verkorkte Flasche erstanden hatte. Grmpft. Zur Pool-Bar, keiner da. Rezeption unbesetzt, Restaurant leer. Wieder in den Supermarkt. „Korkenzieher?“. „Nö!“. Beim Chinapröddelladen, die es hier in Spanien an jeder Ecke gibt, würde ich dann fündig. Ihr kennt ja meine Verschwörungstheorie bzgl. der Korkenzieherindustrie in südlichen Ländern? Siehste!
Ich aß in einem Imbiss einen extragroßen Bocadillo, zischte mir ein Bier und zog mich dann ins Hotel zurück.
Ihr seht, alles in allem ein unaufgeregter Tag. Frühstück hier im Hotel ist übrigens bis 11, Checkout bis 12. Ich liebe dieses Land. Nur den Wein, den muss ich gerade aus einem Pappbecher trinken, da geht die spanische Kultur dann doch ein bisschen den Bach runter.
So, morgen wird dann aber nicht so rumgetrödelt, da geht es dann zur Sache! Obwohl… Frühstück bis 11? Ähm… räusper.
Nos vemos mañana, Ihr Lieben, oder? Euer

Am Hauptbahnhof mit einem solchen Schild zu werben, ist schon ganz schön mutig, liebe REWE-Zentrale…
