Tag 7: Die graue Stadt am Meer

Doch hängt mein ganzes Herz an dir,
Du graue Stadt am Meer;
Der Jugend Zauber für und für
Ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,
Du graue Stadt am Meer.

Liebe Dichtende und Denkende!

Dies ist die letzte Strophe von Storms Gedicht „Die Stadt“. Über seine Stadt Husum. Sie ist aber gar nicht so grau, das mal vorweg verraten. Und das mit der Jugend ist auch nicht unstrittig… war doch wieder eher senioriges Publikum unterwegs, so wie ich halt.

Elke beschloss, heute einen „beauty day“ zu zelebrieren. Das ist unser Geheimcode für Faulenzen, klingt aber besser. Mir lieh sie den Wagen, um zu tun, was immer ich tun wollte. Ich beschloss, über den Strand damit zu flitzen.

Neeeee, ich fuhr nach unserem Frühstück, für das Elke alles alleine machen musste!!!, nach Husum (ich musste mich nur um die Eier kümmern und die waren zu hart). Von uns aus ist man in einer halben Stunde in der Storm-Stadt, die ihren berühmtesten Sohn auch feiert wie nix. Hier hat Storm gewohnt. Hier hat sein einer Großvater gewohnt. Hier sein anderer. Hier hat er einen Kaffee getrunken. Hier hat sein Zahnarzt einen Kaffee getrunken. Hier hat Gerald gestanden, der einen Zahnarzt hat, wie Storm auch. Aber es ist eine wirklich schöne Stadt. Zumindest bei strahlend blauem Himmel.

Kurzer Exkurs zu Storm. Er konnte von seiner Schriftstellerei nicht leben und wurde Jurist, wurde von den Dänen vertrieben und war Richter in Thüringen und kam als Landvogt zurück nach Husum. Schriftstellerei war „nur“ sein Hobby. Ruhm ist halt unberechenbar.

Mir gefällt Husum sehr gut. Aber das erwähnte ich ja bereits irgendwie. Der Hafen und dessen Umgebung sind sehr schön, man kann gut flanieren. Als ich ankam, war es auch noch nicht voll. Ich erstand ein paar Postkarten und Briefmarken, fotografierte hie und da und ließ mich treiben. Alles ist irgendwie nah beieinander und gut ausgeschildert. Man findet schnell das Storm-Haus, den Schlosspark, das Weihnachtsmuseum, das Freilichtmuseum. Nicht alles hatte geöffnet und nicht alles habe ich besucht (das „Pole-Poppespäler-Museum“ für Marionetten hat mich nicht gereizt).

Insgesamt ist Husum in diesem Urlaub auf Platz 2 der schönsten Orte gelandet, kurz hinter Friedrichstadt. Es gibt so viele nette Häuser, die Tine vor der Marienkirche, schöne Läden (ich hatte tatsächlich einen kleinen Kaufrausch, und nein, ein Pullover war nicht dabei!) und nette Sitzgelegenheiten. Dann der Hofladen des Lamm-Kontors! Und die schönen Galerien. Ich nahm im Kaffee-Hafen einen Kaffee zu mir und es war der beste in dieser Woche. Eigentlich war alles pickepackevoll da, aber sie hatten einen Ein-Personen-Tisch! So etwas feiere ich ja.

Insgesamt verbrachte ich fast drei Stunden in Husum. Da aber mein Parkticket ablief, musste ich weiterziehen. In einem Vorort von Husum, Schobüll, gibt es das Kirchlein am Meer. Diese kurze Strecke nahm ich dann auch auf mich. Und es ist eine leider geschlossene Kirche, die aber sehr hübsch ist. 18. Jahrhundert. Und quasi gegenüber das Meer. Mit Blick auf Nordstrand. Sehr idyllisch!

Auf dem Weg nach Hause machte ich noch einen kleinen Abstecher zum Herrenhaus Hoyerswort, das seinen Ursprung im 16. Jahrhundert hat. Es gibt einen kleinen Skulpturenpark dort, einen Haubarg, eine Töpferei und, wie auch beim Roten Haubarg bei Witzwort, ein Terrassencafé. Sehr hübsch!

Zuhause angekommen sonnten Elke und ich uns ein bisschen auf der Terrasse, bevor sie mit Amy zur Eider fuhr, um einen Spazierweg für sich und den schwarzen Wuschel zu finden.
Gerald: „Elke, wie wäre es mit einem Gastbeitrag über Deinen Tag?“ – Elke: „Neeeee!“
Zwischendurch besuchte uns der Hofhund von nebenan, bei dem es etwas brauchte, bis er zutraulich wurde.

Lilly vom Hofe zu Besuch, eine Appenzellerin.

Unseren letzten Abend wollten wir einigermaßen stilvoll verbringen, und daher folgten wir einer Empfehlung unserer Vermieterin. Ein Fischrestaurant in Tönning sollte es werden. Ehrlich? Wir saßen nett, der Kellner war gut gelaunt, das Wetter war gut…. das Essen okay, die Weine… naja, war halt okay. Zuhause gönnten wir uns dafür ein Abschiedspiccolöchen.

Später am Abend besuchte uns noch unsere Vermieterin Inken. Wir haben uns sehr nett unterhalten und von ihr zwei riesige Kohlköpfe aus eigener Produktion bekommen.

Ja…. war es das nun? Ja, das war es. Und es war sehr schön! Und wenn Ihr uns morgen auf unserer Rückreise begleiten wollt, dann seid bitte um 8 Uhr früh hier am Hof. Sonst wird das nix. Maximal viertel nach Acht. Wir warten nicht ewig auf Euch!

Möglicherweise gibt es die Tage noch einen Link zu einem Fotoalbum. ?

Danke für Eure Begleitung und Eure Kommentare (auch per Mail oder WhatsApp), ich hoffe Ihr hattet ein bisschen Mit-Freude an unseren Erlebnissen.

Viele liebe Grüße von Amy, Elke und Eurem

Abschiedsstimmung nach dem Abendessen
Der Autor ist nach diesem anstrengenden Reisetagebuch nur noch ein Schatten seiner selbst. Leider sieht man das nicht auf der Waage…. 🙁

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