Decksteiner Weiher mit Stüssgenhof und Waldlabor

Ihr Lieben! Heute bin ich tatsächlich knapp zwei Unfällen entkommen und einem begegnet. Aber von vorne…

Heute war ich den einzigen Tag der Woche im Homeoffice und habe auf die Sekunde meinen Rechner heruntergefahren, weil hier die Sonne schien wie nix; daher begab ich mich auf Ausflugszielsuche in meiner Wander-App. Der Decksteiner Weiher sollte es werden. Wunderbar. Bisschen zu kurz, daher habe ich die Route etwas bearbeitet und einen kleinen Schlenker zum Stüssgenhof eingebaut. Nun ab ins Auto, über die Rodenkirchener Brücke und in Bayenthal abfahren Richtung Klettenberg.

Kurz hinter der Brücke machte dann vor mir ein Laster eine Vollbremsung, der ich mich mit gleicher Aktion anschloss. Millimeter vor dem Laster kam ich zum Stehen und der Fahrer hinter mir krachte nur nicht in mich rein, weil er sich auch aufs mittlere Pedal stellte und nach rechts ausscherte. Warum diese Vollbremsung?? Keine Ahnung! Nach einer Minute ging es weiter. Aber der Laster qualmte und es stank extremst nach verbranntem Gummi. Wahrscheinlich ist wegen der nahen Ausfahrt einer vor dem LKW eingeschert. Naja, jetzt weiß ich wirklich, was „mit dem Schrecken davongekommen“ heißt.

Das Navi sollte mich zu einem Parkplatz bringen, führte mich aber in eine Wohnstraße nahe dem Grüngürtel. Aber dort waren erstaunlich viele Parkplätze frei. Wanderschuhe an und los. In 300 Metern war ich am Geißbockheim, wo mein Spaziergang starten sollte. Da trainierten die Kicker vom 1. FC Köln fleißig vor sich hin und ich hab mir ein paar Minuten lang Fußballerwaden angeguckt. Nett. Dann ging es am nordöstlichen Ufer des Decksteiner Weihers entlang, den Kanal hoch bis zum Fort VI Deckstein und dem angrenzenden Felsengarten. Die Forts sind in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zur Befestigung errichtet, aber in den Kriegen bzw. danach geschleift worden. Die Überreste dienen jetzt unterschiedlichsten Einrichtungen als Heimat. Biergärten, Gedenkstätten, Künstlerateliers und dergleichen. Der Felsengarten ist eine kleine Schlucht mit pittoresken, bemoosten und nach Plan arrangierten Felsen. Nett. Dort kreischten zwei Kinder um die Wette, während die gelangweilten Mütter qualmend über eine weitere abwesende Freundin ablästerten. Die Kinder habt Ihr bestimmt gehört. Das muss so gegen 15 Uhr 30 gewesen sein.

Vom Felsengarten ging es zum „Haus am See“. Ich fürchte aber, es ist nicht das von Peter Fox besungene. Im Sommer und wenn es nicht coronabedingt geschlossen ist, boxt da bestimmt der Bär. Auf dem Minigolfplatz spielte ein Pärchen und vor dem Kiosk standen die Menschen Schlange für eine Eis oder Bier.

Weiter über KVB-Gleise auf eine große Wiese, die scheinbar dem RWE gehört, vorbei an Gut Stüssgenhof (der nicht besichtigt werden kann, da privat) zum Waldlabor. Hier wird mit Unterstützung diverser Einrichtungen und Firmen erforscht, wie der Wald der Zukunft aussehen könnte. Dazu werden offensichtlich versuchsweise fremde Arten angepflanzt. Eine nähere Besichtigung habe ich mir aber verkniffen.

Zurück am südwestlichen Ufer, wo sich die internationale Joggerszene tummelt und schrecklich viel rumatmet (ein Insiderjoke!), nochmal an den Fußballplätzen vorbei, wo übrigens eine FCK-Regenbogenfahne flattert (sehr vorbildlich!) und ab ins Auto. Jetzt führte mich das Navi auf stellenweise merkwürdige Weise durch Hürth. In einer Ministraße ging es dann erst einmal nicht weiter, bis dann doch wieder Bewegung in die Sache kam. Und das, weil alle Autos vor mir beschlossen hatten, an einem KVB-Bus, der sich mit einem Betonmischer geküsst hatte, über den Bürgersteig vorbei zu fahren. Na, das tat ich dann natürlich auch.

Letzte Station meines Ausflugs war dann der Handelshof, wo mir der schrecklichste aller Beinaheunfälle passierte. Ich hatte einen Kasten seeeehr teures Bier auf der unteren Ablage. Auf dem Parkplatz blockierte der Einkaufswagen plötzlich wegen eines Bodenrisses, der Kasten fiel von der Ablage, legte sich quer und die Hälfte der Flaschen kullerte über den Parkplatz. Gottseidank hielten die Flaschen. Ja, teures Bier = qualitativ hochwertige Bügelflaschen. 🙂

Also, das war ein schöner Spaziergang und ich kann den Decksteiner Weiher jedem nur wärmstens ans Herz legen. Wenn man länger als 2 Stunden laufen will, nimmt man noch den Beethovenpark oder andere Schlenker hinzu.

Allen ein schönes Wochenende!

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