Tag 12: Inselrundfahrt

Ihr Lieben,

heute war mir mal wieder nach Wandern. Und Wasser. So googelte ich „Wasserfall auf Gran Canaria“ und erhielt als ersten Treffer „Charco Azul“. Das liegt auf der westlichen Seite von Gran Canaria und ist mit einer Menge Autofahrt verbunden. Hm, ich machte eine Inselrundfahrt draus.

Ich nahm die nördliche Route an Las Palmas vorbei, über Arucas, Gáldar und Agaete. Hinter Agaete beginnt das wunderschöne Naturschutzgebiet Tamadaba. Die Fahrtstrecke ist – mal wieder – spektakulär! Man möchte am liebsten alle 20 Meter anhalten und die Blicke einfangen. Aber es gibt nur wenige Haltebuchten und die sind meist schon hoffnungslos überfüllt. In El Risco, wo meine „einfache“ Wanderung starten sollte, gäbe es einen Parkplatz, da solle man das Auto abstellen. Hm, den gab es. Aber auf den vielleicht 10 Plätzen standen schon 40 Autos. Ich kurvte ein bisschen rum, es war aber kein freier Stellplatz in Sicht. Da erwachte der Rebell in mir. Ich klebte…. ach nee, Moment, ich stellte Manuel Benicio Bolsoblanco einfach an ein Ende einer sehr großzügig dimensionierten Bushaltebucht und hoffte, ihn am Ende der Wanderung wiederzufinden. Vorher schärfte ich ihm ein, sich nicht ohne Gegenwehr abschleppen zu lassen.

Einfache Wanderung. Ja, was muss man sich darunter vorstellen? Hm, also ich war bei den Wasserfällchen, war aber völlig hinüber, als ich wieder am Auto war. Es ging über Stock und Stein und das stellenweise recht steil. Aber es hat gut getan und die Strecke war auch sehr schön. Klar, auf einer solchen Insel sind das natürlich keine Iguazu-Fälle, aber andere haben in Rezensionen geschildert, dass sie nur auf eine kleine Pfütze gestoßen sind. Bei mir hat es wenigstens etwas geplätschert. Auf dem Rückweg in den Ort kam mir eine Ambulanz entgegen, die – weil Sackgasse – nur in das Wandergebiet vordringen wollen konnte. Hm, wundert mich nicht.

Von meiner kleinen Wanderung aus fuhr ich nach Süden über Aldea de San Nicolas und Mogán (netter als gedacht) nach Puerto de Mogán. Auf dem Weg liegt der größte Kaktuspark Europas, zu dem ich abbog. 8 Euro Eintritt wollte man. Das an sich hätte ich auch noch gehabt, aber während ich vor der Kasse stand, wechselte die das Gelände beschallende Musik von „Feliz Navidad“ zu „It’s beginning to look a lot like Christmas“. Puh, da erwachte der Grinch in mir. Das wollte ich nicht. Abgesehen davon ist ja ganz Gran Canaria ein großer Kaktus- und Sukkulentenpark. Also, wech hier.

Puerto de Mogán ist der Bilderbuchküstenort schlechthin. Regeln, die Art und Weise der Bebauung festlegen, tragen dazu bei, dass Puerto de Mogán zwar touristisch, aber tatsächlich ganz hübsch ist. Am Yachthafen reihen sich Restaurant an Restaurant. Die bunten Häuser mit den üppigen Bepflanzungen dazwischen kann man wohl mieten. Seeeehr, sehr nett da.

Ganz anders dagegen Puerto Rico, mein nächster Haltepunkt. Da wollte ich eigentlich den Sonnenuntergang abwarten und ein kleines Essen einnehmen. Hach, hätte ich das mal in Puerto de Mogán gemacht und Puerto Feo…. äh….. Rico ausgelassen. Eine Bettenburg der Superlative. Ich kann verstehen, warum man so etwas baut. Denn es gibt Menschen, die wünschen sich das so. Ich fand es deprimierend und verließ den Ort nach 30 Minuten wieder Richtung Heimat.

Zuhause machte ich mir dreistöckige Bocadillos und trank erst einmal eine eiskalte Cerveza. Und freute mich, dass ich in einem netten und unauffälligen kleinen Ort hause. Wobei ich PdM schon…. 🙂 Vor allem wegen der vielen Fressbuden. Und wenn Ihr jetzt mal auf die Karte der Insel schautet, stelltet Ihr fest, dass ich tatsächlich einmal drumherum gefahren bin. Die Strecke in Kilometern ist gar nicht so viel. Aber wegen der Berge, Serpentinen und der wunderbaren Ausblicke zieht sich das in Stunden ganz schön.

Und jeder Part der Insel hat seine sehenswerte Besonderheit.

Außer Puerto Rico vielleicht.

Liebe Grüße
Euer Gerry

P.S.: Die griechische Ex-Vizepräsidentin des EU-Parlaments hat mich drauf gebracht. Liebe zuständigen Stellen von Puerto Rico, ich würde den Eintrag über Euren komischen Ort gegen ein paar Geldsäcke umformulieren. Was sagt Ihr?

P.P.S.: Ich trinke ja lieber Bier oder Wein….

P.P.P.S.: Es folgen verstörende Szenen! Bitte schauen Sie nicht weiter, wenn Sie empfindlich sind.

Ich war klatschnass nach dieser Anstrengung.

P.P.P.P.S.: Ihr habt ja doch geguckt. Na, dann zum Abschluss noch was Schönes!

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