Ihr Lieben,
manchmal koche ich ja irgendetwas nach, weil ich den Namen so ansprechend finde. Und manchmal besuche ich Orte, weil es mir mit Ortsnamen genau so geht. Also, ich finde „tobas de colores del barranco de las vacas“ (in etwa: Farbiges Tuffgestein in der Schlucht der Kühe) schon witzig. Zudem wollte ich mir etwas in der Nähe suchen, da ja meine Nachbarn auf Stippvisite vorbeischauen wollten. Also, nix wie hin da. Mini-Wanderung. Und klein und voller Menschen. Ein Instagram-Hotspot. Es haben sich Frauen beim Tanzen filmen lassen oder beim Lasziv-Rumräkeln auf den Felsen. Immer mit einem „Aufpasser“ dabei, damit die elenden Touri-Pisser nicht ins Bild laufen. Naja, wer mich kennt…. Hier mal ein paar Impressionen von der Schlucht (ohne Rumgeräkel):
Da ich da so schnell durch war, beschloss ich noch, in die Guayadeque-Schlucht zu fahren und das Casa Cueva Canaria zu besuchen. Das hatte ich beim Surfen zufällig entdeckt und es wurde als Neuheitenshop gepriesen. Mitten in der Pampa. Na, wenn das nicht neugierig macht, was dann???
Der Barranco del Guayadeque ist ein erstaunliches Naturwunder. Man fährt durch und ist von allen Seiten von hunderten von Metern hohen Bergen umgeben. Eine Traumkulisse. An den Höhlenhäusern angekommen, besuchte ich den Souvenir-Shop (denn als das erwies sich der Neuheitenshop) und kaufte unter anderem einen Stier aus Metall. Muss ich nachher alles mit in den Flieger schleppen, aber ich konnte mich nicht beherrschen. Ich habe ja auch zuhause so gar keine Skulpturen. Meine Schwägerin nennt so etwas übrigens gerne Stehrümchen.:-) Die Höhlenwohnungen kann man wohl als Unterkunft mieten. Für Wanderer bestimmt nicht die schlechteste Wahl.
Was auffällt, auch auf anderen Strecken, ist, dass mitten im Nirgendwo ein Restaurant steht. Meistens für Barbecues. Und die Parkplätze immer gerammelt voll, bei wenigen Mietwagen. Sie können also nicht allzu schlecht sein. Für mich wäre das eher selten was. Die Promillegrenze in Gran Canaria liegt quasi bei Null, d.h. 0,25 % in der Atemluft. Das ist nix. Aber ehrlich, ich möchte hier auch nicht angetütert fahren. Mir kamen heute wieder diverse Busse und LKWs entgegen, bei zweien musste ich zurücksetzen, bis eine Ausbuchtung kam. Manuel liebt das, rückwärts den Berg hoch. Und ich noch viel mehr.
In Arinaga angekommen, legte ich dann meine Gardeuniform an. Staatsbesuch war angesagt. Arturito und Hubertus aus Maspalomas hatten ihren Besuch ja angekündigt. Als sie eintrafen, besichtigten sie erst einmal mein trautes und sehr lautes Heim (auf der Baustelle lärmten die Motoren, aber wieder einmal ohne erkennbare sinnvolle Tätigkeiten dabei) und so beschlossen wir, unser Pläuschchen an gemütlicherem Ort abzuhalten. Wir liefen einmal die Promenade rauf und wieder runter und bereicherten dann den Salon de la Sal mit unserer Anwesenheit. Gegen Abend verabschiedeten sich die Beiden dann wieder, leider ohne die Abschiedsmusik der von mir bestellten Blaskapelle. Die wird morgen was von mir zu hören bekommen!
Am Abend wollte ich dann mal wieder 3 Stunden am Stück Spanisch lernen. Wurde aber wie immer nix. Ich ging lieber aus und aß ein paar Tapas und lief noch einmal die Promenade auf und ab. Das war nett.
Ich habe für die kommenden Tage ein paar Dinge geplant. Unter anderem einen Besuch des Observatoriums bei Temisas, freitagnachts. Wohl wissend, dass alles nur auf Spanisch erläutert wird und ich nichts verstehen werde. Aber Sterne…. Hey! Die sind so magisch!
Dann treffe ich mich noch mit der Vermieterin am Freitagmorgen, um ihr mal zu zeigen, was alles in der Wohnung nicht stimmt. Ich möchte betonen, dass sie das wissen möchte (okayokay, ich schrieb ihr, dass Beschreibung und Realität keine gute Bewertung zuließen). Sonst wäre es mir etwas zu deutsch 🙂 Hier mal ein Bild des Schirms auf der Terrasse. Ich passe da leider nicht drunter.
Ansonsten bin ich – wenn das Wetter schön ist – morgen im Norden. Und wenn es da nicht so schön ist im Süden. Und wenn es überall nicht schön ist, in Las Palmas. Oder in Arinaga. Kleine Insel, große Vielfalt!
Liebe Grüße
Euer Gerry
P.S.: Das Kreuz im Beitragsbild steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit einem tödlichen Unfall. Auf den Gebirgsstrecken gibt es Verkehrsschilder, die die Anzahl der tödlich verunglückten Radrennfahrer über die letzten 5 Jahre des jeweiligen Streckenabschnittes anzeigen. Das ist schon spooky.
P.P.S.: Das ist übrigens die Kirche in Arinaga… Wollte aber eigentlich nur mal wieder mit dem blauen Himmel Neid schüren.
P.P.P.S.: Von den beiden Fotos hier (ich nenne sie Qualle und Krabbe) zeigt nur eines ein Tier. Wer weiß, wieso?