Tag 1: Die Abreise

Ihr Lieben,

Packen, das leidige Thema. Wer hier mitliest, weiß, wie sehr ich das hasse. Jetzt kam erschwerend dazu, dass ich mir überlegen musste, was ich auf einer Rundreise unter womöglich erschwerten Bedingungen zusätzlich mitnehme, da man ja in der Wüste nicht mal eben schnell ein paar Sandalen erwerben kann. Oder doch? Dann wurden wir gebeten, ich erwähnte es bereits, nicht mehr als 15 Kilogramm an Gepäck mitzunehmen, aber die Kameraausrüstung, den Feldstecher, den Reiseadapter, Power-Banks und dergleichen nicht zu vergessen. Eine Herausforderung! Was soll ich sagen: 15 kg Seesack und 6 kg Kabinenrucksack. Aber mit mulmigem Gefühl. Nicht, dass ich sonst immer 10 kg völlig unnötige Klamottage in den Urlaub mitnehme! NEIN!! NIEMALS!!! Wo denkt Ihr hin?

Unsere Route...
Unsere Route…

Der Flieger sollte kurz nach 22 Uhr starten, ich fuhr also um 17 Uhr mit dem Zug Richtung Frankfurt.

Mit der Bahn klappte alles hervorragend, wir waren sogar zu früh am Frankfurter Flughafen. Als ich meinen Check-in-Schalter suchte, bekam ich einen kleinen Schrecken, denn die Schlange vor Ethiopian Airways war exakt 99 km lang. Aber es ging dann doch recht schnell, und an der Sicherheitskontrolle musste ich gar nicht warten. Das habe ich so auch noch nicht erlebt. Aber ist ja ganz schön. Vielleicht ein gutes Omen.

Ich habe schon Mitglieder der Reisegruppe gesichtet; sie hielten Djoser-Papiere in der Hand oder haben sich über die Reise unterhalten. Ich outete mich noch nicht, wir haben uns ja noch lange genug an der Backe. Aber keiner sah geisteskrank aus.

Im Terminal suchte ich leider vergeblich nach einer netten Bar. Ich setzte mich notgedrungen an die Theke einer überteuerten Restauration, wurde dann aber prächtig unterhalten. Das Team war international und sehr lustig. Highlight war dann ein Pärchen, die ihre bestellten Drinks nicht zahlen wollten, weil sie sie nicht mochten. Da flogen aber mal die Fetzen. Gastro ist schon ein herausfordernder Job.

So, in einer Stunde wird geboardet und ich flattere Richtung Addis Abeba, dem afrikanischen Drehkreuz für internationale Flüge.

Ach, die Malaria-Prophylaxe. Ja, nach Durchsicht des Beipackzettels habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen, die Tabletten als Notfallbehandlung mitzunehmen, aber keinesfalls als Prophylaxe einzunehmen. Häufige Nebenwirkungen: Merkwürdige Träume, Angstzustände, Schlaflosigkeit und dergleichen mehr. Na, dann doch lieber an- und abschwellendes Fieber bzw. im Idealfall eben keine Einschränkung. Ich hatte gestern noch Kühlschrankleerfress-Gäste, die das auch so sahen.

Wenn alles klappt, habe ich einen kurzen Aufenthalt in Äthiopien und lande mittags dann in Windhoek, Namibia.

Morgen Abend dann mehr, dann von unter der afrikanischen Sonne. Seid Ihr dabei?

Liebe Grüße, Euer Gerry

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