Nil, Tag 13: Rote, gestufte und geknickte Pyramide

Ihr Lieben,

wie viele Zustände kann eine Pyramide haben? Es gibt weiße, rote, geknickte, gestufte, große, kleine… Heute haben wir – wieder früh und ich wieder ungefrühstückt – ein paar weitere davon kennengelernt. Der liebe Otto hat mir aber ein Brot geschmiert und mir ein Puddingteilchen und eine Banane eingepackt.

Wieder einmal hatten wir wenige Mitbewerber um den besten Fotospot, als wir bei der Sakkara-Pyramide ankamen. Djoser hat sich hier das laut heutiger Reiseleitung, Magdi, älteste Steingebäude der Welt errichten lassen. Die Pyramide ist eigentlich keine Pyramide, sondern eine 6-stufige Mastaba, jede Stufe ist 10 Meter hoch. Wir sind hier übrigens auch wieder in Gizeh. In Ägypten gibt es weit über 100 Pyramiden, davon die meisten im Kairoer Umfeld. Die Pyramide von Unas ist eine sehr kleine, auch der Pharao selbst ist eher unbekannt. Was seine Grabkammer aber auszeichnet, ist die Ausschmückung. Es gibt einen Sternenhimmel, Zaubersprüche in Hieroglyphenform und um den Sarkophag herum kolorierte Alabasterwände mit versteckten Reliefs, die erst sichtbar wurden, als Magdi das Licht ausschalten ließ und er mit einer Taschenlampe die Wände aus einem bestimmten Winkel beleuchtete. Ohne Licht in einer Gruft ist übrigens auch noch mal eine ganz andere Erfahrung.

Von Djoser zog es uns ein paar Kilometer weiter zu Snofru. Snofru, der Vater von Cheops, ist für den Bau der sogenannten Knickpyramide verantwortlich. Man stellte während der Bauzeit fest, dass die Pyramide zu steil geplant war und daher zu hoch und schwer werden würde; das Fundament hätte das nicht mitgemacht. Woher wussten die so etwas eigentlich? Erfahrung, Ahnung? Auf jeden Fall baute man dann flacher weiter, was zu jenem optischen Knick führt. Womöglich fand Snofru die Pyramide dann nicht mehr gelungen, er ließ sich ein Stück weiter eine weitere, nämlich die rote Pyramide bauen. Die ist ebenso imposant wie die Pyramiden gestern, aber nur über schlechte Straßen zugänglich. Daher ist hier wenig los, was dazu führt, dass, wenn man um die Pyramide herumgeht, glauben könnte, man sei mit ihr und der Wüste alleine. Ein sehr schönes Gefühl! Man kann hier auch eine Grabkammer besuchen (deutlich größer als die von Cheops), aber Auf- und Abstiege seien sehr anstrengend, so Magdi. Ich schenkte es mir, Otto und Frank wagten es und haben uns dann Fotos und Videos gezeigt.

Den Ausflugsabschluss bildete das mehr als 5.000 Jahre alte Memphis. Bzw. das, was davon übrig geblieben ist. Die erste Hauptstadt des Reiches ist verschwunden und überbaut. Es gibt einen kleinen umzäunten Bezirk, wo sich einige Steine, eine kleine Sphinx, eine stehende und eine riesige, aber unvollständige liegende Ramsesfigur finden. Das Verhältnis Sehenswertes vs. Souvenirstände fällt deutlich zugunsten letzterer aus. Immerhin konnte Willy nach langem Feilschen eine sehr schöne Bes-Figurine erstehen.

Wir kamen gegen 14 Uhr zum Schiff zurück, wo diesmal ein Handtuchmann im Bett neben mir auf mich wartete. Ehrlich, die Housekeeper hier sind herrlich bekloppt! Jetzt ist es 16 Uhr und den Rest des Tages werde ich auf dem Oberdeck verbringen, ein bisschen packen, Trinkgelder verteilen, die Rechnung begleichen. Die Reise ging rum wie nix! Und ich denke, man hat gespürt, wie toll ich sie fand. Morgen geht es dann um 7 Uhr Richtung Flughafen, wenn alles gut verläuft, werde ich gegen späten Nachmittag wieder daheim sein.

Was ist noch zu sagen?
Einige Aspekte habe ich nicht beleuchtet, wie die Armut, die Vermüllung, den Staatsbankrott. Aber ich bin sicher, es ist jedem klar, dass Ägypten nicht nur paradiesisch ist. Jedenfalls nicht für viele Ägypter. Die Herzlichkeit der Bevölkerung ist aber nicht gespielt. Bedrohlich war hier auch nichts. Souvenirs sollten in den Museumsshops gekauft werden! So, das war’s. 🙂

Danke an meine 7 wunderbaren Mitreisenden! Eine bessere Truppe ist schwer zu erfinden. Danke für Eure virtuelle Begleitung, ihr lieben Leser, und Eure Kommentare hier und per Privatnachricht. Wir sehen uns Ende Dezember in Spanien, wenn Ihr mögt!

Liebe Grüße, Euer

2 Gedanken zu „Nil, Tag 13: Rote, gestufte und geknickte Pyramide“

  1. Vielen Dank für die schönen Eindrücke dieser Reise Gerry. Wieso kapern deine handtuchmännchen immer die Fernbedienung?🤔😉 LG Dagmar

    1. Liebe Dagmar, ich weiß es nicht. Ich glaube, sie sind fernsehsüchtig, sie waren auch auf keinem der Ausflüge dabei.
      Danke für Deine Begleitung und liebe Grüße! Gerry aka Grzlbrmpf. 🙂

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