Ihr Lieben,
ja, Ihr habt richtig gelesen: ich faulenzte. Den ganzen lieben Tag lang. Nach dem ordentlichen Frühstück auf der Dachterrasse latschte ich zum Laginha-Strand, wo ich tatsächlich im Wasser war. Ihr glaubt mir nicht? Na, dann schaut mal her:

Dann hockte ich mich ins Strandcafé, bekam endlich mal wieder einen heißen und starken Kaffee (hier ist leider oft lauwarme Thermoskannenbrühe angesagt) und glotzte aufs Meer und Santo Antão. Der Strand ist klein, aber nett, das Wasser sieht sauber aus und es ist nicht überlaufen.
Ich lief zur nächsten Strandbude, aber da ignorierte eine große Gruppe Franzosen das Rauchverbot, so dass man sich unter dem Zelt vorkam wie in einer Räucherei. Also ab in die Stadt und neben der Markthalle einen sehr leckeren, aber teuren Caipilimão bestellt und dem regen Treiben zugeschaut. Ein Hochzeitskorso kam vorbei. Eine ziemlich tonintensive Angelegenheit hier. Auch für Beerdigungen gibt es Korsos, allerdings gemächlicher und mit Fußtruppen, deswegen aber nicht weniger laut.









Ich überlegte ein bisschen hin und her, ob ich mir für abends einen Tisch sichern sollte; aber irgendwie ist es die letzten Jahre ja auch ein bisschen eingerissen, dass ich mir in der Unterkunft Schnittchen mache. An solchen Feiertagen alleine auswärts zu essen, lässt einen doch immer sehr wunderlich erscheinen. Sicherheitshalber schaute ich noch beim deutschen Honorarkonsul nach, ob der vielleicht einen Empfang für alle Deutschen auf der Insel gibt, aber ich fand keine Hinweise. Also, ab in den Supermarkt. Und schon sind wir wieder bei der No-Stress-Thematik. Denn auch der Kapverdianer neigt dazu, Weihnachten alles auf den letzten Drücker zu erledigen. Vor den Geldautomaten standen meterlange Schlangen. Die Stadt war rappelsvoll, jeder Pröddelladen war rappelsvoll, die Supermärkte waren rappelsvoll. Dafür aber dann auch geplündert wie nix. Ich fand ein Netz Käsebällchen, einen kleinen Orangenkuchen und eine Tüte Mandelkrokant. Die Schokolade für 7 Euro die Tafel ließ ich liegen. In der Zentralbäckerei erhaschte ich eins der letzten Brötchen. Und so habe ich jetzt gerade ein äußerst bescheidenes Heiligabendessen. Aber das war, wie ja bei vielen Familien, bei uns nie besonders ausgefallen, sondern immer sehr schlicht.
Die Pröddelläden hier sind ürigens alle fest in chinesischer Hand und davon gibt es so einige. Loja Li, Loja Yuan und Loja Xi und Loja Wang heißen die. Sitz des Verbandes chinesischer Geschäftsleute auf den Kapverden ist dann auch Mindelo.
Morgen geht es nach Praia, denkt an die Gewichtsbegrenzung beim Gepäck! Aber wir können ausschlafen, der Fahrer kommt erst gegen 12 Uhr 45!
Euch allen ein gesegnetes Weihnachtsfest, feiert schön, lasst Euch reich beschenken, gönnt Euch Quality Time, macht was Schönes draus! Ich denke auf der Insel an Euch und sende alles, alles Liebe und Gute! Euer

P.S.: Bitte überprüfen Sie vor der Übernahme des Leihwagens diesen auf eventuelle Schäden und dokumentieren sie diese, so gut es geht:
