Gefüllter Chicorée

Ihr Lieben,

heute gibt es etwas ganz einfaches, das aber überproportional lecker ist! Der Online-Supermarkt war so nett, mir heute alle Zutaten, die ich noch nicht hatte, vorbeizubringen. Wir brauchen:

  • 2 Stück Chicoree
  • 300 Gramm Hackfleisch
  • 1 kleingehackte Schalotte
  • zwei gepresste Knoblauchzehen
  • einen Becher Sahne
  • gaaaanz viel Gratinkäse (oder was auch immer Euch schmeckt, ein Bergkäse, geraspelt, würde auch super passen)
  • italienische Kräuter-Mischung
  • Salz, Pfeffer, Zucker, Chiliflocken
Sehr hübsch arrangiert, gelle? Aber der Ofen macht alles wieder schön!

Das Hackfleisch wird mit den Gewürzen und den Zwiebelgewächsen vermengt, dann kommt eine halbe Packung Raspelkäse dazu sowie ein halber Becher Schlagsahne. Wieder vermengen.

Der Chicorée wird gewaschen, halbiert und die „Schiffchen“ auseinandergenommen und wieder lose zusammengesetzt. Ein paar innere Blätter zurückbehalten und kleinhacken. Das Kleingehackte unter die Hackfleischmenge mischen.

Die großen Schiffe in eine Auflaufform setzen und mit der Hackfleischmasse füllen. Rest Käse sowie die verbliebene Sahne drüber. Noch einmal salzen und pfeffern. Ab in den auf 160°C vorgeheizten Ofen für 40 Minuten. Nötigenfalls abdecken, wenn es oben zu dunkel wird.

Ich hatte einen einfachen Tomatensalat dazu, ein Glas Grauburgunder und es war himmlisch. Aus den zwei Früchten konnte ich 6 Schiffchen machen, es reicht also für 3 bis 4 Personen. Kartoffeln mit (Petersilien-)Butter würden auch dazu passen. Sauce gibt es ausreichend, Chicorée lässt viel Saft beim Backen. Haut rein!

Spargelauflauf

Ihr Lieben,

ewig habe ich ja nichts mehr für den Blog gekocht (wobei ich ja mein Ostermenü hätte einstellen können, aber da war ich doch zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt), das liegt natürlich auch daran, dass ich schon fast alles gekocht habe. Klar, ich könnte statt Meeresfrüchte-Risotto jetzt ein Aprikosen-Nuss-Risotto einstellen, aber das Prinzip ist das gleiche.

Spargel hatte ich glaube ich auch schon öfter, aber meines Wissens noch nicht als klassischen Auflauf. Ich esse Spargel am liebsten weiß, mit Kartoffeln, gutem Schinken und Petersilienbutter. Den Auflauf lehne ich daran an, mache es natürlich aber ein kleines bisschen anders:

Pro Person schäle ich je 250 Gramm Spargel und gelbe Kartoffeln und würfele sie, ebenso wie 100 Gramm Schinken. Das vermenge ich schon einmal in einer großen Schüssel. Dann verrühre ich mit dem Schneebesen (für 2) 250 ml Sahne mit 3 Eiern, Salz, Pfeffer, etwas Chili, Muskatnuss, zwei gepressten Knoblauchzehen und einem Hauch Zucker, gieße es über die Würfel, gebe eine halbe Packung geriebenen Käse dazu (ich tendiere hier zu eher mildem), vermenge wieder alles, gebe es in eine Auflaufform und streue den Rest Käse darüber.

Alles ab in den Ofen für etwa 1 Stunde, etwa 180°C, wenn es zu sehr oben bräunt, mit Alufolie abdecken. Serviert wird mit etwas Petersiliengarnitur und einem leckeren Glas Weißwein.

Eine Hollandaise, die ja klassisch wäre, als Auflaufbindemittel anzurühren habe ich mich nicht getraut, ich hatte Angst, dass das dann alles eher gerinnt. Aber Sahne ist ja irgendwie auch nichts anderes als Butter 🙂

P.S.: Die Menge reicht auch gut für 3 bis 4 Personen, es ist seeehr unkompliziert und schnell gemacht; zudem schmeckt es mir sagenhaft gut!

Leber Berliner Art

Repost eines Eintrages von August 2020 (mit Bild von Februar 2025)

Heute sollte es mal wieder einen deutschen Klassiker geben. Berliner Leber. Am besten fängt man mit den Kartoffeln für das Püree an. Ich nehme entgegen der landläufigen Überzeugung festkochende Kartoffeln, die ich aber sehr lange koche. Und zwar in Gemüsebrühe statt in Salzwasser.

Während die Kartoffeln vor sich hinköcheln, brate ich in einer gusseisernen Pfanne Zwiebeln in viel Öl an. Diese würze ich mit Salz und Pfeffer und ein bisschen Zucker. Während ich darauf warte, dass die Zwiebeln so richtig durch sind, heize ich den Backofen auf 100 Grad vor. Die Zwiebeln kommen in eine Metallschüssel und ab in den Ofen.

Die zuvor geschälten und entkernten Äpfel kommen jetzt in Scheiben mit viel Butter in die Zwiebelpfanne. Zwei Esslöffel Zucker dazu und einen Eierbecher Wasser. Die Äpfel karamellisieren lassen und wenn fertig -> ab in eine Metallschüssel und in den Ofen. Nicht zu lange braten, sie sollen noch etwas Biss haben.

Die inzwischen durchgegarten Kartoffeln abgießen, mit einem Schnapsgläschen des Brühkochwassers zurück in den Topf, 100 Gramm Butter dazu, reichlich Muskatnuss, etwas Pfeffer und Salz, und dann unter zugießen von Sahne solange stampfen, bis eine cremige Konsistenz entsteht. Abschmecken und im Metalltopf in den Ofen.

In die inzwischen bekannte Pfanne kommen jetzt die nicht zu dünn geschnittenen Leberscheiben. Die kann man zuvor mit etwas Mehl bestäuben, muss man aber nicht. Anders als bei den Zwiebeln und Äpfeln, die durchgehend scharf gebraten werden, wird die Leber scharf an- und dann bei mittlerer Hitze weitergebraten und mit nur etwas Salz und Pfeffer gewürzt. Kurz vor Fertig kommen die Äpfel und Zwiebeln dazu.

Pü aus dem Ofen, alles auf den Tisch. Legga!

Linseneintopf: Ein Seelentröster

Ihr Lieben,

heute kam der Lieferdienst vom Supermarkt, da hatte ich u.a. eine Gemüserettertüte erstanden, die pickepackevoll mit hervorragenden Sachen war. Jetzt knabbere ich aber Suppengrün, Kartoffeln, Sellerie und Lauch eher selten nebenbei auf der Couch. Ich durchwühlte meine Vorräte und fand ein Paket rote Linsen (2022 abgelaufen), ein Nachbar wurde ausgesandt, Mettenden und Kassler zu besorgen. Dann konnte es losgehen:

Erst einmal wird das verwendete Gemüse ordentlich geputzt und dann in kleine Würfel geschnibbelt. Ohne meinen Nicer Dicer (diese Werbung wurde ohne Gegenleistung geschaltet) hätte ich dafür bis Ostern benötigt, so war ich in einer halben Stunde fertig. Mettenden und Kassler schneide ich dann klassisch auf dem Schneidbrett in passende Happen. Die Linsen werden in einem Sieb gewaschen, bis das Wasser nicht mehr ganz so trübe ist.

Es ist eigentlich fast egal, was man für Gemüse nimmt, aber das oben ist schon klassisch. Kartoffel, Selleriestangen, Stück Sellerieknolle, Petersilienwurzel, Karotten, Frühlingszwiebeln, Lauch.

Jetzt Rapsöl in meinen Mammut-Topf und ein Viertel einer Tube Tomatenmark darin anschwitzen. Das Gemüse dazu und auf hoher Stufe anbraten. Dabei immer fein umrühren. Salzen, pfeffern, zwei Lorbeerblätter, ein paar Pimentkörner, ein paar Chiliflocken sowie extra viel Oregano dazu, die Linsen beigeben, Gemüsebrühe drauf und mit viel heißem Wasser aufgießen. Jetzt solange köcheln lassen, bis die Kartoffeln fast durch sind. Dann das Fleisch zugeben und bei moderater Hitze durchziehen lassen.

Nachwürzen. Fertig. Lecker. Wie von früher gewohnt, kommen auf den Eintopfteller ein bisschen Petersilie und ein Spritzer Weinessig.

Leute, selbst die Corona-Viren haben geschmatzt!

Kartoffel-Räucherlachs-Gratin mit Spinat

Ihr Lieben,

mal wieder ein Rezept. Es kann sein, dass ich so etwas ähnliches schon einmal gepostet habe, aber man wird ja vergesslich und hier habe ich sowieso keinen Überblick mehr. 😉

Hier einmal die Zutaten. Im Messbecher befinden sich 200ml Milch.

Der Mozzarella ist versehentlich vegan. Prinzipiell ja nicht schlimm, nur dieser schmeckt sehr nach Hafer. Im Auflauf okay, für eine Insalata Caprese würde ich ihn nicht verwenden.

Die geputzten und geschälten Kartoffeln hobele ich in nicht allzu dünne Scheiben und koche sie ein wenig in Salzwasser vor. Abgießen und abschrecken. Etwas abkühlen lassen. Das mache ich, damit ich die Kartoffeln auch von Hand in der Auflaufform verteilen kann. Ist nicht zwingend erforderlich, wenn man Hände aus Silikon hat.

Während die Kartoffeln vor sich hin brodeln, schneide ich die Frühlingszwiebel und den Dill klein, zerteile die Krabben in kleinere Stücke und zerrupfe den Räucherlachs. Den Mozzarella scheibe ich in Scheiben, den Spinat wasche ich gründlich. Nun verrühre ich Milch, Sahne, Dill, Frühlingszwiebeln, Lachs und Krabben mit Salz, Pfeffer, Muskatnussabrieb. Und jetzt wird geschichtet: Dünne Lage Kartoffeln, paar Löffel der Fischsuppe drüber, Babyspinat, und wiederholen und wiederholen. So etwa in der Mitte auch mal den Mozzarella verteilen. Zum Schluss Parmesan darüber geben, mit Butterflocken bestreuen und ab in den Ofen damit. Den hatten wir natürlich schon vorgeheizt auf 180°C Ober-/Unterhitze mit zugeschalteter Umluft. Man kann, wenn man mag, auch jede Lage statt der Milch würzen, wenn man da ein besseres Gespür für hat.

Lose schichten

Das Gratin ist fertig, wenn die Kartoffel weich und der Käse schön zerlaufen ist, was idealerweise zur gleichen Zeit der Fall sein sollte. Ab und zu mal spinxen, dass nichts anbrennt, lieber den Auflauf dann abdecken. Bei mir war es nach 30 Minuten soweit.

Dazu einen leckeren Grauburgunder und einen kleinen Salat, bei mir auch aus Babyspinat und roten Zwiebelwürfelchen.

Guten Hunger! Euer

Donatello

Ihr Lieben,

mal kein Rezept im klassischen Sinne, auch kein Dönerteller, wie man aufgrund einer Autokorrektur vermuten könnte.

Kürzlich erst stellte ich Euch meine neueste Küchenerrungenschaft vor, die Ninja-Heißluftfritteuse. Ich kündigte ja an, ich wolle sie Nobuyuki nennen, ich habe mich aber umentschieden: Sie wird Donatello heißen, einem der vier Mutant Ninja Turtles, die alle nach Malern und Bildhauern der italienischen Renaissance benannt wurden.

Also, das Zwischenfazit ist kurz: Ich bin begeistert! In kurzer Zeit kann man ohne allzu großen Aufwand tolle Gerichte zubereiten. Seit ich Donatello besitze, habe ich mit einfachen Aufgaben, wie z.B. gekochten Eiern, bis hin zur Zubereitung komplexer Mahlzeiten, Schweinebraten mit mediterranem Gemüse auf Wurzelbett, experimentiert. Es ist ja bekanntermaßen noch kein Sternekoch vom Firmament gefallen, ich stehe noch am Beginn einer Reihe von kulinarischen Schandtaten.

Und so sehen die ersten Gehversuche aus:

Hier eine gefüllte Aubergine mit Joghurt-Dip. Bisher das leckerste Essen aus dem Airfryer. Mit vielen orientalischen Gewürzen. Nur zu lange drin, daher oben angekokelt.

Das hier sind Apfeltaschen mit Blätterteig aus der Kühltheke. Das muss ich noch üben, der Teig hat sich nicht so aufgeplustert, wie ich es wollte, zudem klebte er am Boden fest. Allerdings war er auch schon über dem Verfallsdatum.

Maispoularde und TK-Fritten. Im Ofen hätte ich sie nicht so hinbekommen! Geht aber noch einen Tacken besser, ich möchte Lieblingsimbisstubenniveau erreichen!

Der Schweinbraten supersaftig mit knackiger Kruste, das Gemüse etwas trocken, das Wurzelgemüse super, aber zu wenig Sauce. Leider ist auch das Bild nicht so appetitlich.

Ansonsten habe ich mich an Rührei versucht und an fertigen Chicken Nuggets, ersteres einwandfrei, letzteres wohl dann auch zukünftig weiterhin aus der Pfanne.

Weitere Rezepte, die etwas aus der Reihe tanzen und an denen Donatello beteiligt ist, werde ich dann wie gewohnt in die jeweiligen Menüpunkte einsortieren.

Liebe Grüße vom Gerry

P.S.: Frikadellen gab es ja auch noch!

Doradenfilet auf scharfem Reis

Ihr Lieben,

mir fällt heute kein vernünftiger und griffiger Titel für das Essen ein. Das muss den 550° im Dachgeschoss geschuldet sein. Wie, übertrieben? Neinneinnein, exakt 550°Ra habe ich gemessen, das ist die in 1859 vom Engländer William Rankine vorgeschlagene Temperaturskala.

Ich nahm vietnamesischen Klebreis, wusch ihn gründlich und ließ ihn eine Stunde einweichen. Dann kochte ich ihn in anderthalbmal so viel Brühe.

Danach setzte ich eine Marinade aus Sesamöl (sparsam!!!), Sojasauce, Reisessig, Pfeffer, Zucker, Chiliflocken an und rieb einen Zentimeter Meerrettich, eine Karotte, etwas Ingwer und etwas Knoblauch hinein und gab noch eine halbe gewürfelte grüne Paprika sowie ein halbes Dutzend halbierte Kirschpaprika dazu.

Während man den Reis solange kocht, bis er die richtige Konsistenz hat (ggf. etwas Wein angießen), salzt und pfeffert man die Doradenfilets, spritzt etwas Zitronensaft darüber und brät sie sehr kurz scharf auf der Hautseite an. Den FAST garen Reis vermischt man zuerst mit einem Gramm Safranfäden, die man im Mörser mit etwas Öl und Salz aufgestoßen hat, dann mit dem marinierten Gemüse, gibt ihn in eine Auflaufform, legt die Filetstücke mit der Haut nach oben darüber und stellt das ganze für etwa 3 Minuten in den auf 190°C (ja, diesmal Celsius, sonst wären es 830°Ra) vorgeheizten Ofen unter den Grill. Auf tiefen Tellern anrichten und mit Deko verzieren (in meinem Fall Chilifäden und in Streifen geschnittene Basilikumblätter).

Kann man sehr gut essen :-). Tipp: Nicht den Fisch mit Reis zusammen essen, sondern immer abwechselnd, dann hat man den sanften Fisch in besserem Kontrast zu dem würzigen Reis.

Viel Spaß beim Nachkochen!

P.S.: Hinterher ist man immer einen Tacken schlauer: Ich würde beim nächsten Mal den Ofenteil weglassen und die Filets hautkross angebraten (vorher dezent eingeschnitten) direkt auf den fertigen Reis geben und dann auch das Foto mit Haut nach oben schießen. Aber geschmacklich ist das für mich auch so der Hammer!

Dreierlei Minifrikadellen aus dem Backofen

Ihr Lieben,

heute war mir nach Frikadelle und Salat. Ich konnte mich aber nicht entscheiden, wie ich sie zubereiten sollte. Da entschied ich mich für drei Varianten in Mini, damit ich auch für morgen noch welche für die Kolleginnen und Kollegen übrig habe. Die glauben ja immer, ich wolle sie verwöhnen, dabei sind sie nur Versuchskaninchen! Nein, Spaß!!!! Ehrlich!
Dies bedeutete: Alle frei von Schweinefleisch, mindestens eine Variante ohne Zwiebeln und Knoblauch und eine nicht so scharfe Sorte 🙂

Die Brösel werden noch auf grobe Paniermehl-Größe zusammengestaucht. Ebenso werden die frischen Kräuter, die Knoblauchzehen und die eingelegten Gemüse kleingemacht. Ich bin offensichtlich ein Küchensadist.

Ich male jetzt mal auf, wie die jeweilige Fleischmasse für die drei Sorten zustande gekommen ist :-):

Erläuterung: Ein Drittel ohne Zwiebeln und Gurken, zwei Drittel mit. Das erste Drittel mit Schafskäse etc. weiterverarbeiten, das zweidrittel Restmasse noch einmal teilen und jeweils „mediterran“ bzw. „maghrebinisch“ zubereiten. Das sieht dann so aus:

Aus jedem der drei Teige 10 Klopse à etwa 30 Gramm formen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. dieses sodann bei 180 bis 190°C auf mittlerer Schiene im vorgeheizten Backofen etwa 18 bis 19 Minuten backen. Uffpasse! Ich hatte sie 20 Minuten drin, da waren sie mir ein μ zu dunkel. Aber mein Herd hat auch seinen eigenen Willen.

Warm auf den einfachen Salat geben – lecker! Nein, nicht alle!!! Kalt schmecken die ja auch noch.

P.S.: Ich sehe gerade, dass ich schon mehrmals Frikadellen hier gepostet habe. Na, im Fernsehen gibt es angeblich ja auch nur noch Wiederholungen. 🙂 Zudem sind sie jedes Mal ein bisschen anders.

Limonarancello

Ihr Lieben,

vor geraumer Zeit hatte ich einmal Orangen- und Zitronenschnaps zubereitet. Der führte bis zu diesem Sommer ein unspektakuläres Dasein, man trank ab und zu davon, beide wurden auch durchweg gelobt. Vor kurzem brachte ich die Schnäpse dann mal auf zwei Grillevents mit und da sorgten sie für überdurchschnittliche Begeisterung. Lag es an der langen Ruhezeit? Oder das alle Beteiligten ohnehin schon leicht angetütert waren? Wir werden es nie erfahren.

Auf jeden Fall hatte ich mal wieder eine gemischte Kiste unbehandelter Orangen/Zitronen aus Mallorca bestellt, von denen ich einige einlegte und andere auspresste. 14 Früchten wurde aber dieses Schicksal zuteil:

Je 7 Früchte jeder Sorte mit einer kleinen Reibe von der Außenhaut befreien, dabei aber lieber vorsichtig vorgehen, um nicht zu viele Bitterstoffe aus der Unterhaut mitzunehmen. Man sieht auf dem folgenden Foto an der Menge, dass ich die Früchte auch nicht komplett abgerieben habe.

Dann werden alle Früchte ausgepresst, das ergibt etwa 500 ml Saft, der zum Abrieb in einen Topf gegeben wird. Dazu dann 250 bis 300 Gramm Zucker geben und alles aufkochen lassen, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Alles in einen Glasballon geben und mit 2 Litern Wodka auffüllen. Zwei Zimtstanden dazu, verschließen und ein paar Tage ziehen lassen. Ab und zu probieren und wenn es Euren Geschmack getroffen hat, durch ein Abseihtuch in einen weiteren Glasballon geben, um den Schalenabrieb und die Zimtstangen aufzufangen. Fertig ist ein süppiger kleiner und farbenfroher „Kurzer“ mit einer dezenten Zimtnote. Ich trinke ihn gerne kalt! Und sollte der Ansatz doch zu bitter geworden sein, einfach noch etwas Wodka angießen. Prosit!

Gerry-Teller nach Gyros-Art (aka Gyros-Teller nach Gerry-Art)

Ihr Lieben,

nein, das „Art“ steht keineswegs für die kunstvolle Zubereitung dieses Essens. Aber ich hatte mal wieder Lust auf Gyros (insbesondere nach dem Ausscheiden der Türkei aus der EM – was ich für den größten Teil der Mannschaft schade, für den Großteil der (bescheuerten) Fans aber gut finde), das ich etwas lieber mag als Döner, da das Fleisch doch knuspriger und „bissiger“ ist.

Mein einziger Gyros-Dealer in der Nähe, Christos, musste seinen Imbiss räumen und von Poll nach Porz ziehen, daher – mangels Bestellgelegenheit – improvisierte ich das jetzt einfach mal:

Gestern schon bereitete ich Tsatsiki zu, damit es gut durchziehen kann. Joghurt mit entkernten und in Würfel geschnittener Gurke, Salz, Pfeffer, durchgepresstem Knofi, Dill, etwas Zitronensaft und etwas Olivenöl vermengen, schon ist das fertig.

Aus Schweineschnitzeln schnitt ich kleine Streifen, die ich schon seit dem Vormittag in Olivenöl (3EL) marinierte, zusammen mit Oregano (1EL), Majoran (1TL), Kreuzkümmel (1TL, gemörsert), Rosenpaprika und Paprika edelsüß (je einen dreiviertel TL), Zitronensaft (ein Spritzer), gehackten Zwiebeln (1 kleine) und gepresstem Knoblauch (3 Zehen).

Anderthalb Stunden vor Verzehr schnitt ich aus Kartoffeln pommesähnliche Gebilde und wässerte sie für etwa eine halbe Stunde, das soll Stärke entziehen und die Pommes knuspriger machen. Dann Ofen vorheizen auf 200°C und die abgegossenen und abgetrockneten (!) Pommes für etwa 20 Minuten darin auf mit Backpapier belegtem Backblech knusprig backen. Dann weitere 5 Minuten bei mit einem Holzlöffel offen gehaltener Herdklappe garen, das soll Dampf besser entweichen lassen und die Pommes knuspriger machen. Beide „knuspriger“-Tipps habe ich übrigens von der REWE-Homepage.

Während die Pommes sich von Knollen in Glücksstäbchen verwandeln, wird das Fleisch mitsamt Marinade in einer großen Pfanne bis zum gewünschten Knusprigkeitsgrad gebraten.

Die Pommes noch salzen und ggf. mit etwas Paprikapulver bestäuben, alles zusammen mit halben Zwiebelringen anrichten und verschlingen.

Ich wünsche Καλή όρεξη! Euer

P.S.: Pommes aus der Fritteuse schmecken einen Tacken besser, aber diese „gesündere Variante“ ist auch schon ziemlich gut.