Hirschgulasch

Fast alles schon da.

4 große Zwiebeln würfeln. In viel Butter mit einem Schuss Öl anbraten. Das Fleisch (1 kg) dazu (nicht kleinschneiden, Gulasch hat große Stücke, sonst wäre es Geschnetzeltes), ebenfalls anbraten. Drei Löffel Gemüsepaste dazu, 350 ml kochendes Wasser angießen sowie 350 ml trockenen Rotwein. 10 Pfefferkörner, 5 Pimentkörner, 3 Wacholderbeeren, eine halbe Zimtstange, drei Lorbeerblätter, 4 bis 5 Nelken sowie Salz und gemahlenen Pfeffer dazu. Einmal aufkochen und dann auf niedriger Stufe 3, eher 4 Stunden schmoren lassen.

Eine Stunde vor Ende 3 Esslöffel schwarze Johannisbeermarmelade, einen Büschel Thymian und zwei Zweige Rosmarin dazugeben. Vor dem Servieren die Kräuter und festen Gewürze so gut es geht herausfischen, einen Becher Schlagsahne angießen und mit Stärke die Soße etwas binden. Abschmecken (Paprikapulver und Zucker, Salz und Pfeffer).

Sehr zart und sehr lecker! Dazu passen Rotkohl und Klöße.

Ich fand es auch dieses Mal sehr lecker! 🙂

Seidenklöße / Kartoffelklöße

Seidenklöße sind eine raffinierte Beilage zu Wild oder zu hochwertigen Braten mit viel Soße. Und sie sind wirklich schnell und einfach gemacht.

Ich mache gerne schon am Tag vorher Pellkartoffeln (festkochend): in Salzwasser garen, dann pellen und in den Kühlschrank spedieren. Achtung: Nicht völlig zerkochen! Am Abend der Zubereitung wiege ich die in Stücke geschnittenen Kartoffeln ab. Für 500 Gramm gebe ich 100 Gramm Kartoffelmehl, eine 1 cm dicke Scheibe Butter, 100 ml kochende Milch sowie einen Teelöffel Salz, etwas Muskatnuss und Pfeffer dazu. Dann wird das ganze gestampft. Da mir die Masse dann noch zu grob ist, püriere ich sie auch noch mit dem Stabmixer. Dann muss die Masse kalt gestellt werden, denn frisch lassen sich daraus nur schwer Klöße formen.

Etwas gekühlt dann zwischen den Händen kleine Kugeln formen und in siedendes Wasser geben, Temperatur des Kochwassers etwas herunterstellen und die Klöße ziehen lassen. Nach ca. 7 bis 8 Minuten sind kleine Klöße (12 aus der o.a. Masse) fertig, große (6 bis 8) brauchen etwas länger. Notfalls ein kleines Stück probieren. Optisch nett wird es, wenn ein paar kleinstgehackte Kräuter mit in den Teig kommen (Petersilie z.B.).

Ich liebe sie!!!

Apfel-Rotkohl

Rotkohl kann man ja auf mannigfaltige Art und Weise zubereiten. Dies ist unsere Familienversion für den Winter. Passt zu Gans, Wild, Ente etc.

Den Rotkohl putzen und kleinschneiden. 5 kleine Zwiebeln klein würfeln. 5 Äpfel schälen, entkerngehausen und würfeln. Eine weitere Zwiebel mit Nelken, Wacholderbeeren und Lorbeerblättern spicken. Hier hilft ggf. eine Rouladennadel, mit der man die Wacholderbeeren und die Lorbeerblätter an die Zwiebel spießt, weiter.

Viel Butter in einem großen Topf zerlassen, den Rotkohl und die gewürfelten Zwiebeln darin andünsten. Etwas Weißweinessig drauf, damit die Farbe ein bisschen erhalten bleibt. Die Äpfel dazu und mit Salz, Pfeffer und viel (am besten braunen) Zucker würzen. Eine Tasse Brühe angießen. Die gespickte Zwiebel draufsetzen und mit Deckel bei geringer Hitze so lange kochen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist, dabei ab und zu umrühren. Ich habe es gerne medium, mit nur noch etwas Biss und zerkochten Äpfeln.

Abschmecken, und fertig ist eine einfache und beliebte Beilage. Falls mehr „Apfel“ im Geschmack gewünscht ist, kann noch etwas Apfelmus untergerührt werden.

Salzbraten „Paris“

Ihr Lieben. Der wohl simpelste Braten der Welt: Salzbraten. Und der taugt auch gut für halbhohen Besuch.

Einen Schweinebraten nach Wahl waschen (ich hatte Oberschale, die hat nur wenig Fett, mehr Fett schadet aber auch nicht, Nacken wäre auch prima), dick mit scharfem Senf einreiben und mit reichlich „Café de Paris“ (eine Gewürzmischung, die es nahezu an jedem Gewürzstand auf Märkten gibt) bestreuen. Auf ein Salzbett legen und komplett mit Salz bedecken.

Ab in den auf 165°C vorgeheizten Ofen und bei einem Stück von 1,5 kg 90 bis 100 Minuten vor sich hin schmurgeln lassen. Danach aus dem Ofen nehmen, das Salz entfernen und in Scheiben schneiden. Dazu Gemüse nach Lust und Salzkartoffeln mit Buttersauce „Paris“. Dazu Butter schmelzen, gehackte oder gehobelte Nüsse nach Wahl trocken in der Pfanne rösten (Achtung: das geht sehr schnell!), Nüsse zur Butter, Café de Paris reinstreuen, fertig. Wer mag, kann die Butter auch ein bisschen binden, mit Mehl und Milch. Ich mag es heute lieber mal pur. Zum Fleisch gibt es keine extra Sauce, das ist saftig und nimmt auch gerne was von der Butter. Reste des Bratens können prima kalt mit Senf verzehrt werden.

Mjam mjam.

P.S.: Tipp für die Auflaufform oder das Backblech: Backpapier benutzen, man spart 15 Minuten Lebenszeit 🙂

Schokoladen-Mandel-Creme

Liebe Naschkatzen und -kater!

Zur Abwechslung heute einmal ein Dessert. Man kaufe je eine weiße und Edelvollmilch-Schokolade à 125 Gramm und – das ist essentiell wichtig für das Gelingen des Desserts – esse am Vorabend der Zubereitung erst einmal je 50 Gramm davon.

Am nächsten Tag wird der Rest der Schokolade dann im Wasserbad geschmolzen. Zwei sehr (!) frische Eier trennen, die Eigelbe mit 120 gr. Zucker mit Küchenmaschine oder Handquirl auf höchster Stufe ein paar Minuten verrühren. Die Eiweiße mit einer Prise Salz steif schlagen. 300 ml Sahne mit einem Päckchen Vanillezucker steif schlagen.

Die geschmolzene Schoggi mit dem Ei-Zuckergemisch verrühren. Diese Masse wurde bei mir sehr fest, daher habe ich noch 40 ml Milch untergerührt, dazu zwei Teelöffel Mandelsirup (Orgeat). Prüfen, ob die Masse klümpchenfrei ist! Die Sahne wird nun unter die Schokoladenmasse gehoben, danach das Eiweiß. Alles behutsam zu einer glatten Creme verrühren, das geht bei mir wunderbar auf Stufe 1 der Küchenmaschine mit dem Rühraufsatz. Wenn es eher moussig als cremig gewünscht ist, empfiehlt sich, nur unterzuheben und außerdem sollte dann der Eischneeanteil erhöht und der Sahneanteil reduziert werden.

Die Masse in Schalen oder Schälchen füllen und (am besten über Nacht) kaltstellen. Sodann die Küche putzen und Fenster, Fliesen und Böden von Sahne-, Schokoladen- und Eiweißspritzern befreien. Gut, ich HÄTTE auch die reichlich vorhanden Spritzschutzdeckel benutzen können…

Man bekommt vier große oder 8 bis 10 kleine Dessertschalen heraus. Die Konsistenz erinnert an ein Kind von Mousse und Zabaione. 🙂

Lecker und trotz der Zutaten leicht.

Erbsen-Mango-Suppe mit Nordseekrabben

Hier kommt die Suppe zu meinem Weihnachtsmenü, Ihr Lieben.

In einem großen Topf löse ich zwei sehr gehäufte Teelöffel meiner Gemüsepaste in ca. einem halben Liter heißem Wasser auf. Hinein kommen ein Paket grüne TK-Erbsen und etwas später das gewürfelte Fruchtfleisch einer Mango (prima auch stattdessen zwei reife Birnen oder Äpfel). Dazu ein daumengroßes Stück geriebener Ingwer, eine kleine geriebene Soloknoblauchknolle und zwei Esslöffel 8-Kräuter (auch TK). 100 ml süße Sahne dazu. Pürieren und mit Salz, Pfeffer, Chilipulver und ggf. etwas Zucker abschmecken.

In Schalen oder Tassen füllen, in die Mitte ein paar Nordseekrabben und Schnittlauchkrümelchen.

Im Suppenteller serviert reicht es gut für vier bis 6 Personen, in Tassen serviert für 8 bis 12 Personen.

Guten Appetit!

Ente à l’orange (et des pommes de terre)

Ja, ist denn schon Weihnachten, liebe Hungrigen? Nö, aber festlich essen kann man ja immer und vielleicht inspiriert Euch dies Rezept für Euer Feiertagsessen.

Ich habe für 2 Personen eine küchenfertige französische Jungente erworben, die aber auch für drei bis vier Personen reicht, wenn sie im Rahmen eines Menüs zubereitet wird. Die Ente wird innen und außen gewaschen, nach zu entfernenden Federkielresten abgesucht (Pinzette) und der Halslappen und der Bürzel werden abgetrennt. Dann wird sie innen und außen gepfeffert und gesalzen. Eine unbehandelte Orange und ein bis zwei Äpfel werden gut gewaschen, mit der Schale in Stücke geschnitten und zusammen mit Kräutern (Majoran bei mir, es kann aber auch eine Mischung oder Rosmarin sein; der in vielen Rezepten verwendete Beifuß ist mir manchmal zu bitter) und einer kleinen Handvoll gestückeltes Trockenobst (ich nahm Sultaninen, aber Aprikosen oder Datteln passen z.B. auch, alles optional) vermengt. Mit dieser Masse füllen wir dann die Ente, verschließen sie mit Rouladennadeln und legen sie brustseitig in einen Bräter. Eine Tasse Wasser angießen; während des folgenden Bratvorgangs öfter nachsehen, ob noch ein bisschen Flüssigkeit da ist, ansonsten etwas nachgießen. Ab in den auf 150°C vorgeheizten Ofen. Insgesamt bleibt die Ente zweieinhalb Stunden im Bräter, nach der Hälfte der Zeit wird sie gewendet, mit einer Rouladennadel mehrmals auf allen Seiten eingestochen und dann alle 15 bis 20 Minuten mit der austretenden Flüssigkeit begossen. 15 Minuten vor Ende wird der Grill zugeschaltet und die Ente einmal gewendet, damit sie eine Kruste entwickeln kann.

Ente aus dem Bräter holen und warm stellen. In den Bratensatz werden nun 350 ml Merlot und 250 ml frisch gepresster Orangensaft gegeben. Orangenschalenabrieb dazu, Salz, Pfeffer, wieder etwas Majoran und zwei Teelöffel braunen Zucker. Optional einen guten Schuss Orangenlikör (auch als Triple Sec im Verkauf). Auf- und einkochen lassen und nach Gusto binden (Stärke und/oder Butter). Ab in die Sauciere und mit der Ente auf den Tisch. Geflügelschere nicht vergessen! Unsere Ente war in Teilen etwas bissfest, aber die beste Gattin von allen fand sie trotzdem wunderbar. Insbesondere die Sauce ist der Hammer!

Wir hatten Kartoffelgratin und karamellisierte Zwiebelchen dazu. Im Rahmen eines Menüs würde ich vorher eine leichte Suppe oder einen raffinierten Salat und als Nachtisch eine lockere Mousse servieren.

Bon appetit!

Euer Gerry

Kartoffelgratin

Eine ganz einfache Art der Zubereitung, ich meine gelingsicher.

Festkochende Kartoffeln in kochendem Salzwasser vorgaren. Wenn eine Rouladennadel mit ein wenig Druck durchgeht, abgießen und abkühlen lassen.

Eine Sahnesauce zubereiten: 1 Becher süße Sahne mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Paprikapulver und einem TL scharfem Senf würzen, drei EL geriebenen Grana Padano (oder Parmesan) dazu und verrühren.

Die Kartoffeln mit dem Eierschneider in Scheiben schneiden und abwechselnd mit der Sauce in eine Auflaufform schichten. Mit geriebenem Emmentaler bestreuen. Für 25 Minuten in den auf 150°C vorgeheizten Ofen. Ggf. noch 3 Minuten unter den Grill, wenn der Käse ein bisschen krosser werden soll.

Guten Hunger!

Kaninchenkeulen in Rotweinsauce mit Pellkartoffelspalten und Möhren

Liebe Schlemmerinnen und Schlemmer.

Heute erstand ich bei meinem Haus- und Hoflieferanten (nur, dass er nicht liefert) Kaninchenkeulen aus der Eifel. Die sah ich schon im Laden auf meinem Teller. Schnell noch Möhren mit Möhrengrün dran gekauft und ein paar leckere Kartoffeln.

Die Kartoffeln werden geputzt aber ungeschält in Salzwasser fast gar gekocht. Abgießen und beiseite stellen. In Öl werden die Keulen von allen Seiten angebraten und gesalzen und gepfeffert. Aus der Pfanne herausnehmen und darin nun 2 EL Tomatenmark, 3 TL Gemüsepaste, 1 gewürfelte Zwiebel und einen feingehackten Soloknoblauch anbraten. Mit 250 ml Rotwein ablöschen, darauf noch einmal die gleiche Menge heißes Wasser. Aufkochen lassen, 3 EL Johannisbeermarmelade (schwarz) und einen EL Zucker unterrühren und die Keulen wieder zurückgeben. 2 Zweige Rosmarin und ein paar Stängel Thymian sowie Deckel drauf und ab in den auf 170°C vorgeheizten Ofen zum Schmoren. Gerne bis zu zwei Stunden.

Kurz vor dem Ende der Schmorzeit die Kartoffeln in Spalten schneiden, die Möhren gut putzen, das Möhrengrün kappen und gründlich waschen! In einer weiteren Pfanne die Möhren in Butter anbraten und zuckern. Karamellisieren lassen (wer die Möhren nicht knackig mag, müsste sie nach Gusto ein paar Minuten vorkochen). Salzen und Pfeffern, mit gehacktem Möhrengrün bestreuen. Die Kartoffelscheiben zeitgleich in Butter anbraten und leicht salzen und pfeffern, ebenfalls mit Möhrengrün bestreuen.

Während die Beilagen schmurgeln, die Keulen aus der Sauce nehmen, letztere kurz durchpassieren, abschmecken und binden (Maisstärke oder eleganter: Butter). Die Sauce muss m.E. nicht so dick sein, wie das früher üblich war, ich mag sie gerne flüssiger und nur ein bisschen angebunden.

Und so sieht das Ganze dann auf dem Teller aus:

Ich – und das ist mir ein bisschen unangenehm – fand es megalecker. 🙂

Bon appetit! Euer Gerald