Fladenbrot, die Zweite

Heute war mal wieder eine Schlacht gegen einen Hefeteig zu schlagen. Es sollte wieder ein Fladenbrot werden. Diesmal bin ich zufrieden mit dem Ergebnis. Ich habe von allem weniger genommen und den Teig bei Zimmertemperatur gehen lassen. Zudem hatte ich den Tipp bekommen, die Temperatur im Ofen zu erhöhen und die Backzeit zu verkürzen.

Außerdem habe ich eine neue Küchenmaschine, die den Teig für mich sehr lange durchgewalkt hat; ich glaube, die macht einen besseren Teig als der Handmixknetaufsatz. Zu guter Letzt ließ ich den – zwar nicht mehr so ganz – klebrigen Teig klebrig sein und fügte nicht löffelweise weiteres Mehl zur besseren Bearbeitung zu.

Also: 300 gr. Mehl, 1/2 Würfel Hefe, 1 kleines Ei, 1 TL Zucker, 1 TL Salz, drei Esslöffel Öl und 175 ml lauwarmes Wasser verrühren (15 Minuten mit meiner tollen, gebraucht gekauften Maschine). Abdecken und ruhen lassen für ca. eine Stunde.

Nach der Gehzeit den Teig aus der Schüssel und „falten und dehnen“ (nicht etwa kneten!!!, ein weiterer Tipp aus dem Internet), zum Fladen formen und noch einmal 15 Minuten abgedeckt gehen lassen.

Dann mit verquirltem Ei bestreichen und mit Kümmel, Sesam oder was auch immer bestreuen und in den gut vorgeheizten Ofen (250°C) geben. Nach 10 Minuten zugucken und auf die Bräunung achten. Ich nahm meinen Fladen nach ziemlich genau 13 Minuten raus. Eine Minute länger hätte er auch gekonnt.

Und hier das viel bessere Ergebnis. Dank der vielen Tipps. 🙂

Afiyet olsun und guten Appetit!

Gefüllter Hokkaido-Kürbis

Hallo Ween! Hallo liebe Leser!

Heute gab es gefüllten Hokkaido-Kürbis. Den hatte ich mittags schon ausgehöhlt und vorgebacken, bei 180 °C für 20 Minuten. Die Kerne habe ich aus dem umgebenden Fruchtfleisch befreit und gleichzeitig auf einem Backblech über dem Kürbis geröstet, wobei ich sie vorher in einer Öl-Salz-Pfeffer-Garam Masala-Mischung gewendet hatte. Das mit den Kernen ist eine ziemliche Pfuddelei und dass ich sie nicht geschält hatte… die Schalen sind nicht so wirklich gut zu kauen und zu knacken.

Am Abend dann briet ich Rinderhack an. Wie immer gilt: chacun à son goût. Bei mir sah es so aus:

Hinten steht Ingwerpaste, im Eierbecher ist ein Knoblauch-Chili-Püree. Der Mozzarella kam erst später ins Spiel; nicht auf dem Foto sind Kreuzkümmel, Pfeffer, Salz, Chilipulver, Zucker, Tomatenmark.

Wenn alles gut durchgebraten ist, befüllt man den Kürbis mit der Masse. Nach einem Drittel Füllhöhe kommen Mozzarella-Kugeln darauf, dann wieder Hackfleisch, dann wieder Mozzarella und dann mit Hackfleisch abschließen.

Eine Auflaufform mit dem übriggebliebenen Hack füllen, eine Kuhle reindrücken (Tipp: Beim Kürbis unten den Hubbel absäbeln, dann steht er die ganze Zeit wie eine 1) und den Kürbis samt Deckel drauf. Für 30 Minuten in den auf 180 °C vorgeheizten Ofen.

Tisch mit lebendigen Vogelspinnen und Knochen vom nahegelegenen Friedhof dekorieren und guten Appetit!

Hühnchen-Pilaw

Gestern hat mich ein Kollege gefragt, warum ich nicht genauere Mengenangaben zu meinen Rezepten mache. Ich könne doch jedem Rezept die berühmte „Man nehme:“-Liste voranstellen.

Nun, nehmen wir zum Beispiel ein Pilaw. Da kann man Paprika oder auch Lauch reingeben. Oder keins von beiden, dafür aber Kürbis. Und man kann einen Kürbisschnitz nehmen oder drei ganze Früchte. Wichtig ist eigentlich nur, dass für die gesamte Menge das Gewürz stimmt (und da tue ich mich selbst oft genug schwer, entwickle aber durch die viele Kocherei langsam ein Gespür), dass der Reis immer gewaschen werden sollte und die Reis-/Wasser-Relation in der Regel 1 zu 1 1/2 ist, was hier aber nicht zutrifft. 🙂

Also, man nehme:

Ich räumte meine Gemüseschublade auf und fand drei Karotten, eine rote Paprika und zwei Zucchini. Letztere waren aber schon glasig, also weg damit. Die Karotten kleinwürfeln, ebenso eine Zwiebel, drei Knoblauchzehen, eine rote Paprikaschote und dazu drei in feine Ringe geschnittene Chilischoten. Außerdem ein Töpfchen Salatverfeinerer (wahlweise auch kleingehackte Nüsse oder Cashewkerne). Das alles wird in heißem Olivenöl scharf angebraten. Dann gibt man eine Handvoll eingeweichter Rosinen (oder gehackte Aprikosen oder Datteln) sowie den gewaschenen Reis (300gr.) hinzu und füllt mit 900 ml Gewürzbrühe (heute gab es Vegata) auf. An Gewürzen nahm ich 1 TL Zimt, 1 TL Kreuzkümmel, 2 Esslöffel Ras-el-Hanout, 2 TL Salz und 1 TL gemahlenen Pfeffer. Falls die Flüssigkeitsmenge für den Reis nicht ausreicht, sollte man ein bisschen heiße Brühe in Petto haben (wie beim Risotto). Köcheln lassen.

Nebenbei wird das grob gewürfelte Hähnchenfilet mit Salz, Pfeffer und Chilipulver angebraten. Das gibt man dann zusammen mit zwei grob gewürfelten Tomaten und massenweise gehackter Petersilie (wir hatten leider nicht so viel) in den Gemüsereis und köchelt das auch noch mal etwas mit.

Und schon fertig. Wir fanden es sehr lecker.

Kartoffel-Feta-Gratin

Heute gab es Steaks und normalerweise esse ich dazu Salat. Aber die Kartoffeln sollten weg und die Tomaten waren nicht mehr so ganz knackig. Daher machte ich ein Gratin. Da bei meinen letzten Gratins die oberen Kartoffeln gerne mal verbrannt und die unteren noch roh waren, haben ich 4 große Kartoffeln mit dem Gurkenhobel in feine Scheiben geschnitten, diese gewässert und dann für 10 Minuten in Salzwasser vorgekocht.

In der Zwischenzeit würfelte ich zwei kleine Tomaten, 1 Block Feta-Käse und eine Zwiebel, mischte diese Würfel mit je einem Esslöffel Salz, Pfeffer, Chilipulver, Rosmarinpulver und zwei Esslöffeln Olivenöl.

Die gegarten Kartoffelscheiben schichtete ich dann mit dem „Käseragout“ in eine Auflaufform. Die oberste Schicht bekam einen Muskatnussreiberegen ab und darauf (auch wegen der Resteverwertung) kamen eine halbe Tüte Parmigiano sowie eine Vierteltüte Emmentaler. Darüber verteilte ich 4 Esslöffel Milch.

Ab in den 180er-Ofen für ca. 45 Minuten.

Ich fand es – besonders wegen der drei resteverwerteten Käsesorten – sehr lecker 🙂

Türkisches Fladenbrot

Ich und mein andauernder Krieg mit der Hefe haben mich heute eine neue Schlacht schlagen lassen. Diesmal versuchte ich mich an einem relativ langwierigen Rezept für türkisches Fladenbrot. Langwierig, weil dieses inklusive Vorbereitung, Ruhe- und Backzeit zweieinhalb Stunden benötigte. Das Ergebnis ist wieder nicht ganz nach meinen Vorstellungen, obwohl ich mich fast sklavisch an das Rezept hielt. Aber es war okay.

Ich bröselte einen Hefewürfel in 250 ml lauwarmes Wasser und fügte einen TL Zucker hinzu. Das verrührte ich und gab es zu 500 gr. 405er-Mehl in welches ich eine Mulde gedrückt hatte. Darauf ein Ei, 2 TL Salz und 50 gr. Butter. Diesen Teig knetete ich 5 Minuten mit den Knethaken meines Handrührgerätes. Es kam ein sehr klebriger Teig heraus, den ich noch ein bisschen weiter mit den Händen walkte.

Nach 40 Minuten Ruhezeit im 40°C-Ofen walkte ich den enorm aufgegangenen Teig erneut durch und sollte ihn dann zu zwei Fladen mit einem Durchmesser von je 25 cm ausrollen. Dabei musste ich ziemlich viel Mehl zusetzen, da der Teig immer noch klebte wie Hulle.

Ich meine schon, der sei ganz schön aufgegangen.

Irgendwie bekam ich dann zwei Fladen hin und ritze nach weiteren 10 Minuten Wartezeit das bekannte Schachbrettmuster ein. Jeden Fladen deckte ich wieder ab, wobei die dann nach 60 weiteren Minuten nicht mehr besonders aufgingen. Ja, sie sackten eher etwas ein. Standen sie jetzt zu kalt?

Naja, mit Milch bestrichen, Sesam und Salz bestreut und bei 180 °C Umluft für 20 Minuten in den vorgeheizten Ofen. Das ist das Ergebnis:

Geschmacklich waren sie okay, kommen aber an das Brot beim Döner-Man bei weitem nicht ran. Die Krume ist viel zu dicht. Rätselhafterweise besonders in der Mitte.

Also: Warum wurden die Brote nicht locker genug? Hätte ich beim zweiten Gehen die Fladen wieder in den Ofen stellen sollen? Oder beim ersten Gehen etwa nicht? Warum war der Teig so klebrig? Kann das an der Hefe liegen oder ist das Verhältnis der Zutaten nicht in Ordnung?

Für Hefetips bin ich der geneigten Leserschaft immer dankbar.

Wolkeneier

Ihr Lieben,

heute wollte ich meine Eierspeisenliste ergänzen und entschied mich für „Wolkeneier“. Die sah ich mal in irgendeinem Social-Media-Beitrag oder in einer Zeitung.

Sie sind sehr einfach zu machen, was ein Pluspunkt ist, und sehen dazu auch noch nett aus, was ein weiterer Pluspunkt ist. Leider sind Geschmack und Konsistenz aber nicht der Brüller.

Zwei Eier werden getrennt, das Eiweiß wird mit etwas Salz zu Schnee geschlagen. Diesen Schnee drapiert man wolkenförmig auf Backpapier, dötscht ein Loch rein und backt es bei 180 °C für ein paar Minuten. Dann holt man die beiden Wolken aus dem Ofen und füllt die Eigelbe in die vorher zurechtgedötschten Löcher. Salzen, pfeffern, sonstwie würzen und weiterbacken, je nach gewünschtem Aggregatzustand der Eigelbe.

Meine sahen dann so aus:

Leider nicht der Hit. Ich werde aber noch eine Variante in der Pfanne mit Deckel ausprobieren, das könnte besser klappen.

Für heute beibt’s bei einem auwEI….

Gefaltete Eier

Auf Tiktok sah ich einen User „gefaltete Eier“ zubereiten. Die sahen so lecker und fluffig aus, dass ich sie nachmachen wollte.

Bei der Recherche stieß ich auf einen STERN-Artikel, der diese Art Frühstücksei 2019 als einen neuen Hype aus Australien anpries. Nun ja, entweder ist dieser Hype an mir vorbeigegangen oder die Redaktion hatte sich hier geirrt.

Nichtsdestotrotz: Es ist eine tolle Art, sein Frühstück zu bereichern.

Für eine Versuchsperson: Man mixt zwei Eier mit Salz und Pfeffer sowie 4cl Schlagsahne kräftig durch (vorzugsweise mit dem Rührgerät, damit es wirklich verquirlt ist) und gießt die Masse in eine sehr heiße, große! und beschichtete sowie gebutterte Pfanne und schiebt immer von der Mitte heraus das Ei nach außen, wobei man den noch flüssigeren Teil des Ganzen mit dem Pfannenwender an die freie Stelle in der Mitte schiebt. Das wiederholt man ein paar Mal, das darf nicht länger als eine Minute dauern, spediert das Produkt auf einen Teller und garniert es nach Belieben. Und man erhält dieses Ergebnis:

Was soll ich sagen? Mein Lieblingsrühreirezept ist gefunden! Damit wird auf jeden Fall noch weiter experimentiert.

Kikeriki!

P.S.: Und weil ich Eier sehr mag, gibt es einen neuen Menüpunkt „Frühstück“, wo ich meine Versuche zu „Oeuf Benedict“ oder pochiertem Ei posten werde. Auch wollte ich schon immer mal ein Wolkenei essen. 🙂

Ich werde wahrscheinlich die Pfannkuchen auch dorthin verschieben.

Marinierte Hühnerhaxen mit Curryreis

Samstag kaufte ich beim Türken neben dem Hackfleisch für das Pastitio auch ein Tütchen voll Hühnerhaxen. Die marinierte ich schon am Samstagabend in

– 1EL (glatt) Knoblauchpaste
– 1EL (glatt) Ingwerpaste
– 3EL Sojasauce
– 2 EL Sesamöl
– 1TL (glatt) Pfeffer
– dem restlichen Zitronengras von Montag und
– einem Schuss Brandy

Die Haxen werden scharf angebraten, eine grob gehackte Zwiebel, drei Knoblauchzehen in Scheiben und ein paar grüne Chilis sowie die Marinade drüber und ab in den vorgeheizten Ofen bei 190°C für 45 Minuten.

Dann den Reiskocher aktivieren. Den gewaschenen Reis mit einer Handvoll Frühlingszwiebel und kleinstgehackter Speisezwiebel (für die Optik eignet sich eine rote, aber ich hatte nur „normale“) in den Topf, 1TL Salz drüber und die 1 1/2-fache Menge Wasser und anschalten. Wenn’s piept, in den Warmhaltemodus schalten.

Vor dem Servieren zwei Esslöffel milden Madras-Curry unter den Reis heben, ein paar Flocken Butter helfen dabei.

Fertisch! Guten Hunger!

Gibt’s das Ofenglas auch in entspiegelt?

Pastitio

Γεια σε όλους!

Heute war zwar zuerst Lasagne angedacht, aber die gibt es ja doch öfter, auch bei Freunden und im Restaurant. Und weil Moussaka mir zu aufwändig ist, habe ich mich für ein Blitz-Pastitio entschieden. Was das Blitz hier bedeutet? Nun, schaut Euch im Internet mal die Fotos von soldatisch exakt arrangierten Makkaroni an: SO soll ein Pastitio aussehen.

Ich habe mal im Jahre 1999 versucht, das entsprechend hinzubekommen. Erinnert Ihr Euch noch, dass ich in dem Jahr mal für ein paar Monate unauffindbar war? Da war ich im Sanatorium. Ich erwähnte – glaube ich – schon an anderer Stelle, dass ich nicht der geduldigste Mensch beim Backen und Kochen bin. Und 300 Makkaroni in Reih und Glied….. neeeeeee! Mein Pastitio sieht nach Blitz aus.

(eigentlich geht das ja sogar noch!) 🙂

Also, mal wieder Hackes nach Gusto anbraten. Ich nahm auf 500 Gramm Lammhackfleisch 1 große gewürfelte Zwiebel, 3 gepresste Knoblauchzehen, 1 rote Chili sowie eine Dose passierte Tomaten. Dann noch 1TL Salz und 1 TL frisch gemahlener Pfeffer und eine gute Portion Rosenpaprika. Wichtig für Pastitio ist, dass auch Zimt (und zwar nicht zu wenig, man kann da ruhig zwei oder drei leicht gehäufte Löffel nehmen!) und auch reichlich Rosmarin ans Fleisch kommt. Wein würde auch nicht schaden, habe ich aber weggelassen, denn die Hackfleischsoße darf nicht zu flüssig sein und die Zeit fürs Einreduzieren fehlte.

Nebenbei bereitet man eine Bechamel-Variante zu. Butter (2EL) anschwitzen und gleichen Anteil Mehl drüberstäuben. Mit Milch – bei mir ca. 300 ml – schussweise so lange auffüllen, bis die Sauce eine dickliche Konsistenz hat. Viel Muskatnuss rein! Salzen, pfeffern, 30 Gramm Parmesan oder Grana Padano und ein Eigelb rein. Und immer rühren, rühren, rühren!

Makkaroni bissfest kochen. Abschütten und mit dem vom Eigelb übriggebliebenen geschlagenen Eiweiß und 30 gr. Parmesan sowie gut Pfeffer vermengen. Und jetzt blitzen: 3/4 der Nudeln völlig anarchisch in die gebutterte Auflaufform schmeißen, das Hack darüber geben und das restliche Viertel der Nudeln wieder drauf. Die Bechamelkomposition darüber und maximalst Käse drauf. Ich nehme gerne Emmentaler. Puristen nehmen natürlich durchweg Kefalotiri. Darauf achten, dass ein paar der anarchistischen Nudeln oben rausgucken, die werden dann dunkelbraun und knusprig und mag das seeeeehr! Heute war ich da zu nachlässig.

30 Minuten bei 180 °C in den Ofen, zum Schluss noch mal 5 Minuten Grill zuschalten.

Καλή όρεξη!

Nur eine traurige verkohlte Nudel – wie konnte ich so nachlässig sein?