vorletztes Jahr gab es beim Großhändler einen Winzerglühwein auf der Angebotsfläche, da nahm ich mir mal von jeder Sorte (Bacchus, Dornfelder und Rosé-Cuvée) eine Flasche zum Probieren mit. Und ich fand die super. Natürlich war dann der ganze Bestand nach drei Tagen verkauft, so dass ich keinen mehr bekam, als ich aufstocken wollte
Letztes Jahr im November stand der dann wieder da. Da haste aber mal nen Gerry stapeln sehen. Kartonweise wurde Cora beladen! Einer nach dem anderen. Und jetzt stehen gefühlt 20 Kisten im Keller, selbst ich kann ja gar nicht so viel trinken. Daher wird jetzt mal eine Flasche verkocht.
Ich schwitze in Sonnenblumenöl ein Kilogramm grob gehackte Zwiebeln an und gebe dann ein Kilogramm Rindergulasch dazu. Gut umrühren, bis alles rundum leicht angebraten ist. Darauf ein Kilogramm gewürfelte Kartoffeln und ein Kilogramm geputzte und halbierte kleine Champignons. Jede Zutat nach Geschmack würzen. Ich nehme Salz, Pfeffer und Chilipfeffer. Oben drauf dann 3 gehäufte Teelöffel Gemüsebrühe und zwei Teelöffel Zucker. Eine Flasche Glüh-Dornfelder angießen, zwei Zimtstangen versenken, Topf verschließen und schmoren lassen (bei mir im Ofen 150°C, ca. 3 1/2 Stunden), bis das Fleisch schön zart ist. Währenddessen eine weitere Flasche Glühwein konsumieren, um die Wartezeit zu überbrücken.
Und jetzt kann man das Ganze verbesondern. Zum Beispiel mit dunkler Marmelade und noch mehr Zimt. Oder aber mit getrockneten Früchten wie Aprikosen oder Datteln, die dann aber gegen Ende noch etwas mitkochen sollten. Zuletzt ggf., je nach Gusto, noch etwas andicken und mit Nudeln oder Spätzle auftischen oder einfach pur als Eintopf genießen.
erkältungsbedingt musste ich meine Zusage zu einer Silvester-Party zurücknehmen. Dennoch wollte ich jetzt abends nicht nur Toast essen. Einkaufen wollte ich auch nicht. Mir war schon die Tage vorher alles viel zu voll: die Stadt, die Supermärkte, die Straßen.
Als ich so lustlos am Tag Wäsche wusch, aufräumte und in den PC glotzte, stieß ich bei letzterem auf den Instagram-Kanal „einfachjapanisch“, wo ein netter Mann erklärte, wie einfach man Teriyaki-Sauce selbst machen kann. 1 EL Zucker mit je 2 EL Wasser und Sojasauce sowie je einem EL Wein und Honig mischen. Solange bei geringer Hitze simmern lassen, bis alles dickflüssig wird. Dabei stetig mischen. Habe das sofort ausprobiert und als sehr lecker befunden!
Ich schälte bzw. putzte und würfelte dann 2 rote Zwiebeln, den berühmten Ingwerdaumen, vier Koblauchzehen und eine rote Chilischote und briet alles in Sonnenblumenöl an, bis es glasig war und lecker roch :-). Dann nahm ich das Gemüse heraus und briet gesalzenes und gepfeffertes Hähnchengeschnetzeltes an, gab später das Gemüse wieder dazu, warf eine Handvoll halbierter Kirschtomaten rein und übergoss alles mit der Teriyaki-Sauce. Dazu noch ca. 100 ml flüssige Schlagsahne. Alles einköcheln lassen und nebenher die Beilage vorbereiten, in meinem Fall Spiralnudeln. Wenn die Nudeln fertig sind, mit Kirschtomaten und Petersilie garnieren und verputzen.
Leute, das war soooo lecker! Durchaus einem Silvesterabend angemessen.
Allen einen guten Rutsch und ein tolles Jahr 2023! Bleibt gesund, optimistisch und gut gelaunt. Euer
ich habe TK-Blätterteig, der verarbeitet werden muss. Und Frühlingszwiebeln. Und die Kokosmilch musste ich auch mal nach Verfallsdatum sortieren. 🙂
Daher ging ich mittags zur Tiefkühltruhe meines Vertrauens und erstand gemischte Meeresfrüchte. Die tauen bis zum Abend schon mal gut auf in einem Sieb.
Daheim rolle ich den TK-Blätterteig noch einmal ein bisschen aus und baue mir dann Förmchen daraus, die ich mit Eigelb-Milch-Gemisch bestreiche und im Ofen nach Packungsanweisung backe. Hinweis: Ein Muffinblech leistet hier gute Dienste. In der Form siehe Bild unten, auf der Rückseite der Form siehe Beitragsbild (da kann man dann auch die „Kuppeln“ gut drauf machen).
In der Zwischenzeit bestäube ich die aufgetauten Meeresfrüchte mit etwa 2 EL Mehl und brate die dann in einem großen Topf mit etwas Rapsöl an. Ein oder zwei klein gewürfelte Schalotten dazu sowie das weiße der geputzten Frühlingszwiebeln. Dann eine Packung Kokosmilch mit einem Tütchen gelbem Thai-Curry dazu. Sollte das Ragout zu flüssig sein, wird noch einmal mit Mehlbutter gebunden. Dann noch einen Spritzer Zitronensaft dazu und abschmecken.
Das Ragout in die Blätterteigförmchen füllen, mit dem Grünen der Frühlingszwiebelgrün garnieren und mit Salat nach Wahl servieren.
Ich mag die Kuppel über den Schiffchen, aber es geht natürlich auch so:
Wegen einer Nachfrage dieser Nachtrag:
Da waren sie natürlich noch nicht richtig ausgebacken.
aus dem türkischen Supermarkt brauchte ich neulich ein paar Gewürze und da stieß ich auf eine Mischung namens Baharat. Das ist – wenn man das so sagen darf – das arabische Curry. Jeder mischt es anderes, aber gewisse Basisgewürze sind wohl gleich. Damit wollte ich dann umgehend mal einen Eintopf probieren. Direkt im Laden noch mit Lammgulasch, scharfer Rindswurst und diversen Gemüsen eingedeckt und daheim dann losgelegt.
Zuerst briet ich das Gulasch in reichlich Olivenöl an, gab darauf dann die Zwiebeln, Knoblauch und gewürfelte Kartoffeln und würzte hier schon ausgiebig mit der neuerworbenen Mischung. Darauf dann kleingeschnittene Wurst, Zucchini, Paprika und Tomaten und nochmal gut würzen, auch mit Salz und Pfeffer und einem Extralöffelchen Zimt. Eine Bergchili habe ich auch noch reingepresst. Wie immer sind die Ingredienzen austauschbar. Lauch oder Aubergine oder mit Huhn. Bei mir müssen halt immer Zwiebeln, Kartoffeln und Knoblauch in solche Eintöpfe. Jetzt einen Liter Gemüsebrühe angießen und so lange köcheln lassen, bis das Fleisch zart und die Kartoffeln weich sind. Ich habe das im Schnellkochtopf gemacht und habe nach 35 Minuten abgedampft. Das haute hin. Nachwürzen und mit Pitabrot auf den Tisch.
von Zeit zu Zeit treffe ich mich mit meinem Vater und meinen Brüdern zu einem Kaffeekränzchen 🙂 Heute war ich Gastgeber, daher kredenzte ich selbstgemachten Kuchen und – da auch meine beiden ältesten Neffen mitkamen – davon direkt derer zwei. Beide bereitete ich zu einen Tag zuvor zu.
Einfach, aber ganz lecker ist eine Tarte au chocolat. Für die trenne ich 4 Eier und schlage das Eiweiß mit einer Prise Salz steif. Dann schlage ich einen halben Block weicher Butter mit 175 Gramm Zucker und den vier Eigelben zu einer homogenen Masse, in die ich dann die nicht mehr heiße, aber zuvor im Wasserbad geschmolzene Schokolade gebe (ich nahm 250 Gramm von der Sorte Madagaskar 70%). Wieder verrühren, etwa 50 Gramm Mehl mit einem halben Teelöffel Zimt und einem Esslöffel Vanillesirup ebenfalls einrühren und dann den Eischnee unterheben. Ab in eine gefettete Springform (24er, ich habe aus Versehen eine 28er genommen, da wurde der Kuchen etwas dünn) und für 20 Minuten in den vorgeheizten Ofen bei 200°C. Nach dem Abkühlen mit Schokoglasur überziehen (150 Gramm der gleichen Schoggi mit 100 ml Sahne Schmelzen lassen und auftragen. Den Kuchen serviere ich mit Sahne und einem Beerenkompott (TK Waldbeeren mit ein wenig Gelierzucker aufkochen und wieder erkalten lassen, Verhältnis etwa 4:1, es soll ja keine Marmelade werden).
Kuchen Nummer zwei ist eine Pfirsich-Joghurt-Quark-Torte (oder PfiJoQuaTo) ohne Backen. Ich verrühre 1 kg 10%igen Joghurt mit 500 Gramm Vollfettquark (40%), 200 Gramm Zucker, einer Tüte Vanillepuddingpulver und dem Abrieb und dem Saft einer kleinen Zitrone. Die Masse gebe ich, wie beim Hang-Op, in ein mit einem sauberen Baumwolltuch ausgelegten Sieb und lasse sie ein paar Stunden abtropfen.
Währenddessen zerbrösele ich mit einem Nudelholz 200 Gramm Karamellkekse und mische sie mit 100 Gramm geschmolzener Butter. Mit diesem „Teig“ bedecke ich den Boden einer Springform und stelle diese dann für einige Zeit kalt. Später gieße eine Dose Pfirsiche ab, schneide die Hälften der Früchte in Achtel und lege den Boden damit aus (ein paar Schnitze zurückbehalten für die Deko). Darüber dann die Quark-Joghurt-Creme (etwas zurückbehalten) und glattstreichen, wieder ab in den Kühlschrank. Vor dem Servieren dann aus der Springform lösen, die Seiten mit der übrigen Creme nachstreichen, noch ein bisschen Pfirsichdeko drauf und fertig ist eine erfrischende und unkomplizierte Torte. Schön ist zwar anders, sie suppte bis zum Servieren ein bisschen aus, aber ich bin ja auch kein Konditor. Schmeckt trotzdem.
Meine Oma Olfen hatte einen wunderbaren Garten, mit vielen Obstbäumen und -sträuchern, Rosenbeeten, einer riesigen, windgebeutelten Kiefer vorm Haus. Es war ein kleines Paradies. Kirschen, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Stachelbeeren und, und, und… Und ein Quittenbaum, der ein von uns Kindern eher misstrauisch beäugtes Schattendasein führte. Konnte man doch dieses harte, merkwürdige Obst nicht verzehren. Meine Großmutter machte daraus immer Gelee, das sehr lecker war, aber die Frucht an sich war mir suspekt. Inzwischen habe ich dazu gelernt. Aus der Überproduktion von Bäumen der Bekannt- und Verwandtschaft machte ich Quittenlikör, Quittenbrot, Quittenmus und auch Gelee. Nicht zu vergessen: Rotweinquitten zu Wild.
Nun hat mir meine liebe Nachbarin Beate eine halbe Tüte Quitten in den Spanischkurs mitgebracht. Daraus machte ich dann nur Gelee, weil mir dieses Endprodukt noch am meisten zusagt. Wobei der Likör auch was konnte. Das Gelee nimmt etwas Zeit in Anspruch, ist aber super simpel, auch wenn man keinen Entsafter besitzt, den meine Oma natürlich hatte! Und der damalige Entsafter hat nichts mit den Modellen von heute zu tun! Googelt mal.
Aber wie machen wir denn nun das Gelee? Zuerst werden die Früchte gründlich geschrubbt, der Flaum muss weg. Dann werden Blüte, Stiel und Kerngehäuse entfernt und die Quitten geachtelt. Man könnte auch das ganze Obst nehmen, aber die Kerne enthalten z.B. Blausäure. Man müsste einiges an Quittengelee essen, um einen Effekt zu spüren, aber sicher ist ja bekanntlichermaßen sicher. Faule Stellen muss man natürlich großzügig ausschneiden, bei Schimmel ist die ganze Frucht wegzuwerfen. Achtung: Braunes Fruchtfleisch heißt nicht automatisch Fäule; das kann von Wassermangel kommen oder von zu später Ernte. Das Obst ist dann trotzdem verwendbar. Man merkt den Unterschied aber: Faul = weich, verfärbt = fest.
Die geachtelten Quitten kommen in einen großen Topf, es wird der Saft einer großen Zitrone zugegeben und Gewürze nach Wahl. Ich nahm eine Zimtstange und eine große Knolle grob zerteilten Ingwer mit Schale. So etwa 5 der allgegenwärtigen Daumengroßeningwerstücke. Alles knapp mit Wasser bedecken, zum Kochen bringen, runterschalten und für ein bis zwei Stunden köcheln lassen. Bei mir waren es 80 Minuten, bis die Früchte weich waren und eine toller Duft nach Quitten die Bude durchwehte.
Jetzt einen noch größeren Topf nehmen, dort einfallsreich ein Seih- oder Passiertuch befestigen und die gekochten Quitten mit dem Sud in das Tuch spedieren und gut abtropfen lassen. Die Menge an Flüssigkeit wird abgemessen und eine entsprechende Menge Gelierzucker hinzugefügt (2:1). Nach ein paar Minuten sprudelnden Aufkochens kann man dann ein bisschen der Flüssigkeit auf eine Untertasse tropfen lassen und beurteilen, ob der Grad der Festigkeit des Gelees für einen persönlich ausreicht. Wenn nicht, sollte man das Gelee noch weiter kochen lassen. Man kann übrigens noch Vanille oder Rum zugeben (oder was man auch immer als passend erachtet). Ich nahm auf 1,5 Liter ein Schnapsglas Triple Sec und etwas Vanille.
In sterile Gläser füllen, gut verschließen und voilà…. hat man eine leckere Kindheitserinnerung.
Was den Garten von Oma Olfen angeht: Den gibt es nicht mehr. Die Käufer des Hauses hatten etwas gegen Bäume und Früchte. Was sehr traurig ist. Der große Pflaumenbaum ragte weit in den Himmel und man konnte am besten ernten, wenn man auf das Garagendach stieg, bis zu dem die Äste reichten. Und dann war Klettern angesagt. Heutzutage in vielen Familien wahrscheinlich undenkbar. Und man durfte keine Angst vor Wespen haben. Die mochten die dicken, prallen, tiefvioletten Zwetschgen genau so sehr wie wir. Gegenüber, an der anderen Ecke des Hauses die Kirschen. „Könnt Ihr nächste Woche in die Kirschen gehen?“ hieß es in Westfalen. Wir gingen oft in die Kirschen. Und aßen Kirschpfannekuchen, Kirschkuchen und kochten die roten Früchte ein. Die Stachelbeeren! Es gab die grüne, die gelbe (meine Lieblinge!) und die rote Sorte. Die Kernobstbäume trugen nicht viel, aber lecker. Da kommt kein Pink Lady aus dem Supermarkt ran. Aber vielleicht ist all das nur Verklärung. Es war ein bisschen heile Welt. Und die Quitte gehörte auch irgendwie dazu.
diese Woche habe ich eine halbe Tüte Äpfel geschenkt bekommen, handgeerntet aus dem Garten des Waldschlösschens. Daraus machen wir heute चटनी.
Chutneys stammen aus der indischen Küche, wo sie in der Regel ganz anders daherkommen als hier, in mindestens 3 Millionen Varianten. Schärfer und oft auf Gemüsebasis, mit Zutaten, deren Namen wir noch nie gehört haben, geschweige denn, dass sie sich im Vorratsschrank stapeln. Ich versuche mich an einer eher britischen, aber gewürzten Variante mit Äpfeln, Zwiebeln und Essig.
Durchdachtes mis en place verhindert ein späteres Mies am Platz.
Die Äpfel werden geschält, entkernt und gewürfelt. Die Würfel (ca. 1,5 kg) kann man direkt in eine Mischung aus 200 ml Essig und 200 ml Wein geben, da sie dann nicht so dunkel werden. Ich nehme Branntweinessig und Wein, aber es gehen auch Apfelessig und Cidre/Apfelsaft. Dann würfele ich noch drei rote Zwiebeln.
Dann werden ein Stück Ingwer, 1 oder 2 Chili und Knoblauch je nach Gusto kleinstgewürfelt und ein kleiner Gewürzteller vorbereitet: Koriandersamen, Kardamom-Samen (der Inhalt der grünen Kapseln), aromatischer Pfeffer, Senfsaat und Kreuzkümmel, alles etwas angemörsert. Je einen gestrichenen Teelöffel von jedem bei der o.g. Apfelmenge. Bereitzuhalten sind noch ein Sternanis und eine Zimtstange und 2 oder 3 Nelken. Das ergibt jetzt keine allzu scharfe Variante, da ich etwas vom Chutney an die Apfelspenderinnen weitergeben möchte, und mindestens eine davon mag nicht so scharfes Zeuchs.
Die Gewürze vom Teller rösten wir in einem ausreichend großen Topf ohne Fett kurz an, bis es duftet (solange gut rühren!) dann geben wir die „nassen Gewürze“ Ingwer, Chili und Knofi dazu und löschen nach einer Minute mit dem Essig-Wein-Gemisch ab (am besten durch ein Sieb, dann fängt man die mit herausfallenden Apfelstückchen auf). Weitere 300 ml Wein angießen, einen Teelöffel Salz sowie 350 Gramm braunen Rohrzucker dazu und aufkochen. Rühren, bis Salz und Zucker sich aufgelöst haben. (Fragt das Salz den Zucker: „Warum sind Sie denn heute so aufgelöst? Zu heiß hier?“. Antwortet der Zucker: „Jaja, streuen Sie nur Salz auf meine Wunden!“.)
Jetzt geben wir die Zwiebeln, den Sternanis, die Zimtstange, die Gewürznelken und die Äpfel sowie den Saft einer Zitrone hinein und lassen das ganze so lange köcheln, bis wir die gewünschte Konsistenz haben. Wikipedia dazu: „Die Beschaffenheit reicht von flüssig über cremig bis hin zu pastös.“ Ich mag es musig mit noch kleinen Stücken Äpfel drin. Vorsichtig abschmecken und noch heiß in heiß ausgespülte Twist-Off-Gläser füllen. Rand gründlich saubermachen, Deckel drauf und abkühlen lassen.
Passt zu Aufschnitt, Käse und auf Brot. Super auch: Mit Mayonnaise und etwas Banane durchgematscht als Dip zum Fondue.
Herbstzeit – Kürbiszeit. Ich habe schon vor Tagen einen Butternut- und einen Hokkaido-Kürbis erstanden und jetzt kommt der orange Hokkaido endlich mal zum Einsatz: Wir machen einen Schichtauflauf mit Kürbis, Hackfleisch und Mozzarella.
Zuerst bereiten wir die Hackfleischmasse vor. Ihr könnt da nehmen, wonach Euch ist; meine ist aus gemischtem Hack, das ich mit Zwiebelchen, Karottenwürfelchen, Paprikawürfelchen, Gemüsebrühpaste, frischem Ingwer, frischem Knoblauch, Chili und einer wilden Würzmischung aus Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Kreuzkümmel und Koriandersamen anbrate und ein Glas Aywar (oder vergleichbare Paprika- oder Tomatenpaste) unterrühre. Schluck Wein dabei. Und einen in den Koch. Das Fleisch kann dann etwas vor sich hinköcheln.
Sekante 🙂
Danach waschen wir den Kürbis gut ab und befreien ihn von eventuellen unschönen Stellen. Dann schneiden wir möglichst große Stücke durch ausgewählte Sekanten des kreisrunden Kürbisses ab (ach Du Herr, jetzt wird er neunmalklug!), die wir durch eine Mandoline (und jetzt auch noch Küchenlatein!) jagen, so dass wir flache Scheiben erhalten.
Mandoline. Passt auf Eure Flossen auf! Am besten einen Schneidschutz benutzen!Die „Lasagne“; beim Hokkaido kann man die Schale gut mitessen
Die Auflaufform buttern bzw. fetten und mit Kürbisscheiben auslegen. Darauf abwechselnd Hackfleisch, Mozarella und Kürbisblätter schichten. Abschließen mit Kürbis, den wir noch mit Emmentalerraspeln und Butterflöckchen verzieren. Ja, doch, im Falle von Käse heißt „verzieren“ etwa eine ganze Tüte.
Quasi die Panierstraße – und ich verteile alles auf zwei Formen
Ab in den Ofen für etwa eine halbe bis dreiviertel Stunde, je nachdem, wie weich Ihr den Kürbis und wie dunkel Ihr den Käse haben möchtet. Ca. 180°C auf der Mittelschiene. Weicher Kürbis und heller Käse? Dann nach einiger Zeit mit Folie abdecken und eher auf unterer Schiene backen.
Dazu habe ich mir einen schönen St. Laurent aus Alzey gegönnt, der passt prima dazu.
heute mal einen Braten, da ich so selten welche mache und ich sie eigentlich ja liebe. Wir hatten früher oft Sonntagsbraten. Freitags Fisch, Samstags Eintopf, Sonntags Fleisch, das war der Wochenendhattrick. Dann montags die Reste von Samstag, dienstags die vom Sonntag und Mittwoch und Donnerstag was einfach und schnell Zuzubereitendes.
Den Braten mariniere ich schon am Samstag. Er wird – sofern erforderlich – pariert, abgewaschen und mit Salz und Pfeffer eingerieben. An Gewürzen gebt Ihr dann drauf, wozu Ihr Lust und Laune habt. Bei mir sind es die klassischen, leicht angequetschten Beeren , Stangen, Blätter und Kapseln von Tellycherry-Pfeffer, Wacholder, Kardamom, Sternanis, Koriander, Nelke, Lorbeer, Zimt. Dazu ein paar Knoblauchzehen. Darüber gieße ich etwas Öl, einen guten Schuss Weinbrand, darüber dann eine halbe Flasche Rotwein. Bis zum nächsten Nachmittag unter zwei- bis dreimaligem Wenden im Kühlschrank ziehen lassen. Das alles am Freitag schon vorzubereiten, schadet übrigens nicht.
Und jetzt noch der RotweinGut mariniertAnbraten
Am großen Tag in einem Bräter in reichlich Butterschmalz 10 Schalottenhälften sowie dann den abgetrockneten Braten von allen Seiten anbrutzeln. Heiße Gemüsebrühe angießen, die durchgeseihte Marinade dazu und die Lorbeerblätter, die Zimtstange und die Knoblauchzehen wieder dazugeben. Je nach Größe (1,5 bis 3 kg) für 3 bis 5 Stunden in den auf 100°C vorgeheizten Ofen geben.
Den Braten aus dem Sud fischen, in Alufolie einrollen und warm stellen. Die Sauce noch einmal durch ein Sieb passieren und im Topf aufkochen lassen. Mit Mehlbutter (oder Speisestärke) leicht abbinden und abschmecken.
Den Braten in Scheiben schneiden, mit Sauce begießen und alles mit Spätzle oder Knödeln und Gemüse oder Salat servieren.
ich bin weiß Gott nicht katholisch, aber ich nutze die Freitagstradition des Fischessens gerne dazu, auch mal Abwechslung auf meinen sehr fleischlastigen Speiseplan zu bringen. Heute gibt es eine Forelle, deren Zubereitung nicht einfacher sein könnte:
Die küchenfertige(n) Forelle(n) werden abgespült, innen und außen gesalzen und gepfeffert, der Bauch wird mit Salzzitronenstücken, Basilikumblättern und Knoblauchzehen gefüllt. Alles mit ein bisschen Ras-el-hanout würzen. Dann etwas Weißwein angießen und Butterflocken drüber. Süße Kirschtomaten putzen, waschen und gesalzen, gepfeffert, gechillit und gezuckert mit in die Auflaufform geben.
Ab in den auf 200°C vorgeheizten Ofen für ca. eine halbe Stunde. Dann werden Teile der Haut kross und das Fleisch ist dennoch saftig und zart. Nach Herausnehmen gezupfte Salatblätter unter die Butter-Weißwein-Knoblauchsoße mischen (quasi als Dressing-Ersatz) und in der Auflaufform servieren.