Tag 1: Die Anreise

Ihr Lieben!

Aufgestanden um 8 Uhr, bis 9 Uhr fertig gemacht und dann ab zum Flughafen, wo ich dann zwei Stunden nutzlos rumsaß. Eigentlich sind die zwei Stunden „vorher da sein“ nicht mehr zeitgemäß. Man fliegt oft nur noch mit Handgepäck und hat schon seit Wochen eingecheckt, man muss nicht mehr zum Schalter etc. Naja, so gab es noch Kaffee und eine Zeitung und ein bisschen Zeit, um Leute anzuglotzen.

Der Wartebereich füllte sich auch schnell und leider waren auch ein paar Ballermänner dabei, die schon dort schwer auf sich aufmerksam machen mussten. Ein Junggesellenverein hatte seine prächtigsten Exemplare auf die Insel geschickt. Laut und rüpelhaft.

Um 11 Uhr gab eine Dame von der Bodencrew durch, man könne sich schon mal in die richtige Boarding-Schlange stellen. Darauf hin brach ein wilder Tumult aus und fast alle eilten zum Ausgang. Naja, da habe ich Verständnis für. Nachher sind womöglich alle Plätze weg und man muss zuhause bleiben. Oder auf den Tragflächen sitzen, was ganz schön ungemütlich werden kann, wenn man keinen Schal dabei hat.

Die Leutchen standen dann da – zwar möglicherweise richtig – aber auch noch mal 45 Minuten rum, bevor dann die Bordkarten gecheckt wurden. Dann stand man einträchtig 30 Minuten im Turm zum Flieger, der da gerade erst gelandet war. Mit 30 Minuten Verspätung ging es dann los. Man nennt das übrigens Priority Boarding. 😉

Im Flieger übernahmen dann die hirnamputierten Jungesellen. Sie grölten zotige Lieder („Zack, da fällt der Schlüpfer“, „Trinken bis zum Kotzen“ und dergleichen frommes Liedgut), belästigten alle Frauen, die den Gang lang gingen (einige junge Mädels fanden das wohl auch noch ganz entzückend) und trompeteten ihr Geistesgut durch die Kabine. U.a. „Die Deutschen sterben aus, wir müssen uns fortpflanzen.“ Etwa 15 bis 20 Männer. Da hat keiner sich getraut etwas zu sagen. Auch die Stewards nicht. Dafür haben diese den Pulk im Minutentakt auch noch mit Bier versorgt. Eine Stewardess erkundigte sich bei den vorderen Gästen, ob wir wünschten, dass sie einschreite. Wir rieten ihr dann davon ab.

Also, ich hoffe inständig, dass dieses Gesocks junggesellig bleibt und sich nicht fortpflanzt.

Nach einer ruppigen Landung ging es dann aber mit dem Bus recht schnell in die Stadt und nach einem kleinen Spaziergang traf ich dann zeitgleich mit meinem Vermieter Reggie an der Wohnung ein. Er hat einen mallorquinischen Wasserhund, der mich an einen Rastafari erinnerte. Alles wurde gut erklärt, das Appartement ist schön, es liegt zentral und ich denke, ich werde mich hier wohlfühlen. Nur die riesige Dachterrasse wird wohl nicht so oft zum Einsatz kommen, da es doch eher kühl und windig hier ist. Und bewölkt!

Mi casa es mi casa 🙂

Obwohl mir Reggie einige Lebensmittel zur Begrüßung besorgt hatte, ging ich noch in den Nachbarschaftssupermarkt, um mich mit Milch, Käse, Wein, Nüssen, Wasser etc. zu versorgen. 50 Meter von hier ist übrigens ein großer Park, der auf der anderen Seite bei der Plaza España endet.

Parc de les Estacions

Danach lief ich in die Stadt, um mich mit Schwägerin Martina und deren Schwester Britta zum Essen zu treffen. Sie hatten einen Kurzurlaub von Donnerstag bis Sonntag gebucht. Wir wollten in das Restaurant Bòveda, in dem ich meinen 50. Geburtstag gefeiert hatte, und dort hatte ich auch reserviert. Leider war es aber trotz Zusage noch nicht auf, so dass wir kurzerhand ins Gaudeix auswichen, das aber um diese Uhrzeit nur eine beschränkte Essensauswahl bereit hielt. So gingen wir wieder und suchten etwas aufs Geratewohl. Und was soll ich sagen? Es geriet wohl. Kleiner, netter Laden mit sehr gutem Essen und gutem Wein. 13% heißt das Bistro in der Sant-Feliu-Straße. Eine absolute Empfehlung! Aber ab 20 Uhr wohl durchreserviert, worauf wir aber sofort hingewiesen wurden. Wir konnten trotzdem etwas länger bleiben, der Spanier isst dann doch gerne später.

Unas tapas muy ricas!

Wir spazierten dann noch bis zum Mercado de Santa Catalina, wo der Wagen der beiden stand – wir sind dafür durch eine Art Partymeile der Einheimischen gelaufen – und von dort aus hatte ich noch eine gute halbe Stunde bis nach Hause, wo ich jetzt den Tag Revue passieren lasse.

Inzwischen weiß ich, dass Stephan derweil angekommen ist, wenn auch nicht im gebuchten Hotel. Aber die Alternative macht auf den Bildern definitiv was her.

Ja, jetzt freue ich mich sehr auf Palma und die Insel. Und ich hoffe, Ihr begleitet mich auch morgen weiter en mi diario pequeño de viaje.

Hasta mañana !

Gerald

Brücke westlich der Bastió de Sant Pere

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