Herzlich Willkommen, liebe Leser. Oder wie man hier sagen würde:
ترحيب
Seit ich vor fast 40 Jahren Elias Canettis „Die Stimmen von Marrakesch“ gelesen habe, stand ein Besuch dieser Stadt auf meiner Reisewunschliste sehr weit oben. Auch jetzt in Norddeich habe ich dieses kleine Büchlein erneut gelesen.
Nach dem Nordseeurlaub mit Elke hatte ich noch ein paar freie Tage und überlegte schon Ostern, was ich dann mal alles in der Wohnung machen könnte: ausmisten oder komische Stellen putzen (auf den Küchenschränken z.B.), Papiere sortieren oder Keller aufräumen und dergleichen. Ich bekam umgehend Ausschlag und Herzrasen. Urlaub sollte nicht für derlei profane Dinge vergeudet werden. Wenn der Keller überquillt, werden halt der Keller abgeschlossen und der Schlüssel weggeworfen. Und ganz ehrlich: Welcher Besucher nimmt sich eine Leiter und guckt auf die Küchenschränke?
Also, schnell mal einen Reiseveranstalter aufgerufen und nach Zielen gesucht. Einer der ersten Treffer war Marrakesch und dort das Riad „Karmela“, in das ich mich umgehend verliebte. Die Anreisezeiten auch prima, die Kosten überschaubar. Zwar stand mir ein ellenlanger Transfer von Agadir aus bevor, aber dies verbuche ich unter Land-und-Leute-kennenlernen.
Ab Dienstag werde ich mich also 5 Tage in orientalischen Trubel stürzen. Gewiss hat sich seit Canettis Beschreibung so einiges geändert, aber ich hoffe dennoch, etwas von dem ursprünglichen Zauber mitzubekommen.
Sollte mal nichts von mir gepostet werden, dann liegt das voraussichtlich an der Technik und nicht daran, dass ich von einer seltenen Mückenart gestochen wurde, als Folge eine Amnesie erlitt und jetzt bei Beduinen in einer abgelegenen Oase mein Dasein friste.
Wie immer würde ich mich über Eure virtuelle Begleitung freuen.
Euer