Ihr Lieben,
die Überschrift ist natürlich ein Clickbait: wie erziele ich möglichst viele Klicks mit möglichst wenig Aufwand. Und die Auflösung solch reißerischer Nachrichtenzeilen ist in der Regel trostlos: Es gibt keinen Trick, wie man mit dem 9-Euro-Ticket nach Holland kommt, es sei denn, man fährt mit diesem mit der S-Bahn von Köln nach Neuss und lässt sich von dort aus im Auto einer Freundin – in diesem Fall war das Elke – an den Zielort kutschieren…
Aber erst einmal zum 9-Euro-Ticket-Teil. Der Bus in Poll kam pünktlich, soweit alles gut. In Kalk musste ich in die S6 einsteigen, die mich nach Deutz bringen sollte, wo die S11 nach Neuss abfährt. Dieser S6 fehlte ein Waggon und der verbliebene war pickepackevoll mit Menschen, von denen einige leider das Konzept des Waschens nicht wirklich verinnerlicht hatten. Mir schwante Übles. Aber dann, große Freude, die S11 von Köln-Deutz nach Neuss leer wie nix, natürlich mit den üblichen Schwachmaten ohne Maske oder mit Ghettoblaster – also die Freude eines eines jeden Bahnreisenden, aber sonst sehr angenehm leer. Bei Elke angekommen nahmen wir noch ein Käffchen zu uns und dann fuhren wir zügig Richtung Oss, der Wirkstätte unseres Künstlers. Unsere Fahrt war nämlich schon länger geplant und unser Ziel war das Atelier von Theo Broeren, von dem quasi schon ein Bild in meinem Esszimmer hängt. Quasi, da es wohl eine Fälschung ist. Aber immerhin von guter Qualität. Theo Broeren ist schon recht bekannt, vor allem in den Niederlanden und in Deutschland, aber seine Werke finden sich in aller Welt, quasi von Spanien bis nach Südkorea.
Wir kamen gut durch und zu unserer großen Überraschung erwartete uns als erstes gegenüber des Ateliers ein winzig kleiner Hof mit Hühnern und zwei Eseln, einer davon besonders zottelig. Da mussten wir natürlich erst einmal hin, Fotos schießen.
Im Atelier angekommen begrüßte uns der Sohn samt Nachwuchs sowie der Künstler selbst. Wir tranken erst einmal einen Kaffee und dann haben wir viel geplaudert. Wir konnten uns prima auf Deutsch unterhalten und wenn es gar nicht mehr weiter ging, haben wir uns mit Englisch beholfen. Wir haben das Atelier besichtigt, auch die ganze Wohnung hängt voller Bilder, und wer sich die Werke im Internet einmal anschaut: sie strahlen alle eine solche Positivität aus, man fühlt sich sofort wohl. Die Originale von Theo Broeren sind immer sehr schnell verkauft, wir wollten aber statt sofort erhältlicher Giclées-Drucke lieber etwas „Echtes“ erwerben und haben uns daher für Auftragsarbeiten entschieden. In ein paar Wochen können wir dann unsere bestellten Meisterwerke abholen, wir sind schon sehr gespannt. Es war ein sehr schönes Treffen!
Ich glaube übrigens, dass Herr Broeren gegen ein bisschen Werbung nix hat:
https://www.theobroeren.com/
Da wir jetzt nun schon in den Niederlanden waren, wollten wir auch noch ein bisschen Sightseeing in der Nähe machen; wir entschieden uns für Nijmegen. Ich kannte diesen Ort eigentlich nur von Abfahrtstafeln in Bahnhöfen und hatte überhaupt keine Vorstellung, was uns dort erwartet. Aber vorweg, ein Ausflug dahin lohnt sich absolut. Es ist ein wunderschönes Städtchen, am Fluss Waal gelegen, wo wir auch erst einmal ein Bierchen tranken. Wir besuchten dann den großen Markt, schlenderten durch die vielen Gassen, passierten viele schöne Plätze und auf dem Rückweg zum Parkhaus führte unser Weg auch noch durch einen wunderschönen Park. Wenn man möchte kann man dort wahrscheinlich einiges mehr sehen. Allein der Marktplatz ein Traum mit seinen vielen historischen Häusern. Auch kulinarisch scheint einiges möglich zu sein. In einer Bäckerei kauften wir noch Honigkuchen, der hier allerdings Peperkoek bzw. Ontbijtkoek heißt. Die Bäckerei hatte eigentlich schon geschlossen, aber die Damen haben sich sichtlich über unsere Kuchenhamsterkäufe gefreut. 🙂
Hier mal ein paar Eindrücke von unserer Flaniererei:
Auf dem Rückweg fuhren wir bei Maren vorbei, die sich bereit erklärt hatte, auf Amy aufzupassen. Der wollten wir die Fahrt bei einem solchen Wetter nicht zumuten. Bei Elke angekommen orderten wir noch eine Pizza und tranken uns ein Weinchen auf diesen wunderschönen Tag.
Wenn unsere Bilder fertig sind (wir bekommen von Zeit zu Zeit Fotografien, um Änderungen vornehmen zu können), dann holen wir sie auch wieder in Oss ab und besuchen dann das nahegelegene ’s-Hertogenbosch. Wir hoffen sehr, dass wir bis dahin den Namen dieser Stadt aussprechen können.
Ihr Lieben, bleibt gesund und lasst es Euch gut gehen.
Euer Gerry