Huhn mit Bulgur-Füllung

Ihr Lieben,

kann man von glücklichen Hühnern sprechen, wenn sie geschlachtet werden? Eigentlich gar nicht. Aber ein Quasi-Nachbar und Mitpetent gegen die Raserszene in Poll kennt einen Bauern, der seine Hühner zumindest artgerecht hält und sie gesund und biologisch füttert. Eines dieser Hühner habe ich erstanden.

Das zweieinhalb Kilogramm schwere Huhn musste erst einmal ein bis zwei Tage ruhen. In der Zwischenzeit überlegte ich mir, wie man es zubereiten könnte. Mir fiel meine Reise nach Marrakesch ein, wo ich köstliches Bulgur mit Hühnerfleisch gegessen hatte, und entschied mich für die folgende Variante:

Eine Handvoll getrockneter Aprikosen werden in kleine Würfelchen geschnitten und ein paar Cashewkerne klein gehackt. Zweihundert Gramm Bulgur (der kleine Bruder vom Couscous) werden in eine Schüssel gegeben und mit 400 ml heißer Hühnerbrühe übergossen. Quellen und abkühlen lassen. Dabei ab und zu umrühren.

In einer Pfanne werden währenddessen in Olivenöl eine gehackte Zwiebel, etwas Chili und Knofi angedünstet. Dann wird das „Gehackte“ zugegeben und mit Lieblings-Gewürzen verköstlicht! Ich nahm Ras-el-hanout, eine marokkanische Gewürzmischung, die es inzwischen in vielen Supermärkten oder Asia-Läden zu kaufen gibt. Ein Curry oder Garam Masala täte es aber auch sehr gut. Diese Mischung, die ein bisschen in der Pfanne gebrutzelt hat, heben wir jetzt zusammen mit einem Esslöffel Orangenabrieb und einer Handvoll gehackter Petersilie unter das Bulgur.

Das Huhn wird gewaschen, trockengetupft und dann innen und außen gepfeffert und gesalzen und mit der Bulgurmasse gefüllt. Mit z.B. Rouladennadeln oder Zahnstocher verschließen.

Jetzt bereiten wir noch die Einpinselsauce zu. In einem Töpfchen werden geschmolzene Butter, Honig, Salz, Pfeffer und Orangensaft vermischt.

Der Bräter, der nun zum Einsatz kommt, wird mit dicken Kartoffel- und Möhrenstücken ausgelegt. Etwas Weißwein angießen. Darauf legen wir unser Huhn und pinseln es das erste Mal ein. Der Ofen, in den wir das gute Stück auf die Mittelschiene spedieren, ist schon vorgeheizt auf 180°C. Alle 30 Minuten mit der Butter-Orangen-Sauce übergießen bzw. einpinseln. Das Huhn dabei ein- oder zweimal wenden. Auf Verbrennungserscheinungen achten, aber auch darauf, dass die Haut Farbe bekommt und knusprig wird.

Nach etwa anderthalb bis 2 Stunden sollte das Huhn fertig sein. Kerntemperatur 83 Grad steht im Großen Buch der Hühnerbraterei. Wer also so ein Messgerät hat… Ich hatte zwei Stunden, das war zwar ein Tacken zu lang, aber auch nicht dramatisch.

Rausholen, auf den Tisch spedieren und hoffentlich glücklich sein! Meine lieben Nachbarn, die Testesser, haben zumindest bis zum Abschied alle überlebt!

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