Monschau

Ihr Lieben. Alle schwärmen so von Monschau. Wieso? Weiß nicht, war ja noch nie da. Flugs eine Wanderung drumrum in der App gesucht und mit Rolf und Otto vereinbart, heute dort zu laufen. Die Anfahrt ist natürlich etwas länger, aber wir kamen gut durch. Wir brauchten nur etwas über eine Stunde. Interessant war, dass wir irgendwie mehrmals durch Belgien fuhren, was mir eine SMS meines Telefonanbieters bescherte, ich würde jetzt „belgisch“ telefonieren und auf der Rückfahrt eine SMS der Bundesregierung, dass ich die Corona-Regeln der Bundesrepublik befolgen müsse. Huch.

Das Wetter war leider nicht so gut, wie vor zwei Tagen angekündigt und es war sehr kalt und bedeckt, als wir in Monschau an einem anderen Parkplatz als beabsichtigt anhielten. Wir sind aber inzwischen einigermaßen bewandert in Wanderdingen (hah!, ein Wortspiel!), und so stülpten wir noch Pullover und Schals über. Und dann ging es auch schon los. Beabsichtigt war ein winzig kleines bisschen durch Monschau zu laufen und dann in das Venn (einem Teil des Naturparks Eifel) zu laufen. Hm. Daraus wurde dann nix. Monschau hat uns sooo sehr gefallen, dass wir erst einmal den Ort erkundeten. Und einen Glühwein zu uns nahmen. Und dann hier guckten und da guckten. Und dann von der einen Burg zur anderen Burg(ruine). Irgendwann war klar, dass wir unsere eigentlich geplante Wanderroute nicht mehr machen würden. Meine Wander-App Lissy quäkte auch ständig, wir mögen umkehren, so dass ich sie stumm schaltete.

Ja, wir liefen dann auf gut Glück los, wobei wir manchmal auf „Google Maps“ guckten, ob wir nicht in einer Sackgasse landen. So erkundeten wir einen Teil des Panoramawegs, liefen ein bisschen an der Rur entlang und erklommen ein paar Hügel (meine Sportuhr attestierte mir am Ende des Tages 39! Etagen) und liefen diese natürlich auch wieder herunter. Es gab viele schöne Ausblicke, nette Hütten, plätschernde Bäche, eine Votivtafelkapelle.

Irgendwann waren wir wieder in Monschau und wurden überrascht. Wir hatten eigentlich vermutet, dass es zu Beginn unserer Wanderung brechend voll sein würde. Das war nicht der Fall. Wir waren quasi ein „dreckiges Dutzend“, das seine Runden zog. Aber jetzt war es gut voll. Aber mit viel Ordnungsamt und Polizei und wirklich durchweg gesitteten Menschen. Eine südasiatische Großfamilie fragte uns noch nach unserer Wanderroute, das waren bestimmt 30 Menschen. Wir rieten wegen der Kinder von dem von ihnen geplanten Aufstieg ab (war supersteil!), aber sie trotteten dennoch hoch. Es waren überhaupt sehr viele Asiaten vor Ort unterwegs. Monschau scheint das Neuschwanstein der Eifel zu sein. Russisch und flämisch waren auch oft zu hören.

Leute. Das ist schon zu recht ein Ausflugsziel! Auch bei bedecktem Himmel und kühleren Temperaturen ist Monschau ein Traum. Von oben – wie Rolf in einem Gespräch mit einem Belgier anmerkte – wie eine Märklin-Eisenbahnlandschaft. Otto befand es märchenhaft, als er sich vorstellte, wie es im Schnee aussehen könnte. Wir haben noch in ein paar Kirchen hineingespinxt, die Altstadt erforscht, sehr vielen Anglern zugesehen.

Wieder in Merheim (Rolf war der Fahrer für diesen Tag), haben wir ins mit Heizstrahler auf die Terrasse gesetzt und ein winzig kleines Schlückchen Wein getrunken 🙂 und uns vom ortsansässigen Griechen Essen liefern lassen. Dabei haben wir uns lustige Reiseerlebnisse erzählt und dann noch mit einer App herumgealbert, die Fotos von Personen verändert, indem sie sie jünger macht oder einen Bart wachsen lässt. Das war ein wirklich wunderbarer Tag!

Heute….
Und vor ein paar Wochen 🙂

Hühnchensteaks mit Apfel und Mozzarella

Ihr Lieben, heute sollte es im Supermarkt mit dem großen „A“ Felsenaustern geben. Sofort stand mein Abendessen fest: Gratinierte Austern. Wie groß die Enttäuschung, dass (natürlich!) abends keine mehr da waren. Kennt Ihr das, wenn man sich so richtig in etwas reinsteigert und dann vor eine Wand flitzt?

Dann wenigstens was total unkompliziertes: Butter in einer Pfanne zerlassen und Chilis und Knoblauch (beides gehackt) hineingeben. Hähnchenminischnitzel darin von beiden Seiten kurz anbräunen, mit Salz, Pfeffer, Curry würzen, Apfelringe darübergeben und dann Mozzarellascheiben. Mit grobem Pfeffer und etwas Rohrzucker bestreuen und für ca. 15 Minuten in den vorgeheizten Ofen (170°C) geben. Dazu passt prima ein grüner Salat mit einer simplen Vinaigrette. Etwas Honig und Beeren drüber schadet auch nicht. 🙂

Besonders die Chilis harmonieren mit dem Honig sehr gut. Funktioniert auch bestens mit Blauschimmel, Camembert oder Ziegenkäse. Guten Appetit!

Butter chicken / Butterhuhn

Ihr Lieben, heute wird es mal wieder subkontinental. Es gibt Butterhuhn, ein leckeres und cremiges Gericht aus Indien. Ein halbes Kilogramm Hühnerbrust würfele ich und mariniere es für eine Stunde in mit Chilipulver, Pfeffer, gemahlenem Koriander und gemahlenem Kreuzkümmel gewürztem Joghurt (300 ml). Gewürze je 2 TL. Wer es schärfer mag…. 🙂 Anschließend wird das Gemisch in einem Schnellkochtopf angebraten und dann für 30 Minuten dampfgegart bzw. im normalen Topf durchgeschmort, bis es weich ist.

Zwischenzeitlich brate ich in einem anderen Topf 3 kleingewürfelte Tomaten, eine kleingewürfelte große Zwiebel mit 4 Zehen Knoblauch und einem geraspelten daumengroßen Stück Ingwer an. Eine Handvoll gehackte Cashewkerne (oder Nüsse nach Wahl) darüberstreuen. Wenn das ein bisschen durchgeköchelt ist, kommen Gewürze dazu. Hauptsächlich Garam Masala (2 EL) und Pfeffer. Je nach Gusto halt. An Salz habe ich wegen der gesalzenen Cashewnüsse gespart. Der Topfinhalt kommt in den Mixer und wird püriert. Dann gibt man ihn zu dem inzwischen abgedampften Huhn und rührt noch zwei große Löffel Sauerrahm dazu. Wieder ein bisschen köcheln und dann abschmecken. Einen Megaklacks Butter (75 Gramm) unterrühren, viel Petersilie drüber und fertig ist ein wunderbares Gericht!

Man kann es mit Fladenbrot, Reis oder Kartoffeln servieren. Guten Appetit!

Hier noch eine Variante, die genau so gekocht wurde, nur mit Lamm.

Hackfleischstrudel geschichtet

Ihr Lieben, heute war mal wieder „Was-muss-denn-weg-Tag“. Siehe da: Der Filoteig hatte heute letzte Vorstellung und die Tomaten waren gerade noch knackig. Zudem hatte ich Samstag Hackfleisch gekauft, ohne rechte Vorstellung, was damit zu tun sei. Also: Es gibt eine Art Strudelauflauf mit Hack und Gemüse.

Paprika und Zwiebeln putzen und fein würfeln, Tomaten entkernen und würfeln, Knoblauch hacken. In Öl die Zwiebeln, den Knoblauch und einen EL von der eingelegten Chili sowie 2 EL Tomatenmark (fehlt auf dem Foto) anbraten. Das Hackfleisch dazugeben und krümelig braten. Die Gewürze und einen Eierbecher Wasser dazugeben, gut vermengen und auf kleinster Flamme etwas weiterköcheln lassen. Das Füllung sollte insgesamt nicht zu feucht sein, damit der Teig nicht so durchsuppt (daher auch die Tomaten entkernen). Vor der Auflaufbaumaßnahme nochmals abschmecken.

Den Filoteig in einer eingeölten Auflaufform dünn schichten, nach jeder Lage nur etwas Füllung darauf geben und so verfahren, bis alles verbraucht ist. Am Besten auch mal mit dem Teig über den Rand der Form gehen, dann kann man nachher alles schön bedeckeln. Über die letzte Schicht Fleisch streue ich 100 Gramm gerieben Emmentaler, bevor ich alles mit dem Rest Teig und den „Überhängen“ verschließe. Ein Ei mit einem Teelöffel Milch verquirlen, auf den Auflauf streichen und ab in den 175°C heißen Ofen für ca. 35 Minuten. Wenn der Auflauf oben zu dunkel wird, Alufolie drüberlegen (bei mir war das nach 25 Minuten nötig).

Dazu kann man prima Tsatsiki / Cacik / Raita essen. Und schmeckt auch kalt. Guten Appetit!

Dorf Düssel, Rittergut Schöller und der Steinbruch

Ihr Lieben. Es war mal wieder Wandertag mit Rolf und Otto. Diesmal hat Rolf eine Tour ausgesucht, zu der ich die Beiden zuhause um 11 Uhr abholte. Als wir in Köln losfuhren war strahlender Sonnenschein, an der Düssel war es dann etwas bewölkt. Aber immer wieder kam auch die Sonne durch und trotz niedriger Temperaturen hielten wir uns durch Bewegung warm. Wir fuhren zum Rittergut Schöller und parkten dort. Ja, genau, jenes Rittergut, wo das berühmte Eis erfunden wurde! Lissy, meine Wander-App war dann etwas verwirrt, wo wir langlaufen sollten (wie eigentlich oft: „UmKEhrEN!!!“), aber irgendwann waren wir auf unserer Route.

Sehr bald gelangten wir vom Gut an einen Steinbruch mit umgebenden dazugehörigen Fabrikanlagen. Dieses Bild sowie Eisenbahnen und Straßen prägten dann die nächste Stunde. Das war ein etwas trister Teil unserer Wanderung. Aber ehrlich: Ich hatte mir einen Steinbruch auch etwas idyllischer vorgestellt. Aber ab und zu blitzen Highlights durch, wie der Steinbruchsee oder mal eine Fernsicht. Auch ein Verkehrsschild und ein Sessel erheiterten uns.

Richtig schön wurde es dann im Dorf Düssel, einem Ortsteil von Wülfrath. Lange vor Düsseldorf (so etwa 200 v. Chr.) war ja das Dorf Düssel Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen! Ja, wirklich!!! Düssel glänzt mit zwei schönen Kirchen, einem netten Dorfplatz, Fachwerkhäusern und einem sehr netten Glühweinverkäufer mit sehr leckerem, hausgemachten Glühwein!

Ab da war dann viel Gegend angesagt. Weite Felder, schöne Fernblicke, hie und da auch mal ein Wäldchen. An Tieren mangelt es auch nicht. Schafe, Gänse, Pferde, Vögel, Hunde. Ziemlich am Ende der Wanderung mussten wir noch durch ein wunderschönes Gehöft, wo wir anfingen, herumzuspinnen, wie toll es wäre, ein solches zu haben.

Wieder zuhause angekommen (es war übrigens einiges an Verkehr los) nuckelten wir noch ein bisschen Wein und holten uns Take-Away aus unserem Lieblingswirtshaus in Poll. Das war ein wunderbarer Tag unter Freunden.

Kräuterkässpätzle mit Röstzwiebeln (ovo-lacto-vegetarisch)

Ihr Lieben, ich nehme es vorweg: Meine Röstzwiebeln sind so was von röst… man muss während der Zubereitung schon ab und zu mal ein Auge draufwerfen. Aber immerhin seeeehr knusprig.

Spätzle: Ich bin seit Jahrzehnten Besitzer einer Spätzlepresse, die ich nicht wirklich oft im Einsatz habe. Irgendwie hat mich das Ergebnis nie so wirklich überzeugt. Sie war allerdings auch nicht sehr teuer, vielleicht liegt es daran. Nun habe ich mir kürzlich eine noch billigere Spätzlereibe geholt und die wurde heute ausprobiert.

Spätzleteig geht einfach: Pro Person 100 gr. Mehl, 1 Ei, einen viertel Teelöffel Salz und Wasser nach Bedarf. Mehl, Eier und Salz werden zu einem festen Teig verrührt. Dann wird unter weiterem Rühren so lange langsam Wasser hinzugegeben, bis der Teig geschmeidig wird und Bläschen wirft. Via Spätzlereibe ab ins kochende Wasser, nach drei Minuten herausfischen und in eine bereitstehende Schüssel geben. Die Spätzle sahen super aus und es ging sehr einfach!

Ich habe 200 gr. Mehl verarbeitet und gebe auf die Spätzle 100 gr. geriebenen Emmentaler, 200 ml Sahne, 3 Esslöffel gemischte TK-Kräuter sowie Gewürze (Salz (sparsamst, der Käse salzt schon mit), Pfeffer, Muskatnuss). Bei mehr Spätzle die Mengen einfach etwas anpassen. Verrühren und in eine Auflaufform geben. Noch eine Handvoll extra Käse darüber geben und ab für 30 Minuten in den 180°C heißen Ofen.

Währenddessen einen Esslöffel Butter in einer Pfanne heiß werden lassen und in Ringe oder Streifen geschnittene Zwiebeln so lange darin braten, bis sie angebra…. oooops, äh…. geröstet sind.

Spätzle auf den Teller geben und mit Kohlestückch…. äh… den Zwiebeln bestreuen (ja, ich mochte sie auch dunkel). Dazu passt hervorragend ein allgäuer Bier. Lasst’s Euch schmecken!

Cora hat ein Geschwisterchen!

Ja, Ihr Lieben, ich bin jetzt in dem Alter, in dem ich nicht mehr würdevoll auf mein Fahrrad steigen bzw. von diesem absteigen kann. Es gleicht mehr einem Ballett des Grauens. Wer zum Teufel dachte sich das „Herrenrad“ aus???? Ein neues Zweirad musste her!

Ich vereinbarte einen Termin zur Beratung in einem größeren Fahrradshop in Köln. 45 Minuten wurden mir eingeräumt. Heute war es soweit! Am Eingang wurde ich dann gefragt, welche Art Fahrrad ich denn zu kaufen beabsichtige. Ähm…. nun…. deswegen ja Beratung, murmelte ich verunsichert. Aha, okay, hinstellen, es kommt jemand.

Es kam ein Adonis mit Ladenlogo auf mich zu – yeah! – und bog eine Nasenlänge vor mir scharf links ab – doppelseufz. Ich verließ nach 5 Minuten Warterei gelangweilt meinen zugewiesenen Platz und strollte durch die Gänge. Leute, es gibt Fahrräder, die kosten so viel wie ein halbes Dutzend Thermomixe! Irgendwann wurde ich dann angesprochen, ob man mir helfen könne. Der orangefarbene Zettel, den ich mir ans Revers heften musste, wies mich nämlich als beratungsbedürftig aus. Ich erklärte, ich käme nicht mehr so einfach ohne groteske Verrenkungen auf meinen Sattel und wäre auch nicht mehr in dem Alter, in dem der Lenker wie ein Widderhorn über dem Vorderrad thronen müsste. Das täte meinem Rücken nicht gut. Ich wolle – wie es sich für einen Herrn mittleren Alters gezieme – meinen Lenker quasi vor dem Kinn haben.

Ahja, alles klar, wurde mir beteuert. Da müsse ein Trapezrohrgestell (oder so ähnlich) her. Angeguckt, draufgeschwungen. Mir war sofort klar, dass ich darüber in zwei Jahren auch nicht mehr würde steigen können. Ich fragte nach einem Herrenrad mit tiefem Einstieg. Also ein Damenrad?, wurde ich gefragt. Neinneinnein, ein Herrenrad mit tiefem Einstieg. Einen verdutzten Wimpernschlag später stand mein Berater mit einem sehr simpel anmutenden Dame… äh… Herrenrad mit tiefem Einstieg vor mir. Ich drehte eine Runde auf dem hauseigenen Parcour und der Bund war geschlossen.

Ich gebe zu: ich hatte jetzt auch nicht das Bedürfnis, 25 weitere Räder zu begutachten. Mein sehr freundlicher Berater versicherte mir, man könne – gerade weil es so ein einfaches Rad sei – nichts falsch machen. Und es ist eines der preiswerten Räder gewesen. Noch ein Schloss gekauft, dass schwerer als das Rad an sich ist (und fast so teuer!), eine Versicherung abgeschlossen (damit kann man Verkäufer unglaublich glücklich machen!) und den Abholtermin ausgemacht (morgen!).

Ich habe mir fest vorgenommen, bei schönem Wetter Radtouren zu unternehmen bzw. auch damit öfter zum Büro zu fahren. Jetzt fehlt nur noch ein Name. Cora ist mein Corona-Car, mit Conrad, dem Wackeldackel, und Kevin, Petras Wächter der Hutablage und in Personalunion Hüter einer unbezahlbaren Klopapierrolle. Denkt Ihr, es wird auch ein Name mit einem K-Laut?
Nee, ich denke, mein neues Veló sollte Jan heißen. Wisst Ihr wieso? Noch bin ich aber offen für andere Vorschläge.

Also, demnächst vielleicht neben den Wanderungen auch Radtouren hier im Blog.

Alles Liebe, Euer Gerry

P.S.: Braucht jemand ein gebrauchtes Fahrrad mit hohem, HERRschaftlichem Einstieg und Widderhornlenkern, die total sportlich aussehen??

Update: Kurzgebratenes – ist teurer besser?

UPDATE 2: Dry Aged Beef
Gestern habe ich mir mal Dry Aged Rumpsteak besorgt. Das war recht teuer, ist aber gerade sehr hip. Zuhause kam mir dann der Gedanke, dass ich das als alter Sack bestimmt schon einmal gegessen haben werde; immerhin ist lufttrocknen ja früher eine gängige Methode gewesen. Im Internet fand ich immerhin Aussagen dazu, dass es viel aromatischer schmecken soll und dass „Wet Aged Beef“ – wie wir es wohl heute erhalten – ja zum Säuerlichen neigt. Nanu?

Naja, ich habe immerhin Steaks ohne Schimmelbelag erstanden, da war ich dann doch zu feige zu. Das Fleisch kam aus Polen.

Zuerst habe ich Fett mit Chili, Knoblauch und Rosmarin in der Pfanne erhitzt. Vom Fleisch angebraten habe ich zuerst die Fettränder, die ich etwas eingeritzt hatte, um einem Schrumpeln vorzubeugen. Dann briet ich auch jede Seite für 2 Minuten scharf an und legte das Stück dann gesalzen und gepfeffert mit dem anderen Gemüse für 7 Minuten in den auf 150°C vorgeheizten Ofen.

Fazit: Das Fleisch war wesentlich fester als gewöhnlich, aber keineswegs zäh. Geschmacklich tatsächlich aromatischer, aber mein Uruguay-Hüftsteak verteidigt (aus Erinnerung heraus) seinen ersten Platz. Aber trotzdem seeehr lecker!

UPDATE: Hier die „Methode Ruth“ aus ihrem Kommentar:
Heute habe ich Ruths Methode ausprobiert, mit einem Stück dick geschnittenem irischem Roastbeef. Ladenkette mit Fleischerei, 15 Euro. Also sehr preiswert. Ich muss sagen, dass ich von Ruths Methode sehr angetan bin. Kurz die Unterschiede für die Leser:
Bei meiner Ofenmethode hat man eine halbkrosse Hülle mit einem gleichmäßig von dunkel nach hell verlaufenden rosa Fleisch. Bei Ruths Methode ist die Außenseite viel krosser, man hat aber eher eine „schichtige“ Färbung des Steaks nach innen, die in einem kleinen, blutigen Kern endete. Das finde ich extrem gut, weil dadurch etwas mehr „Textur“ ins Fleisch kommt. Beide Methoden halte ich für absolut geeignet. Ruths ist eher „steakiger“, meine eher „filetiger“ 🙂
Ich hätte beide Varianten mal aufgeschnitten fotografieren sollen, das habe ich leider versäumt. Ich hoffe dennoch, man versteht, was ich mit gleichmäßig und schichtig meine.

Das Fleisch war zart mit guter Kruste. Der Fettrand ist bei beiden Methoden nicht so der Burner. Den kann man aber während der Ruhephase des Hauptstücks abschneiden und knusprig braten.

Danke für diesen mir bisher unbekannten Tipp, Ruth.

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Ihr Lieben. Heute mal zum Thema „Kann preiswertes Fleisch gut sein?“. Ich sehe von einer moralistischen Betrachtung über Viehzucht und -haltung hier mal ab. Ich finde, es sollte selbstverständlich sein, sein Fleisch in Supermärkten mindestens aus Biohaltung, besser aber noch, es bei Erzeugern zu kaufen. Ich weiß, dass ist, wenn man z.B. in der Kölner City wohnt…

Meine drei getesteten Steaks habe ich alle identisch zubereitet: kurz auf dem Kochfeld scharf anbraten, dann mit Salz und Pfeffer würzen, grob gehackten Knoblauch und Rosmarin dazugeben und bei 150°C im vorgeheizten Ofen für 7 Minuten in der Pfanne (daher auf Ofeneignung prüfen) nachziehen lassen. Das Fleisch ist dann außen gut gebräunt und innen rosa.

Hier das Ergebnis, in chronologischer Kauf- und Zubereitungs-Reihenfolge (alle beim gleichen Metzger):

  • Kalbsentrecôte aus den Niederlanden (18 Euro im Angebot)
    viel Fett, das etwas ranzig war und deswegen auf dem Teller blieb. Rest des Steaks war zart und gerade wegen des vielen Fettes drumherum sehr aromatisch. Ist zart geworden. Platz 3, trotz des guten Eindrucks.
  • Hüftsteak aus Uruguay (27 Euro)
    leicht marmoriert, butterzart und leicht aromatisch. Würde ich im Restaurant problemlos servieren können. Platz 1.
  • Filetsteak aus Argentinien (40 Euro)
    Fast gänzlich ohne Fett, aber leider nicht groß genug geschnitten (Filet sollte einen Tacken weniger als rosa haben, aber die identische Zubereitung war ja Bedingung). Zart, aber nicht wirklich saftig und wenig aromatisch. Platz 2, aber fast gleichauf mit dem Kalb.

Alle drei waren gut und aus jahrelanger Brutzelerfahrung heraus kann ich sagen, dass mehr Geld in der Regel auch besseres Ergebnis zeitigt. Hier war aber trotzdem alles dicht beieinander, wobei jetzt kein Discountersteak für 15 Euro dabei war.

Wie bereitet Ihr Steaks zu? Wo kauft Ihr ein? Seid Ihr „Rares“, „Mediums“ oder „Well-dones“?

Aloo Gobi Masala (vegan)

Dieses leckere Gericht bedeutet übersetzt „Kartoffel Blumenkohl Gewürze“. Mein ehemaliger pakistanischer Mitbewohner hatte es mehrmals gekocht und es gehörte sofort zu einem meiner Lieblingsgerichte. Man kann es problemlos auftischen, wenn Vegetarier oder Veganer zu Gast sind, und selbst ausgewiesene Fleischfreunde werden hier nichts vermissen!

Heute hatte ich da wieder mal Lust drauf. Die unten erklärte Variante ist für Mitteleuropäer geeignet. Wer eine scharfe Variante bevorzugt, muss bei den Gewürzen tiefer in den Bottich langen (2-3 mal so viel Garam Masala und Chili, ein bisschen mehr von den anderen Gewürzen – experimentieren ist ausdrücklich erlaubt :-)).

Das Rezept reicht eigentlich für 4 Personen, aber Achtung: Es besteht Suchtgefahr, besser mehr kochen!

Man putzt und zerkleinert einen Blumenkohl, säubert ihn gründlich, dann gibt man ihn mit einem TL Kurkuma und einem TL Salz in Wasser, bringt das Ganze zum Kochen, bis der Blumenkohl weich ist, aber trotzdem noch Biss hat. Abgießen und beiseite stellen. Durch das Kurkuma bekommt er eine wunderbar gelbe Farbe. Die folgenden Schritte kann man dann während der Kochphase des Kohls durchführen.

Eine in Würfel geschnittene Zwiebel wird in einem ausreichend großen Topf mit einem TL Knoblauchpaste, einem TL Ingwerpaste und einem TL Chilipaste bei mittlerer Hitze gebräunt. Dann geben wir nun 7 bis 8 mittlere geschälte und in Würfel (etwa 1cm x 1cm) geschnittene Kartoffeln und wenn diese angeschwitzt sind drei gewürfelte Flaschentomaten und einen TL Zucker dazu.

Das Ganze wird mit einer Gewürzmischung (Masala) aufgegossen. Man gibt in etwa 300 ml Wasser:
1TL Korianderpulver
1TL gemahlenen Kreuzkümmel
1TL Paprika rosenscharf
1TL Salz
1TL Garam Masala
und einen halben Teelöffel Chiliflocken.

Bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Wenn die Kartoffeln fast gar sind und die Flüssigkeit etwas einreduziert ist, kommt der Blumenkohl dazu. Dann für ein oder zwei Minuten unter Umrühren weiter köcheln lassen. Zum Ende streut man eine Handvoll Petersilie über das Gericht (auch ein Esslöffel Olivenöl schadet zum Schluss nicht) und es kann serviert werden. Vorher natürlich noch nach persönlichem Geschmack nachwürzen.

P.S.: Wenn es zu scharf geworden ist, kann man die Schärfe mit etwas veganem Joghurt abmildern. Aber bei diesem Rezept ist das nicht erforderlich, da die Würze mitteleuropäischem Gusto entsprechend angepasst wurde (ich habe allerdings für mich dann doch noch eine Schippe draufgetan: doppelt Garam Masala, doppelt Kreuzkümmel und doppelt Chili) 🙂

Haltbare Chili

Ihr Lieben, auf dem Markt gab es heute knackige und große Chilis, die als mittelscharf deklariert waren. Davon erstand ich eine große Handvoll.

Ich spülte sie ab, entfernte die Stiele und schnitt sie in grobe Stücke. Diese setzte ich dann in kaltem Wasser mit einer Tasse Essig auf und brachte das Ganze zum Kochen, 3 Minuten etwa. Abgießen und abtropfen, dann in den Multizerkleinerer, zusammen mit zwei Soloknoblauchknollen und einem Esslöffel Salz und Außenbordmotor starten (ich habe einen Zerkleinerer mit Zugschnur). Alles nochmal verrühren und dann in ein sauber ausgekochtes Glas füllen, andrücken und mit Olivenöl aufgießen. Jetzt hat man einen prima Vorrat an Chili für mehrere Dutzend scharfe Gerichte. Das Abkochen, der Essig und das Öl sorgen für eine ausreichende Haltbarkeit. Sollte das Öl die Oberfläche nicht mehr ganz bedecken, einfach etwas nachgießen.