Lasagna

Oder eben auch Lasagne (das wäre dann Plural und, da man nicht nur eine Nudelplatte benutzt, sogar richtiger). Die gab es heute für meine langjährigste Freundin Elke zu unserem 40. Jahrestag. Wir haben Traditionen und Gepflogenheiten. Wir nennen uns Gatte und Gattin und benehmen uns auch manchmal so. Wir trinken IMMER einen Sekt zur Begrüßung. Wir lieben Aufläufe. Und ich liebe sie auch sehr. Also Elke. Vielleicht ist es deswegen so gut, weil wir uns zwar regelmäßig treffen und oft Urlaub machen, aber nicht zusammen wohnen. Versuchen Sie, liebe Leser/innen, das auch mal für Ihre Ehe. 🙂

Was soll man zum Rezept schreiben? Es gibt abertausende im Internet.

Ich teile hier deshalb nur einmal mit, worauf ich besonders achte: Viel Gemüse muss in das Hackes! Sellerie ist ein MUSS! Und viele Kräuter! Eine Packung TK italienische Kräuter und eine Handvoll Oregano. Ein Teelöffel Zimt. Diesmal hatte ich zwei von den bisher eher moderaten Chilis kleingehackt, die sich dann aber als turboscharf rausstellten. Ging aber noch, beim Abschmecken weiß man dann, dass der Rest des Auflaufs (Béchamel, Mozzarella und Lasagneblätter) ohne starke Würzung auskommen kann. Der Rotwein für die Hackfleischmischung muss UNBEDINGT so gut schmecken, dass man ihn auch solo vor dem (bei mir nicht vorhandenen) Kamin schlürfen würde. Merke: Es gibt keinen Kochwein! Ins Essen muss Trinkwein.

Die Béchamelsauce ist oft tricky. Hier setze ich auf viel Muskatnuss, einen leckeren Weißwein und gute Butter! Die Milch nur schluckweise zugeben und deswegen rühren, rühren, rühren!

Zur Schichtarbeit: Wenn man keine Nudelsuppe haben möchte, sollten die Saucen nicht mehr Raum einnehmen als die Nudeln. Also, alle Lagen dünn bestreichen.

Zum Schluss noch eine Frage des Geschmacks. Nimmt man Gratinkäsemischung vom Discounter oder Grana Padano oder Parmigiano? Naja, erlaubt ist ja, was schmeckt. Ich mag Grana Padano am liebsten.

Lasagne ist ein Gute-Laune-Essen. Ich liebe sie.

Apfel-Blätterteig-Rosen

Zur heutigen 40.-„Hochzeit“stag-Feier mit meiner „Gattin“ Elke (wir kennen uns seit 1980 und benehmen uns auch manchmal wie ein altes Ehepaar) gibt es neben Bruschette und Lasagna auch kleine Apfeltörtchen in Rosenform. Und die macht man so:

Ein rechteckiger Blätterteig aus der Kühltheke wird in 6 gleiche Streifen geteilt – von der kurzen Seite aus. Dann werden 2 Äpfel entkernt, von oben nach unten halbiert und jede Hälfte in dünne Scheiben geschnitten. Die Scheiben legt man in eine Schüssel mit bereitgestelltem Zitronenwasser. In der Mikrowelle für 4 Minuten bei 800W etwas vorkochen und abgießen. Dann eine halbe Tasse Gelee oder Marmelade (ich nahm Heidelbeere) für 30 Sekunden in die Mikrowelle und anschließend glattrühren. Jetzt jeden der Blätterteigstreifen mit dem Fruchtaufstrich bepinseln und die Äpfel wie auf dem Foto unten arrangieren. Apfelfreie Seite einklappen, einrollen und in Muffinförmchen setzen.

Die Küchlein mit Zimt-Zucker-Mischung bestreuen, im vorgeheizten Backofen bei 200°C für 30 bis 40 Minuten backen, ggf. nach 30 Minuten mit Alufolie abdecken, damit die Äpfel nicht ankokeln, wie bei mir. 🙂

Sieht hübsch aus und macht sich gut mit Sahne und/oder Eierlikör und/oder Eis.

Wir mochten auch das angekokelte….

Bruschetta

Bruschetta ist einfach und lecker und ist gut vorzubereiten.
Wichtig sind gute Zutaten.

Ich entstrunke 4 feste, aromatische Tomaten, höhle sie aus und schneide sie in kleine Stücke. Wenn man das Kernfleisch nicht rausschneidet, wird das ganze zu flüssig. Zu diesen Tomaten gebe ich einen gehäuften Teelöffel Zucker, einen Teelöffel Salz und einen halben Teelöffel Pfeffer. Dann hacke ich 10 Basilikum-Blätter und 5 Knoblauchzehen und rühre die unter. Olivenöl und Essig drüber (nur das Beste vom Besten!) und kaltstellen.

Ciabatta-Brot kaufe ich beim Bäcker, schneide es in dünne Scheiben und toaste es im Ofen, bis es leicht kross wird. Ich stelle immer alles gesondert auf den Tisch, damit jeder sich sein Bruschetta so zubereiten kann, wie er mag: Die Tomaten, das geröstete Brot, Knoblauchzehen und Olivenöl. Man kann nämlich, bevor man das Brot mit den Tomaten bestreicht, Knoblauch drüber reiben oder es mit Öl beträufeln. Vor dem Servieren gebe ich übrigens die Tomatenmasse noch in ein Sieb, um Restflüssigkeit loszuwerden.

Buon appetito!

Pute in Blätterteig

Halloween naht und da passt ja Pute. Zwei Putenbrüste pfeffern und salzen. Aufschneiden, so dass sie Taschen bilden. Darauf einen Frischkäse (ich hatte Paprika-Chili) und dann klein gewürfeltes Gemüse nach Wahl verteilen. Ich nahm eine kleine, gelbe Paprika, eine feste Tomate (ausgehöhlt!! sonst ist zu viel Flüssigkeit im Spiel) und eine große grüne, entkernte Chilischote. Wieder salzen und pfeffern, andere Gewürze nach Gusto (Knoblauch oder Paprika z.B.), Käse drüber streuen und zuklappen.

Blätterteig ausrollen und die Pute darin verpacken. Ich hatte Platten aus der TK genommen. Urgs, was ein Gezuppel. Ich empfehle den aus der Frischetheke!!! Mit verquirltem Ei einstreichen. mit Kräutern garnieren und ca. 50 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 180°C backen.

Macht schon was her 🙂

Gurken-Möhren-Joghurt-Salat

4 EL griechischer/türkischer Joghurt werden vermengt mit je einem 1/2 TL Salz, Pfeffer, scharfem Paprikapulver. Dazu zwei EL Olivenöl und 1 EL pürierter Knoblauch. Je 4 Stängel Minze und Petersilie hacken, unterrühren. Eine halbe Salatgurke und eine große Karotte hineinhobeln und nett – bei uns mit Radieschen – anrichten.

Es ist ein sehr massiger Salat, aber wegen des Joghurts statt Mayonnaise nicht besonders kalorienreich.

Passte prima zu unserem Döner.

Spiegelei

„Spiegelei“? Hat der sie nicht mehr alle? Das kann doch jeder!

Ja, vielleicht, aber ich mochte meines heute früh so sehr, dass ich das teilen wollte. Und doch vielleicht ein paar Tipps für ein schönes Spiegelei habe.

Als erstes sollte man eine kleine Pfanne besitzen. Ich habe eine beschichtete Pfanne eines bekannten Herstellers mit 18 cm Durchmesser. Die ist ideal für eine Portion (siehe Foto). Und in der Pfanne haftet wirklich NICHTS!

Zweitens: Immer mit guter Butter, ich nehme gesalzene, und bitte nicht geizen. 2TL sind prima. Die auf höchster Stufe schmelzen lassen, dann den Herd auf medium zurückstellen. 2 Eier hineinschlagen, salzen, pfeffern, ggf. Knoblauchgranulat und Petersilie drauf und 5-7 Minuten warten.

Auf das je nach Geschmack (un-)gebutterte Toast gleiten lassen (schöner Moment!) und sich freuen.

Persischer Reis

Heute war ich Pilze sammeln und die aßen wir dann.

Nee, Spaaaaaaß! Kann ja einen Hallimasch nicht von einem Bovisten unterscheiden! Es gab Reis!

Vor vielen, vielen Jahren hatten meine Eltern einmal Besuch von einem exil-persischem Kollegen meines Vaters. Dieser Kollege brachte seine Frau mit, die aber nur englisch sprach. Daher wurde ich gebeten, ihr Tischkumpan zu sein, damit sie sich nicht langweilt. Wir haben uns dann auch sehr gut unterhalten und es ging ein bisschen um Politik, aber vor allem ums Essen! Ihr größter Kummer war, dass ALLE auf der Welt Reis falsch zubereiten (was ich übrigens auch schon von Indern, Chinesen, Kochbeutelverfechtern, Kambodschanern und Dutzenden weiterer Experten gehört hatte). Ich erinnere mich gerne an diesen Abend.

Kürzlich gab es dann im STERN einen Beitrag von Bert Gamerschlag, dem Hausgourmet der Zeitschrift, der sich auch diesem Thema widmete und die persische Art der Reiszubereitung als – wenn ich mich recht erinnere – Königsdisziplin bezeichnete. Meine iranische Tischgenossin hatte noch irgendwas über Kartoffeln und Backofen erzählt, aber ich wusste nicht mehr genau, wie ihr Rezept ging. Also dann: nix wie ran. Gamerschlag finde ich nämlich sowieso ziemlich gut.

Ich nahm zwei Tassen Reis, setzte sie in reichlich gesalzenem Wasser kalt auf und ließ den Reis 5 Minuten kochen. Dann goss ich ihn ab und wusch ihn. Der Topf wurde gesäubert, die Herdplatte auf 1 gestellt. In den Topf dann drei Esslöffel Butter und 1 EL Kurkuma. Zuvor in warmem Wasser eingeweichte Safranfäden (ich nahm eine Dose zu 0,1 Gramm) mit dem Wasser (5 EL) in Schlote gießen, die man in den Reis gedrückt (Kochlöffelstiel oder Finger) hat. Geschirrtuch um Deckel wickeln (der saugt die Kondensflüssigkeit auf, die nicht wieder in den Reis tropfen soll) und alles auf niedrigster Stufe für 45 Minuten quasi vergessen.

Dann gucken, ob es okay aussieht und stürzen. Bei uns misslang das etwas, da die Kruste im Topf verblieb. Ich habe die halt noch rausgekratzt und drüber gegeben. Dann noch Pistazien über den Mount Rice streuen und dann sieht das so aus:

Beim nächsten Mal werden wir wohl einen beschichteten Topf nehmen. Es gibt übrigens ein Video zu dem Sturzversuch (nennt man das bei Reis auch Putsch?), aber das Spektakulärste an diesem Video ist mein enormer Bauch und nicht der Reis. Gegen eine nachgewiesene Spende an Ärzte ohne Grenzen bekommt jeder Spender eine Kopie davon.

Alles in allem aber: Sehr lecker und fein. Nichts für Freunde von Klebreis.
Wir hatten das restliche Lamm- Rendang dazu, das passte alles prima.

نوش جان

Lamm Rendang

Heute mal ein Ausflug nach Malaysia bzw. Indonesien. Ich sah auf TikTok einen Hobbykoch ein indonesisches Rendang zubereiten und ich sabberte. Das sah sooo lecker aus. Ich suchte mir ein Rezept im Internet. Wenn Ihr Beef Rendang googelt, dann findet Ihr es auch auf der Seite rasamalaysia, also ein malaiisches Rezept. Ich habe es halt mit Lamm anstatt Rind gemacht und musste ansonsten nicht viel improvisieren.

Das ist alles drin:

Die interessanten Zutaten dabei sind Tamarindenmus, geröstete Kokosnuss und Galanga (aus der Ingwerfamilie).

Ich hatte etwas Bedenken, dass das Püree aus Ingwer, Galanga und Zitronengras etc. zu fasrig wird und dass man auf den Kaffirblättern rumkauen muss, aber das war nicht der Fall.

Und dann: Die geröstete Kokosnuss hat dermaßen gut gerochen. Aber aufgepasst: Die Verwandlung von unschuldigem Weiß in ein goldiges Braun vollzieht sich schnell.

Das Endergebnis sah ein bisschen trist aus, aber geschmeckt hat es extrem gut. Ich würde das Wasser im Rezept deutlich reduzieren oder durch ein halbes Espressotässchen Würzflüssigkeit ersetzen (Sojasauce in Hühnerbrühe), denn es war ansonsten mit Kokosmilch und angerührter Tamarinde genug Flüssigkeit da.

Wir hatten Reis und Brot dazu.

Man hätte es ja auch netter anrichten können.

Fazit: Zum Nachkochen geeignet.

Nikmati hidangan anda bzw. Silakan dinikmati makanannya!

P.S.: Das Kerisik musste ich selber rösten, das bekam ich nicht fertig. Daher haben wir jetzt einen kleinen Sack getrocknete Kokosnuss. Wenn also jemand Makronen backen möchte 😉

Corona-Car

Liebe Reisende.

Corona nimmt uns wieder in den Würgegriff. Und mein Plan, einen B2-Kurs Spanisch auf den Kanaren zu machen, hat sich wohl endgültig in Luft aufgelöst. Mein fünfwöchiger Urlaub über den gesamten Dezember ist genehmigt und ich sehe mich schon bei Schneeregen und „Last Christmas“-Klängen in meiner Bude versauern. Es ist ja völlig unklar, was ich ab dem 28. November tun darf oder nicht.

Auch in „erlaubte“ Länder will ich nicht mit dem Flieger reisen, weil mir das Schutzkonzept ein sehr löchriges zu sein scheint. Jeder Platz besetzt und zum Essen und Trinken alle fröhlich die Maske ab und schmatzen und rülpsen. Echt…. muss das sein?

Ich fing vor geraumer Zeit schon an, an einem Plan B zu schmieden. Autoreisen durch Europa. Im Winter in den Süden, vielleicht Balkan, im Sommer nächstes Jahr durch Skandinavien. Dafür musste ein Auto her. Zuerst dachte ich an einen Minicamper, dann an einen Geländewagen. Irgendwann war ich so von dem mannigfaltigen Angebot überfordert (und von meiner Unkenntnis, was ich eigentlich wollte), dass das Angebot meines Bruders, mir seinen Toyota zu verkaufen, wie gerufen kam. Der Wagen ist seit seiner Zulassung in Familienbesitz und ich bekam einen Familienpreis.

Ich habe noch keinen Namen. Bis zum Tag der Ummeldung muss ich mir etwas ausdenken.

Jetzt muss ich noch ein bisschen an dem Wagen machen lassen; da er so groß ist, will ich eine Einparkhilfe und, da er für Reisen dienen soll, ein Kühlfach im Kofferraum. Ich fühle mich plötzlich flexibler, was Urlaube angeht. Wenn es denn nicht dazu kommt, dass Köln Sperrgebiet wird. Aber dann kann ich wenigstens z.B. mal um den Fühlinger See kreuzen.

Den Wagen habe ich schon, wegen Corona musste ich aber ewig auf einen Zulassungstermin warten. Immerhin habe ich jetzt einen Ende Oktober und auch schon Wunschkennzeichen und Nummernschilder. Die Versicherung ist auch gebucht und nach Aussage von Menschen, die sich auskennen, sehr günstig.

Noch nicht angemeldet und schon Trophäen an der Wand….

Routen werde ich ab Mitte November überlegen. Vielleicht ans schwarze Meer oder nach Kalabrien. Wer weiß. Ich hoffe, da geht irgendetwas und ich hoffe auch auf Eure virtuelle Begleitung, wenn es so weit ist.

Viele Grüße von Eurem

Entenbrust auf Jamachma

Ich möchte ja nicht behaupten, dass wir Pfirsich Melba heute neu erfunden haben oder das Ratatouille, aber wir hatten ein unüberlegtes, chaotisches Gemüsebett mit Entenbrust, das sehr lecker war.

Eigentlich wollte ich zur Grillbude in Gremberg fahren und dort etwas für das Abendessen besorgen, da wir beide einen ausgefüllten und anstrengenden Tag hatten. Aber ich hatte einen Parkplatz DIREKT vor meiner Haustür ergattert, den gibt man doch nicht für ein paar Pommes weg!!!!

Also spielten wir „Was muss weg?“. Die Kartoffeln. Die Entenbrust. Kartoffeln also spiralisiert, die Entenbrust auf der Hautseite rautiert. Das macht man, damit das Fett besser austreten kann und sich die Brust nicht wölbt. Und dann entstand der Name für das Gericht. „Soll ich noch die grüne Paprika dazuschnibbeln?“ – „Ja, mach mal. Was hältst Du von einer Zwiebel?“ – Ja, mach mal, wenn ich dann noch den Ingwer….“…..

Zusammengefasst: 6 kleine Kartoffeln, 1 grüne Paprika, 1 violette Zwiebel, 2 Karotten, eine gewürfelt, eine durch den Spiralschneider gejagt, 5 halbierte Knoblauchzehen, Fäden von einem daumengroßen Stück Ingwer. Dann eine viertel Tasse Öl mit Salz, Pfeffer, Garam Masala, Königskümmel und Chili verrührt und drüber geträufelt. 40 Minuten im Ofen bei 180°C Ober-/Unterhitze.

Die Ente salzen und pfeffern und auf der karierten Hautseite ohne Zugabe von Öl anbraten, das Hautfett reicht aus! Die Haut muss richtig kross werden. Auch von der anderen Seite gut anbraten, aber innen schadet ein bisschen rosa nicht.

Arrangieren, ggf. garnieren und servieren. „Jetzt essen?“ – „Jamachma!“