Liebe Laos-Leser!
Heute war große Flussfahrt angesagt. Wir bestiegen nach dem Frühstück und kurzer Fahrt mit unserem Van eines der typischen Passagierboote auf dem Mekong, um mehrere Ziele abzuklappern. Aber erst einmal ließen wir uns zwei Stunden nur treiben. Morgens ist es bisher immer sehr diesig und neblig und kurz vor Mittag klart es auf. Dieses Diesige gibt dem Fluss eine geheimnisvolle Atmosphäre.
Unsere erste Station war das Dorf Ban Xang Hai, wo wir dort gebrannten Reiswein und -Schnaps, genannt lao lao, verköstigten und über die Herstellung aufgeklärt wurden. Gerne wird dieses Erzeugnis zusammen mit Schlangen oder Skorpionen in Flaschen abgefüllt. Und gerne hätte ich jedem von Euch ein Fläschchen mitgebracht, aber leider scheint die Einfuhr nach Deutschland nicht gestattet zu sein. Dabei handelt es sich um eine Allroundmedizin. (Buddhisten sollen nämlich nicht trinken, aber wenn es doch Medizin ist….)
Im Dorf gibt es neben den Brennereien auch Webereien. Es werden Schals, Decken, Kleidungsstücke in traditionellem laotischen Stil gewebt. Zudem bekommt man einen Einblick in das traditionelle Dorfleben. Das nun natürlich als Touristenattraktion eine etwas veränderte Tradition hat. Aber trotzdem sehr sehenswert und lehrreich. Und halt traditionell.
Unsere nächste Station war der Elefantenpark Ban Phanom, wo wir eine doch recht lange Zeit… ja, recht lange trifft es… einen Elefantenritt unternahmen. Ehrlich: das ist nicht meine favorisierte Fortbewegungsmethode. Das geht auf den Rücken. Den des Elefanten und den meinen einen. Aber mit den grauen Riesen in den Mekong zu waten und die abschließende Fütterung, das hatte wirklich etwas. Elefanten fühlen sich sehr interessant an und sind sehr zutrauliche Tiere. Mein Elefantenführer hat während des Parcours und der Fütterung übrigens 1726 Fotos gemacht. Wie ich die alle aussortieren soll, ist mir ein Rätsel. Wahrscheinlich bekommt Ihr die beim Diaabend einfach alle zu sehen!
Vom Elefantenpark fuhren wir weiter stromaufwärts zu den Höhlen von Pak Ou, einem Wallfahrtsort mit einer oberen und einer unteren Höhle. In beiden befinden sich sehr viele Buddhas, die entweder zum Neujahrstag oder aus bittstellerischen Gründen dorthin gebracht wurden. Für die obere Höhle waren wieder einige Stufen zu bewältigen. Diese Reise ist kein Urlaub, sie ist ein Boot Camp! 🙂
Wieder stromabwärts besuchten wir erneut Ban Phanom, aber diesmal das Dorf, wo man Papier aus Maulbeerbaumfasern schöpft und auch wieder webt, aber vorrangig mit Seide aus eigener Seidenraupenzucht. Für die Produkte muss man hier einige Kip, das ist die laotische Währung, lassen, denn die Herstellung ist aufwändig und langwierig.
Zum Abschluss fuhren wir von Ban Phanom nach Luang Prabang zurück, um dort den nach Ansicht von Lair schönsten Tempel der Stadt zu besichtigen, den Wat Xieng Thong. Und er ist wirklich sehr schön. Neben dem schon besichtigten Prabang-Buddha und dem Smaragd-Buddha in Bangkok liegt hier der dritte heilige Buddha in einem Schrein, der aber verschlossen ist.
Am Abend hatten wir dann frei. Da ich verkündete, ich wolle mal nach eigenem Tempo den Ort erkunden, beschlossen die Anderen, im Hotel zu bleiben und dort zu essen. Ich hingegen fuhr mit dem Shuttle-TukTuk des Hotels noch einmal nach Luang Prabang, um zu gucken, was neben dem Nachtmarkt dort so los ist.
Nun ja, alles ist sehr schön hergerichtet, mit Lampions und Wimpeln, es gibt viele, viele Restaurants und Nippesläden, aber an sich ist alles sehr touristisch und sehr überlaufen.
Ich aß dann gegenüber des Santi-Stadthotels Spring Rolls und gebratenen Mekong-Fisch, erstand noch eine Flasche Wein und kehrte ins Hotel zurück.Der Fisch war nicht wirklich meins, aber die Frühlingsrollen waren wunderbar und hätten als Hauptmahlzeit auch gereicht.
Morgen werden wir um 9 Uhr früh eingesammelt, fahren noch über einen Markt, um anschließend am Flughafen die Rückreise nach Bangkok anzutreten, wo wir die nächsten drei Tage verbringen werden.
Guads Nächtle und bis bald,
Euer Gerald
P.S.: Des Rätsels Lösung…
P.P.S.: Noch ein Rätsel… Wer findet den Marketingtrick?