Mulligatawny Soup

Ihr Lieben,

wer kennt nicht zumindest den Namen dieser Suppe? Sie stellt den ersten Gang in dem Silvester-Klassiker „Dinner for one“, dem Kurzfilm, in dem Butler James ständig über seine Füße und einen Tigerfellkopf stolpert. Die Suppe selbst ist eher eine britische Kolonialistenerfindung denn ein original indisches Rezept. Es basiert aber wohl auf einer ursprünglich indischen Sauce (handelt es sich hier eigentlich um kulturelle Aneignung?).

Weit in die Zeit zurückgehende Rezepte lassen das Gericht wie eine wässrige Brühe mit Einlage erscheinen. Inzwischen wurde einiges verändert und hinzugefügt, so dass wir jetzt wahrscheinlich eine cremige Hühnersuppe mit Currytouch serviert bekämen, wenn wir sie bestellten. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts können übrigens auch Amerikaner diese Suppe bedenkenlos essen, da der britische Optiker, Hobbymusiker und gefeierte Kochbuchautor seiner Zeit William Kitchiner sein Rezept – welches als Basis für die heutigen Varianten angesehen wird – aus medizinischer Sicht für eben dieses Publikum hat anpassen lassen: „ADAPTED TO THE AMERICAN PUBLIC BY A MEDICAL GENTLEMAN.“

Um mich weiter mit Auguste anzufreunden, bereitete ich diese Suppe wieder (fast) streng nach Rezept aus der Rezeptdatenbank des Zaubertopfes zu. Die Rezepte, über die ich hier übrigens in dieser Rubrik schreibe, sind alle auf der Homepage des Monsieur Cuisine zu finden. Man kann einiges davon auch ohne den Topf nachkochen. Oft wahrscheinlich auch – wie im Falle der vielzitierten Hackbällchen – nicht zum Nachteil des Gerichtes.

Ich habe wirklich KEINE Ahnung, wie eine Mulligatawny-Suppe schmecken sollte, aber diese Kreation hier war ziemlich lecker. Ich muss daher mal resümieren, dass der Topfkauf keinesfalls ein Desaster war. Die einprogrammierten Rezepte sind teilweise überarbeitungsbedürftig. Aber durch die Praxis verstehe ich Auguste immer besser und werde ihn zu meinem Vorteil in meine Küchenarbeit integrieren können.

„The soup looks fine, James. But where the heck is my Sherry?“

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