Ihr Lieben,
alte Knacker wie ich erinnern sich noch an die Fernsehsendung „Bericht aus Bonn“, ich mit den Moderatoren Nowotny und später Lueg. Jeden Freitag kam das. Mein Bericht aus Bonn ist dann halt vom Sonntag und ist auch wenig politisch.
Das Wochenende habe ich dazu genutzt, Papiere zu sortieren (ungelogen geht ein 30cm-Stapel in den Schredder), Wäsche zu waschen, das Gefrierelement abzutauen und all das, was man eben so gerne mag. Sonntag dann beschloss ich, einen kleinen Ausflug zu machen, anstatt die Abstellkammer und die Küchenschränke auszumisten. Nach einem leckeren Omelett gings dann Richtung Bahnhof Deutz, wo ich mich in den ersten Zug mit einem interessanten Nahziel werfen wollte. Das war dann einer Koblenz über Bonn. Und da ich bei dem letzten Treffen der Namibia-Connection schon beschlossen hatte, mich mal ausführlicher umzuschauen, stieg ich da kurzerhand aus.
Über den Münsterplatz, mit einer Stippvisite von Kirchenschiff und Krypta, ging es durch die Altstadtsträßchen über den Marktplatz zum Beethovenhaus. Dort löste ich für den Preis eines Kleinwagens eine Eintrittskarte, um auf den Spuren des ollen Ludwig zu wandeln. Das Haus ist erstaunlich groß, mit einem schönen Hinterhof, aber etwas lieblos eingerichtet. Unspannend museal würde ich das nennen. Interessante Ausstellungsstücke findet man dennoch.
Die gesammelten Eindrücke musste ich dann vor dem historischen Rathaus erst einmal bei einem Bier verarbeiten. Ich gebe es mal zu, es war jetzt keine Spitzenidee, in der Mittagshitze durch Bonn zu latschen, ich war nach zwei Stunden schon völlig hinüber. Dermaßen gestärkt fuhr ich dann mit der Straßenbahn in die Rheinauen.
Die Rheinauen sind wirklich nett. Ich war versucht, mir ein Tretboot zu mieten, aber knapp 10 Euro für eine halbe Stunde war mir dann doch zu üppig. Das muss man dann mal zu viert machen. Ich guckte mir stattdessen den Blindengarten, den japanischen Garten sowie ein paar Skulpturen an. In einem Ausflugsrestaurant stärkte ich mich ein weiteres Mal und fuhr dann wieder nach Hause.
Ein kurzer, netter Ausflug, um die ehemalige Bundeshauptstadt mal besser kennenzulernen. Bonn konnte nach dem Krieg einiges besser als Köln, und das hat sich bis in die Neuzeit gehalten. Natürlich stößt man auch hier nicht ständig kleine Schreie der Verzückung aus, aber es ist ein sehr hübsches Städtchen mit netten Fußgängerzonen, schönen Parks und einer ansprechenden Außengastronomie.
So, allen noch einen schönen Restsonntag und bis denne, gelle? Euer