Spanien 6: Feliz Navidad en Barcelona

Ihr Lieben,

ja, das war ein super Abend gestern, aber heute bin ich irgendwie gar nicht aus den Federn gekommen. Um halb 10 habe ich es geschafft, mich halbwegs zurechtgemacht in den Frühstücksraum zu schleppen. Das Angebot war – das war aber zu erwarten – äußerst übersichtlich: Croissants, Kaffee, Butter, Joghurt und Saft. Finito. Und um Punkt 10 Uhr wurde das Licht ausgeknipst. Gut, dass ich um 9 Uhr 59 noch schnell einen Kaffee gezogen hatte. Und danach legte ich mich einfach wieder hin. Was für ein Luxus, ich sach et euch!

Gegen Mittag zwickte mich dann aber das schlechte Gewissen und ich verließ das Hotel, um ziellos durch die Stadt zu irren. An Weihnachten hat hier ziemlich viel geschlossen, nur wenige Läden sind auf, Museen und andere touristische Einrichtungen sind in der Regel dicht. Da der Palau Güell direkt um die Ecke des Hotels liegt, habe ich mir den wenigstens von außen angesehen. Dann lief ich die Rambla Richtung Meer herunter, bestaunte die Columbus-Statue, lief zu den Anlegern und durch den Hafenweihnachtsmarkt Richtung Parc de Ciutadella. Ein Riesenrad ist die Hauptattraktion des Weihnachtsmarktes, leider standen da zu viele Menschen an, so etwa 50. Eine weitere Attraktion war das Kettenkarussel, das ich gerne für Euch getestet hätte, wirklich!, aber auch hier standen zwei Menschen an, da konnte ich leider, leider nicht so lange warten. Extremst schade! Ansonsten besteht der Markt zu 99% aus Fressbuden. Ich habe allen tapfer widerstanden.

Auf meinem Weg kam ich an der Kirche Sta. Maria del Mar vorbei. Das ist die Kirche, die in dem Buch „Die Kathedrale des Meeres“ von Ildefonso Falcones die Hauptrolle spielt. Ich fand das Buch ziemlich gut! Es gibt sogar eine Eckkneipe gegenüber, die „Bastaix“ heißt, nach den Steineschleppern, die die unbehauenen Brocken vom Steinbruch zur Baustelle brachten, und die in dem Roman eine große Rolle spielen. Leider war die Kirche auch geschlossen.

Durch den Stadtteil Es Born flanierend, gelangte ich zum Parc Ciutadella. Da kann man erstaunlich viel Zeit verbringen. Es gibt viele mehr oder weniger talentierte Musiker, ein paar Straßenkünstler, viele interessante Bauten (wie die Zitadelle der drei Drachen, einen Triumphbogen oder die Cascada Monumental), Seen, Orangenbäume und rasend viele Besucher, die dort lustwandeln, Bötchen fahren, picknicken oder abhängen.

Zurück lief ich durch das Gotische Viertel, an Sta. Maria del Pi und der Kathedrale vorbei und verirrte mich ein bisschen in den Gässchen, die abseits der Touristenzentren wie verschlafen wirkten, aber dennoch ganz tolle Eindrücke lieferten. Wie auch in anderen spanischen Städten, sind viele der Rollläden der heute geschlossenen Geschäfte sehr kunstvoll bemalt, überall kann man Street Art entdecken, und mittendrin immer wieder winzig kleine Bodegas, Churrerias, Kneipen. Es ist ganz wunderbar!

Mein Abendessen nahm ich dann im Hotelrestaurant auf der Terrasse zu mir. Es ist zwar teurer als in einem Restaurant in den Gassen, aber dafür kann man sofort wieder ins Zimmer fallen. Ich hatte Arroz Nero con Mariscos, das war schon arg lecker, und Tarta die Queso Imperial, mit Früchten und Baklava. der war einfach nur WOW! Der Hausrosé schmeckte auch, das war ein schöner Abschluss des Tages.

Ja, und schwups war wieder ein Tag rum, ein halber davon halt mit Verpennen. Draußen war es viel milder geworden, wir hatten 16°C und der Himmel zeigte sich in tiefem Blau mit vereinzelten Wölkchen. Und was ist das eine schöne Stadt! Hier gibt es ja nichts, was irgendwer vermissen würde. Berge drumherum, das Meer vor der Tür, enge Gassen, prächtige Boulevards, Sterneküche und Brötchen auf die Hand. Einzig die wirklich sehr vielen Baustellen trüben den Gesamteindruck ein wenig. Scheint irgendein Großprojekt bzgl. Kanalisation oder Verkabelung zu sein. Also, ich könnte hier leben.

Morgen geht es in die spanische Hauptstadt, ich werde, weil ich eben so merkwürdig gestrickt bin, wieder Stunden zu früh am Flughafen sein; in Madrid komme ich, den Berechnungen des international anerkannten Prof. Pirkheimer zufolge, um etwa 14 Uhr an. Dann muss ich noch das dortige Hostal finden, das auch mitten im Zentrum liegen soll.

Gestern um halb drei Uhr morgens der Bericht, jetzt wieder zu einer zivilen Zeit. Und damit allen eine gute Nacht und hoffentlich bis morgen. Liebe Grüße, Euer

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