Ihr Lieben. Alle schwärmen so von Monschau. Wieso? Weiß nicht, war ja noch nie da. Flugs eine Wanderung drumrum in der App gesucht und mit Rolf und Otto vereinbart, heute dort zu laufen. Die Anfahrt ist natürlich etwas länger, aber wir kamen gut durch. Wir brauchten nur etwas über eine Stunde. Interessant war, dass wir irgendwie mehrmals durch Belgien fuhren, was mir eine SMS meines Telefonanbieters bescherte, ich würde jetzt „belgisch“ telefonieren und auf der Rückfahrt eine SMS der Bundesregierung, dass ich die Corona-Regeln der Bundesrepublik befolgen müsse. Huch.
Das Wetter war leider nicht so gut, wie vor zwei Tagen angekündigt und es war sehr kalt und bedeckt, als wir in Monschau an einem anderen Parkplatz als beabsichtigt anhielten. Wir sind aber inzwischen einigermaßen bewandert in Wanderdingen (hah!, ein Wortspiel!), und so stülpten wir noch Pullover und Schals über. Und dann ging es auch schon los. Beabsichtigt war ein winzig kleines bisschen durch Monschau zu laufen und dann in das Venn (einem Teil des Naturparks Eifel) zu laufen. Hm. Daraus wurde dann nix. Monschau hat uns sooo sehr gefallen, dass wir erst einmal den Ort erkundeten. Und einen Glühwein zu uns nahmen. Und dann hier guckten und da guckten. Und dann von der einen Burg zur anderen Burg(ruine). Irgendwann war klar, dass wir unsere eigentlich geplante Wanderroute nicht mehr machen würden. Meine Wander-App Lissy quäkte auch ständig, wir mögen umkehren, so dass ich sie stumm schaltete.
Ja, wir liefen dann auf gut Glück los, wobei wir manchmal auf „Google Maps“ guckten, ob wir nicht in einer Sackgasse landen. So erkundeten wir einen Teil des Panoramawegs, liefen ein bisschen an der Rur entlang und erklommen ein paar Hügel (meine Sportuhr attestierte mir am Ende des Tages 39! Etagen) und liefen diese natürlich auch wieder herunter. Es gab viele schöne Ausblicke, nette Hütten, plätschernde Bäche, eine Votivtafelkapelle.
Irgendwann waren wir wieder in Monschau und wurden überrascht. Wir hatten eigentlich vermutet, dass es zu Beginn unserer Wanderung brechend voll sein würde. Das war nicht der Fall. Wir waren quasi ein „dreckiges Dutzend“, das seine Runden zog. Aber jetzt war es gut voll. Aber mit viel Ordnungsamt und Polizei und wirklich durchweg gesitteten Menschen. Eine südasiatische Großfamilie fragte uns noch nach unserer Wanderroute, das waren bestimmt 30 Menschen. Wir rieten wegen der Kinder von dem von ihnen geplanten Aufstieg ab (war supersteil!), aber sie trotteten dennoch hoch. Es waren überhaupt sehr viele Asiaten vor Ort unterwegs. Monschau scheint das Neuschwanstein der Eifel zu sein. Russisch und flämisch waren auch oft zu hören.
Leute. Das ist schon zu recht ein Ausflugsziel! Auch bei bedecktem Himmel und kühleren Temperaturen ist Monschau ein Traum. Von oben – wie Rolf in einem Gespräch mit einem Belgier anmerkte – wie eine Märklin-Eisenbahnlandschaft. Otto befand es märchenhaft, als er sich vorstellte, wie es im Schnee aussehen könnte. Wir haben noch in ein paar Kirchen hineingespinxt, die Altstadt erforscht, sehr vielen Anglern zugesehen.
Wieder in Merheim (Rolf war der Fahrer für diesen Tag), haben wir ins mit Heizstrahler auf die Terrasse gesetzt und ein winzig kleines Schlückchen Wein getrunken 🙂 und uns vom ortsansässigen Griechen Essen liefern lassen. Dabei haben wir uns lustige Reiseerlebnisse erzählt und dann noch mit einer App herumgealbert, die Fotos von Personen verändert, indem sie sie jünger macht oder einen Bart wachsen lässt. Das war ein wirklich wunderbarer Tag!