Türkisches Fladenbrot

Ich und mein andauernder Krieg mit der Hefe haben mich heute eine neue Schlacht schlagen lassen. Diesmal versuchte ich mich an einem relativ langwierigen Rezept für türkisches Fladenbrot. Langwierig, weil dieses inklusive Vorbereitung, Ruhe- und Backzeit zweieinhalb Stunden benötigte. Das Ergebnis ist wieder nicht ganz nach meinen Vorstellungen, obwohl ich mich fast sklavisch an das Rezept hielt. Aber es war okay.

Ich bröselte einen Hefewürfel in 250 ml lauwarmes Wasser und fügte einen TL Zucker hinzu. Das verrührte ich und gab es zu 500 gr. 405er-Mehl in welches ich eine Mulde gedrückt hatte. Darauf ein Ei, 2 TL Salz und 50 gr. Butter. Diesen Teig knetete ich 5 Minuten mit den Knethaken meines Handrührgerätes. Es kam ein sehr klebriger Teig heraus, den ich noch ein bisschen weiter mit den Händen walkte.

Nach 40 Minuten Ruhezeit im 40°C-Ofen walkte ich den enorm aufgegangenen Teig erneut durch und sollte ihn dann zu zwei Fladen mit einem Durchmesser von je 25 cm ausrollen. Dabei musste ich ziemlich viel Mehl zusetzen, da der Teig immer noch klebte wie Hulle.

Ich meine schon, der sei ganz schön aufgegangen.

Irgendwie bekam ich dann zwei Fladen hin und ritze nach weiteren 10 Minuten Wartezeit das bekannte Schachbrettmuster ein. Jeden Fladen deckte ich wieder ab, wobei die dann nach 60 weiteren Minuten nicht mehr besonders aufgingen. Ja, sie sackten eher etwas ein. Standen sie jetzt zu kalt?

Naja, mit Milch bestrichen, Sesam und Salz bestreut und bei 180 °C Umluft für 20 Minuten in den vorgeheizten Ofen. Das ist das Ergebnis:

Geschmacklich waren sie okay, kommen aber an das Brot beim Döner-Man bei weitem nicht ran. Die Krume ist viel zu dicht. Rätselhafterweise besonders in der Mitte.

Also: Warum wurden die Brote nicht locker genug? Hätte ich beim zweiten Gehen die Fladen wieder in den Ofen stellen sollen? Oder beim ersten Gehen etwa nicht? Warum war der Teig so klebrig? Kann das an der Hefe liegen oder ist das Verhältnis der Zutaten nicht in Ordnung?

Für Hefetips bin ich der geneigten Leserschaft immer dankbar.

Wolkeneier

Ihr Lieben,

heute wollte ich meine Eierspeisenliste ergänzen und entschied mich für „Wolkeneier“. Die sah ich mal in irgendeinem Social-Media-Beitrag oder in einer Zeitung.

Sie sind sehr einfach zu machen, was ein Pluspunkt ist, und sehen dazu auch noch nett aus, was ein weiterer Pluspunkt ist. Leider sind Geschmack und Konsistenz aber nicht der Brüller.

Zwei Eier werden getrennt, das Eiweiß wird mit etwas Salz zu Schnee geschlagen. Diesen Schnee drapiert man wolkenförmig auf Backpapier, dötscht ein Loch rein und backt es bei 180 °C für ein paar Minuten. Dann holt man die beiden Wolken aus dem Ofen und füllt die Eigelbe in die vorher zurechtgedötschten Löcher. Salzen, pfeffern, sonstwie würzen und weiterbacken, je nach gewünschtem Aggregatzustand der Eigelbe.

Meine sahen dann so aus:

Leider nicht der Hit. Ich werde aber noch eine Variante in der Pfanne mit Deckel ausprobieren, das könnte besser klappen.

Für heute beibt’s bei einem auwEI….

Gefaltete Eier

Auf Tiktok sah ich einen User „gefaltete Eier“ zubereiten. Die sahen so lecker und fluffig aus, dass ich sie nachmachen wollte.

Bei der Recherche stieß ich auf einen STERN-Artikel, der diese Art Frühstücksei 2019 als einen neuen Hype aus Australien anpries. Nun ja, entweder ist dieser Hype an mir vorbeigegangen oder die Redaktion hatte sich hier geirrt.

Nichtsdestotrotz: Es ist eine tolle Art, sein Frühstück zu bereichern.

Für eine Versuchsperson: Man mixt zwei Eier mit Salz und Pfeffer sowie 4cl Schlagsahne kräftig durch (vorzugsweise mit dem Rührgerät, damit es wirklich verquirlt ist) und gießt die Masse in eine sehr heiße, große! und beschichtete sowie gebutterte Pfanne und schiebt immer von der Mitte heraus das Ei nach außen, wobei man den noch flüssigeren Teil des Ganzen mit dem Pfannenwender an die freie Stelle in der Mitte schiebt. Das wiederholt man ein paar Mal, das darf nicht länger als eine Minute dauern, spediert das Produkt auf einen Teller und garniert es nach Belieben. Und man erhält dieses Ergebnis:

Was soll ich sagen? Mein Lieblingsrühreirezept ist gefunden! Damit wird auf jeden Fall noch weiter experimentiert.

Kikeriki!

P.S.: Und weil ich Eier sehr mag, gibt es einen neuen Menüpunkt „Frühstück“, wo ich meine Versuche zu „Oeuf Benedict“ oder pochiertem Ei posten werde. Auch wollte ich schon immer mal ein Wolkenei essen. 🙂

Ich werde wahrscheinlich die Pfannkuchen auch dorthin verschieben.

Marinierte Hühnerhaxen mit Curryreis

Samstag kaufte ich beim Türken neben dem Hackfleisch für das Pastitio auch ein Tütchen voll Hühnerhaxen. Die marinierte ich schon am Samstagabend in

– 1EL (glatt) Knoblauchpaste
– 1EL (glatt) Ingwerpaste
– 3EL Sojasauce
– 2 EL Sesamöl
– 1TL (glatt) Pfeffer
– dem restlichen Zitronengras von Montag und
– einem Schuss Brandy

Die Haxen werden scharf angebraten, eine grob gehackte Zwiebel, drei Knoblauchzehen in Scheiben und ein paar grüne Chilis sowie die Marinade drüber und ab in den vorgeheizten Ofen bei 190°C für 45 Minuten.

Dann den Reiskocher aktivieren. Den gewaschenen Reis mit einer Handvoll Frühlingszwiebel und kleinstgehackter Speisezwiebel (für die Optik eignet sich eine rote, aber ich hatte nur „normale“) in den Topf, 1TL Salz drüber und die 1 1/2-fache Menge Wasser und anschalten. Wenn’s piept, in den Warmhaltemodus schalten.

Vor dem Servieren zwei Esslöffel milden Madras-Curry unter den Reis heben, ein paar Flocken Butter helfen dabei.

Fertisch! Guten Hunger!

Gibt’s das Ofenglas auch in entspiegelt?

Pastitio

Γεια σε όλους!

Heute war zwar zuerst Lasagne angedacht, aber die gibt es ja doch öfter, auch bei Freunden und im Restaurant. Und weil Moussaka mir zu aufwändig ist, habe ich mich für ein Blitz-Pastitio entschieden. Was das Blitz hier bedeutet? Nun, schaut Euch im Internet mal die Fotos von soldatisch exakt arrangierten Makkaroni an: SO soll ein Pastitio aussehen.

Ich habe mal im Jahre 1999 versucht, das entsprechend hinzubekommen. Erinnert Ihr Euch noch, dass ich in dem Jahr mal für ein paar Monate unauffindbar war? Da war ich im Sanatorium. Ich erwähnte – glaube ich – schon an anderer Stelle, dass ich nicht der geduldigste Mensch beim Backen und Kochen bin. Und 300 Makkaroni in Reih und Glied….. neeeeeee! Mein Pastitio sieht nach Blitz aus.

(eigentlich geht das ja sogar noch!) 🙂

Also, mal wieder Hackes nach Gusto anbraten. Ich nahm auf 500 Gramm Lammhackfleisch 1 große gewürfelte Zwiebel, 3 gepresste Knoblauchzehen, 1 rote Chili sowie eine Dose passierte Tomaten. Dann noch 1TL Salz und 1 TL frisch gemahlener Pfeffer und eine gute Portion Rosenpaprika. Wichtig für Pastitio ist, dass auch Zimt (und zwar nicht zu wenig, man kann da ruhig zwei oder drei leicht gehäufte Löffel nehmen!) und auch reichlich Rosmarin ans Fleisch kommt. Wein würde auch nicht schaden, habe ich aber weggelassen, denn die Hackfleischsoße darf nicht zu flüssig sein und die Zeit fürs Einreduzieren fehlte.

Nebenbei bereitet man eine Bechamel-Variante zu. Butter (2EL) anschwitzen und gleichen Anteil Mehl drüberstäuben. Mit Milch – bei mir ca. 300 ml – schussweise so lange auffüllen, bis die Sauce eine dickliche Konsistenz hat. Viel Muskatnuss rein! Salzen, pfeffern, 30 Gramm Parmesan oder Grana Padano und ein Eigelb rein. Und immer rühren, rühren, rühren!

Makkaroni bissfest kochen. Abschütten und mit dem vom Eigelb übriggebliebenen geschlagenen Eiweiß und 30 gr. Parmesan sowie gut Pfeffer vermengen. Und jetzt blitzen: 3/4 der Nudeln völlig anarchisch in die gebutterte Auflaufform schmeißen, das Hack darüber geben und das restliche Viertel der Nudeln wieder drauf. Die Bechamelkomposition darüber und maximalst Käse drauf. Ich nehme gerne Emmentaler. Puristen nehmen natürlich durchweg Kefalotiri. Darauf achten, dass ein paar der anarchistischen Nudeln oben rausgucken, die werden dann dunkelbraun und knusprig und mag das seeeeehr! Heute war ich da zu nachlässig.

30 Minuten bei 180 °C in den Ofen, zum Schluss noch mal 5 Minuten Grill zuschalten.

Καλή όρεξη!

Nur eine traurige verkohlte Nudel – wie konnte ich so nachlässig sein?

Börek – als Frühlingsrolle verkleidet

Iyi akşamlar, Ihr Lieben.

Raita mit Tomate, Kohl und Zwiebeln und mein Rotkohlsalat haben ja auch irgendwie einen türkischen Touch, kommen doch in jede gute Dönertasche Kohl, Tomate, Zwiebel, Joghurt… und dann auch noch „mit extra scharf“.

Daher überlegte ich mir, Börek zu machen. Dabei mag ich Börek sowohl in seiner – ich sag jetzt mal unbeholfen – Lasagneform, aber noch lieber als Sigara Börek, quasi zur Zigarre gerollt. Wer mich aber kennt, weiß, dass ich bei der Weihnachtsbäckerei immer Familienkekse backe (einmal Teig über das gesamt Blech) und für filigrane Küchenarbeiten keine Geduld aufbringe (ich habe heute noch Albträume von den selbstgemachten, handgefalteten Pelmieni für 20 Personen). Daher fiel die Entscheidung für Megaböreks aus.

Man brät eine Hackfleischfüllung seiner Wahl. Ich habe für 500 Gramm Rinderhack erst einmal

– eine Speisezwiebel, kleingewürfelt
– einen Soloknoblauch, noch kleiner gewürfelt
– je eine rote und grüne Chili (entkernt), in feinen Streifen

angebraten, etwas Tomatenmark untergerührt (2 EL) und dann eine kleingewürfelte Paprika dazugegeben. Dann das Hack, das ich so lange briet, bis es „krümelig“ war. Dann eine kleingewürfelte Tomate und Gewürze dazu: 1 TL Salz, 1/2 TL Pfeffer, 1/2 TL Cayennepfeffer, 1 1/2 TL Kreuzkümmel, 2 TL Ras-el-hanout. Dann ganz viel glatte Petersilie (Leute, kauft diese im türkischen Laden oder auf dem Großmarkt!) und eine halbe Hand voll gehackter Minzblätter dazu. Wichtig ist, dass es eine relativ trockene, feste Hackmasse ist! Sonst suppt der Teig durch.

Jetzt kommt doch noch Bastelarbeit: Fertige Yufkateigblätter, je eins mit 3 EL Hackfleischmischung am vorderen Rand füllen, dabei Platz lassen. Denn es wird nach hinten gerollt, wobei die Seiten eingeklappt werden. Diese Wurst wird dann in ein weiteres Yufkablatt gerollt, ebenfalls mit eingeklappten Seiten. Jedes Blatt wird vorher mit nassen Händen kurz gestreichelt, so dass es geschmeidiger wird und besser als Rolle zusammenhält. Hm, ich hoffe, das war verständlich. Sonst müsstet Ihr gegebenenfalls meinen Faltkurs besuchen 🙂

Die Rollen auf mit Backpapier ausgelegtem Backblech schön arrangieren, von oben mit einem gequirlten Ei bestreichen und mit schwarzem Sesam und Kümmel bestreuen. Wie bei den Gewürzen sind aber bei der Deko eigentlich keine Grenzen gesetzt.

Das Arrangement für 20 Minuten in den auf 180 °C vorgeheizten Ofen. Kurz vor Ende (2 oder 3 Minuten) noch einmal auf 200 °C hoch und ab auf den Tisch.

Afiyet olsun!

Rotkohlsalat

Ingredienzen…

Moin!

Die Vermieterin unserer Ferienwohnung in Dithmarschen hat uns zum Abschied zwei prächtige Kohlköpfe aus eigenem Anbau mitgegeben. Heute habe ich schon einmal einen halben Kohl verarbeitet und zwar zu einem scharfen Rotkohlsalat.

Der halbe Kohl wird geputzt, in Würfel geschnitten, dazu kommt eine große weiße Zwiebel in großen Würfeln, ein Soloknoblauch in kleinen Würfeln und eine große scharfe rote Bergchili in winzigen Würfeln. Alles gut miteinander mischen.

Darüber gebe ich eine Vinaigrette aus einem Schnapsglas Olivenöl, einem drittel Schnapsglas Weißweinessig, einem TL Salz, einem TL gemahlenen Pfeffer, 1 TL Zucker und einem TL scharfen Senf. Ein bisschen mit Wasser strecken, gut durchschütteln (ich habe einen Dressingshaker) und mit dem Kohl vermengen. Ziehen lassen. Er wird mit den Tagen immer besser 🙂

Sucuk-Eier

Ihr Lieben. Am Sonntag hatte ich so Lust auf würzig, da gab es Sucuk-Eier- Das ist nichts anderes als Rührei, das über angebratene Sucuk-Scheiben gegossen wird. Aber es schmeckt sehr gut.

Pfanne an, Butter rein. In Längsscheiben geschnittene Sucuk (gerne die mit Knoblauch!) anbraten, Zwiebelwürfel dazu (nehmt die süßliche weiße Sorte). Drei Eier mit etwas Milch und Mineralwasser (je ein Schnapsglas) verquirlen. Da geben wir Pul biber (oder eine halbe kleingehackte frische Chilischote) und Knoblauchpaste (1/2 Teelöffel) hinein und gießen das über die angebratene Wurst. Salzen und Pfeffern und vieeeel glatte Petersilie dazu. Durchrühren und dann eine gewürfelte Tomate hinein.

Irgendwie katapultiert mich das nach Antalya. Afiyet olsun!

Hühnersuppe thailändische Art

Chinesische Nudeln, Champignons, rote Paprika, Chili, Soloknoblauch, Zitrone, Frühlingszwiebeln, Huhn und Kaffirblätter, rote Currypaste, Kokosmilch, Sojasauce, Zitronengras (etwas plattgedrückt) und Ingwer (oder Galgant). Nicht im Bild: 1 l Brühe und Salz und Pfeffer.

Wir hatten Huhn, es war sommerlich, ich hatte einen leichten Fips (Minischnupfen). Was passt zu 1 und 3 besser als eine Hühnersuppe? 😉

Ich esse gerne Tom Kha Gai, da dachte ich, ich imitiere das mal ein bisschen. Wenn da auch in der Regel keine Nudeln drin sind.

Huhn, Paprika, Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und Chili anbraten. 2 bis x Teelöffel Currypaste (je nach Superheldenstatus), 3 Esslöffel Sojasauce und das Zitronengras dazu. Mit der heißen Brühe und der Kokosmilch ablöschen, die Kaffirblätter und einen Spritzer Zitrone rein.

5 Minuten vor dem Servieren die Pilze und die zerbröselten Nudeln hineingeben. Voilà. Wer mag, kann noch Korianderblätter drübergeben. Ich mag nicht 🙂

Das Zitronengras und die Kaffirblätter werden i.d.R. nicht mitgegessen. Bei den großen Ingwer-, Chili- und Knoblauchstücken bleibt das jedem selbst überlassen. Nachwürzen mit Salz, Pfeffer und/oder Chili-Sauce am besten bei Tisch.


ทานให้อร่อย