Verfrühte Auswanderungsvorbereitungen

Ihr Lieben,

heute Morgen wollte man mich überfahren. Der Pickup eines Gartencenters von der Größe eines Elefanten (das Auto, nicht das Gartencenter) raste (!) ungebremst auf den Zebrastreifen zu und nietete mich fast um. Ich konnte mich nur durch einen beherzten Rückwärtssalto in Sicherheit bringen. Der Fahrer hing am Handy. Ich zeterte, er fing an zu diskutieren. Ich hoffe, der fährt nicht mal Mutter und Kind über den Haufen, die nicht so reaktionsschnell sind. Leider habe ich – ich war zu geschockt – mir die Nummer nicht gemerkt. Was für Armlöcher im Straßenverkehr unterwegs sind!

Ansonsten war die letzte Zeit außerordentlich ereignisreich. Ich fange mal mit dem einschneidensten Ereignis an: Mir wird wegen Eigenbedarfs meine Wohnung gekündigt. Das passt nun einmal so gar nicht in meine Lebensplanung, da ich ja ohnehin mit 63 ausziehen wollte. Zudem hatte ich eine neue Duschkabine gekauft, die ich gottseidank noch nicht montiert habe, aber die ich auch nicht mehr zurückgeben kann. Vielleicht richtet es eBay. Auch einen neuen Kühlschrank hatte ich mir gegönnt, ich hoffe, ich kann den mitnehmen und muss den nicht auch für ’n Appel und ’n Ei verscherbeln. Die Ungewissheit, wann ich wo wohne und was das kostet, führte dann auch zwangsweise zur Absage meiner Geburtstagsfeier zum 60. Was soll ich im Bürgerzentrum Poll feiern, wenn ich vielleicht schon in Brühl wohne? Und wenn ich bis April noch nichts gefunden habe, habe ich auch ganz andere Probleme als mein Alter. Gottseidank haben alle mit Verständnis reagiert. Ein paar Freunde hatten schon unstornierbare Flüge und/oder Hotels gebucht, mit denen gehe ich dann einen picheln. Alles eine große, grüne Scheibe. Ich warte noch auf eine Antwort der „Ahl Schull e.V.“ bzgl. meiner Stornierung, die Location hatte ich nämlich schon bezahlt.

Überlegen muss ich, ob ich jetzt schon alles ausmiste und nur noch mit kleinem Gepäck existiere. Was mir, solange ich noch arbeiten muss, eigentlich nicht passt. Ich wollte bis zur Rente auch meine Kunst und meine Möbel um mich rum haben. Vor ziemlich genau 2 Jahren habe ich schon einmal alles gepackt, als die Wohnung durch den Tornado Schäden gelitten hatte und renoviert werden musste. Ich hätte einiges verpackt gelassen, wenn ich die Entwicklung geahnt hätte.

Für letzten Samstag war dann unser Familienkaffeeklatsch terminiert, in Mönchengladbach. Ich brach auch rechtzeitig auf, nachdem ich DB-Seiten, VRS- und Öffi-App konsultiert hatte. Ja, ich käme trotz der eigentlich unnötigen Sperrung des Hauptbahnhofs (übrigens wieder ein Schildbürgerstreich sondergleichen!) ans Ziel, aber leider wurde ich veräppelt. Ab Ehrenfeld ging nichts mehr. Die Züge wurden angezeigt, aber fuhren nicht. Eine viel zu späte Durchsage verriet, wir hätten den Schienenersatzbus zu nehmen. Allein, den fanden wir nicht. Keine Ausschilderung, kein Servicepersonal, kein Nichts. Die Regelbusfahrer wussten auch von nichts. Ich machte kehrt, fluchend wie ein Kesselflicker. Die Bahn ist so ein heruntergekommener Verein geworden!

Angenehme Ereignisse gab es gottseidank auch: ein sehr lustiger Doppelkopfabend, an dem ich haushoch verloren habe, und ein Treffen mit Elke und zweiter Zusammenkunft mit Nora. Elke hat ein fantastisches Rezept für einen Nudel-/Hackauflauf mit Cheddar. Hier mal Bilder:

Es gibt auch seit dem letzten Schnipsel zwei neue Rezepte, Pasta mit Räucherlachs und Krabben und Champignons in Knoblauch-Crème, beides sehr lecker.

Kennt Ihr eigentlich die App „Toogoodtogo“? Da konnte ich letztens eine Tortenplatte von Printen Schmitz ergattern. Die gab es dann Montagmorgen zur Abteilungsbesprechung. Die Konditoreiwaren sind dreimal so teuer, wie die Backwaren der umliegenden Butter- und Mehlverwurster, aber dafür auch zehnmal so lecker! Da steckt echt viel Liebe drin. Und dass die Konditoreien Riese und Printen Schmitz sich an dem Programm beteiligen, finde ich mal eine Erwähnung wert!

Am Montagabend dann hatte ich ein Zoom-Meeting mit meinem Reisebetreuer von den Kapverden, Elber. Da sind wir kurz den Ablauf durchgegangen und haben offene Fragen geklärt. Da ich die Reise nicht stornieren kann, werde ich sie auch antreten; wenn auch meine Stimmung zur Zeit noch etwas getrübt ist. Ich hoffe, ich kann vor Ort abschalten.

Kommendes Wochenende wollte ich eigentlich zu einem Freund nach München, aber dem habe ich abgesagt, weil ich ihm nicht mit meiner schlechten Laune daherkommen will. Auch er hat Verständnis. Ich nehme mir das Wochenende mal die Zeit, Pläne zu erdenken.

So, das war jetzt leider ein etwas gegreinter Schnipsel, aber man muss ja auch mal seinen Unmut loswerden.

Liebe Grüße, Euer

P.S.: Habe ganz vergessen, Euch mein neues Haustier vorzustellen. Kurti, er lebt in meiner Fächerpalme und ist ein Myriopode der Gattung Amplinus, die in Mexiko beheimatet ist. Daher sprechen wir spanisch miteinander.

P.P.S.: Mein neuer Kühlschrank, den ich sehr schön finde:

Von Zähnen und Mäusen

Ihr Lieben,

wenn das so weitergeht, dann komme ich bald nicht mehr durch den TÜV. Mein gerade mal 2 Wochen altes Implantat ist an der Basis zerbröselt und ausgefallen; und dabei habe ich noch nicht einmal gebrannte Mandeln gegessen (alter Insider). Dann hatte ich einen Tag später mein Punkteheft vom Supermarkt voll und konnte so ein Santoku-Messer für nur einen Euro erstehen. Als ich dieses abends spülte, glitt es mir aus der Hand. Ich gebe Euch mal einen Tipp: Nicht reflexartig danach schnappen!! Es war eine Schweinerei sondergleichen und ich habe bis heute Probleme mit der Wunde am Finger. Aber es wird besser.

Ja, und diese beiden Ereignisse haben mir die Lust auf die Lüttichreise genommen, die ich Freitag antreten wollte. Dabei hatte ich mich sehr gefreut, meine „Gartenparty“-People wiederzusehen. Aber essen mit Zahnproblemen (das war unsere Hauptintention für die Reise) und mit dem puckernden Finger? Das Hotel konnte ich noch stornieren, aber die Bahntickets waren perdu.

So saß ich heute bei strömendem Regen in meiner Butze fest und entschied mich, die gewonnene Zeit sinnvoll zu nutzen. Zuerst bereitete ich einen Jahresvorrat an Gemüse-Paste zu und buk im Anschluss Körnerbrote. Beides nicht 100%ig nach den verlinkten Rezepten, aber im Grunde ist es immer sehr ähnlich. Danach räumte ich meinen Kühlschrank auf. Denn ich muss den inzwischen fast monatlich abtauen und habe das satt. In einem Anfall von Wahn kaufte ich mir daher in einer Nacht-und Nebelaktion eine No-Frost-Kombi, die wird am Donnerstag geliefert. Naja, mein alter Schrank hat immerhin ca. 14 oder 15 Jahre durchgehalten.

Da wir schon in der Küche sind: Ich habe letzte Woche auch das erste Mal in meinem Leben Grünkohl gemacht. Natürlich VÖLLIG falsch, wie ich mir von einem halben Dutzend Experten anhören musste. Aber ich fand es megalecker und es wurde von Tag zu Tag besser. Tja, Single-Haushalte haben mehr vom Essen 🙂

Dann habe ich noch ein Coq-au-vin für gestresste Menschen gezaubert. Nicht so lecker, wie die langsam vor sich hinköchelnde Variante, aber dennoch ein adäquater Ersatz, wenn’s schnell gehen soll.

Was ist sonst so passiert? Die Bürgerinitiative (aka liebe Nachbarn) traf sich in Deutz im Brauhaus und beschloss, die Petition gegen Raser vom Netz zu nehmen, da wir erreicht haben, was erreichbar war. Hat auch viel Zeit und Nerven gekostet. Vielleicht haben einige von Euch ja unseren „Abschiedsbrief“ erhalten. Ggf. ist er noch auf der Petitionsseite abrufbar. Wir haben zudem beschlossen, den absolut erfreulichen Kontakt untereinander nicht abreißen zu lassen.

Letztlich fiel mir dann noch auf, dass meine IKEA-Papierschirm-Lampe im Schlafzimmer schon bessere Zeiten gesehen hatte („Schau Dich doch an!“, empörte sie sich) und bestellte eine sog. Puzzle-Lampe. Puh! Ich brauchte heute mehrere Anläufe, um die zusammenzubasteln, das ist iwie nix für mich. Was ich für Flüche kenne, unglaublich! Aber jetzt hängt sie und ist definitiv besser sauber zu halten.

Das Implantat wird übrigens kommenden Dienstag erneuert. Die ganze Zahnchose (inklusive Ersatz der schadhaften Kronen) hat alles in allem über 6.500 Mäuse gekostet, was aber nur 60% von dem ursprünglichen Heil- und Kostenplan ausmachte, da meine Zusatzkasse diesen Plan abgelehnt hatte. Mein Anteil waren dank der Versicherungen „nur“ ca. 1.500 Euro. Blöd nur, dass ich just einen Tag nach Überweisung an meinen Zahnarzt eine Nachforderung für Heizkosten in Höhe von 650 Euro hatte. Große Freude! Aber ich habe bekanntlicherweise seit einem Jahr die neuen Thermostate im Einsatz, das wird nicht noch einmal passieren. Ich hatte nebenbei bemerkt nur geringfügig mehr verbraucht, der Preissprung ist durch die Energiepreisentwicklung bedingt.

So, ich gehe jetzt Museen überfallen, mir geht das Geld sonst aus.

Habt alle einen schönen Restabend und einen tollen Sonntag! Euer

Nee, ich weiß nix über den Louvre-Raub…

Schnipsel: Neue Bekanntschaften

Ihr Lieben,

es ist dringend geboten, mal wieder zu schnipseln. Seit meiner Balkanreise ist doch so einiges passiert. Einiges konntet Ihr schon nachlesen, wie die Fahrt nach Brügge und ein paar neue Rezepte, die ich eingestellt habe.

Am Montag nach meiner Rückkehr aus Brügge hat mich mein wirklich sehr guter Freund Matthias besucht und blieb für zwei Nächte hier. Wir sehen uns vielleicht zweimal im Jahr, schreiben zudem drei- bis viermal (ja, richtig mit Schneckenpost, was ich total klasse finde!) und dennoch gibt es kein Fremdeln. Wir haben uns wunderbar ausgetauscht. Matthias hat mir auch noch selbstgemachte Kirschmarmelade sowie eine typische Wurst aus dem Werra-Meißner-Kreis mitgebracht. Beides sehr lecker.

Apropos lecker. Mein kleiner Bruder hat mich gestern besucht (ja, es wird ein wenig unchronologisch berichtet), um seine neue Freundin vorzustellen, und beide haben am Vormittag noch gebrannte Mandeln gemacht, von denen ich ein großes Glas abbekam. Und wir hatten einen wirklich schönen Nachmittag bei einem von mir improvisiert gebackenen Kürbis-Apfel-Kuchen, von dem ich nicht weiß, ob ich ihn selbst gut fand. Er war zwar saftig, aber doch in der Textur etwas grob. Wichtig aber: Ich mag seine neue Bekanntschaft sehr gut leiden! Hagens, nicht die des Kürbiskuchens. Leider habe ich versäumt, ein Foto zu machen. Vom Kürbiskuchen, nicht von Hagen.

Apropos neue Bekanntschaft: Ich verriet beim Rezept zum KI-erzeugten Ragout, dass ich Nora, die neue Hündin von Elke, kennengelernt habe. Ich war etwas besorgt, ob wir uns gut verstünden. Aber die Sorge war unbegründet. Nora hat sich tadellos benommen und wir haben uns super verstanden. Immer, wenn Elke Rauchzeichen auf dem Balkon zu ihrem Volk schickte, haben Nora und ich versucht… äh… also ich habe versucht, Selfies mit Nora aufzunehmen. Das misslang, denn Nora war viel mehr daran interessiert, mir durchs Gesicht zu schlecken, als einen guten Eindruck zu hinterlassen. Ihr Lieben, ich werde Amy nie vergessen, aber Nora wird auch nicht ihre Nachfolgerin für mich sein, sondern eine neue Bekanntschaft. Und die lässt sich sehr gut an.

Schon länger her ist ein Besuch meinereiner in der Kirche Alt St. Ulrich, wo meine Freundin Ruth mit der singenden Cellistin Daniela Bosenius und der Pianistin Julia Diedrich einen wunderbaren Abend zu den runden Geburtstagen von Kurt Weill (125 Jahre) und Hildegard Knef (100 Jahre) moderierte. Das war wirklich ein toller Abend, zumal der Bogen zwischen beiden Geburtstagskindern mit genial ausgesuchten Texten verknüpft wurde. Markus, falls Du mitliest: Danke für den Sekt in der Pause, das war sehr lieb!

Achja, nach Braunschweig musste ich auch mal wieder. Da war eine wichtige Arbeitsschutzausschusssitzung angesetzt, die wir nicht virtuell abhalten wollten. Ich nutze mal die Gelegenheit, für Braunschweig zu werben, die Stadt hat sehr schöne Ecken! Aber die Bahnreisen waren wieder mal… naja, vielleicht räumt die neue Chefin Evelyn Palla mal auf, sollte sie noch genug Geld nach der Zahlung der Abfindung für Lutz haben. Seufz.

Mit meinen lieben Nachbarn Daniel und Martin war ich auch wieder mal aus. Das war auch ein sehr schöner Abend im Poller Wirtshaus. Die beiden reisen ja auch viel und kamen gerade aus Asien zurück, ich vom Balkan… na, ich habe es schon oft erwähnt, Reisenden geht der Gesprächsstoff ja nie aus.

Eigentlich waren auch Doppelkopfrunden, weiter Nachbarschaftstreffen, Stammtischabende geplant, aber einiges ist krankheitsbedingt ausgefallen. Was aber angesichts meines Terminkalenders jetzt auch kein Beinbruch ist. Ich selbst war letzte Woche zwei Tage außer Gefecht, ich vermutete eine Lebensmittelvergiftung, da ich am Vortag ein abgelaufenes Steak gebraten hatte. Wahrscheinlicher ist aber, dass ich mir einen Infekt abgeholt hatte, der zu der Zeit auch in der Firma rumging.

So, jetzt habt Ihr Euch wieder haufenweise uninteressantes Zeug anlesen müssen, aber da müsst Ihr halt durch. Es sind jetzt noch eine Minireise nach Lüttich geplant, das wäre in zwei Wochen, und der Besuch eines Bekannten in München in vier Wochen. Ich hoffe, wir leshörsehen vorher voneinander. Liebe Grüße, Euer

Ach ja, Feigenchutney habe ich auch noch gemacht.

Kann ich plötzlich zeichnen und malen?

Ihr Lieben,

nein, kann ich natürlich nicht. Aber die KI beschäftigt mich in meiner Freizeit sehr und ich experimentiere viel damit herum. Die Frage, die sich aber stellt: Wem gehören die Ergebnisse, die mittels KI geschaffen werden? Und welchen Stellenwert sollten sie einnehmen? Ich glaube, dass es eine eigene Kunstform sein wird. Nach dem Motto: das kann ja dann jeder. Aber hat man das nicht auch über Mark Rothko gesagt? Oder über John Cage?

Ich habe nette Ergebnisse mit Leonardo AI erzielt, dieses Tool malt einem Barockschinken auf Befehl, Ihr konntet sie teilweise hier schon sehen. Ein paar wenige sind dazugekommen.

Inzwischen beschäftige ich mich damit, mit dem Stift auf Tablet und Handy zu zeichnen. Ich kann gar nicht richtig zeichnen! Aber die KI wandelt das Gekritzel in Bilder um, dann kann ich das Gekritzel anpassen und so Schritt für Schritt wundersame Bilder generieren. Reich würde ich damit aber wahrscheinlich nicht. Plane ich allerdings auch nicht. Hier ein paar Ergüsse:

Ich meine übrigens, man sieht deutlich, womit ich begonnen habe. Wobei der Charme des Simplen ja durchaus auch etwas hat. Daraus folgt: Ein bisschen Übung ist schon vonnöten. Vorhin habe ich mir eine Zeichnungs-App gekauft, die hat keine KI Funktionen, aber mit der plane ich, Entwürfe weiterzuentwickeln.

Ich halte an dieser Stelle fest, ich bin kein Künstler und mir tun die wirklich begabten Musiker, Schriftsteller und Maler leid. Mit voranschreitender Technik wird es ihnen gehen wie Gustav Hartmann. Sie werden zu Folklore. Ich glaube aber auch, dass Lyrik wie von Mascha Kaleko oder Ernst Jamdl (heute ist sein 100. Geburtstag), Malerei wie von Caravaggio oder Neo Rauch, Musik wie von Bach oder Penderecki niemals von KI imitiert werden können.

Und da ich schon dabei bin, zu schreiben, noch kurz die Geschehnisse der letzten Tage. Es gab Sonntag ein Familientreffen in Grevenbroich, mit lecker Konditorkuchen, aber leider kein Selfie davon. Außerdem habe ich mich Dienstag und Mittwoch mit Nachbarn zum Feierabendsnack getroffen, hier auch keine Fotos verfügbar. Auf der Arbeit ist es gespenstisch ruhig und ab heute habe ich auch noch Urlaub! Daher lesen wir uns ab Montag wieder, wenn ich aus Barcelona schreibe. Wieder einmal.

Liebe Grüße, ich wünsche alles Gute, Euer

Hier noch ein paar andere AI-Erzeugnisse meiner einer:

Gerry und die KI

Ihr Lieben,

KI ist ja derzeit ein großes Thema, letztlich musste ich sogar zusammenfassen, wie ich KI in meiner Abteilung nutze bzw. nutzen würde. Es ist nicht so, dass ich KI verteufele, aber sie hält in vielen Dingen nicht meinen Erwartungen stand. Texte erkennt man in der Regel sofort als KI-generiert. Wobei es bei weniger wortgewandten Menschen ja durchaus eine Unterstützung sein kann. Niemals aber sollte man sich komplett darauf verlassen, wie unlängst ein Anwalt am Arbeitsgericht Köln erfahren musste, der wegen seines KI-Schriftverkehrs mit dem Gericht ermahnt wurde. Die KI hatte falsche Entscheidungen erfunden und der Anwalt scheiterte kläglich. Oh, ein Wortspiel.

Bei der Bildgenerierung dagegen hatte ich die letzten Abende und Wochenenden viel Spaß. Hier eine Auswahl meiner Ergüsse:

Wie steht Ihr zu KI? Lasst es mich doch bitte mithilfe oder ohne Hilfe von KI wissen. 🙂

Vivaldi meets Butterkekse

Ihr Lieben,

wenn ich einmal in Rente bin, dann schreibe ich ein seeehr dickes Buch über mein Arbeitsleben. Leider muss ich mich bis dahin relativ geschlossen halten. Aber satirische Sendungen wie Stromberg oder Büro, Büro treffen nicht im Entferntesten auf meine Realität. Wollt Ihr exklusiv vorab etwas hören, dann sprecht mich einfach auf den Tag des Sommerfestes an. Womit wir schon mittendrin sind im heutigen „Schnipsel“. Denn wir hatten Sommerfest. Und Betriebsversammlung. Und ein Seminar. Und eine Möbellieferung. Und einen Caterer, einen Getränkelieferanten und Fremdpersonal. Alles an einem Tag. Am späten Nachmittag raffte ich mich auf und ging relativ lustlos mal schauen. Naja, ich verrate mal was positives über die Firma: Es gibt auch sehr nette Kolleg:innen, daher war’s dann am Ende des Tages doch sehr nett. Fotos gibt es allerdings keine.

Am Freitag fuhr ich mal wieder nach Neuss; auf der Hinfahrt lief zwar nix wie geplant, aber ich konnte mit ungeplanten (i.e. verspäteten anderen Zügen) über Umwege so fahren, dass ich sogar 10 Minuten zu früh in Neuss war. Amy leidet sehr unter der Hitze. Yep, auch wenn es nicht mehr ganz so heiß ist, hechelt die Arme um ihr Leben. Wir bestellten uns etwas beim Griechen, manchmal habe ich einen unsäglichen Hype auf etwas (in dem Fall halt Gyros), der wird dann auch durch Essen befriedigt, das jetzt nicht soooo der Knaller war. Aber es war wie immer schön, außer dass ich schon um halb 10 zurückfahren musste, weil ich sonst mit einem ätzenden Schienenersatzverkehr hätte fahren müssen. Um mal Rosenstolz zu zitieren: Ich sag Dir NEIN! Amy war nicht zu einem Selfie zu überreden, aber ein Foto durfte ich machen:

Am Samstag war Kultur angesagt. Schon vor einiger Zeit entdeckte ich ein Plakat, das ein Treffen von Vivaldi und Piazzolla in der Kirche St. Gereon versprach: Die 8 Jahreszeiten. Petra, ihr Mann Matthias und ich erstanden Karten. Das war dann auch okay. Erstens ist die Kirche sehr schön, dann mag ich auch Vivaldi gerne und Piazzolla noch viel lieber hören. Leider kamen Ensemble und Kirchenakustik nicht wirklich zusammen, so dass das perlig-aufregende Vivaldis und das hingebungsvoll-dramatische Piazzollas nicht zur Geltung kamen. Zudem haben mir einige Arrangements nicht besonders gefallen. Gegen Ende machte die Combo dann mit der Milonga del Ángel, Adiós Nonino und dem Libertango noch Punkte. Vor und nach dem Konzert waren wir im Brauhaus um die Ecke, dem „Hähnche“. Super Service, gutes Essen! Mit einem Tisch auf der kleinen Außen-Terrasse wirklich ein guter Laden!

Sonntag durfte ich dann faulenzen, bzw. nur Dinge tun, die mir Freude bereiten. So trödelte ich viel rum, buchte für anstehende Reisen noch Tickets, musizierte ein bisschen und buk Kekse. Die Mürbeteigtörtchen letztens waren so gut angekommen, dass ich aus dem gleichen Teig Plätzchen machte. Drei Sorten: mit gesalzenen Cashews, Schokolinsen und mit Rumrosinen. Die Wohnung duftet!

Ansonsten habe ich mich die Woche viel mit Papierkram beschäftigt. Meine Zahnzusatzversicherung erkannte große Teile der ersten Teilrechnung nicht an, die KVB schuldete mir Taxigeld, Rewe hat an der Kasse meine Boni nicht berechnet (übrigens das einzige „Problem“, das binnen zwei Stunden nach nur zwei Mails (!!!) gelöst war – bin schwer beeindruckt vom Kundendienst!), mein Telefontarif musste umgestellt werden, Pakete wurden falsch zugestellt und und und. War das eigentlich immer schon so viel? Ach ja, und einen Roulette-Gutschein von Eurowings habe ich noch eingelöst. Es geht schon wieder nach Barcelona. Naja, Rolf freut sich vielleicht :-). Ab 4. August bin ich 4 Nächte dort.

Ich wünsche allen noch einen entspannten und krümelmonsterkeksigen Abend! Euer

P..S.: Die Salzcashewkekse lassen sich hervorragend über Vanilleeis zerbröseln und das schmeckt traumhaft!

Ein Wochenende zwischen Quesadilla und Erdbeertartelette

Ihr Lieben,

kaum aus Berlin zurück (auf der Rückreise ging natürlich auch nicht alles glatt, aber die Probleme hielten sich in Grenzen) ging es auch schon weiter mit Reisen. Naja, die erste führte mich Freitag zum Rheinauhafen, das ist jetzt nicht sooo weit. Dort traf ich mich mit Monika, Jasmina, Rolf und Otto beim Mexikaner. Leider mussten wir bei schwülem Wetter im unklimatisierten Inneren sitzen, da die Terrasse nicht reservierbar ist, und diese natürlich bei dem Wetter überrannt war und schon ein halbes Dutzend Gruppen auf der Warteliste standen. Und nein, man konnte nicht drinnen sitzen bleiben und trotzdem auf die Warteliste. Okay.

Mexikanisch ist nicht die schlechteste aller Küchen, aber man hatte sich hier auf Nachos, Tortillas und Quesadillas spezialisiert, alles mit reichlich Koriander und schwarzer Bohnenpaste. Wurscht, dann eben einen Salat mit Rinderstreifen genommen. War dann ganz in Ordnung. Immerhin gab es einen hochwertigen Grauburgunder. Nach dem Essen sind wir dann aber in den benachbarten Biergarten umgezogen, der allerdings nur Getränke (und kein Essen) im Self-Service anbietet. Insgesamt war das ein sehr netter Abend, auf dem Spaziergang heim konnte ich von der Südbrücke aus ein paar schöne Stadtpanoramen knipsen.

Samstag dann musste ich einigermaßen früh raus, ich war mit Ike, Erika und Udo in Ahrweiler zum Mittagessen im Hof eines bekannten Weinguts verabredet. Und da die Strecken von Bonn und Remagen nach Ahrweiler immer noch nicht wieder hergestellt wurden, musste ich großzügig planen. Was stimmt eigentlich nicht mit den Verantwortlichen? Wie kann man Jahre nach der Flut die Eifel noch nicht wieder vernünftig an den ÖPNV angebunden haben? Als wären die Menschen, die dort leben, nicht schon genug gestraft. Das müsste eigentlich erste Priorität haben!

Hin habe ich es einigermaßen gut geschafft, nur eine Viertelstunde Verspätung. Zu meiner Überraschung saß Ike schon am Marktplatz, wo wir uns ein Bierchen gönnten, bevor wir ins Restaurant aufbrachen, wo Erika und Udo uns auf dem Weg einholten. Es war ein sehr schöner, sehr langer und genussreicher Nachmittag, fast bis wir den Tisch ohnehin hätten räumen müssen. Die Bad-Münstereifler blieben über Nacht, ich fuhr nach Köln zurück.

Was für ein Akt das wieder war. Der Schienenersatzverkehr fuhr nicht da ab, wo es mir angezeigt wurde, daher lief ich 15 Minuten zum Bahnhof, wo gerade einer wegfuhr. Mir zuckte schon wieder der Kamm. Ich stellte mich als Anhalter auf die Straße, ohne mir etwas zu versprechen. Aber, oh Wunder, nach zwei Minuten hielt schon ein junger Mann, der mich sogar bis zum Bahnhof nach Remagen brachte, obwohl es für ihn ein kleiner Umweg war. Danke noch einmal, Finn! Das fand ich super von Dir! Ich erwischte sogar den ursprünglich geplanten Zug, nur dass der dann nicht losfuhr. Man warte auf einen anzukoppelnden anderen Zugteil. Naja, mit 45 Minuten Verspätung war ich dann in Deutz.

Den Sonntag verbrachte ich dann mit Papierkram, Aufräumen, Waschen und Backen. Ich hatte Donnerstag nach dem Büro Erdbeeren gekauft, die ich in einer Bowle verwursten wollte, hatte aber keinen Sekt mehr im Haus. Ich! Keinen Sekt! Na, die Bowle gibt es heute Abend und am Nachmittag buk ich kleine Tartelettes, die ich dann mit Erdbeer-Crème füllte. Die gibt es dann auch morgen im Büro.

Also, so könnte gerne jedes Wochenende verlaufen (abgesehen vom Nahverkehr), schön entspannt, liebe Menschen treffen, genießen.

Liebe Grüße, Euer

Happy Pride allen Teilnehmenden!

In der Pfingstnachtsbäckerei

Ihr Lieben,

ich muss mal wieder rumschnipseln. Denn es gab inzwischen so einige Treffen und Ereignisse. Beruflich habe ich neue Möbellieferanten kennengelernt, da mussten eine Kollegin und ich mal im Showroom vorbeischauen. Wir haben ja schon ein hohes Budget für Bürostühle (der Rücken soll geliebkost werden), aber nach oben gibt es wirklich kaum Grenzen. Naja, vierstellig muss jetzt nicht sein, aber man sollte sich auch nicht über Rückenschmerzen wundern, wenn man sich für Zuhause das Modell Rükkgrådløs eines Möbelgiganten für 99 Euro leistet.

Wir haben in Poll einen schwul-lesbischen Stammtisch, ich schrieb bestimmt schon einmal darüber. Der soll theoretisch jeden ersten Dienstag im Monat sein, nur muss sich irgendwer um die Tischreservierung kümmern. Problem ist, dass manchmal zehn Personen zusagen und dann 30 kommen, oder 15 zusagen und dann nur fünf kommen. Es ist eine etwas unzuverlässige Bande. Daher kümmert sich niemand gerne darum. Für mich zusätzlich ein Problem: ich bin wegen meines Weggangs von Meta gar nicht mehr in der entsprechenden WhatsApp-Gruppe. H. oder D. informieren mich dann, ob Stammtisch ist. Diesen Dienstag war keiner, aber ich traf mich dann dennoch mit H. und seinem Mann A., meinen lieben Nachbarn drei Straßen weiter, und F. vom Stammtisch stieß auch noch zu uns. Wir hatten einen schönen lauen Sommerabend in der Rheinlust. Schöner Ort für meinen 60. vielleicht?

Doppelkopftermine sind schwer zu finden, wie eigentlich fast alle Termine. Nachdem wir in einer der zwei Gruppen, in denen ich aus Termingründen übrigens kaum noch spiele, wieder erfolglos gefühlte 100 Daten geprüft hatten, schlug ich P. und A. vor, doch dann, weil wir drei ja konnten (für DOKO werden vier gebraucht!), einfach stattdessen mal essen zu gehen. So landeten wir Freitag in einem österreichischen Restaurant, dessen Preise teilweise dem Alpengipfel-Niveau nahe kamen. Aber es war aus meiner Sicht auch alles ziemlich gut. Das Schnitzel war nahezu perfekt, der Wein („Wiener Gemischter Satz“) super.

Am Samstag kam dann unsere Kaffeeklatschrunde zu mir, inklusive aller Nichten und Neffen. Da musste ich natürlich auffahren, Teile der Verwandtschaft zeigen bekanntermaßen einen großen Appetit. Ich bereitete am Donnerstag schon Pudding vor und pappte wieder eine Pfirsich-Joghurt-Torte zusammen, Samstag baute ich dann Tarteletts mit Pudding und Roter Grütze und buk noch Mandelschnitten, das Rezept leicht variiert. Das war ein sehr schöner Nachmittag! Den Rest des Pfingstwochenendes habe ich, fast schäme ich mich, nur herumgefaulenzt. Und das mit der Scham war schamlos gelogen!

Eigentlich wäre ich Samstag noch auf eine Grillparty gegangen, aber das Wetter ließ das nicht zu, so lud der Gastgeber verständlicherweise wieder aus. Die Gruppe wechselte in ein Restaurant in Porz, da klinkte ich mich dann aber wegen leichter Erschöpfungserscheinungen aus.

Dienstag musste ich zum Zahnarzt, 3D-Röntgenaufnahmen machen, um zu sehen, ob die Behandlung wie geplant weiter fortgeführt werden kann. Zu meiner großen Freude zeigten die Aufnahmen, dass zwar sehr dicht an das Kieferknochenende herangebohrt wurde, es aber scheinbar immer noch eine Deckungsschicht gibt und nach Plan vorgegangen werden könnte. „Die Entscheidung liegt bei Ihnen…!“. Da ich inzwischen beschwerdefrei bin, habe ich zugestimmt.

Abends dann traf sich unsere Kulturtruppe, diesmal aber tatsächlich mit einem kleinen Kulturteil und in Minimalbesetzung. Ruth hatte einen anstrengenden Tag und so war ich mit Monika alleine unterwegs. Wir besuchten die artothek, wo zur Zeit die Ausstellung „Objects in the Mirror“ läuft. Ich war noch nie in der artothek. Eigentlich kann man da Gemälde gegen Gebühr ausleihen und die Wände seiner Firma so mit wechselnder Kunst ausstatten, andererseits ist die artothek Teil der städtischen Museen. Bisschen verwirrend. Eintritt ist auf jeden Fall immer frei und – nach einem Blick in die Ausstellungskataloge vor Ort – oft mit überraschend interessanten Ausstellungen verbunden. Die „Objects“ waren jetzt sehr überschaubar, die Fotografien haben uns gut gefallen, die Gemälde trafen unseren Geschmack nicht so; mir blieb auch verschlossen, was sie aussagen sollten/wollten. Aber Newslettereintrag ist erfolgt, ich war nicht zum letzten Mal dort. Übrigens muss man klingeln und ist möglicherweise alleine dort. Nicht das Schlimmste, was einem widerfahren kann.

Anschließend stürmten wir das Brauhaus Peters, das unglaublich gut besucht war. Wenn man genau hinhörte: Alles Touristen! Wir hatten ja eigentlich einen Dreiertisch angefragt, und so konnten wir nicht nein sagen, als gefragt wurde, ob sich eine Touristin zu uns setzten könne. Sie war kanadische Dozentin für Wirtschaft an einer neuseeländischen Schule und in Raucher- und Toilettenpausen haben wir nett geplaudert (neinneinnein, ich rauche immer noch nicht!). Sie hat kürzlich fast die gleiche Mekong-Reise wie ich gemacht. Leute, Ihr könnt sagen, was Ihr wollt, aber Reisende sind nett zueinander und kommen immer gut ins Gespräch. Der Köbes hingegen war sehr ungnädig mit mir und entsprach seiner ihm historisch und touristisch auferlegten Rolle nahezu bilderbuchhaft. Wir trennten uns dennoch mit Rückenschlag und einem Lächeln. Monika genoss diese Fopperei auf meine Kosten übrigens sehr!

Morgen muss ich beruflich mal wieder nach Braunschweig, ein Kollege fährt mit, da macht das abends zumindest alles ein bisschen mehr Spaß. Ein Tisch beim Inder ist reserviert. Nächstes Wochenende geht es spontan nach Alicante. Wieso, erzähle ich dann sehr bald. Hab halt nicht mehr alle Sparren im Gebälk. Darauf am Donnerstag schon nach Bukarest, ich muss mich noch ein bisschen schlau machen, was sowohl da wie auch dort abgeht. 🙂

Liebe Grüße, bis bald, Euer

P.S.: Spargelzeit, ich machte mal wieder eine Quiche am Pfingstmontag. Aber diesmal mit Schinken, Hefeteig und etwas anderer Ei-Masse. Yummie!

Die Leiden des alten Gerry

Ihr Lieben,

ich hätte diesen Schnipsel auch „Die Angst des Gerrys vor dem Zahnarzt“ nennen können. Die Literatur hält ja viele Möglichkeiten solcher Anspielungen bereit. „Der alte Mann und der Schmerz“.

Vor Ärzten habe ich keine Angst (außer Zahnärzten, man denke an den Film „Der Marathon-Mann“), aber ich kann mit ihnen nicht umgehen. Mein zahnärztlicher Eingriff hatte leider Konsequenzen. Die neu eingesetzten Implantatbasen haben wahlweise einen Nerv getroffen oder eine Entzündung hervorgerufen. Das ist ein Risiko bei einem solchen Eingriff, über das ich auch aufgeklärt wurde. Ich hatte nach zwei, drei Tagen nur dumpfen Pochens plötzlich heftige Schmerzattacken bis in die Stirn. Mein linkes Auge tränte ununterbrochen und ich dachte, jeden Moment ploppt mein Augapfel aus der Höhle. Es war schrecklich.

Ich rief Montag in der Frühe die Zahnarztpraxis an, wo ich jetzt hingehen solle. Man sagte mir, der HNO sei die richtige Anlaufstelle. Dort berichtete ich von der Zahn-OP, es gab eine kurze Sono, dann ein Rezept für Amoxicilin und Prednisol. AU bis Mittwoch. Ich hatte zwar irgendwie noch Fragen, aber… siehe Absatz 2, Zeile 2.

Auf dem Heimweg war mir schlecht vor Schmerzen. Gottseidank hatte ich ein ganzes Arsenal von Ibuprofen und dergleichen vorrätig. Dienstag wurde es dann mit dem Cortison und der Antibiose besser, aber Mittwoch, natürlich nachmittags, als die Praxis schon geschlossen hatte, hatte ich einen derben Rückfall. Ich konnte das linke Auge gar nicht mehr offen halten, fast schwallartig schossen Tränen raus, in der Stirnhöhle fand eine illegale Techno-Party statt.

Ich wurde Donnerstag wieder beim HNO vorstellig. Kurze Sono. Überweisung CT, Medikamente aufgestockt, AU verlängert. Der Nächste bitte. Ich hätte Fragen gehabt. U.a., wo ich denn jetzt einen kurzfristigen CT-Termin herbekommen sollte? Ich lief in das radiologische Zentrum gegenüber. Ja, aha, dringend, soso, Schmerzen, sieh an… dann gerne Dienstag früh. Die Kasse lässt grüßen? Ehrlich, ich bin ohne Termin raus, habe drei andere Praxen angerufen, bin dann wieder reumütig reingelaufen und habe den Termin in 6 (!) Tagen bestätigt. Wofür CT? Ausschluss Trigeminusbeteiligung und Sinusitis, glaube ich verstanden zu haben. Hm.

Wahrscheinlich wird sich alles irgendwie wieder einpendeln, aber ich würde mich wohler fühlen, wenn die behandelnden Ärzte mich auch mal als ratlos wahrnehmen würden. Wer jetzt sagt, ich solle halt Fragen stellen… Ja, wenn ich wüsste, welche Fragen ich stellen kann und soll, wäre ich ein gutbezahlter Schamane. Soll das Implantat wieder raus, heilt das von selbst zu, kann das chronisch werden, hängt es überhaupt zusammen?

Na, ich will mich nicht beklagen (und habe es dennoch gerade getan), immerhin gibt es die gesetzliche Versicherung, auch wenn diese eine zweiter Klasse ist (als freiwillig Versicherter, ohne die die gesetzlichen Kassen gar nicht mehr zurecht kämen). Dazu noch die irrwitzige Geschichte, dass mein Zahnarzt mir Ibu 600 verschrieben hatte, für die ich 5 Euro Rezeptgebühr zahlen musste, 20 Stück, 12.000 Einheiten also. Für 30 Tabletten 400er, freiverkäuflicher Ibu (insg. 12.000 Einheiten) zahlt man etwa 2 Euro 50. Aber ich war zu sehr mit meiner ausgeflippten linken Gesichtshälfte beschäftigt, um darüber nachzudenken.

Wie geht es weiter. Ich hoffe, das CT (wieso sagen alle inkl. mir eigentlich „das CT“, wenn es doch DIE Tomographie ist?) zeigt nur eine temporäre, wenn auch blöde Entzündung. Ich hoffe, dass beim Fädenziehen am Mittwoch wieder alles okay ist. Ich hoffe, dass die Behandlung dann einfach fortgesetzt werden kann. Und ich hoffe, dass ich mir zukünftig dreimal den Sinn solcher Maßnahmen überlege. Mit fast 60 kann man ja auch mal auf ein paar Zähne verzichten.

P.S.: Zur Vorgeschichte ist anzumerken, dass ich innerhalb von zwei Jahren zwei Zähne gezogen bekam, bei Nr. 27 brach die Wurzel im Kiefer (ZA: „Nicht zu retten!“), Nr. 26 brach vertikal einfach einmal durch (ZA: „Wieder nicht zu retten!“). Und nein, ich war weder an einer Wirtshausschlägerei beteiligt, noch bin ich cracksüchtig. Wieso passiert wo etwas? Diese Frage stellte ich dann. Antwort: „Das kann man so gar nicht sagen…“

P.P.S.: Eine Selfie meiner Mundhöhle als Vorschaubild wollte ich Euch ersparen, daher das Hauptessen dieser Woche. Rechts kauen war nämlich problemlos, daher gab es reichlich gefülltes Gemüse, hat für 3 Tage gereicht.