Rumgeschnipsel

Ihr Lieben,

diesmal gab es wirklich Geschnipsel, und das nicht nur in der Küche. Aber fangen wir mal mit etwas erfreulichem an: Am vergangenen Sonntag war Konfirmation meines 3. Neffen, da wollte ich natürlich unbedingt hin. Am Abend vorher kaufte ich mir auch brav ein IC-Ticket und morgens um 8 bimmelte es das erste Mal: „Ihr Zug fährt von einem anderen Gleis!“. Naja, kann ich mit leben. 10 Minuten später: „Geringfügige Verspätung!“. Ehrlich, wenn man um 11 Uhr in Duisburg an einer Kirche sein soll… Ich nahm kurzerhand einen Mietwagen. Ich hasse die Deutsche Bahn!!! Vorteil: Stressfrei war ich in 45 Minuten an der Kirche.

Der Gottesdienst war sehr schön, die Kirche hat eine sympathische Pfarrerin. Zudem habe ich seit langer Zeit mal wieder andere Teile der Familie gesehen, Cousin mit Familie und die Ex-Schwägerin z.B. Der Neffe hatte sich übrigens von allen u.a. Geld für eine Luxus-Eismaschine gewünscht, die hat er dann von mir bekommen. Nicht ganz uneigennützig, ich verspreche mir jetzt ständig selbstgemachtes Eis bei unseren Treffen! Zum Essen konnte ich wegen einer Magenverstimmung dann leider nicht mitkommen. Schade.

Drei Tage vorher war ich noch mit der Kulturtruppe in der Kleinen Glocke, wo wir darüber sprachen, welches Museum wir eigentlich hätten besuchen können, um unserem Namen gerecht zu werden. Dafür brauchten wir dann auch geschlagene zwei Minuten. Nun, Essen und Trinken sind ja auch irgendwie Kultur. Bratwurst und Bratkartoffeln insbesondere. Das war ein sehr netter Abend!

Am Mittwoch dann der Tag des Schreckens. Ich weiß nicht, ob ich mal erwähnte, dass ich im Oberkiefer zwei Zähne verloren hatte, weil bei einem die Wurzel im Kiefer gebrochen war. Yep! Und nein, ich war an keiner Wirtshausschlägerei beteiligt. Der andere, benachbarte Zahn brach kurz darauf auf meiner Harzreise einfach mal senkrecht durch und war laut Doc Dens auch nicht mehr zu retten. Ich entschied mich für zwei Implantate. Das führte zu einem Praxiswechsel, weil meine Zusatzversicherung den Kostenvoranschlag der bisherigen Praxis nicht vollständig akzeptierte. Das machte es für mich nicht angenehmer, da nun ein mir unvertrauter Zahnreißer die Arbeit übernehmen sollte.

Zuvor hatte ich meine erste Zahnreinigung in der neuen Praxis. Das war in zweierlei Hinsicht eine positive Erfahrung, denn erstens war sie 45 Euro preiswerter (was bei meiner Zusatzversicherung egal ist, sie zahlen unbegrenzt für Zahnreinigung) und zweitens, die Zahnhygienikerin ist aus Honduras und in Spanien aufgewachsen, ich habe also noch ein bisschen Konversationskurs dabei. Die Implantatvorbereitung war dann unangenehm, aber deutlich harmloser, als ich mir in meinen wilden Träumen zusammenfantasiert habe. Und ich hatte auch nur zwei Tage lang leichte Schmerzen. Blöd sind wirklich nur die Nähte, die zwei Wochen drinbleiben und sich wie Taue anfühlen.

Während meiner Krankschreibung habe ich dann meine Septemberreise grob durchgeplant (Feintuning kommt dann kurz vorher). Das war ganz schön anstrengend. Am ersten Tag hatte ich alle Flüge vornotiert, am zweiten die Hotels gebucht. Dann zurück zu den Flügen, schwupps, war der von Chișinău nach Belgrad schon wieder weg. Mist. Anderen Tag gewählt, alle Hotels wieder angepasst. Es ist jetzt keine preiswerte (geschweige denn eine öko-freundliche) Reise. Aber ich habe immer mit Aufgabegepäck, keine Flüge mitten in der Nacht, anständige Fluglinien (bei den Bewertungen zu z.B. flyone stellten sich mir die Nackenhaare auf!), die Hotels immer mit Kühlschrank und Schreibtisch, immer zentral gelegen. Man kann die Reise also auch deutlich preiswerter planen. Eine Geschäftsidee: eine Fluglinie, die die Städte auf dem Balkan sinnvoll verbindet, damit man nicht dauernd über Wien oder Bukarest fliegen muss!

Gebucht habe ich zudem Barcelona (inkl. einer Konzertkarte) Ende Mai, Bukarest im Juni und Brügge Anfang Oktober. Und mittendrin ist ja auch noch eine Berlinreise geplant. Aber wie soll Michael Palin (von den Monty Pythons) gesagt haben: “Wenn dich einmal das Reisefieber packt, gibt es kein bekanntes Heilmittel, und ich bin gerne bis zum Ende meines Lebens daran erkrankt.”

Gestern war ich dann noch bei meinen Lieblingsneusserinnen! Amy kann ja leider nicht mehr so, daher bin ich jetzt außer der Reihe wieder nach Neuss gefahren. Damit ich nicht erneut eine nächtliche Odyssee durchleben muss, haben wir uns auf den Nachmittag geeinigt. Zudem war ja abends ESC, den wollte ich – obwohl die Vorentscheide mich haben schuddern lassen – nicht verpassen. Das war ein schöner Nachmittag und die ESC-Party abends (mit mir als einzigem Gast) war dann auch ganz unterhaltsam. Die teils gruseligen Songs habe ich mir dabei mit Erdbeerbowle schön getrunken.

Heute bin ich dann leider mit starkem Druck hinter der Stirn aufgewacht. Die Erkältung hat sich unerlaubterweise ausgebreitet. Naja, das Wetter ist gerade mau, ich kann mit bestem Gewissen auf dem Sofa liegen und leiden, wie es nur echte Männer zu tun vermögen.

Alles Liebe, bis Barcelona vielleicht, Euer

P.S.: Seit langer Zeit habe ich übrigens in der letzten Woche mal wieder für meine Futterecke gekocht: Gefüllter Chicorée und Spargel-Auflauf. Beides konnte man essen.

Feiertag, Frühlingsfest, Freunde, Familie

Ihr Lieben,

eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, nicht mehr als 25 gesellschaftliche Termine pro Woche wahrzunehmen, aber manchmal knubbelt es sich ein wenig. So auch letzte Woche. Ich nehme es vorweg: Wie wunderbar!

Am Ostersonntag hatte ich ein paar Freunde zum Mittagessen eingeladen, daher war ich den ganzen Samstag mit Kochen, Patissieren und Putzen beschäftigt. Als Vorspeisen gab es Dillcreme, Lachscreme und Tomatenaufstrich, dazu Brot sowie einen einfachen Salat mit Vinaigrette, als Hauptspeise Kalbsbraten (das Rezept von einer Metzgerei im Internet abgekupfert, er gelang wunderbar!) mit Kartoffelgratin und Ofengemüse und als Nachspeisen Schokomousse und Mangojoghurt. Die Gäste brachten Eierlikör, Osterlämmer und Apfeltorte vom Konditor mit, so waren wir nachher alle ziemlich vollgestopft. Das Mittagessen ging von 12 bis 23 Uhr. Ein Wermutstropfen: das Auto eines Paares wurde abgeschleppt. Ich wünschte, das Ordnungsamt wäre mal so eifrig auf unserer Raserallee!

Den Ostermontag brauchte ich zur Reha (es gingen 22 Flaschen Wein und Sekt über den Tisch) und Aufräumen. Am Mittwoch wollte sich das Kulturtrüppchen dann am späten Nachmittag zum Ehrenfelder Frühlingsfest treffen. Ja, Hustepiepen! Es zog sich zu, gewitterte, hagelte und wolkenbruchte. Wir überlegten, zu verschieben, einigten uns dann aber darauf, uns in der Stadt zu Tapas und Getränken im Lichtenberg zu treffen. Das war dann auch gut so, hatten wir doch viel Spaß.

Für den Freitag dann hatte ich mir ein Abendessen mit Mitgliedern der Namibia-Reisegruppe in den Kalender eingetragen, allein war eigentlich seitens der Anderen der Samstag geplant. Oooops. Und Samstag stand bei mir schon ein weiteres Frühlingsfest im Kalender. Wir trafen uns dann nur zu dritt am Freitag und die anderen dann doch am Samstag. Beim Italiener zerschmetterte ich ein bisschen Inventar, aber ansonsten auch das ein wunderbarer Abend, den wir in einer Bar ausklingen ließen.

Der Sonntag war dann der Familie gewidmet. Ich quälte mich mit dem ÖPNV Richtung Mönchengladbach, mein Bruder Oliver pickte mich dann aber auf einem Bahnhof unterwegs auf, weil mir drohte, einen Anschlussbus zu verpassen. Das Treffen vor Ort war etwas kurz, aber dennoch nett. Hagen hatte Far breton gemacht und Streuselkuchen zugekauft. Die Nichten mussten allerdings Punkt irgendwann wieder bei der Mutter sein, da gab es kein Pardon. Aber nicht schlimm, in zwei Wochen ist Konfirmation, da sehen wir uns alle in Duisburg wieder.

Ach, der Samstag. Tja, der fiel dann in gegenseitiger Absprache kurzfristig aus, aber ein Tag Erholung war dann auch sehr schön. Ich habe auch absolut nichts und sogar noch weniger getan. Wobei Konfusius ja mal treffend bemerkte, das Nichtstun eine spirituell mächtige Herausforderung ist.

Ich wünsche allen noch einen schönen Sonntagabend und vielleicht sehen wir uns ja ab Donnerstag in Sarajevo! Liebe Grüße, Euer

P.S.: Das Vorschaubild ist übrigens ein Wandtattoo aus dem Lichtenberg, ich mag den Spruch sehr. Genieße den Tag, gehe aus, triff Dich!

Ein Samstag in Poll

Die Rasenmähsaison im Veedel wird heute von Herrn Ingo M. eröffnet. Es schließen sich an: Peter F., Heinz R., Dietmar G., Liese P. und viele weitere Helden des gepflegten Grüns. Der Wettkampf beginnt um 8 Uhr und findet gegen 13 Uhr ein vorläufiges Ende, da das Kartoffelpüree kalt zu werden droht.

Der Wettbewerb wird ab 15 Uhr fortgesetzt, das Feld führen Helge S., Branislaw Z., Berenice L. und Gunther M. an. Es sind noch verbilligte Karten für Tribünenplätze erhältlich. Die Preisverleihung für den langweiligsten Rasen ist für 19 Uhr angesetzt.

Um 16:30 Uhr durchdringt ein ganz anderes Geräusch die Kakophonie aus Benzin-, Elektro- und Handrasenmähern. Nanu? Ist da eins der Geräte defekt? Ich schaue aus dem Fenster und sehe Tabea D. mit einer Kettensäge durch die Gärten des Hofes laufen.

Sie wird doch wohl nicht jetzt Grünschnitt machen wollen? Aber nein, sie läuft schreiend auf ihren Nachbarn Jochen K. zu, den Besitzer des AMG unter den Mähern. Aber was macht sie denn da? Ach herrjeh. Seine Schreie mischen sich mit ihren, Blut, ich schaue entsetzt weg. Der Rest ist Schweigen. Die Preisverleihung fällt aus.

Partymaus ist schon lange vorbei

Ihr Lieben!

In letzter Zeit war es etwas trubelig, insbesondere in der Firma, da wir dort massive Ausfälle in der Abteilung hatten, daher hatte ich die ganze Zeit eigentlich absolutes Faulenzenbedürfnis. Mit Faulenzen war aber insbesondere gegen Ende der Woche und am Wochenende nix. Donnerstag hatten wir Treffen der Bürgerinitiative beim Italiener (hach, ist das schön, wenn man Völlerei als politische Arbeit verbrämen kann 😉) und Freitag habe ich Kuchen und vegane Muffins gebacken sowie eine Joghurt-Torte mit Orangen und Pfirsichen kreiert. Alles für den Geburtstag von Luis, der am Samstag groß gefeiert werden sollte. Die Küche sah übrigens aus wie ein Schlachtfeld, weil ich alle drei fast gleichzeitig gemacht habe. Der erste Pudding war dann auch angebrannt.

Der Geburtstag konnte dann bei schönstem Wetter und Barbecue auf einer Terrasse in Lövenich stattfinden. Es waren sehr viele Menschen da, die Musik war bis zum Anschlag aufgedreht. Eigentlich war es sehr nett, ich hätte viel Spanisch üben können, aber Ihr wisst ja, der Gerry hat es nicht mehr so mit Menschenmengen und Lautstärke. Naja, hatte ich noch nie so wirklich. Aber ich habe drei Stunden ausgehalten und mich gut unterhalten.

Ludwig und Geraldo – da war es noch beschaulich… 🙂

Am Sonntag dann war Familientreffen angesagt, diesmal wieder bei den älteren Neffen in Grevenbroich. Samstag erinnerte mich einer davon, dass ich ja für den Kuchen verantwortlich zeichnete. Ach herrjeh, das hatte ich vollkommen vergessen. Und wieder einen Abend in der Backstube, nachdem ich selbst aus dem Kühlschrank Mehlreste rausgeputzt hatte??? Ich lief schnell zum Supermarkt und kaufte Törtchen und Schaumküsse. Ich werde es beim nächsten Treffen wieder gut machen! Und wir hatten auch so Spaß, zumal es von den Jungs noch einen selbstgemachten Kirschstreusel gab. Die Nichten waren diesmal dann auch dabei.

Das traditionelle Familienselfie haben wir leider verpennt. 😞

Die erweiterte Doppelkopfrunde (d.h. mit Partnern) hat es am Wochenende geschafft, sich auf einen Termin für einen Kurztrip nach Brügge zu einigen. Da wollten wir schon seit Jahren hin, dann kam Corona dazwischen, dann sind wir zwischenzeitlich in Ägypten gelandet… Langer Rede kurzer Sinn: Ein Wochenende im Oktober wird’s. Hotel ist schon gebucht.

Das Bild von Brügge ist wohl aus der Steinzeit. Weiß Gott, wann ich das aufgenommen habe…

Morgen geht es mal wieder nach Braunschweig, da begrüße ich Dienstag einen neuen Mitarbeiter und gucke mich auch so mal wieder um. Und darauf die Woche geht es ab zum Ballermann! Yeah! Naja, fast.

Liebe Grüße, Euer

Poller Geschichten

Ihr Herzepüffchen,

das war eine sehr schöne Woche. Die Chefs waren außer Haus!; sie sind natürlich die besten Chefs der Welt, aber es tut auch mal gut, einfach so seinen Aufgaben ohne lästige Störungen nachkommen zu können. Dann hatte ich ein paar freie Abende, da konnte ich mal wieder ein bisschen aufräumen, gedanklich, wie auch in realiter.

Ein Highlight der Woche sollte am Donnerstag der Besuch unserer kleinen Kulturtruppe in einem neuen Restaurant werden. Das bei uns beliebte vietnamesische Restaurant Cyclo hatte seine Pforten geschlossen und die Räume einem thailändischen Nudelhaus übergeben. Unsere Erwartungen waren hoch, sie wurden leider dementsprechend überdurchschnittlich enttäuscht. Wenn auf der Karte steht, dass man auf Wunsch alles ohne Koriander zubereitet und es dann dennoch in der Suppe schwimmt, das ist schon schade. Dann gibt es weder Wein, noch Cocktails. Und preiswert ist es auch nicht. Und die Einrichtung soll vielleicht Minimalismus vortäuschen, aber sie schafft es nur in die Kategorie Tristesse. Hervorzuheben ist alleine die Freundlichkeit im Service.

Nach dem Essen wollten wir in einer der in der Nähe befindlichen Bars noch einen Absacker nehmen. Leider waren alle im Karnevalskoma und geschlossen. Wir gingen in eine Cocktailbar am Heumarkt. „Nur trinken? Dann nur diesen Tisch!“. Der Laden war fast leer, muss man dazu sagen. Wir quetschten uns in eine Ecke. Die Karten klebten, der Tisch klebte. Wir brauchten keine Worte; wie ein einzelliger Organismus erhoben wir uns und strebten die Weltherrsch…. äh…. und gingen weiter. Wir fanden eine sehr nette Bar, mit Sesseln und ebenfalls leer. Leider waren die Cocktails eher Fruchtsäfte und der Sekt hatte keine Kohlensäure. Das junge Ding von der Bar beschied mir, das müsse so sein und presste mir die Flasche ins Gesicht. „Sehen Sie: Sekt!“. Puh! Aber am Wichtigsten war, dass ich einen schönen Abend mit Monika und Ruth hatte.

Samstag besuchte mich dann Elke. Ich habe Entenbrüste gemacht, dazu gab es Gratin und Salat. Die Sauce hatte ich von einer früheren Gelegenheit aufgetaut und ein bisschen mit Thymian und Rotwein aufgepeppt. Alles war superlecker, nur die Entenbrüste waren leider fast furztrocken. Sie waren soooo riesig, da habe ich die Ofengarzeit aber dann doch zu lange angesetzt. Geschmeckt hat’s dennoch. Das Gratin war nicht wirklich ein Gratin, aber ich habe was neues ausprobiert und die Milch-Sahne-Mischung vorher mit Knoblauch, Rosmarin, Muskatnuss und Lorbeerblättern aufgekocht. Das ist der Bringer!

Meine Vermieterin heißt Ute, sie ist aber inzwischen auch liebe Nachbarin, die Raserinitiative unterstützende und gute Freundin geworden. Neben der Initiative verabreden wir uns auch mal so lose und diesmal war ich Sonntag bei ihr und ihrem Mann zu einem Nachmittagsschwatz. Es gab seeehr leckeres Essen, guten Wein, edle Brände und wir haben uns gerade völlig verquatscht. Die beiden sind ein ganz tolles Paar und – auch Petra, Andreas, Uwe, Dirk samt Partner*innen seien genannt – eines der wenigen guten Ergebnisse des Ärgers mit Rasern hier in Köln Poll ist ihre Bekanntschaft. Ich habe mich aus der Initiative übrigens ein bisschen zurückgezogen und das tut auch gut.

Das ist jetzt natürlich für Euch kein so spannender Bericht. Aber ich hoffe, Ihr habt auch gute Freunde, Nachbarn, Bekannte. Ich bin sehr dankbar dafür. Und das sollte man ab und zu auch einfach mal sein.

Mit Elke fahre ich am Dienstag nach Den Haag, wir bleiben bis Donnerstag dort, um ihren 39. Geburtstag zu feiern und wir freuen uns schon sehr. Und wir uns über Eure Begleitung! Euer

P.S.: Ich hatte ja mal eine Rubrik „Snacks“. Ich habe eigentlich einen neuen Kandidaten: Den Mikrowellen-Tassenkuchen. Was für ein Reinfall, was für eine eklige Pampe. Das war das Lowlight der Woche!

Das Wahlwochenende

Ihr Lieben,

die letzte Woche war wieder gut was los. Ich war beim Hautscreening, alles okay, habe in der Praxis aber noch einen kleinen OP-Termin für mich störende Hauterhebungen ausgemacht. Und nein, ich meine nicht meinen Bauch. Stört zwar auch, fällt aber nicht in das Leistungsspektrum meiner dermatologischen Praxis. Wird auf jeden Fall ein ganz schön teurer Spaß.

Donnerstag waren Luis, sein Freund und Luis‘ Neffe aus Perú, Carlos, bei mir, ich hatte tags zuvor eine riesige Portion Gulasch gekocht, die dann aber auch gut wegging. Carlos ist 16, spricht kein Deutsch und sehr wenig Englisch und ist erst seit einer Woche im Land. Leider ist er bereits rassistisch angegangen worden. Es gibt ziemlich viele Arschlöcher in diesem Land.

In Sachen Bürgerinitiative gegen Raser hat sich auch etwas getan. Montag wurden zwei Schranken auf der Schütte-Allee installiert, die am Wochenende die Straße gesperrt halten sollten. Schon vorher gingen Anrufe der Presse ein, die unsere Meinung dazu hören wollten. Wir baten um Zeit, um sich das vor Ort ansehen zu können. Wir waren zu oft zu früh euphorisch. Und auch diesmal wurden wir von der Stadt nicht enttäuscht. Die Schranken wurden versetzt einbetoniert und übertrieben gesagt, man kann da mit einem Tieflader durch.

Noch bevor das Desaster bekannt wurde, lud Dirk aus der Initiative zu einer Schrankenfeier-Grillparty ein; die fand dann trotzdem statt und war sehr nett.

Samstag hatten wir dann morgens einen Vor-Ort-Termin mit dem WDR, da könnt Ihr mich eventuell Montagabend in der Lokalzeit Köln bewundern, und nachmittags habe ich Orangenschnaps gemacht, meine Vorräte gingen zur Neige und außerdem hatte ich noch kiloweise Orangen zu verarbeiten.

Am Sonntag dann nahm ich meine Bürgerpflichten wahr und arbeitete als stellvertretender Schriftführer im Briefwahlzentrum in Deutz. Darüber darf ich natürlich nicht rasend viel erzählen, wir hatten mächtig zu tun, waren aber gottseidank ein sehr gutes Team! Bis 21 Uhr haben wir gezählt, protokolliert und vom Umschlagöffnen (fast 2.000 Stück!) Schwielen an den Fingern gekriegt. Für Leerlaufzeiten muss ich mich aber nächstes Mal besser rüsten. Kaffee und Essen mitnehmen zum Beispiel. Und Doppelkopfkarten. Meinen Nachbarn Daniel habe ich da noch getroffen, da haben wir direkt mal einen Termin für ein Kaltgetränk ausgemacht.

Ansonsten habe ich die Steuererklärung fertiggestellt, einen Kurztrip nach Sarajevo gebucht und endlich Rahmen für meine spanischen Bilder anfertigen lassen. Rahmen und Passepartouts sind dann teurer als die Bilder. Naja.

Nächstes Mal schreibe ich – wenn nicht ein Rezept dazwischenkommt – aus Mailand, da freue ich mich schon drauf, besonders auf die Domdachbesteigung. Klettert Ihr mit rauf? Würde mich freuen! Euer

P.S.: Das Ergebnis der Wahl freut mich jetzt natürlich nicht, wie Ihr Euch denken könnt…

Zürich sehen und nießen?

Ihr Lieben,

letztens kündigte ich noch großartig an, ich reise nach Zürich, um eine schriftliche und telefonische Bekanntschaft auch zu einer visuellen zu machen. Was soll ich sagen? Wenn der Gastgeber Influenza hat, ist ein Besuch nicht wirklich sinnvoll. Da es ein Billigflug war, bei dem ich ja auch noch Steuern und Gebühren erstattet bekomme (NICHT WAHR, EUROWINGS!?), ist der finanzielle Verlust nicht der Rede wert. Wobei Firmen beim Abbuchen immer besonders flink sind, für den Erstattungsantrag habe ich noch nicht einmal eine Eingangsbestätigung erhalten. Als kleine Entschädigung gibt es ein Bild von meiner Reise nach Zürich in 2020.

Schlimmer wog vielmehr, dass ich nach einem sehr schönen Treffen mit unserem „GRS-Stämmchentisch“ am Dienstag auf dem Nachhauseweg zwei E-Mails bekam, die mir beide mitteilten, ich könne jetzt auf meinen Flug nach Zürich und auf meinen Flug nach Mailand einchecken. Häh?? Zürich, ja. Klar. Da habe ich dann tags drauf den oben erwähnten Erstattungsantrag für Gebühren etc. gestellt. Aber Mailand?

Nun, ich hatte ein „Blind Booking“ für das Karnevals-Wochenende geplant und mir wurde Mailand zugewiesen. Ich buchte Hotel, Domeintritt, Hop-on-hop-off-Bus und bezahlte alles. Allein…. ich vertat mich im Datum. Ich buchte den Flug auf das Zürich-Datum statt auf das Karnevalswochenende. Alles andere auf das Karnevalswochenende. Daran merke ich, dass ich etwas gestresst von meiner Arbeit bin. Gut, ich buchte dann einen regulären Flug nach. Für 200 Euro Lehrgeld. Damit ich Hotel, Domeintritt und Fahrkarte nicht verfallen lassen muss (dazu dann in zwei Wochen mehr – wenn nicht wieder irgendeine Reisekatastrophe eintritt, bin ja gerade damit gesegnet).

Um zu verdeutlichen, wie genau man hingucken muss: Unser kleiner Firmen-Lästerclub (nein, nicht wirklich!!! Oder doch?) wollte sich (s.o.) letzte Woche Dienstag auf meinen Vorschlag hin bei einem neuen Thailänder treffen. Was ich nicht prüfte: der hat dienstags Ruhetag. Wer – umhimmelswillen – hat seinen Ruhetag an einem Dienstag?? Wir gingen dann in die „Kleine Glocke“, da waren wir schon öfter. Das ist eine wirklich nette, kleine Gaststätte bei unserer Firma um die Ecke. Und unser Treffen war sehr kurzweilig. In unserer Firma gibt es sehr viel zu lachen, halt so retrospektiv betrachtet. Wenn man den Wutanfall oder den Herzkasper bereits verarbeitet hat. *räusper*

Ich bin ja zum Wahlhelfer ernannt und habe auch schon eine entsprechende Schulung hinter mich gebracht. Mittwoch kamen dann meine Briefwahlunterlagen und ich war versucht, ein kleines Kennzeichen auf den Stimmzettel zu machen, um zu sehen, ob ich meinen eigenen bei der Auszählung bearbeite. Aber dann dachte ich, dass das ein bisschen albern wäre und unterließ es. Die Auszählung ist – wie ja alle wissen – am 23. Februar. Aber meine Stimme ist abgegeben. Übrigens nicht für meine „favorisierte“ Partei (Wahl-O-Mat: 78%), denn es ist eine Splitterpartei ohne Chance auf Einzug in den Bundestag. Daher muss man heutzutage eben taktisch wählen, um ein Rechtsbündnis zu vermeiden. Wir brauchen keine Wiederholung der Geschichte.

In Sachen Raser-Initiative tut sich seitens der Stadt irgendwie dreiviertelherzig etwas. In der Bezirksvertretung hat zwar mal wieder „schwarz-grün“ gegen unsere Interessen gestimmt (hier ging es allerdings mehr um ein Festivalgelände quasi in unseren Vorgärten), aber immerhin schrieb mich die Amtsleiterin der OB’in an, dass kommende Woche eine Schranke zur zeitweisen Sperrung der Raser-Allee installiert werden soll. Bin gespannt. Die Bundes-SPD (warum Scholz???) ist mir gerade nicht recht, aber kommunal sind sie die einzig vernünftige Partei hier. Daher ging ich Freitag mit einigen Nachbarn zum politischen Mettbrötchen-Treffen (auch in veganer Variante), wo ich die MdB Sanae Abdi kennenlernte, die sich mit unserer Initiative mal zusammensetzen will. Sehr sympathische Person. Anschließend ging es mit Mitstreiter*innen der Initiative ins Alt-Poller Wirtshaus, um einen Absacker zu nehmen. Der liebe Mathi vom Team schenkte mir beim Abschied noch eine rote Valentinstulpe, das fand ich supersüß. Sie steht jetzt in meinem Frühlingsstrauß und wurde dort trotz anderer Blütenfarbe herzlich aufgenommen.

Ein weiteres Highlight des Samstags war der Erwerb einer neuen elektrischen Zitruspresse. 300 Watt! Leute, ich habe Tonnen von Orangen binnen kürzester Zeit ausgepresst und Schnaps und Gelee produziert. Und die Ausbeute war gefühlt 30% höher als bei meiner alten 20-Watt-Presse, die auch nach 3 Minuten anfing zu dampfen. Für das Gelee muss ich noch Etiketten malen. Wer braucht welches?

Das unfreiwillig freie Wochenende nutzte ich weiterhin dazu, meine Steuererklärung anzufangen, meine Kabelschubladen aufzuräumen und Bücher auszumisten. Letzteres ist immer besonders herausfordernd. Wenigstens gibt es jetzt öffentliche Bücherschränke, wo man sie hinstellen kann und muss sie nicht mehr unter Tränen ins Altpapier geben.

Die ESC-Sendungen mit Raab habe ich natürlich auch gestreamt. Viel Licht, viel Schatten. Leider war da ja noch kein ESC-Song dabei, manch Künstly hat ja ein bisschen mit der (Cover-)Songauswahl daneben gelegen. Aber ich habe schon heimliche Favoriten. Eigentlich müsste ich mal wieder eine ESC-Party organisieren. Mal gucken…

So, das war es auch schon für diese Woche, heute Abend ziehe ich mir das Quadrell rein (wo ist mein Baldrian?) und dann lasse ich den Abend auf dem Sofa bei Wein und Schoggi (Eierlikör-Eier) ausklingen.

Liebe Grüße, Euer

Gerrys Wochenbuch

Ihr Lieben,

es schnipselte diese Woche wieder gewaltig. Erst trafen sich am Montag einige Mitglieder der Petition gegen Raser bei mir und wir besprachen weitere Schritte: Wer spricht mit wem, wer nervt wen anders. Dazu gab es Pizza von um die Ecke. Mein All-Time-Favourite: Pizza Marinara! Einen Tag später aber gab es schon Änderungen in unseren Planungen, da Uwe herausfand, dass noch diesen Monat nun endlich eine Schranke als Rasersperre installiert werden soll. Wir sind gespannt. Versprechen und versprechen klingen ja sehr ähnlich. Wir sehen übrigens das nächste Unheil dräuen: die Stadt will ein Gelände am Rhein (bei der Südbrücke) für 10 Jahre an einen Eventveranstalter verpachten. Ohne Auflagen. Wenn das wahr wird, haben wir viele weitere Probleme, die keiner braucht.

Am Dienstag war dann „Pink Tuesday“, unser schwul-lesbischer Stammtisch, diesmal im „Zum Boor“ und ziemlich gut besucht. Der Stammtisch war aber auch zweimal ausgefallen, da gab es wohl Sehnsucht seitens des ein oder anderen. War wie immer sehr nett. Nur die Pommes mit Mayo sind mir an dem Abend gar nicht gut bekommen.

Freitag war ich dann bei meinen Lieblingsneusserinnen. Wir haben chinesisches Take-away-food bestellt und viel gequasselt. Wie immer durfte das Selfie mit Amy nicht fehlen. Sie hasst Fotografieren ja, aber da muss sie durch. Wir haben beschlossen, über Elkes Geburtstag nach Den Haag zu fahren, kleiner City-Trip ist ja immer nett und tatsächlich war ich da noch nie. Die Zugfahrt zurück war dann leider eine mittlere Katastrophe, ohne Erläuterungen oder Alternativvorschläge fielen mehrere Züge aus.

Am Sonntagnachmittag dann war große Kunst angesagt. Tanz und lyrische Prosa in der Kölner Synagogengemeinde. Da bin ich mit Monika und Ruth zu verabredet gewesen. Vor der Synagoge ein Blütenmeer und ein großes Plakat zu den Geiseln der Hamas, innen eine Fotowand dazu.

Die Aufführung hatte dann auch einen politischen Grundton. Leider ist es bei doch mit sehr blumiger Sprache (auch wenn alles sprachlich sehr ausgefeilt klingt) durchsetzem Vortrag immer etwas schwierig, durchgehen zu folgen. Dafür war aber der Tänzer umso erstaunlicher. Sehr beweglich und anmutig, dabei dennoch kraftvoll. Insgesamt eine stimmige Performance, aber in Teilen mit mir unklarer Botschaft.

Im Anschluss gab es israelitisches Streetfood im NishNush. Das war dann ein schöner Abschluss eines launigen Sonntagabends.

Sonntag selbst hatte ich beim Morgenkaffee übrigens wohl zu viel Langeweile. Ich habe aus Versehen eine Blindbuchung bei Eurowings für das Karnevalswochenende getätigt. Tja, jetzt bin ich da drei Tage in Mailand. Auch nett.

Nächsten Freitag geht es aber erst einmal für 3 Tage nach Zürich, wo ich eine Internetbekanntschaft besuchen werde. Klingt geheimnisvoll? Na, lasst Euch überraschen. Bis denn, haltet die Rübe hoch, Euer

Herrentorte

Ihr Lieben,

nachdem ich letztes Mal beim Familientreffen der Männer und Jungs aussetzen musste, weil ich einen mysteriösen Infekt hatte, stand auch dieses Treffen wegen meiner Corona-Infektion auf der Kippe. Dabei war ich als Gastgeber dran. Gottseidank war ich dann aber rechtzeitig negativ, so dass ich grünes Licht geben konnte.

Da ich dann doch ein bisschen rumgeschlappt habe und nicht viel einkaufen konnte, verlegte ich das Treffen aber von mir in das Café Uferglück im Wiesenhaus. Leute, der Name alleine ist doch schon zauberhaft! Ich war da auch schon zweimal mit Nachbarn, es ist wirklich nett dort und alles wird mit Liebe zubereitet und schmeckt!

Ich reservierte für 9 Personen, weil ich auch meine zwei Nichten eingeplant hatte, aber meine Ex-Schwägerin war das Corona-Risiko zu groß. Schade, denn ich habe die Nichten seit langer Zeit nicht gesehen. Naja, vielleicht klappt es ja zum Abitur in 9 bis 11 Jahren.

Es war brechend voll! Aber wir hatten einen Tisch in einer ruhigen Ecke. Etwas problematisch war nur die Selbstbedienung, da die Schlange endlos war. Zudem ging der Kuchen in der Auslage zur Neige. Als ich dran war, kaufte ich kurzerhand den Rest auf (was mir Feinde in der Schlange hinter mir eingebracht haben dürfte). Die zweite Runde gab es dann „nur“ Waffeln. Auch hier löste ich mit meiner Großbestellung keine Freude aus, denn das Ende des Waffelteigs wurde nach mir verkündet.

Das war ein sehr schönes Treffen, Kaffee und Kuchen waren sehr lecker! Und man sitzt einfach sehr schön, mit Blick auf den Rhein, der Caféhund wuselt zwischen den Menschen rum, alle hatten gute Laune. Das Wiesenhaus ist definitiv einen Besuch wert.

Morgen geht es wieder in die Fabrik. Yeah. Und das Programm in der Woche ist stramm. Pinker Stammtisch, Treffen der Bürgerinitiative, Besuch bei Elke, Ausflug mit der Kulturtruppe. Davon dann kommende Woche. Allen bis dahin eine gute und schöne Zeit, Euer

Ein (un)ruhmliches Ende?

Ihr Lieben,

es ist ja bekannt, dass ich mich kürzlich von allen Meta-Plattformen, schon etwas länger von X (fka Twitter) und seit Ewigkeiten von TikTok verabschiedet habe, da sich die jeweiligen Anteilseigner von Anstand und Moral verabschiedet haben. Und nicht nur diese, sondern auch ein nicht unerheblicher Anteil der Nutzer dieser Plattformen. Was war ich beschäftigt, Hasskommentare zu löschen und Nutzer zu blockieren. Und der Algorithmus legte mir das auch noch als Interesse aus und spülte noch mehr von unerwünschtem Content in meine Timeline.

Was soll ich sagen? Ich vermisse die guten Aspekte! Ich hatte so viele Gruppen, alleine bei WhatsApp um die 20, bei Facebook um die 40. Wenn ich dort auf diese meine Seite verlinkte, schauten sich Freunde, Verwandte, Bekannte und Fremde die Ergüsse hier an und die Besucherzahlen meiner kleinen Seite stiegen rasant an. Und so wird es den meisten gegangen sein, die den gleichen „weg von Meta et al.“-Weg gewählt haben, aber inzwischen weiß ich von vielen, die ihre Entscheidung rückgängig gemacht haben und dort wieder aktiv sind. Das werde ich nicht tun. Ich bin nun nur noch auf Bluesky präsent. Viele sind zwar von Threads (ebenfalls Metaverse) aus dorthin gewechselt, aber es ist tatsächlich kein adäquater Ersatz, wenn man es aus rein technischer Sicht betrachtet.

Nun, jetzt ist auf Gerrys Welt inzwischen fast tote Hose. Und ich gebe zu, dass ich natürlich auch für Beachtung poste. Ich werde es hier weiterhin machen – auch, wenn es zukünftig wahrscheinlich fast nur für mich sein wird. Aber ich kann ja nicht auf die Trumpjugend schimpfen und den höchstdekorierten Mitgliedern derselben gleichzeitig die Füße küssen. Immerhin beherrscht einer von ihnen schon irritierend gut „an einen Hitlergruß erinnernde Gesten“. Ein bisschen frustrierend fand ich, dass es für viele meiner Bekannten unzumutbar ist, einen anderen Messenger neben WhatsApp zu installieren, um mit mir in Kontakt zu bleiben, es aber als LGBTQIA++(Zuckerberg: „Call them mentally ill!“), Frau (Zuckerberg: „We need more masculinity!“) oder einfach als Mensch (Zuckerberg: „Sort out the weak!“) völlig normal finden, geschmäht und verunglimpft zu werden.

Dass Queere, Ausländer (und da zähle ich in Augen Elon Musks ja auch zu), Frauen, PoC und Antifaschisten (und das sollte ein jeder aufrechte Mensch sein!) noch auf Musks Plattform zwitschern, ist mir auch ein Rätsel. Genauso, wie besagte Gruppen, wie überhaupt jedermann mit einem Funken Moral, nicht Mitglied in einer Partei sein sollten, die sie grundsätzlich verachtet und über kurz oder lang remigriert, in Lager steckt oder zurück an den Herd schickt. Das sind „Meinungen“ von Würdenträgern aus eben jener Partei! Und was von denen in die Welt posaunt wird, geht weit über sagbares hinaus.

Erstaunlicherweise entlarven sich unsere neuen Neofaschisten selbst aber regelmäßig als uninformiert und schlichtweg dumm. Umso erschreckender, dass sie von ihrer Fanbase trotzdem gefeiert werden.

So, genug ausgekotzt. Ich benenne jetzt noch kurz den Rhein in „Vaterlandsfluss“ um, schmeiße ein paar Meme-Coins auf den Markt, zeige ein paar diskussionswürdige Gesten und erzähle Lügen. Wie die, dass Wählern rechtsradikaler Parteien nicht passieren wird, auch wenn sie eigentlich auf der Abschussliste eben jener Partei stehen.

Mit frustrierten Grüßen, Euer

*Vorschaubild: Skulptur „Mira“ im Parc Central von Andorra la Vella von Àngel Calvente; eigene Fotografie.

Schnipselzeit

Ihr Lieben,

diesmal passt „Schnipsel“ wirklich wie das Popöchen auf den Bottich. Und das nicht nur, weil heute der Gurkenhobel meine Fingerspitze geküsst hat. Dazu später. Eine Woche Arbeit liegt hinter mir, es war aber einigermaßen entspannt. Wir hatten zwar Donnerstag eine Stromabtrennung des Gebäudes, aber selbst das ging abgesehen von marginalen Kleinigkeiten gut aus.

Ich habe ein neues Bild im Büro hängen. Es war eine Auftragsarbeit einer Künstlerin auf Instagram, der Kunde ist abgetaucht, und so konnte ich es erwerben. Ich fürchte, es ist bei Banksy abgekupfert, aber das ist nicht schlimm. Ich mag es.

Privat war es auch eine schöne Woche, Montagabend war ich mit Nachbarn aus der Bürgerinitiative essen. Ein Fusion-Kitchen-Asiate, der beachtliche Preise – vor allem für Wein – aufruft. Dafür ist es aber auch hochwertige und leckere Küche. Das kann man dann auch einmal im Jahr machen.

Gestern war dann Elke hier, wieder ohne meine heißgeliebte Amy. Sie ist einfach zu alt für dreieinhalb Etagen, so dass ich sie nur noch sehe, wenn ich nach Neuss fahre. Wir haben einen sehr gesunden Salat gemacht. Davon aber so viel gegessen, dass es auch nicht (bzw. eben doch!) ins Gewicht fällt. Der Schampus war ein Weihnachtsgeschenk. Tja. Ehrlich, ich mag Winzersekt dann doch lieber.

Ansonsten habe ich mehrere Abende damit verbracht, meine Konten bei Meta zu sichten. Also Facebook, Instagram und Threads. Seitdem Mark Zuckerberg in den Hintern der baldwiederpräsidialen Orange gekrochen ist, sondert er einen Schei* nach dem anderen ab. Seine Richtlinien lassen jetzt zu, dass Beleidigungen aller Art gestattet sind, „wenn sie im Kontext stehen“. Die Zusammenarbeit mit Faktencheckern wird eingestellt, Diversitäts- und Queer-Hintergründe aus den Profilen gelöscht. Er wünscht sich wieder mehr „Maskulinität“ in seinem Konzern. Ehrlich, so eine widerliche Kehrtwende in menschenfeindliche Zeiten zurück mochte ich nicht unterstützen. Nachdem ich gesichert hatte, was ich sichern wollte, habe ich die drei Konten gelöscht.

Zu seinem Konzern gehört auch WhatsApp. Da brauche ich ein bisschen Zeit, um Kontakte zu bitten, auf einen anderen Messenger auszuweichen und meinen Fortgang anzukündigen.

Ich werde einige Gruppen auf Facebook schmerzlich vermissen, ich vermisse jetzt schon den zutiefst humanen und aufgeklärten Thriendskreis auf Threads, und ich werde auch Kontakte verlieren, die ich geschätzt habe. Meine neuen Messenger sind ab jetzt Threema und Signal, meine Social-Media-Accounts Mastodon (wenig Aktivität bisher) und Bluesky, wo ich dann gottseidank doch viele Thriends wiederfinden konnte.

Ansonsten werde ich wohl immer tollpatschiger. Ich habe gestern eine Pfanne mit Plastikgriff in den neuen Herd gestellt und Fahrkarten für ein falsches Reisedatum gebucht. Es gibt so Tage, da sollte man es sich ausschließlich mit Pyjama auf der Couch bequem machen und nur lesen und Kekse futtern.

Und aufs Sofa ziehe ich mich jetzt auch zurück. Machts gut und habt noch einen schönen Sonntagabend! Euer

Achja, es hat auch noch geschneit. Und ich mag das nicht. Will Sonne, Wärme, Licht und Meer!