Kann ich plötzlich zeichnen und malen?

Ihr Lieben,

nein, kann ich natürlich nicht. Aber die KI beschäftigt mich in meiner Freizeit sehr und ich experimentiere viel damit herum. Die Frage, die sich aber stellt: Wem gehören die Ergebnisse, die mittels KI geschaffen werden? Und welchen Stellenwert sollten sie einnehmen? Ich glaube, dass es eine eigene Kunstform sein wird. Nach dem Motto: das kann ja dann jeder. Aber hat man das nicht auch über Mark Rothko gesagt? Oder über John Cage?

Ich habe nette Ergebnisse mit Leonardo AI erzielt, dieses Tool malt einem Barockschinken auf Befehl, Ihr konntet sie teilweise hier schon sehen. Ein paar wenige sind dazugekommen.

Inzwischen beschäftige ich mich damit, mit dem Stift auf Tablet und Handy zu zeichnen. Ich kann gar nicht richtig zeichnen! Aber die KI wandelt das Gekritzel in Bilder um, dann kann ich das Gekritzel anpassen und so Schritt für Schritt wundersame Bilder generieren. Reich würde ich damit aber wahrscheinlich nicht. Plane ich allerdings auch nicht. Hier ein paar Ergüsse:

Ich meine übrigens, man sieht deutlich, womit ich begonnen habe. Wobei der Charme des Simplen ja durchaus auch etwas hat. Daraus folgt: Ein bisschen Übung ist schon vonnöten. Vorhin habe ich mir eine Zeichnungs-App gekauft, die hat keine KI Funktionen, aber mit der plane ich, Entwürfe weiterzuentwickeln.

Ich halte an dieser Stelle fest, ich bin kein Künstler und mir tun die wirklich begabten Musiker, Schriftsteller und Maler leid. Mit voranschreitender Technik wird es ihnen gehen wie Gustav Hartmann. Sie werden zu Folklore. Ich glaube aber auch, dass Lyrik wie von Mascha Kaleko oder Ernst Jamdl (heute ist sein 100. Geburtstag), Malerei wie von Caravaggio oder Neo Rauch, Musik wie von Bach oder Penderecki niemals von KI imitiert werden können.

Und da ich schon dabei bin, zu schreiben, noch kurz die Geschehnisse der letzten Tage. Es gab Sonntag ein Familientreffen in Grevenbroich, mit lecker Konditorkuchen, aber leider kein Selfie davon. Außerdem habe ich mich Dienstag und Mittwoch mit Nachbarn zum Feierabendsnack getroffen, hier auch keine Fotos verfügbar. Auf der Arbeit ist es gespenstisch ruhig und ab heute habe ich auch noch Urlaub! Daher lesen wir uns ab Montag wieder, wenn ich aus Barcelona schreibe. Wieder einmal.

Liebe Grüße, ich wünsche alles Gute, Euer

Hier noch ein paar andere AI-Erzeugnisse meiner einer:

Gerry und die KI

Ihr Lieben,

KI ist ja derzeit ein großes Thema, letztlich musste ich sogar zusammenfassen, wie ich KI in meiner Abteilung nutze bzw. nutzen würde. Es ist nicht so, dass ich KI verteufele, aber sie hält in vielen Dingen nicht meinen Erwartungen stand. Texte erkennt man in der Regel sofort als KI-generiert. Wobei es bei weniger wortgewandten Menschen ja durchaus eine Unterstützung sein kann. Niemals aber sollte man sich komplett darauf verlassen, wie unlängst ein Anwalt am Arbeitsgericht Köln erfahren musste, der wegen seines KI-Schriftverkehrs mit dem Gericht ermahnt wurde. Die KI hatte falsche Entscheidungen erfunden und der Anwalt scheiterte kläglich. Oh, ein Wortspiel.

Bei der Bildgenerierung dagegen hatte ich die letzten Abende und Wochenenden viel Spaß. Hier eine Auswahl meiner Ergüsse:

Wie steht Ihr zu KI? Lasst es mich doch bitte mithilfe oder ohne Hilfe von KI wissen. 🙂

Vivaldi meets Butterkekse

Ihr Lieben,

wenn ich einmal in Rente bin, dann schreibe ich ein seeehr dickes Buch über mein Arbeitsleben. Leider muss ich mich bis dahin relativ geschlossen halten. Aber satirische Sendungen wie Stromberg oder Büro, Büro treffen nicht im Entferntesten auf meine Realität. Wollt Ihr exklusiv vorab etwas hören, dann sprecht mich einfach auf den Tag des Sommerfestes an. Womit wir schon mittendrin sind im heutigen „Schnipsel“. Denn wir hatten Sommerfest. Und Betriebsversammlung. Und ein Seminar. Und eine Möbellieferung. Und einen Caterer, einen Getränkelieferanten und Fremdpersonal. Alles an einem Tag. Am späten Nachmittag raffte ich mich auf und ging relativ lustlos mal schauen. Naja, ich verrate mal was positives über die Firma: Es gibt auch sehr nette Kolleg:innen, daher war’s dann am Ende des Tages doch sehr nett. Fotos gibt es allerdings keine.

Am Freitag fuhr ich mal wieder nach Neuss; auf der Hinfahrt lief zwar nix wie geplant, aber ich konnte mit ungeplanten (i.e. verspäteten anderen Zügen) über Umwege so fahren, dass ich sogar 10 Minuten zu früh in Neuss war. Amy leidet sehr unter der Hitze. Yep, auch wenn es nicht mehr ganz so heiß ist, hechelt die Arme um ihr Leben. Wir bestellten uns etwas beim Griechen, manchmal habe ich einen unsäglichen Hype auf etwas (in dem Fall halt Gyros), der wird dann auch durch Essen befriedigt, das jetzt nicht soooo der Knaller war. Aber es war wie immer schön, außer dass ich schon um halb 10 zurückfahren musste, weil ich sonst mit einem ätzenden Schienenersatzverkehr hätte fahren müssen. Um mal Rosenstolz zu zitieren: Ich sag Dir NEIN! Amy war nicht zu einem Selfie zu überreden, aber ein Foto durfte ich machen:

Am Samstag war Kultur angesagt. Schon vor einiger Zeit entdeckte ich ein Plakat, das ein Treffen von Vivaldi und Piazzolla in der Kirche St. Gereon versprach: Die 8 Jahreszeiten. Petra, ihr Mann Matthias und ich erstanden Karten. Das war dann auch okay. Erstens ist die Kirche sehr schön, dann mag ich auch Vivaldi gerne und Piazzolla noch viel lieber hören. Leider kamen Ensemble und Kirchenakustik nicht wirklich zusammen, so dass das perlig-aufregende Vivaldis und das hingebungsvoll-dramatische Piazzollas nicht zur Geltung kamen. Zudem haben mir einige Arrangements nicht besonders gefallen. Gegen Ende machte die Combo dann mit der Milonga del Ángel, Adiós Nonino und dem Libertango noch Punkte. Vor und nach dem Konzert waren wir im Brauhaus um die Ecke, dem „Hähnche“. Super Service, gutes Essen! Mit einem Tisch auf der kleinen Außen-Terrasse wirklich ein guter Laden!

Sonntag durfte ich dann faulenzen, bzw. nur Dinge tun, die mir Freude bereiten. So trödelte ich viel rum, buchte für anstehende Reisen noch Tickets, musizierte ein bisschen und buk Kekse. Die Mürbeteigtörtchen letztens waren so gut angekommen, dass ich aus dem gleichen Teig Plätzchen machte. Drei Sorten: mit gesalzenen Cashews, Schokolinsen und mit Rumrosinen. Die Wohnung duftet!

Ansonsten habe ich mich die Woche viel mit Papierkram beschäftigt. Meine Zahnzusatzversicherung erkannte große Teile der ersten Teilrechnung nicht an, die KVB schuldete mir Taxigeld, Rewe hat an der Kasse meine Boni nicht berechnet (übrigens das einzige „Problem“, das binnen zwei Stunden nach nur zwei Mails (!!!) gelöst war – bin schwer beeindruckt vom Kundendienst!), mein Telefontarif musste umgestellt werden, Pakete wurden falsch zugestellt und und und. War das eigentlich immer schon so viel? Ach ja, und einen Roulette-Gutschein von Eurowings habe ich noch eingelöst. Es geht schon wieder nach Barcelona. Naja, Rolf freut sich vielleicht :-). Ab 4. August bin ich 4 Nächte dort.

Ich wünsche allen noch einen entspannten und krümelmonsterkeksigen Abend! Euer

P..S.: Die Salzcashewkekse lassen sich hervorragend über Vanilleeis zerbröseln und das schmeckt traumhaft!

Ein Wochenende zwischen Quesadilla und Erdbeertartelette

Ihr Lieben,

kaum aus Berlin zurück (auf der Rückreise ging natürlich auch nicht alles glatt, aber die Probleme hielten sich in Grenzen) ging es auch schon weiter mit Reisen. Naja, die erste führte mich Freitag zum Rheinauhafen, das ist jetzt nicht sooo weit. Dort traf ich mich mit Monika, Jasmina, Rolf und Otto beim Mexikaner. Leider mussten wir bei schwülem Wetter im unklimatisierten Inneren sitzen, da die Terrasse nicht reservierbar ist, und diese natürlich bei dem Wetter überrannt war und schon ein halbes Dutzend Gruppen auf der Warteliste standen. Und nein, man konnte nicht drinnen sitzen bleiben und trotzdem auf die Warteliste. Okay.

Mexikanisch ist nicht die schlechteste aller Küchen, aber man hatte sich hier auf Nachos, Tortillas und Quesadillas spezialisiert, alles mit reichlich Koriander und schwarzer Bohnenpaste. Wurscht, dann eben einen Salat mit Rinderstreifen genommen. War dann ganz in Ordnung. Immerhin gab es einen hochwertigen Grauburgunder. Nach dem Essen sind wir dann aber in den benachbarten Biergarten umgezogen, der allerdings nur Getränke (und kein Essen) im Self-Service anbietet. Insgesamt war das ein sehr netter Abend, auf dem Spaziergang heim konnte ich von der Südbrücke aus ein paar schöne Stadtpanoramen knipsen.

Samstag dann musste ich einigermaßen früh raus, ich war mit Ike, Erika und Udo in Ahrweiler zum Mittagessen im Hof eines bekannten Weinguts verabredet. Und da die Strecken von Bonn und Remagen nach Ahrweiler immer noch nicht wieder hergestellt wurden, musste ich großzügig planen. Was stimmt eigentlich nicht mit den Verantwortlichen? Wie kann man Jahre nach der Flut die Eifel noch nicht wieder vernünftig an den ÖPNV angebunden haben? Als wären die Menschen, die dort leben, nicht schon genug gestraft. Das müsste eigentlich erste Priorität haben!

Hin habe ich es einigermaßen gut geschafft, nur eine Viertelstunde Verspätung. Zu meiner Überraschung saß Ike schon am Marktplatz, wo wir uns ein Bierchen gönnten, bevor wir ins Restaurant aufbrachen, wo Erika und Udo uns auf dem Weg einholten. Es war ein sehr schöner, sehr langer und genussreicher Nachmittag, fast bis wir den Tisch ohnehin hätten räumen müssen. Die Bad-Münstereifler blieben über Nacht, ich fuhr nach Köln zurück.

Was für ein Akt das wieder war. Der Schienenersatzverkehr fuhr nicht da ab, wo es mir angezeigt wurde, daher lief ich 15 Minuten zum Bahnhof, wo gerade einer wegfuhr. Mir zuckte schon wieder der Kamm. Ich stellte mich als Anhalter auf die Straße, ohne mir etwas zu versprechen. Aber, oh Wunder, nach zwei Minuten hielt schon ein junger Mann, der mich sogar bis zum Bahnhof nach Remagen brachte, obwohl es für ihn ein kleiner Umweg war. Danke noch einmal, Finn! Das fand ich super von Dir! Ich erwischte sogar den ursprünglich geplanten Zug, nur dass der dann nicht losfuhr. Man warte auf einen anzukoppelnden anderen Zugteil. Naja, mit 45 Minuten Verspätung war ich dann in Deutz.

Den Sonntag verbrachte ich dann mit Papierkram, Aufräumen, Waschen und Backen. Ich hatte Donnerstag nach dem Büro Erdbeeren gekauft, die ich in einer Bowle verwursten wollte, hatte aber keinen Sekt mehr im Haus. Ich! Keinen Sekt! Na, die Bowle gibt es heute Abend und am Nachmittag buk ich kleine Tartelettes, die ich dann mit Erdbeer-Crème füllte. Die gibt es dann auch morgen im Büro.

Also, so könnte gerne jedes Wochenende verlaufen (abgesehen vom Nahverkehr), schön entspannt, liebe Menschen treffen, genießen.

Liebe Grüße, Euer

Happy Pride allen Teilnehmenden!

In der Pfingstnachtsbäckerei

Ihr Lieben,

ich muss mal wieder rumschnipseln. Denn es gab inzwischen so einige Treffen und Ereignisse. Beruflich habe ich neue Möbellieferanten kennengelernt, da mussten eine Kollegin und ich mal im Showroom vorbeischauen. Wir haben ja schon ein hohes Budget für Bürostühle (der Rücken soll geliebkost werden), aber nach oben gibt es wirklich kaum Grenzen. Naja, vierstellig muss jetzt nicht sein, aber man sollte sich auch nicht über Rückenschmerzen wundern, wenn man sich für Zuhause das Modell Rükkgrådløs eines Möbelgiganten für 99 Euro leistet.

Wir haben in Poll einen schwul-lesbischen Stammtisch, ich schrieb bestimmt schon einmal darüber. Der soll theoretisch jeden ersten Dienstag im Monat sein, nur muss sich irgendwer um die Tischreservierung kümmern. Problem ist, dass manchmal zehn Personen zusagen und dann 30 kommen, oder 15 zusagen und dann nur fünf kommen. Es ist eine etwas unzuverlässige Bande. Daher kümmert sich niemand gerne darum. Für mich zusätzlich ein Problem: ich bin wegen meines Weggangs von Meta gar nicht mehr in der entsprechenden WhatsApp-Gruppe. H. oder D. informieren mich dann, ob Stammtisch ist. Diesen Dienstag war keiner, aber ich traf mich dann dennoch mit H. und seinem Mann A., meinen lieben Nachbarn drei Straßen weiter, und F. vom Stammtisch stieß auch noch zu uns. Wir hatten einen schönen lauen Sommerabend in der Rheinlust. Schöner Ort für meinen 60. vielleicht?

Doppelkopftermine sind schwer zu finden, wie eigentlich fast alle Termine. Nachdem wir in einer der zwei Gruppen, in denen ich aus Termingründen übrigens kaum noch spiele, wieder erfolglos gefühlte 100 Daten geprüft hatten, schlug ich P. und A. vor, doch dann, weil wir drei ja konnten (für DOKO werden vier gebraucht!), einfach stattdessen mal essen zu gehen. So landeten wir Freitag in einem österreichischen Restaurant, dessen Preise teilweise dem Alpengipfel-Niveau nahe kamen. Aber es war aus meiner Sicht auch alles ziemlich gut. Das Schnitzel war nahezu perfekt, der Wein („Wiener Gemischter Satz“) super.

Am Samstag kam dann unsere Kaffeeklatschrunde zu mir, inklusive aller Nichten und Neffen. Da musste ich natürlich auffahren, Teile der Verwandtschaft zeigen bekanntermaßen einen großen Appetit. Ich bereitete am Donnerstag schon Pudding vor und pappte wieder eine Pfirsich-Joghurt-Torte zusammen, Samstag baute ich dann Tarteletts mit Pudding und Roter Grütze und buk noch Mandelschnitten, das Rezept leicht variiert. Das war ein sehr schöner Nachmittag! Den Rest des Pfingstwochenendes habe ich, fast schäme ich mich, nur herumgefaulenzt. Und das mit der Scham war schamlos gelogen!

Eigentlich wäre ich Samstag noch auf eine Grillparty gegangen, aber das Wetter ließ das nicht zu, so lud der Gastgeber verständlicherweise wieder aus. Die Gruppe wechselte in ein Restaurant in Porz, da klinkte ich mich dann aber wegen leichter Erschöpfungserscheinungen aus.

Dienstag musste ich zum Zahnarzt, 3D-Röntgenaufnahmen machen, um zu sehen, ob die Behandlung wie geplant weiter fortgeführt werden kann. Zu meiner großen Freude zeigten die Aufnahmen, dass zwar sehr dicht an das Kieferknochenende herangebohrt wurde, es aber scheinbar immer noch eine Deckungsschicht gibt und nach Plan vorgegangen werden könnte. „Die Entscheidung liegt bei Ihnen…!“. Da ich inzwischen beschwerdefrei bin, habe ich zugestimmt.

Abends dann traf sich unsere Kulturtruppe, diesmal aber tatsächlich mit einem kleinen Kulturteil und in Minimalbesetzung. Ruth hatte einen anstrengenden Tag und so war ich mit Monika alleine unterwegs. Wir besuchten die artothek, wo zur Zeit die Ausstellung „Objects in the Mirror“ läuft. Ich war noch nie in der artothek. Eigentlich kann man da Gemälde gegen Gebühr ausleihen und die Wände seiner Firma so mit wechselnder Kunst ausstatten, andererseits ist die artothek Teil der städtischen Museen. Bisschen verwirrend. Eintritt ist auf jeden Fall immer frei und – nach einem Blick in die Ausstellungskataloge vor Ort – oft mit überraschend interessanten Ausstellungen verbunden. Die „Objects“ waren jetzt sehr überschaubar, die Fotografien haben uns gut gefallen, die Gemälde trafen unseren Geschmack nicht so; mir blieb auch verschlossen, was sie aussagen sollten/wollten. Aber Newslettereintrag ist erfolgt, ich war nicht zum letzten Mal dort. Übrigens muss man klingeln und ist möglicherweise alleine dort. Nicht das Schlimmste, was einem widerfahren kann.

Anschließend stürmten wir das Brauhaus Peters, das unglaublich gut besucht war. Wenn man genau hinhörte: Alles Touristen! Wir hatten ja eigentlich einen Dreiertisch angefragt, und so konnten wir nicht nein sagen, als gefragt wurde, ob sich eine Touristin zu uns setzten könne. Sie war kanadische Dozentin für Wirtschaft an einer neuseeländischen Schule und in Raucher- und Toilettenpausen haben wir nett geplaudert (neinneinnein, ich rauche immer noch nicht!). Sie hat kürzlich fast die gleiche Mekong-Reise wie ich gemacht. Leute, Ihr könnt sagen, was Ihr wollt, aber Reisende sind nett zueinander und kommen immer gut ins Gespräch. Der Köbes hingegen war sehr ungnädig mit mir und entsprach seiner ihm historisch und touristisch auferlegten Rolle nahezu bilderbuchhaft. Wir trennten uns dennoch mit Rückenschlag und einem Lächeln. Monika genoss diese Fopperei auf meine Kosten übrigens sehr!

Morgen muss ich beruflich mal wieder nach Braunschweig, ein Kollege fährt mit, da macht das abends zumindest alles ein bisschen mehr Spaß. Ein Tisch beim Inder ist reserviert. Nächstes Wochenende geht es spontan nach Alicante. Wieso, erzähle ich dann sehr bald. Hab halt nicht mehr alle Sparren im Gebälk. Darauf am Donnerstag schon nach Bukarest, ich muss mich noch ein bisschen schlau machen, was sowohl da wie auch dort abgeht. 🙂

Liebe Grüße, bis bald, Euer

P.S.: Spargelzeit, ich machte mal wieder eine Quiche am Pfingstmontag. Aber diesmal mit Schinken, Hefeteig und etwas anderer Ei-Masse. Yummie!

Die Leiden des alten Gerry

Ihr Lieben,

ich hätte diesen Schnipsel auch „Die Angst des Gerrys vor dem Zahnarzt“ nennen können. Die Literatur hält ja viele Möglichkeiten solcher Anspielungen bereit. „Der alte Mann und der Schmerz“.

Vor Ärzten habe ich keine Angst (außer Zahnärzten, man denke an den Film „Der Marathon-Mann“), aber ich kann mit ihnen nicht umgehen. Mein zahnärztlicher Eingriff hatte leider Konsequenzen. Die neu eingesetzten Implantatbasen haben wahlweise einen Nerv getroffen oder eine Entzündung hervorgerufen. Das ist ein Risiko bei einem solchen Eingriff, über das ich auch aufgeklärt wurde. Ich hatte nach zwei, drei Tagen nur dumpfen Pochens plötzlich heftige Schmerzattacken bis in die Stirn. Mein linkes Auge tränte ununterbrochen und ich dachte, jeden Moment ploppt mein Augapfel aus der Höhle. Es war schrecklich.

Ich rief Montag in der Frühe die Zahnarztpraxis an, wo ich jetzt hingehen solle. Man sagte mir, der HNO sei die richtige Anlaufstelle. Dort berichtete ich von der Zahn-OP, es gab eine kurze Sono, dann ein Rezept für Amoxicilin und Prednisol. AU bis Mittwoch. Ich hatte zwar irgendwie noch Fragen, aber… siehe Absatz 2, Zeile 2.

Auf dem Heimweg war mir schlecht vor Schmerzen. Gottseidank hatte ich ein ganzes Arsenal von Ibuprofen und dergleichen vorrätig. Dienstag wurde es dann mit dem Cortison und der Antibiose besser, aber Mittwoch, natürlich nachmittags, als die Praxis schon geschlossen hatte, hatte ich einen derben Rückfall. Ich konnte das linke Auge gar nicht mehr offen halten, fast schwallartig schossen Tränen raus, in der Stirnhöhle fand eine illegale Techno-Party statt.

Ich wurde Donnerstag wieder beim HNO vorstellig. Kurze Sono. Überweisung CT, Medikamente aufgestockt, AU verlängert. Der Nächste bitte. Ich hätte Fragen gehabt. U.a., wo ich denn jetzt einen kurzfristigen CT-Termin herbekommen sollte? Ich lief in das radiologische Zentrum gegenüber. Ja, aha, dringend, soso, Schmerzen, sieh an… dann gerne Dienstag früh. Die Kasse lässt grüßen? Ehrlich, ich bin ohne Termin raus, habe drei andere Praxen angerufen, bin dann wieder reumütig reingelaufen und habe den Termin in 6 (!) Tagen bestätigt. Wofür CT? Ausschluss Trigeminusbeteiligung und Sinusitis, glaube ich verstanden zu haben. Hm.

Wahrscheinlich wird sich alles irgendwie wieder einpendeln, aber ich würde mich wohler fühlen, wenn die behandelnden Ärzte mich auch mal als ratlos wahrnehmen würden. Wer jetzt sagt, ich solle halt Fragen stellen… Ja, wenn ich wüsste, welche Fragen ich stellen kann und soll, wäre ich ein gutbezahlter Schamane. Soll das Implantat wieder raus, heilt das von selbst zu, kann das chronisch werden, hängt es überhaupt zusammen?

Na, ich will mich nicht beklagen (und habe es dennoch gerade getan), immerhin gibt es die gesetzliche Versicherung, auch wenn diese eine zweiter Klasse ist (als freiwillig Versicherter, ohne die die gesetzlichen Kassen gar nicht mehr zurecht kämen). Dazu noch die irrwitzige Geschichte, dass mein Zahnarzt mir Ibu 600 verschrieben hatte, für die ich 5 Euro Rezeptgebühr zahlen musste, 20 Stück, 12.000 Einheiten also. Für 30 Tabletten 400er, freiverkäuflicher Ibu (insg. 12.000 Einheiten) zahlt man etwa 2 Euro 50. Aber ich war zu sehr mit meiner ausgeflippten linken Gesichtshälfte beschäftigt, um darüber nachzudenken.

Wie geht es weiter. Ich hoffe, das CT (wieso sagen alle inkl. mir eigentlich „das CT“, wenn es doch DIE Tomographie ist?) zeigt nur eine temporäre, wenn auch blöde Entzündung. Ich hoffe, dass beim Fädenziehen am Mittwoch wieder alles okay ist. Ich hoffe, dass die Behandlung dann einfach fortgesetzt werden kann. Und ich hoffe, dass ich mir zukünftig dreimal den Sinn solcher Maßnahmen überlege. Mit fast 60 kann man ja auch mal auf ein paar Zähne verzichten.

P.S.: Zur Vorgeschichte ist anzumerken, dass ich innerhalb von zwei Jahren zwei Zähne gezogen bekam, bei Nr. 27 brach die Wurzel im Kiefer (ZA: „Nicht zu retten!“), Nr. 26 brach vertikal einfach einmal durch (ZA: „Wieder nicht zu retten!“). Und nein, ich war weder an einer Wirtshausschlägerei beteiligt, noch bin ich cracksüchtig. Wieso passiert wo etwas? Diese Frage stellte ich dann. Antwort: „Das kann man so gar nicht sagen…“

P.P.S.: Eine Selfie meiner Mundhöhle als Vorschaubild wollte ich Euch ersparen, daher das Hauptessen dieser Woche. Rechts kauen war nämlich problemlos, daher gab es reichlich gefülltes Gemüse, hat für 3 Tage gereicht.

Rumgeschnipsel

Ihr Lieben,

diesmal gab es wirklich Geschnipsel, und das nicht nur in der Küche. Aber fangen wir mal mit etwas erfreulichem an: Am vergangenen Sonntag war Konfirmation meines 3. Neffen, da wollte ich natürlich unbedingt hin. Am Abend vorher kaufte ich mir auch brav ein IC-Ticket und morgens um 8 bimmelte es das erste Mal: „Ihr Zug fährt von einem anderen Gleis!“. Naja, kann ich mit leben. 10 Minuten später: „Geringfügige Verspätung!“. Ehrlich, wenn man um 11 Uhr in Duisburg an einer Kirche sein soll… Ich nahm kurzerhand einen Mietwagen. Ich hasse die Deutsche Bahn!!! Vorteil: Stressfrei war ich in 45 Minuten an der Kirche.

Der Gottesdienst war sehr schön, die Kirche hat eine sympathische Pfarrerin. Zudem habe ich seit langer Zeit mal wieder andere Teile der Familie gesehen, Cousin mit Familie und die Ex-Schwägerin z.B. Der Neffe hatte sich übrigens von allen u.a. Geld für eine Luxus-Eismaschine gewünscht, die hat er dann von mir bekommen. Nicht ganz uneigennützig, ich verspreche mir jetzt ständig selbstgemachtes Eis bei unseren Treffen! Zum Essen konnte ich wegen einer Magenverstimmung dann leider nicht mitkommen. Schade.

Drei Tage vorher war ich noch mit der Kulturtruppe in der Kleinen Glocke, wo wir darüber sprachen, welches Museum wir eigentlich hätten besuchen können, um unserem Namen gerecht zu werden. Dafür brauchten wir dann auch geschlagene zwei Minuten. Nun, Essen und Trinken sind ja auch irgendwie Kultur. Bratwurst und Bratkartoffeln insbesondere. Das war ein sehr netter Abend!

Am Mittwoch dann der Tag des Schreckens. Ich weiß nicht, ob ich mal erwähnte, dass ich im Oberkiefer zwei Zähne verloren hatte, weil bei einem die Wurzel im Kiefer gebrochen war. Yep! Und nein, ich war an keiner Wirtshausschlägerei beteiligt. Der andere, benachbarte Zahn brach kurz darauf auf meiner Harzreise einfach mal senkrecht durch und war laut Doc Dens auch nicht mehr zu retten. Ich entschied mich für zwei Implantate. Das führte zu einem Praxiswechsel, weil meine Zusatzversicherung den Kostenvoranschlag der bisherigen Praxis nicht vollständig akzeptierte. Das machte es für mich nicht angenehmer, da nun ein mir unvertrauter Zahnreißer die Arbeit übernehmen sollte.

Zuvor hatte ich meine erste Zahnreinigung in der neuen Praxis. Das war in zweierlei Hinsicht eine positive Erfahrung, denn erstens war sie 45 Euro preiswerter (was bei meiner Zusatzversicherung egal ist, sie zahlen unbegrenzt für Zahnreinigung) und zweitens, die Zahnhygienikerin ist aus Honduras und in Spanien aufgewachsen, ich habe also noch ein bisschen Konversationskurs dabei. Die Implantatvorbereitung war dann unangenehm, aber deutlich harmloser, als ich mir in meinen wilden Träumen zusammenfantasiert habe. Und ich hatte auch nur zwei Tage lang leichte Schmerzen. Blöd sind wirklich nur die Nähte, die zwei Wochen drinbleiben und sich wie Taue anfühlen.

Während meiner Krankschreibung habe ich dann meine Septemberreise grob durchgeplant (Feintuning kommt dann kurz vorher). Das war ganz schön anstrengend. Am ersten Tag hatte ich alle Flüge vornotiert, am zweiten die Hotels gebucht. Dann zurück zu den Flügen, schwupps, war der von Chișinău nach Belgrad schon wieder weg. Mist. Anderen Tag gewählt, alle Hotels wieder angepasst. Es ist jetzt keine preiswerte (geschweige denn eine öko-freundliche) Reise. Aber ich habe immer mit Aufgabegepäck, keine Flüge mitten in der Nacht, anständige Fluglinien (bei den Bewertungen zu z.B. flyone stellten sich mir die Nackenhaare auf!), die Hotels immer mit Kühlschrank und Schreibtisch, immer zentral gelegen. Man kann die Reise also auch deutlich preiswerter planen. Eine Geschäftsidee: eine Fluglinie, die die Städte auf dem Balkan sinnvoll verbindet, damit man nicht dauernd über Wien oder Bukarest fliegen muss!

Gebucht habe ich zudem Barcelona (inkl. einer Konzertkarte) Ende Mai, Bukarest im Juni und Brügge Anfang Oktober. Und mittendrin ist ja auch noch eine Berlinreise geplant. Aber wie soll Michael Palin (von den Monty Pythons) gesagt haben: “Wenn dich einmal das Reisefieber packt, gibt es kein bekanntes Heilmittel, und ich bin gerne bis zum Ende meines Lebens daran erkrankt.”

Gestern war ich dann noch bei meinen Lieblingsneusserinnen! Amy kann ja leider nicht mehr so, daher bin ich jetzt außer der Reihe wieder nach Neuss gefahren. Damit ich nicht erneut eine nächtliche Odyssee durchleben muss, haben wir uns auf den Nachmittag geeinigt. Zudem war ja abends ESC, den wollte ich – obwohl die Vorentscheide mich haben schuddern lassen – nicht verpassen. Das war ein schöner Nachmittag und die ESC-Party abends (mit mir als einzigem Gast) war dann auch ganz unterhaltsam. Die teils gruseligen Songs habe ich mir dabei mit Erdbeerbowle schön getrunken.

Heute bin ich dann leider mit starkem Druck hinter der Stirn aufgewacht. Die seit Tagen schwelende Erkältung hat sich unerlaubterweise ausgebreitet. Naja, das Wetter ist gerade mau, ich kann mit bestem Gewissen auf dem Sofa liegen und leiden, wie es nur echte Männer zu tun vermögen.

Nachtrag von Montag, 19.05.: Die Schmerzen wurden im Laufe des Tages immer schlimmer, ich konnte gegen frühen Morgen dann nicht mehr schlafen. um halb 8 schleppte ich mich zur Haltestelle, von wo aus ich den Zahnarzt um 8 Uhr anrief. Ich solle direkt zum HNO. Der hat Gottseidank immer von 8 bis 10 Uhr offene Sprechstunde und ich kam schnell dran. Tja, was soll ich sagen? Kieferhöhlenentzündung, ausstrahlend bis in die Stirnhöhlen. Antibiose, Cortison und AU sind die Therapie. Mist!

Alles Liebe, bis Barcelona vielleicht, Euer

P.S.: Seit langer Zeit habe ich übrigens in der letzten Woche mal wieder für meine Futterecke gekocht: Gefüllter Chicorée und Spargel-Auflauf. Beides konnte man essen.

Feiertag, Frühlingsfest, Freunde, Familie

Ihr Lieben,

eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, nicht mehr als 25 gesellschaftliche Termine pro Woche wahrzunehmen, aber manchmal knubbelt es sich ein wenig. So auch letzte Woche. Ich nehme es vorweg: Wie wunderbar!

Am Ostersonntag hatte ich ein paar Freunde zum Mittagessen eingeladen, daher war ich den ganzen Samstag mit Kochen, Patissieren und Putzen beschäftigt. Als Vorspeisen gab es Dillcreme, Lachscreme und Tomatenaufstrich, dazu Brot sowie einen einfachen Salat mit Vinaigrette, als Hauptspeise Kalbsbraten (das Rezept von einer Metzgerei im Internet abgekupfert, er gelang wunderbar!) mit Kartoffelgratin und Ofengemüse und als Nachspeisen Schokomousse und Mangojoghurt. Die Gäste brachten Eierlikör, Osterlämmer und Apfeltorte vom Konditor mit, so waren wir nachher alle ziemlich vollgestopft. Das Mittagessen ging von 12 bis 23 Uhr. Ein Wermutstropfen: das Auto eines Paares wurde abgeschleppt. Ich wünschte, das Ordnungsamt wäre mal so eifrig auf unserer Raserallee!

Den Ostermontag brauchte ich zur Reha (es gingen 22 Flaschen Wein und Sekt über den Tisch) und Aufräumen. Am Mittwoch wollte sich das Kulturtrüppchen dann am späten Nachmittag zum Ehrenfelder Frühlingsfest treffen. Ja, Hustepiepen! Es zog sich zu, gewitterte, hagelte und wolkenbruchte. Wir überlegten, zu verschieben, einigten uns dann aber darauf, uns in der Stadt zu Tapas und Getränken im Lichtenberg zu treffen. Das war dann auch gut so, hatten wir doch viel Spaß.

Für den Freitag dann hatte ich mir ein Abendessen mit Mitgliedern der Namibia-Reisegruppe in den Kalender eingetragen, allein war eigentlich seitens der Anderen der Samstag geplant. Oooops. Und Samstag stand bei mir schon ein weiteres Frühlingsfest im Kalender. Wir trafen uns dann nur zu dritt am Freitag und die anderen dann doch am Samstag. Beim Italiener zerschmetterte ich ein bisschen Inventar, aber ansonsten auch das ein wunderbarer Abend, den wir in einer Bar ausklingen ließen.

Der Sonntag war dann der Familie gewidmet. Ich quälte mich mit dem ÖPNV Richtung Mönchengladbach, mein Bruder Oliver pickte mich dann aber auf einem Bahnhof unterwegs auf, weil mir drohte, einen Anschlussbus zu verpassen. Das Treffen vor Ort war etwas kurz, aber dennoch nett. Hagen hatte Far breton gemacht und Streuselkuchen zugekauft. Die Nichten mussten allerdings Punkt irgendwann wieder bei der Mutter sein, da gab es kein Pardon. Aber nicht schlimm, in zwei Wochen ist Konfirmation, da sehen wir uns alle in Duisburg wieder.

Ach, der Samstag. Tja, der fiel dann in gegenseitiger Absprache kurzfristig aus, aber ein Tag Erholung war dann auch sehr schön. Ich habe auch absolut nichts und sogar noch weniger getan. Wobei Konfusius ja mal treffend bemerkte, das Nichtstun eine spirituell mächtige Herausforderung ist.

Ich wünsche allen noch einen schönen Sonntagabend und vielleicht sehen wir uns ja ab Donnerstag in Sarajevo! Liebe Grüße, Euer

P.S.: Das Vorschaubild ist übrigens ein Wandtattoo aus dem Lichtenberg, ich mag den Spruch sehr. Genieße den Tag, gehe aus, triff Dich!

Ein Samstag in Poll

Die Rasenmähsaison im Veedel wird heute von Herrn Ingo M. eröffnet. Es schließen sich an: Peter F., Heinz R., Dietmar G., Liese P. und viele weitere Helden des gepflegten Grüns. Der Wettkampf beginnt um 8 Uhr und findet gegen 13 Uhr ein vorläufiges Ende, da das Kartoffelpüree kalt zu werden droht.

Der Wettbewerb wird ab 15 Uhr fortgesetzt, das Feld führen Helge S., Branislaw Z., Berenice L. und Gunther M. an. Es sind noch verbilligte Karten für Tribünenplätze erhältlich. Die Preisverleihung für den langweiligsten Rasen ist für 19 Uhr angesetzt.

Um 16:30 Uhr durchdringt ein ganz anderes Geräusch die Kakophonie aus Benzin-, Elektro- und Handrasenmähern. Nanu? Ist da eins der Geräte defekt? Ich schaue aus dem Fenster und sehe Tabea D. mit einer Kettensäge durch die Gärten des Hofes laufen.

Sie wird doch wohl nicht jetzt Grünschnitt machen wollen? Aber nein, sie läuft schreiend auf ihren Nachbarn Jochen K. zu, den Besitzer des AMG unter den Mähern. Aber was macht sie denn da? Ach herrjeh. Seine Schreie mischen sich mit ihren, Blut, ich schaue entsetzt weg. Der Rest ist Schweigen. Die Preisverleihung fällt aus.

Partymaus ist schon lange vorbei

Ihr Lieben!

In letzter Zeit war es etwas trubelig, insbesondere in der Firma, da wir dort massive Ausfälle in der Abteilung hatten, daher hatte ich die ganze Zeit eigentlich absolutes Faulenzenbedürfnis. Mit Faulenzen war aber insbesondere gegen Ende der Woche und am Wochenende nix. Donnerstag hatten wir Treffen der Bürgerinitiative beim Italiener (hach, ist das schön, wenn man Völlerei als politische Arbeit verbrämen kann 😉) und Freitag habe ich Kuchen und vegane Muffins gebacken sowie eine Joghurt-Torte mit Orangen und Pfirsichen kreiert. Alles für den Geburtstag von Luis, der am Samstag groß gefeiert werden sollte. Die Küche sah übrigens aus wie ein Schlachtfeld, weil ich alle drei fast gleichzeitig gemacht habe. Der erste Pudding war dann auch angebrannt.

Der Geburtstag konnte dann bei schönstem Wetter und Barbecue auf einer Terrasse in Lövenich stattfinden. Es waren sehr viele Menschen da, die Musik war bis zum Anschlag aufgedreht. Eigentlich war es sehr nett, ich hätte viel Spanisch üben können, aber Ihr wisst ja, der Gerry hat es nicht mehr so mit Menschenmengen und Lautstärke. Naja, hatte ich noch nie so wirklich. Aber ich habe drei Stunden ausgehalten und mich gut unterhalten.

Ludwig und Geraldo – da war es noch beschaulich… 🙂

Am Sonntag dann war Familientreffen angesagt, diesmal wieder bei den älteren Neffen in Grevenbroich. Samstag erinnerte mich einer davon, dass ich ja für den Kuchen verantwortlich zeichnete. Ach herrjeh, das hatte ich vollkommen vergessen. Und wieder einen Abend in der Backstube, nachdem ich selbst aus dem Kühlschrank Mehlreste rausgeputzt hatte??? Ich lief schnell zum Supermarkt und kaufte Törtchen und Schaumküsse. Ich werde es beim nächsten Treffen wieder gut machen! Und wir hatten auch so Spaß, zumal es von den Jungs noch einen selbstgemachten Kirschstreusel gab. Die Nichten waren diesmal dann auch dabei.

Das traditionelle Familienselfie haben wir leider verpennt. 😞

Die erweiterte Doppelkopfrunde (d.h. mit Partnern) hat es am Wochenende geschafft, sich auf einen Termin für einen Kurztrip nach Brügge zu einigen. Da wollten wir schon seit Jahren hin, dann kam Corona dazwischen, dann sind wir zwischenzeitlich in Ägypten gelandet… Langer Rede kurzer Sinn: Ein Wochenende im Oktober wird’s. Hotel ist schon gebucht.

Das Bild von Brügge ist wohl aus der Steinzeit. Weiß Gott, wann ich das aufgenommen habe…

Morgen geht es mal wieder nach Braunschweig, da begrüße ich Dienstag einen neuen Mitarbeiter und gucke mich auch so mal wieder um. Und darauf die Woche geht es ab zum Ballermann! Yeah! Naja, fast.

Liebe Grüße, Euer

Poller Geschichten

Ihr Herzepüffchen,

das war eine sehr schöne Woche. Die Chefs waren außer Haus!; sie sind natürlich die besten Chefs der Welt, aber es tut auch mal gut, einfach so seinen Aufgaben ohne lästige Störungen nachkommen zu können. Dann hatte ich ein paar freie Abende, da konnte ich mal wieder ein bisschen aufräumen, gedanklich, wie auch in realiter.

Ein Highlight der Woche sollte am Donnerstag der Besuch unserer kleinen Kulturtruppe in einem neuen Restaurant werden. Das bei uns beliebte vietnamesische Restaurant Cyclo hatte seine Pforten geschlossen und die Räume einem thailändischen Nudelhaus übergeben. Unsere Erwartungen waren hoch, sie wurden leider dementsprechend überdurchschnittlich enttäuscht. Wenn auf der Karte steht, dass man auf Wunsch alles ohne Koriander zubereitet und es dann dennoch in der Suppe schwimmt, das ist schon schade. Dann gibt es weder Wein, noch Cocktails. Und preiswert ist es auch nicht. Und die Einrichtung soll vielleicht Minimalismus vortäuschen, aber sie schafft es nur in die Kategorie Tristesse. Hervorzuheben ist alleine die Freundlichkeit im Service.

Nach dem Essen wollten wir in einer der in der Nähe befindlichen Bars noch einen Absacker nehmen. Leider waren alle im Karnevalskoma und geschlossen. Wir gingen in eine Cocktailbar am Heumarkt. „Nur trinken? Dann nur diesen Tisch!“. Der Laden war fast leer, muss man dazu sagen. Wir quetschten uns in eine Ecke. Die Karten klebten, der Tisch klebte. Wir brauchten keine Worte; wie ein einzelliger Organismus erhoben wir uns und strebten die Weltherrsch…. äh…. und gingen weiter. Wir fanden eine sehr nette Bar, mit Sesseln und ebenfalls leer. Leider waren die Cocktails eher Fruchtsäfte und der Sekt hatte keine Kohlensäure. Das junge Ding von der Bar beschied mir, das müsse so sein und presste mir die Flasche ins Gesicht. „Sehen Sie: Sekt!“. Puh! Aber am Wichtigsten war, dass ich einen schönen Abend mit Monika und Ruth hatte.

Samstag besuchte mich dann Elke. Ich habe Entenbrüste gemacht, dazu gab es Gratin und Salat. Die Sauce hatte ich von einer früheren Gelegenheit aufgetaut und ein bisschen mit Thymian und Rotwein aufgepeppt. Alles war superlecker, nur die Entenbrüste waren leider fast furztrocken. Sie waren soooo riesig, da habe ich die Ofengarzeit aber dann doch zu lange angesetzt. Geschmeckt hat’s dennoch. Das Gratin war nicht wirklich ein Gratin, aber ich habe was neues ausprobiert und die Milch-Sahne-Mischung vorher mit Knoblauch, Rosmarin, Muskatnuss und Lorbeerblättern aufgekocht. Das ist der Bringer!

Meine Vermieterin heißt Ute, sie ist aber inzwischen auch liebe Nachbarin, die Raserinitiative unterstützende und gute Freundin geworden. Neben der Initiative verabreden wir uns auch mal so lose und diesmal war ich Sonntag bei ihr und ihrem Mann zu einem Nachmittagsschwatz. Es gab seeehr leckeres Essen, guten Wein, edle Brände und wir haben uns gerade völlig verquatscht. Die beiden sind ein ganz tolles Paar und – auch Petra, Andreas, Uwe, Dirk samt Partner*innen seien genannt – eines der wenigen guten Ergebnisse des Ärgers mit Rasern hier in Köln Poll ist ihre Bekanntschaft. Ich habe mich aus der Initiative übrigens ein bisschen zurückgezogen und das tut auch gut.

Das ist jetzt natürlich für Euch kein so spannender Bericht. Aber ich hoffe, Ihr habt auch gute Freunde, Nachbarn, Bekannte. Ich bin sehr dankbar dafür. Und das sollte man ab und zu auch einfach mal sein.

Mit Elke fahre ich am Dienstag nach Den Haag, wir bleiben bis Donnerstag dort, um ihren 39. Geburtstag zu feiern und wir freuen uns schon sehr. Und wir uns über Eure Begleitung! Euer

P.S.: Ich hatte ja mal eine Rubrik „Snacks“. Ich habe eigentlich einen neuen Kandidaten: Den Mikrowellen-Tassenkuchen. Was für ein Reinfall, was für eine eklige Pampe. Das war das Lowlight der Woche!