Tag 6: Und noch ein Flug….

… diesmal von Thailand nach Kambodscha, Ihr Lieben!

Nach einem gelungenen Frühstück, das Hotel Century Park ist wirklich zu empfehlen, lief ich noch ein bisschen in der Gegend rum. Das ging nicht lange, da es wieder ziemlich heiß und schwül war. Und das um 8 Uhr morgens.

Also packte ich in Ruhe, glotzte aus dem Fenster, fuhr mal nach ganz oben in die 24. Etage und glotzte da aus dem Fenster

Irgendwann war es Zeit, sich im Foyer zu versammeln und den Bus zu besteigen. Sofort bot sich einer der Mitreisenden an, die Trinkgelder einzusammeln. Ich bin aber ein großer Fan davon, selbst das Trinkgeld zu geben, da ich aus Erfahrung weiß, dass manche Menschen knausern, sobald sie wissen, dass sie mit ihrem Obolus in der Menge untergehen. Ich glaube, ich habe seitdem Minuspunkte bei dem Herrn, der sich im Bus nachher auch noch darin gefiel, den Reiseleiter zu umarmen und eine kleine Rede zu halten. Ach übrigens… das gestern angekündigte Intermezzo zu den Mitreisenden gibt es ein anderes Mal, ich kam da nicht zu :-).

Beim Verlassen des Busses bekam dann jeder Mitreisende eine Lunchbox. Wir erinnern uns: Wir hatten gerade Frühstück. Und im Flieger würde es auch wieder etwas geben. Aber man riss sich um die Boxen, als gäbe es kein Morgen mehr. Nur zwei lehnten dankend ab, was Sanchai ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.

Am Flughafen versuchte ich, irgendeine Art Souvenir aus Thailand zu erstehen, aber anders als in Laos und jetzt aktuell in Kambodscha, wo ich ohne Nachdenken in ausschweifende Konsumräusche verfallen kann, hat mich nichts angesprochen. Aus lauter Verzweiflung erstand ich eine Currymischung.

Der Flug war ruhig und kurz und die Einreiseformalitäten am Flughafen Siem Reap erträglich. Gefühlte 200 Beamte fertigen 50 Passagiere ab. Die meisten spielten wahrscheinlich Tetris auf ihren Handys. Es herrschte auf jeden Fall ausgelassene Stimmung hinter dem Tresen, was ich aber durchaus positiv bewerte.

Auch in Kambodscha ist es schwül und heiß. Wir haben einen… nun … erfahrenen Bus, eine lustige Reiseleiterin namens Nur-Koth, deren Lachen sehr ansteckend ist und eine sehr durchwachsene Reisegruppe. Fahrer, Busboy und Koth (ihre Kurzform) sind sehr nett und aufmerksam.

Unsere erste Fahrt ging nicht ins Hotel, sondern zum Tempel Angkor Wat, um schon einmal die personalisierten Eintrittskarten zu erstehen, für die man fotografiert werden muss. Koth erklärte, es wäre besser, dies nun zu erledigen, als morgens, wenn all diese schrecklichen und lauten Chinesen die Tempel überfluteten. Es folgte eine fast peinliche Schimpftirade auf die Touristen aus dem Reich der Mitte. Von Deutschland, Österreich und der Schweiz schwärmt sie hingegen sehr.

Eine erste Ahnung von Angkor Wat

Nach unserer tempelerkennungsdienstlichen Erfassung fuhren wir zu einer Handwerksschule in Siem Reap, wo junge Erwachsene in traditionellen handwerklichen Fertigkeiten ausgebildet werden. Geschult wird in den Fächern Schnitzerei, Bildhauerei, Malerei, Porzellanherstellung, Schmuckherstellung, Goldschmiedekunst, Seidenmalerei, Weberei und so weiter und so fort. Das war ganz interessant, das alles mal so geballt zu sehen. Wenn ich das richtig verstanden habe, werden dort zur Zeit mehr als 1100 Leute ausgebildet.

Auf dem Weg ins Hotel hielten wir dann auch noch bei einer Wechselstube. Wir sind jetzt immerhin 8 Tage in Kambodscha und da möchte man auch mal ein paar Riel haben. Man ist hier schnell Millionär. Der Kurs steht 1:4800. Die Geldscheine, die uns ausgehändigt wurden, zeugen von einer langen, wechselvollen Geschichte.

Dann waren wir irgendwann auch im Hotel. Recht pompös, alle sehr zuvorkommend, Lage nur ein bisschen außerhalb. Die Zimmer etwas muffig, aber ich glaube, das ist ein Regenzeitlandphänomen.

Bis zum Abendessen gab man uns eine Stunde Zeit, um uns frisch zu machen. Ich nutzte das für einen kleinen Erkundungsgang. Es ist eine interessante Gegend. Ich erstand an einem mobilen Kiosk mein Feierabendbier und gesellte mich dann um 19 Uhr zu der großen Tafel. Das Menü stand fest und es sah auch alles sehr appetitlich aus, aber leider waren die ersten beiden Gänge wegen zu viel Koriander für mich nicht essbar. Das Hauptgericht ging dann gut und die Nachspeise lebte wieder viel von frischem Obst.

Mit dem deutsch-kambodschanischen Arzt verabredete ich mich dann zu einer Tuk-tuk-Fahrt in die City. Leute. Ballermann ist ja nichts dagegen! An Weihnachtsdeko vorbei in ein wildes Gewusel aus leichten Mädchen, Animateuren, Partyvolk etc. Und das keine drei Kilometer entfernt von einem so heiligen Ort.

Wir blieben nur kurz, nachdem wir ein bisschen auf dem Nachtmarkt um Souvenirs handelten, und mussten uns dann kurz mit einem Tuk-tuk-Fahrer streiten, der mehr Geld haben wollte als ausgemacht. Das ist schon unangenehm.

Ein ereignisreicher Tag war das auf jeden Fall. Beim Abendessen hat sich übrigens kurz unsere Hauptreiseleiterin vorgestellt. Sie ist Niederländerin und wird uns bis Ho-Chi-Minh-Stadt begleiten. Morgen wird getempelt bis zum Gehtnichtmehr. Ich bin sehr gespannt!

Guads Nächtle und liebe Grüße
Gerald

P.S.: Verspätung wegen Internetausfalls :-).

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