Mondorf, Sieg-Mündung und -Auen

Heute war schönes Wetter angesagt, Ihr Lieben, daher wollte ich mich mindestens mal für zwei Stunden bewegen; die Waage funkt nämlich ständig S.O.S., wenn ich sie besteige. Gott weiß, an wen… Da ich mit Elke morgen an die Dhünntalsperre fahre, wollte ich etwas in der Nähe und etwas unanstrengendes. Eine schöne Beschreibung fand ich für die Siegauen bei Mondorf. Das liegt nur 20 Minuten Fahrt von hier entfernt.

Obwohl ich erst um die Mittagszeit losfuhr, war es nicht besonders voll und ich fand umgehend einen Parkplatz direkt bei der Rheinfähre, die Mondorf mit Graurheindorf verbindet. Zuerst lief ich am Mondorfer Hafen entlang, umrundete einen See, der „Die Hütte“ heißt, kreuzte ein Gewässer namens Diescholl und fand mich in den Siegauen wieder.

Men kann da echt schön spazieren gehen. Es wechseln sich Auen, Wälder, Wiesen, Äcker, Gewässer und Ortsränder ab; man hat also ausreichend Abwechslung. Die Route ist sehr flach, daher auch für ungeübte Personen prima zu erlaufen.

Viele Tiere konnte man wieder sichten. Und vor allem hören: Spechte, Rabenvögel und lauter zwitscherndes Federvieh. Leider kann ich ja das Gezwitscher eines Rotkehlchens nicht von dem eines Pterodactylus‘ unterscheiden, daher weiß ich nicht, was mich so angepiepst hat.

In zwei Bäumen in den Auen hatte sich eine Kolonie langbeiniger Vögel in dutzenden von Nestern breit gemacht. Ich bin nicht sicher, ob das Kraniche oder Graureiher waren. Auf jeden Fall machten sie ordentlich Krach und begeisterten die staunenden Zuschauer mit ziemlich eleganten Flugvorführungen. In den Bäumen waren sie gut versteckt und ein jeder versuchte, mit seinem Handy einen der Vögel im Flug zu erwischen. Mir ist es einigermaßen verwackelt mit meiner Kamera gelungen.

Zurück geht es entlang der „Obersten Fahr“, an Müllekoven und Bergheim (das ein Fischereimuseum bietet) vorbei zurück nach Mondorf. Apropos Museum: es waren viele Angler da. Und eine Anglerin. Ich glaube, dass das die erste war, die ich in meinem Leben wahrgenommen habe. Ist glaube ich immer noch Männerdomäne.

Zurück in Mondorf war dann die Hölle los. Vor dem mittags verwaisten Eiskaffee standen (mehr oder weniger diszipliniert) Menschenmassen an und als ich zum Auto kam, wurde ich von drei Seiten flehentlich angesehen, ich möchte den Platz für nur sie räumen. Man muss jetzt wissen, dass ich zwei bis drei Minuten brauche, um meine Schuhe zu wechseln und das Navi einzustellen. Das gab zweien ausreichend Gelegenheit sich gegenseitig anzuhupen. Ich bin dann so rausgefahren, dass die nicht-hupenden Damen den Platz ergattern konnten. Hupen ist, glaube ich, auch noch Männerdomäne. Als ob es hilft.

Also, zusammenfassend: Ich habe mir mein Bier verdient (15.380 Schritte) und kann den Weg allen empfehlen. Morgen dann mehr aus dem Bergischen, wenn ihr mögt. 🙂

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