Ihr Lieben, es ist Spargelzeit und da flippt der vorbildliche Deutsche ja gerne aus und isst fast nichts anders mehr. So auch ich… 🙂
Meine Spargelpakora und der Ofenspargel bekommen heute einen Cousin zur Seite gestellt: die Spargelterrine. Als ich nämlich zur Packstation ging, um meine neue nichtsilikonöse Kastenform abzuholen (damit mir nicht wieder so ein Malheur mit dem „Lebensveränderungsbrot“ passiert), lachte der Spargelstand mich an und ich lachte zurück. Bewaffnet mit 1,5 Kilogramm Bruchspargel, neuen Kartöffelchen, winzigen Erdbeerchen und einem Rhabarberbarbarabar-Secco (Youtube-Link) kehrte ich nach Hause zurück.
Es war mein erster Versuch einer Terrine, und ich habe Aufwand der Zubereitung und erforderliche Menge der Gelatine unterschätzt. Es war keine richtige Terrine. Trotzdem konnte man es essen :-). Das Rezept habe ich – was die Menge der Gelatine angeht – angepasst, so dass die Terrine dann fest genug werden sollte. Ich werde das aber noch diese Saison erneut versuchen und das Ergebnis hier als Update posten. Wenn Ihr solange nicht warten könnt… so hab ich es – abgesehen von der vorgeschlagenen Modifikation * – gemacht:
Den Spargel schälen, die Enden ab- und die Stangen dann in kleine Stücke schneiden. Sodann (gesalzen und gepfeffert) in etwas Weißwein (200 ml) für ca. 25-25 Minuten köcheln. In der Zwischenzeit einen Becher Schlagsahne aufschlagen und in einem weiteren Topf Gemüsebrühe aufsetzen, etwa 500 Milliliter. In diese einen weiteren Becher Schlagsahne gießen. Erhitzen.
Den gedämpften Spargel samt Wein mit dem Stabmixer durchpürieren. In die Brühsahne eingeweichte Gelatine (18 Blatt*) geben, auflösen, zum Spargelpüree dazugeben und alles gut umrühren. Mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und etwas Paprikapulver würzen. Wer mag, gibt auch einen Hauch Chilipulver hinzu. Dann (wie immer nach nach Gusto) blanchierte TK-Erbsen, kleingewürfelte rote Paprika sowie Schinkenwürfelchen unterrühren oder was auch immer im Haus ist. Ich gab noch gehackten Bärlauch dazu. Etwas abkühlen und andicken lassen und sodann die geschlagene Sahne unterrühren.
In mehrere Förmchen (oder ganz Mutige: alles in eine) abfüllen, kalt stellen und erstarren lassen (das geht angeblich besser, wenn man ab und zu die Kühlschranktür öffnet und „BUH!“ hineinruft). Ich hatte das versäumt…
Entweder aus den Förmchen essen oder diese kurz in heißes Wasser (aber nicht unter-)tauchen, mit einem Messer die Mousse vom Rand lösen und stürzen. Die Mutigen schneiden sich von Ihrer Spargeltorte halt Tortenstücke oder Scheiben (Kastenform!) ab.
Ich aß dazu ein bisschen Ciabatta und karamellisierte Minispargel & Kirschtomaten (siehe Teller im Beitragsbild). Man kann das Ganze natürlich mit allen möglichen Gemüsen und Beilagen anstellen. Wie gesagt, Versuch macht kluuuuch und Update folgt.
* Wie schon oben angedeutet… ich nahm nur 12 Blatt und die Terrine war nicht standfest genug, daher habe ich diese Angabe mal angepasst. Geschmacklich war sie aber gut.