Ihr Lieben,
heute aus der Rubrik „9-Euro-Ticket“: einmal nach Zons und zurück sowie einmal Frechen-Königsdorf und zurück. Klar, das ist jetzt nicht wirklich einmal um die Welt, aber es fühlte sich ein bisschen so an. Es war sehr tagesfüllend!
Letztlich dachte ich, ich müsse dringend mal wieder nach Zons, da ich a) schon lange nicht mehr da war und b) auch noch Sachen für den Eselpark bestellt hatte, die ich endlich mal loswerden wollte. Ich verabredete mich mit Micky und gab Darinka Bescheid, dass ich mal reinspinxen würde. Weil ich wegen der Covid-19-Erkrankung immer noch schnell aus der Puste bin, kündigte ich an, dass es mit meiner Arbeitskraft eher mau bestellt sei und ich nur so vorbei käme (übrigens werde ich diese Entschuldigung den Rest meines Lebens ausreizen 🙂 ).
Als Entschädigung machte ich am Abend vorher schon einen asiatisch angehauchten Wassermelonensalat, vielleicht mal ein nettes Alternativprogramm zu den ganzen (leckeren!) Kuchen und Gebäcken, die sonst immer herangekarrt werden. Zumal meine Blutzuckermessmaschine seit einiger Zeit etwas zickt. Jaja, man wird alt.
Micky gab mir den Tipp, dass ich auch für die Esel eine Wassermelone mitbringen könne, da führen einige von denen ziemlich drauf ab. Sie hat sich übrigens den Wassermelonensalat quasi gewünscht, aber ich habe da ein bisschen manipuliert, wie ich zugeben muss.
Nach einer ausreichend langen Nacht machte ich mich gegen dreiviertel 11 Uhr auf den Weg. Wenn man bedenkt, dass ich mit dem Auto mindestens eine Dreiviertelstunde brauche, schienen mir die 70 veranschlagten Minuten mit Bus und Bahn eigentlich völlig okay.
Hah! Es war eine Odyssee, das 9-Euro-Ticket ließ wieder halb Deutschland die Züge entern. Insgesamt war ich dann doch fast zwei Stunden unterwegs. Quetschen lassen musste ich mich aber nur eine Station von Deutz aus, da in Köln Hauptbahnhof alle ausstiegen und ich ab da den ganzen Zug quasi für mich alleine hatte.
Während meiner Warterei in Deutz konnte ich natürlich andere Züge beobachten. Was genau bewegt Menschen dazu, einen Zug besteigen zu wollen, der schon beim Öffnen der Türen nur eine Mauer aus Menschenleibern offenbart?
Darinka informierte mich schon per WhatsApp, dass eine Gruppe Jugendlicher vor Ort sein würde. Naturschutzjugendscouts. Meinen leicht alkoholisierten Salat räumte ich daher bei Ankunft erst einmal aus Sichtweite.
Ich nutzte die Zeit und besuchte den Neuzugang, Milan. Was für ein wunderbarer Esel! Obwohl später klar wurde, dass der auch ganz schön rumzicken kann – bei unserer Wassermelonenschlacht haben Christel und er sich ziemlich in den Haaren gehabt, der ultimative Tritt traf dann aber Micky.
Wusstet Ihr, dass das Haustier des Jahres 2022 der Esel ist? Das ist eigentlich eine befremdliche Nachricht, stellt sich doch heraus, dass viele Menschen sich Haustiere aneignen, mit denen sie später nicht umgehen können. Und jetzt wird das auch noch gehypt? Aber es ist kein Wunder. So ein junger, puscheliger Esel ist ja etwas ganz wunderbares. Eines der Jugendkinder wollte, das Milan mit in die elterliche Behausung zieht. Darinka, Chapeau, hat kindgerecht erklärt, warum das kein besonders kluger Wunsch ist.
Wir haben, als die Jugend wieder nach Hause spediert worden war, ein bisschen geplaudert, Salat gegessen und Apfelkuchen, deren Streusel angeblich von Peter nächtens stundenlang von Hand geknetet wurden (er glaubt, durch solche Geschichten bekommt er mehr vom Kuchen ab! Weit gefehlt!), um dann die Wassermelonenschlacht vorzubereiten.
Leute. Ich war noch NIEEEE in meinem ganzen Leben SOOOO beliebt. Und ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so mit Melonensaft vollgesabbert worden. Hier mal völlig zusammenhanglos ein hingehauchter Ratschlag: Eselpark und weißes T-Shirt? Nö! Wir haben eine (gefühlt 30 kg-schwere) Melone in der Stallküche zerkleinert, auf mehrere Schüsseln verteilt, sind raus zu den Tieren und waren ab da …. ja … Superstars. Das war toll.
Die Rückfahrt verlief einfacher, bis zu dem Zeitpunkt, als wir in Köln Hbf ankamen. „Bitte räumen Sie die Bahnsteige 2 und 3!“ Äh? Ich bin ja ein Mensch, der sich in Massen unglaublich wohl fühlt. NICHT!!!! Es war wirklich grenzwertig.
Am Abend war ich zu Ruths Sommerfest eingeladen. Prima, nach Königsdorf kann man wunderbar mit der …. äh…. was? Die Bahn streicht ALLE???? S-Bahnen der Linien 11, 12, 13 und 19 wegen coronabedingten Personalmangels? Ach Du jeh. (trauriger Smiley)
Wer denkt sich denn so einen Mist aus??????
Das verursachte mit jetzt ein wenig Stress, wollte ich ja nicht vollgesabbert durch ein Melonen-Eselspeichel-Cuvée bei Ihrem Fest erscheinen. Aber als gewiefter Reisender fand ich heraus, dass ich es schaffen könnte, zu duschen und dennoch pünktlich zur Party zu erscheinen. Mit Straßenbahnen und Bus. Und…. Rolf habe ich dann beim Buseinsteigepunkt getroffen. Isso. Du kannst Vielreisenden nix vormachen!
Die Party war super, Ruth kann das. Man muss das nicht erläutern, sie lebt und ist als Gastgeberin 5*****!
Ja, und das war auch die 9-Euro-Geschichte für heute. Denn der Rückweg war so gar nicht 9 Euro. Keine S-Bahn, kein Beam-me-over-Scotty, keine Alienentführung mit Abwurf über der Wohnstatt. Da musste dann doch ein Mietwagen her.
Erchgetz? Das war ein reisetechnisch anstrengender Tag. Aber vor Ort jeweils war alles perfekt. Ein wunderbarer Tag. Ich hab das jetzt sehr spät geschrieben. Ich verlose unter allen Rechtschreibfehlerfindern einen Tag mit mir bei den Eseln. 🙂
Guads Nächtle, der Gerry
P.S.: Dieser Beitrag erscheint in zwei Kategorien, da er natürlich auch im Zusammenhang mit meinen anderen Zons-Besuchen gefunden werden soll 🙂
Wie immer so schön geschrieben. Danke für den leckeren Salat und die schöne Melonen-Schlacht.
Das mit der Schlacht machen wir jetzt immer. Ich muss mir nur noch einen sabberfesten Overall besorgen. 😁