Tag 13: Etosha

Ihr Lieben,

das Abendessen war recht gut, wobei insbesondere das Ambiente sehr nett war, mit einem großen Feuer bei den Tischen. Nach dem Abendessen nahm ich mit ein paar anderen Mitreisenden einen Absacker vor meiner Hütte und am Ende des Tages war ich wesentlich versöhnlicher gestimmt.

Morgens versuchte man gegen 5 Uhr den Generator anzuschmeißen, woraufhin Klimaanlage und Kühlschrank piepten, dann schaltete sich der Generator wieder ab, und so ging das Spiel bis nach dem Frühstück weiter. Kein Strom bedeutet in Lodges kein W-LAN, aber auch manchmal keine Wasserpumpe. Das rückt Prioritäten irgendwie ins rechte Licht, wie ich finde.

Wir brachen etwas verspätet auf, weil zuerst auch das Kreditkartenlesegerät nicht ging und alles wild mit Devisen bezahlt wurde. Nach einem kurzen Einkaufsstopp in Grootfontein, einem Ort, von dem wir wieder wenig sahen, steuerten wir den 60 Tonnen schweren Hoba-Meteoriten an, der vor rund 80.000 Jahren hier heruntergekommen sein soll und in den 1920er Jahren entdeckt wurde. Eine Führerin gab Erläuterungen ab und sang anschließend „Happy Birthday“ in ihrer Klicklautsprache, was passte, da heute ein weiterer Mitreisender Geburtstag hatte.

Dann durften alle mal auf den Brocken klettern; wenn man draufsteht und spricht oder ruft, resoniert es im Körper, das ist eine interessante Erfahrung.
Weiter ging es Richtung Etosha Nationalpark. Der Großteil der Reise führte ja bisher durch flache Landschaften. Jetzt gesellen sich Berge dazu, das bringt etwas Abwechslung in die sonst oft eintönigen Strecken.

Unsere Unterkunft „Namutoni Rest Camp“ erreichten wir gegen 13 Uhr. Wir fuhren zuerst zum Zelt-Camp, wo es endlich einmal wieder nett auch für die zeltenden Mitreisenden ist. Die letzten Plätze waren wirklich nicht schön, und es wurde viel upgegradet. Nur ist das ja nicht Sinn der Sache. Am Zeltplatz gab es dann Lunch, das ich aber ausließ, da es zum wiederholten Male belegte Milchbrötchen geben sollte, das ist ja nicht so mein Ding.

Die Chalets sind super. Sehr geräumig, sogar mit Badewanne und zwei Trerassen. Einen Kühlschrank gibt es auch. Yeah! Nur für W-LAN muss man entweder an die Rezeption oder ins Restaurant, wo ich gerade ein Bierchen zische und Euh auf dem laufenden halte. Viele Mitreisende sind jetzt auf der Minisafari mit dem Djoser-Bus, aber ehrlich? In dem sitze ich den ganzen Tag und zudem habe ich morgen eine ganztägige Jeep-Safari gebucht. Stattdessen erkundete ich ein wenig die Anlage, die sehr nett ist.

Ein Fort steht hier, welches 1904 von 7 deutschen Soldaten gegen 500 Owambo-Krieger verteidigt wurde. Als ich dieses Schild las, kam eine deutsche Reisegruppe, die sich lautstark über die tapferen Soldaten ausließ. Ich bemerkte lakonisch, dass ja vorher quasi die Kolonialmächte Namibia überfallen hätten. Ich wurde angeschnauzt und ein Mann empörte sich „Jaja, die Deutschen sind IMMER an allem schuld!“. Eine merkwürdige Äußerung, wie ich finde.

Den spaeten Nachmittag habe ich mit ein paar Mitreisenden geplaudert, wir liefen dann noch zur Wasserstelle, aber da gab es nur Zweibeiner zu bewundern, die Vierbeiner bewundern wollten. Daher heisst es jetzt erst einmal frischmachen und dann auf zum Abendbrot.

Morgen gehen wir dann auf Safari. Bin gespannt wie ein Flitzebogen.

Bis denn, Euer Gerry

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