Tag 16: Deutschtown

Ihr Lieben,

die Party auf der Straße und die Rennen gingen die ganze Nacht lang weiter. Am frühen Morgen kam dann noch Schwerlastverkehr dazu. Der Bungalow an der Straße ist definitiv nicht zu empfehlen. Es sagt schon viel aus, dass die Riesenspinne neben der Eingangstür mein kleinstes Problem war.
Das Frühstück war auch eher mau und es gab viel Trubel bei der Abrechnung. Wirklich fast jeder sollte mehr bezahlen, als er hatte. Ich konnte aber klar machen, dass ich der Gast mit der Flasche Wein war, man erinnerte sich dann. Das Kartenlesegerät war dann auch noch defekt und ich musste mir Geld leihen, um zahlen zu können.

Wir brachen wieder um 8 Uhr auf, Richtung Küste. Unterwegs kamen wir an einer großen Herde Giraffen vorbei. Das sind schon sehr anmutige und elegante Tiere. Mitten im Nirgendwo hielten wir an einem Kunsthandwerksmarkt, der von Herero-Frauen betrieben wird. Sie tragen eine sehr elegante und würdevolle Tracht. Leider habe ich wieder ein Stehrümchen erstanden, eine schlanke Schnitzerei einer Wasserträgerin. Ich konnte nicht widerstehen.

Ein weiterer Stopp wurde eingelegt, um einen Blick auf die Brandberge zu erhaschen. Die Landschaft wird immer karger.

An einem Himba-Dorf wurde ein weiterer Marktstopp eingelegt. Hier kaufte ich ein Armband und zahlte Fotografiergebühr. Die Himba laufen mit deutlich weniger Tracht herum, als die Herero, man sieht doch so einiges an Haut; da ist das Knipsen der Menschen schon ein wenig merkwürdig. Die Himba sind eigentlich Nomaden aus Angola. Sie leben noch teilweise noch traditionell, sind aber auch der Zivilisierungswut der Regierung zum Opfer gefallen.

Durch die Wüste ging es dann weiter bis Joachim’s Bay, wo wir ein von Kormoranen bevölkertes Schiffswrack bestaunten und anschließend zu Mittag aßen. Auch hier liefen wieder Souvenirverkäufer herum, denen ich ein paar Kleinigkeiten abkaufte. Daheim gründe ich dann die Germibia-Im-&Export GmbH & Co. KG. Ausreichend Ware habe ich schon. Dumile musste einen ziemlich ramponierten Reifen wechseln. Der arme Kerl. Die Souvenirverkäufer halfen ihm aber und bekamen dafür Essen. Ab nun folgten wir der Küste südwärts bis Swakopmund, unserem Ziel für die kommenden zwei Nächte.

Das Hotel „The Delight“ ist sehr nett, das Zimmer groß und freundlich. Wir haben hier stabiles W-LAN und eine Wäscherei gibt es auch. Heißa! Nachdem ich mich ein bisschen eingerichtet hatte, schlenderte ich durch die nahegelegene Innenstadt. Swakopmund ist sehr großzügig angelegt und erstaunlich deutsch. Es gibt Buchhandlungen, Schreinereien, Goldschmieden und und und, alles in deutsch. Selbst hinter englischsprachigen Werbungen stehen Meiers, Lehmanns und Engelberts. Am Zoll, Bismarckstraße und Löwenhof sind Beispiele für Straßennamen. Ich lief zum Leuchtturm, zum Pier und durch die Straßen der Stadt. Sehr schön alles. Morgen habe ich den ganzen Tag hier für mich, da ich keine der Aktivitäten gebucht habe (Wüstenjeepfahrt oder Delphintour hätten u.a. zur Auswahl gestanden); ich werde mich also ganz gemütlich durch die Sehenswürdigkeiten bummeln können.

Heute Abend gehen wir auf Empfehlung einer Mitreisenden fast alle in das Restaurant Jetty 1905 am Pier. Davon und was ich alles hier angestellt habe, berichte ich dann morgen.

Bis denne, liebe Grüße
Euer Gerry

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